II. Zusammensetzungslehre § 346-510 |
Ableitung der Wörter § 346 |
Tragewort; Feste und bewegliche Anhänge § 347 |
Umbildende und fortbildende Anhänge § 348-349 |
Zahl und Reihenfolge der Anhänge § 356-358 |
Pe (pik) und pivoĸ als Tragewort § 359 |
Übersicht der Anhänge oder Affixa § 360-383 |
an Nennwörter § 360-362 |
an Neitwörter § 363-383 |
an Ortswörtern, Deutewörtern und Appositionen § 383 |
Alphabetisches Verzeichnis § 384-510 |
Weiteres über einzelne Anhänge § 502-509 |
Verzeichnis der Anhänge, deutsch-eskimoisch § 510 |

§ 346-510.
* Diese Anhänge Composita zu nennen, wie in der alten Gram. geschehen, vermeide man, da compositum das ganze schon „zusammengesetzte“ Wort bedeutet, von dem der Anhang doch nur ein Teilchen ist.
Ableitung der Wörter. Klschm. § 104-110.
§ 346.
Die abgeleiteten Wörter werden gebildet:
1. durch Veränderung eines Lauts, wie im Deutschen: melken, Milch, Molken &c. Z. B. uvloĸ Tag, uvlâĸ Morgen; kumak Laus, ĸumaĸ eine ganz kleine weisse Wurmart; tussarpâ er hört ihn, tussâvâ hört ihn mit Verstand, versteht ihn.
2. durch Anhängung der Verbalendung poĸ, pâ, wie bei uns Sieb, sieben; Wand, wenden. Z. B. simik Stöpfel, simikpâ er stopft es zu. Insbesondere ist hier zu erwähnen die Endung poĸ
a) an Tiernamen: er bekommt, erlegt § 466.
b) an Namen von Kleidungsstücken: er ist, hat sich damit bekleidet § 466.
Wir führen diese zwei unten in dem alph. Bezeichnis § 466 mit auf, obwohl sie eig. nicht unter die Zusammengesetzten Wörter (s. den folg. §) gehören.
Zusammensetzung. Tragewort. Feste und bewegliche Anhänge.
§ 347.
3. Vor allem aber werden die abgeleiteten Wörter gebildet durch Zusammensetzung, wovon kurz in § 29 die Rede war, und in diesem zweiten Hauptteil nun ausführlicher gehandelt werden soll. An ein Wort, sei es nun Nenn- oder Zeitwort (oder auch ein anderes § 350), können ein oder mehrere Anhänge treten, die selbst wieder entw. Nenn- od. Zeitwörter sind. Und zwar treten sie nicht an das völlig ausgebildete Wort, sondern an den Stamm*, so dass also bei den Verben die Endung poĸ, -voĸ wegzufallen hat. Im Gegensatz zum Anhang nennt man das Vorhergehende, sei es nun das ursprüngliche Stammwort oder ein schon mit einem Anhang zusammengesetztes: das Tragewort. Z. B.
tussaromavoĸ will hören. Hier tussarpoĸ Stamm- od. Tragewort, tussaĸ Stamm, omavoĸ Anhang.
tussaromadlarpoĸ will sehr hören. Hier tussaromavoĸ Tragewort, tussaroma Stamm desselben, dlarpoĸ Anhang.
Die meisten Anhänge (Affixa) sind beweglich (od. frei) d. h. ganz frei anzuwenden; die damit zu bildenden Wörter sind nicht (wie die § 346, 1), nur so, ein für allemal gebildet, sondern können je nach dem Bedarf des Augenblicks zusammengesetzt werden. Dagegen gibt es auch feste, gebundene Affixa, die wie unsre Endungen —sam, —heit nur an ganz bestimmten Wörtern vorkommen, und deren Gebrauch man sich allein durch Übung und das Wbch. einprägen kann. Übrigens ist die Grenze zwischen den festen und den beweglichen Anhängen öfters eine flüssige, und der Gebrauch (z. B. auch der s. s. Formen neben dem c. s.) bei der spärlichen, so weit zerstreut lebenden Bevölkerung oft ein voneinander sehr abweichender, so dass auch dieses ganze Kapitel dadurch erschwert wird. In den folg. zwei Verzeichnissen der Anhänge werden hauptsächlich nur die beweglichen oder einigermassen beweglichen Anhänge aufgeführt werden.
* d. h. an den einfachen Wortstamm ohne Suffixen. In einigen wenigen Fällen, z. B. bei ĸollâ, erĸa auch an diese Form mit Suffix. S. -ĸarpoĸ § 420 Anm. 4; -ksaĸ § 432 Anm. und -uvoĸ § 497 Anm. 2. Ähnliches Klschm. § 139, 7.
Umbildende und fortbildende Anhänge.
§ 348. 349.
§ 348.
Umbildend wird ein Anhang genannt, wenn er an einen Stamm der andern Wortart gehängt wird, also Nennwortanhang an Zeitwortstamm, und Zeitwortanhang an Nennwortstamm; fortbildend, wenn an einen Stamm der gleichen Wortart, also Nennwort an Nennwort, Zeitwort an Zeitwort. Z. B.
ãniavik (Leidenszeit) Zeitw. mit Nennw. Anhang | umbildend |
inoĸarpoĸ (es gibt Menschen) Nennw. mit Zeitw. Anhang |
nippersoaĸ (eine starke Stimme) Nennw. mit Nennw. Anhang | fortbildend. |
ĸennilârpoĸ (er wird suchen) Zeitw. mit Zeitw. Anhang |
Wie die Nennwortanhänge adjektivische und substantivische Bedeutung haben, und wie die Zeitwortanhänge in Bezug auf die Suffixen stehn, ist unten an der Einteilung der ersten Übersicht zu sehn. § 360-381.
NB. Von Anfängern wird viel gefehlt, indem sie nicht klar darauf achten, ob ein Anhang um- oder fortbildend ist, d. h. ob er an ein Nennwort oder an ein Zeitwort zu treten hat. Z. B. der Anhang vik an Verba (§ 360, 5) heisst: Stelle, dagegen -vik an Nennwörter (§ 361, 24): gross. Also klar:
nâlegauvik Reich (Herrseinstelle) von nâlegau-voĸ ist ein Herr.
nâlegavik ein grosser Herr, von nâlegaĸ.
Genau so attanniovik und attanivik.
Von ânanâĸ: ânanâvaksôvoĸ, dagegen von ânanauvoĸ: ânanaunerpâĸ (§ 100). tausendioĸattartut einige Tausende, nicht an tausendit, sondern an tausendiovut. — Man sieht an diesen Beispielen, dass man ein Nennwort öfters durch -uvoĸ er ist zu einem Verb machen muss, wenn der Anhang es erfordert. S. eine Zusammenstellung derartiger Wörter bei -uvoĸ § 497 Anm. i.
§ 349.
Anm. Bei einigen Anhängen gibt es sowohl eine Nennwort als auch Zeitwortform, so dass man denselben Begriff dann doppelt ausdrücken kann. Beispiele von den am häufigsten vorkommenden
marik völlig, marikpoĸ er ist, thut völlig,
-tuínaĸ nur, -tuínarpoĸ er ist, thut nur,
-kasak fast, -kasakpoĸ er ist, thut fast
können dies anschaulich machen:
165Vom Nennwort. | Vom Zeitwort. | Gemeinsame Bedeutung. |
---|---|---|
sorrusermariovoĸ von sorrusermarik ein völliges Kind | sorrusiomarikpoĸ von sorrusiovoĸ er ist ein Kind. | er ist ein völliges Kind, er ist völlig ein Kind. |
sorrusikasauvoĸ von sorrusikasak | sorrusiokasakpoĸ von sorrusiovoĸ | er ist fast ein Kind. |
ikkitotuínait von ikkítut | ikkituínartut von ikkíput | nur wenige. |
aputetuínauvoĸ von aputetuínaĸ nur Schnee | aputautuínarpoĸ von aputauvoĸ es ist Schnee | es ist nur Schnee. |
Vgl. auch bei galloaĸ die Anm. in Bezug aufs pass. Partizip § 396b. Ebenso s. bei -vak, sowie -vakpoĸ I die hieher treffenden Beispiele (§ 498). Wenn eig. auch nicht ganz hieher gehörig, so ist in ähnlicher Weise folg. Zusammenstellung belehrend: tingmiarârsôguma wenn ich ein Vöglein wär, bin: (von tingmiarârsuk und -uvoĸ); tingmiarârsukkuma wenn ich ein Vöglein erlegte, schösse, schiesse (von tingmiarârsukpoĸ § 466); tingmiarârsôruma wenn ich tingmiarârsuk sagte, sage — würde man von tingmiarârsôrpoĸ bilden können (§ 470 -̂rpoĸ).
Andre Wörter mit Anhängen.
§ 350-352.
§ 350.
a) Manche dieser Anhänge können aber, wie an Nenn- und Zeitwörter, so auch an Orts- und Deutewörter, in Partikeln, an Appositionen (mut, -́kut &c.), ja an auf die verschiedenste Weise gebildeten Wortformen treten, wie durch Beispiele hier, und dann im zweiten alphabetischen Verzeichnis der Anhänge angedeutet werden soll. Z. B. taipsomaneluatsiaĸ grade damals, maungatuínaĸ nur hierhin d. h. nur so (§ 321), uvamnuínaĸ nur zu mir, uvangakulluk ich armer, sikkoĸarninganeungitoĸ nicht in seinem Eis haben, d. h. nicht während Eis da ist.
Anm. Dabei ist zu erwähnen, das diese Wörter (Partikeln, Deutewörter &c.) in Bezug auf die Anhänge wie Nennwörter angesehn werden.
Die an Nennwortstämme tretenden Anhänge (wie -kulluk, soaĸ) treten daher einfach an das betreffende Wort. Man hüte sich übrigens bei (dem auch nur an Nennwörter tretenden) -ĸarpoĸ er, es hat infolge nicht klaren Denkens z. B. für: „es hat, gibt hier (nämlich dies oder das)“ fälschlich zu sagen: ovaneĸarpoĸ. Dies würde nur etwa heissen können: es gibt „ein Hier“. Richtig muss man dagegen nur sagen: ovanẽtoĸarpoĸ es gibt Hierseiendes. Mehr s. Anm. 1 bei -ĸarpoĸ § 420.
Bei Anhängen dagegen, die nur an Zeitwortstämme treten, muss hier dem Stammwort erst durch -uvoĸ er, es ist eine Zeitwortform gegeben werden. Z. B. nicht: mãnnarĸôrtoĸ scheint’s jetzt, uvlomerĸôrtoĸ scheint’s heute. Denn -rĸôrpoĸ es scheint darf nur an Verba treten. Drum muss man zunächst bilden: mãnnauvoĸ, uvlomeovoĸ es ist jetzt, heute. Nun erst kann man von dem so gewonnenen Verbalstamm richtig bilden: mãnnaurĸôrtoĸ, uvlomeorĸôrtoĸ. Genau ebenso nicht uvamnunerpâĸ sondern uvamnûnerpâĸ zu mir, durch mich am meisten (eig.: seiend). Es ist ganz derselbe Vorgang, wie er eben § 348 auseinandergesetzt wurde. — Mehr Beisp. s. am Schluss von § 352. § 444 erste Anm.
§ 351.
b) Dann gibt’s auch einige nur (oder zum Teil hauptsächlich) bei solchen Deutewörtern, Appositionen u. s. w. gebrauchte Anhänge z. B. -̂rpoĸ, -rĸopâ, pasikpoĸ u. s. w. wie sie in § 383 zusammengestellt sind.
§ 352.
c) Endlich ist zu erwähnen, dass beim Transitiv und Plural der Personwörter und persönl. Deutewörter (unsrer Pronomina ich, dieser &c.) auch die Anhänge im Trans. und Plur. antreten*. Z. B.
166uvagukulluit wir armen, dürftigen; von
uvangakulluk Sing. ich armer, dürftiger.
tâmnatsainaĸ eben dieser, eben derselbe; Trans. tâpsomatsainaub; Plur. tâpkuatsainait.
tâmnârsuk dieser kleine, niedliche; Trans. tâpsomârsûb; Plur. tâpkuarârsuit.
Dagegen die andern Kasus mit unverändertem Anhang: uvaptingnukulluk zu uns armen, tâpsomingatsainaĸ ebendenselben, tâpkuningatsainaĸ ebendieselben.
Vgl. ebenso von andern Personwörtern illũnât mit Anhängen § 156. Beachte hier die möglichen Doppelformen z. B. illũnainukasak fast zu allen, neben: illũnakasanginut: illũnainummarik völlig, durchaus zu allen, neben: illũnammaringmut. Hier auch nicht bloss in diesen Kasus, sondern auch illũnatammarik, illũnatakasak neben illũnammarita, illũnakasata wir alle alle, fast wir alle.
Noch einige Übungsbeispiele zu diesen §§ 350 und 352: mattomingaínaĸ (Mod.) nur dieses: ingminẽnaĸ nur sich selbst od. nur von sich selbst; tâpsomungatuaĸ einzig zu diesem, durch diesen; uvaguínauvogut wir allein sind’s: illũnasekasak fast ihr alle (neben illũnakasase); kissimaungitoĸ nicht ich allein; kêtakulluk ein klein wenig: okpertutitummarik ganz wie Gläubige; issumangnimmarik ganz nach deinem Belieben; akkeĸangitomimmarik oder akkeĸangitomaringmik ganz ohne Bezahlung, umsonst; ipkua kissimiungitoĸ jene nicht allein (in diesem Fall auch kissimiungitut): mânetuinaungitoĸ nicht nur so; publamûvalai vermutlich durch Blähungen; pingasuniovaluktoĸ (Mod.) vermutlich drei; illũnatiorĸôrtoĸ wie es scheint alle: mãnnaulermat da es anfängt jetzt zu sein = jetzt, Eph. 3, 10.
* d. h. nur, wenn der Anhang unmittelbar, wie an ein Nennwort antreten darf. Muss dagegen der Anhang an einen Verbalstamm kommen, also nach § 350 Anm. -uvoĸ eingeschoben werden, so ist’s anders, z. B. tâpsomaugalloaĸ, s. bei den Beisp. § 396a.
wir alle alle
Text ungeändert: alle / alle an Linienende
Das Anfügen der Anhänge. Vokale oder Konsonanten vor dem Anhang.
Klschm. § 109.
§ 353-355.
§ 353.
Von den Anhängen stossen die einen gebieterisch den etwa vorhergehenden Konsonanten des Trage-(Stamm-)wortes aus, und treten nur an einen Vokal. Diese Anhänge sind überall durch einen kleinen Strich kenntlich gemacht, wie z. B. -lârpoĸ, -tuaĸ*.
Die anderen ohne dies Zeichen versehenen, z. B. pâĸ, torpoĸ treten einfach an den vorhergehenden Stamm, schliesse er nun auf einen Konsonanten (ĸ, k, t § 34 und 232) oder mit einem Vokal. Dabei beachte man das ganz im Anfang, bes. § 2 und 14 von den Lauten Gesagte, und schreibe lieber z. B. bei einem wegfallenden Kehllaut (ĸ, r) u und i statt o und e, und umgekehrt bei einem mit einem Kehllaut anfangenden Anhang, wie -rĸârpoĸ, o und e statt u und i. S. u. die Beispiele.
Einige Anhänge haben je nach dem Endlaut des Stammes (bei Verben also je nach den versch. Klassen) einen versch. Konsonanten zum Anfang, wie bei den einzelnen gezeigt werden wird. Z. B. omavoĸ: Kl. 1: -romavoĸ, Kl. 2: -gomavoĸ, Kl. 3: -tsomavoĸ, Kl. 4: -jomavoĸ. — Manche haben auch zu Anfang ein g, das nur nach ĸ (d. h. bei Verben in der ersten klasse) sich in r verwandelt. Z. B. -giaĸ, -riaĸ, -gêrpoĸ, -rêrpoĸ.
167Die obengenannte feste Regel, dass vor vielen Anhängen der Endkonsonant wegfallen muss, ist umsomehr zu betonen, da sie in unsern bisherigen Drucken nicht konsequent beachtet ist. (Wohl zuerst bes. im N. Test. Aufl. 1876. 1878.) Bei einzelnen wie -́ngilaĸ nicht, -dlarpoĸ sehr ist’s schon immer geschehn (asserudlarpoĸ von asserorpoĸ, sillungilaĸ von sillukpoĸ), bei den andern meist aber nicht. Nun einige veranschaulichende Beispiele:
itterpoĸ mit -lauĸpoĸ wird ittilauĸpoĸ nicht itterlauĸpoĸ.
asserorpoĸ mit -lerpoĸ wird asserulerpoĸ nicht asserorlerpoĸ.
annivoĸ mit -rĸovâ wird annerĸovâ nicht anniĸovâ.
pisukpoĸ mit -rĸârpoĸ wird pissorĸârpoĸ nicht pisuĸârpoĸ.
Die zwei letzten Formen würde der Deutsche noch dazu ohne Kehl ĸ: annikovâ, pisukârpoĸ, also noch abweichender vom Esk. aussprechen. Dass das rĸ (wie in annerĸovâ, pissorĸârpoĸ) fast ganz wie ĸĸ zu sprechen ist, wurde § 12 bemerkt (also ist das r durchaus nicht in deutscher Weise hervortreten zu lassen).
* Das Zeichen : vor einem Anhang, z. B. :erivoĸ deutet an, dass hier der Stamm, an den gehängt wird, oft eine Verkürzung erfährt. Es sind bloss die in § 366 zusammengestellten Anhänge, die dieses Zeichen aufweisen.
§ 354.
Anm. 1. Etwas anderes, als dies regelrechte Ausstossen des Konsonanten ist es, wenn ein Konsonant dem deutschen Ohre kaum hörbar ausgesprochen wird, wie § 12 schon gesagt ist. Dann wird von Esk. aber jedenfalls die Silbe geschärft ausgesprochen (§ 15 ff.), wenn er genau spricht. Aber bei manchen Anhängen scheint der Gebrauch wirklich ein verschiedener, so dass sie von vielen mit völliger Ausstossung des vorhergehenden Kons. anfangen gebraucht zu werden, während früher der Kons. klarer festgehalten wurde.
§ 355.
Anm. 2. Bei Aufführung der Anhänge im alphabetischen Hauptverzeichnis sind in Bezug auf das Trage-(Stamm-)wort, an das die Anhänge treten, stets die vier Klassen (Endung auf ĸ, k, t und Vokal § 24 und 232) in den Beispielen berücksichtigt worden. Die Stämme auf t verdienen noch eine besondere Erwähnung:
a) Die Nennwortstämme auf t nehmen auch hier (wie in den Fällen § 19. 34. 234.) in der Regel einen Hilfsvokal hinter dem t an, und zwar gewöhnlich i (e), z. B. perĸut und talik: perĸutitalik: a nur in den besonders angegebenen Fällen, wie bes. bei -ujak ähnliches, -uvoĸ er ist, -ijarpâ macht ihn ohne, z. B. aputauvoĸ es ist Schnee, (das ursprüngliche neben dem auch vorkommenden aputeovoĸ).
b) Bei den Verbalstämmen auf t d. h. der dritten Klasse (wohin auch die Verneinung -́ngilaĸ gehört § 265) z. B. tikípoĸ gilt dagegen in der Regel der vor dem t stehende Vokal als Endvokal (also in tikit das i), so dass sie dann ganz gleich behandelt werden, wie die Wörter der vierten Klasse z. B. annivoĸ. Z. B. tikinajarpoĸ ganz wie anninajarpoĸ. Manchmal aber tritt der Einfluss des End t zu Tage, wie tikitsomârpoĸ gegenüber annijomârpoĸ. Dies findet sich unten im Verzeichnis im einzelnen angegeben.
Zahl und Reihenfolge der Anhänge.
§ 356-358.
§ 356.
Es ist etwas sehr Gewöhnliches, dass an ein Wort nicht nur ein Anhang, sondern mehrere angefügt werden, „wodurch eine oft erstaunenswerte Menge von Begriffen in ein einziges Wort zusammengedrängt werden kann“*. „Die Ordnung, in der die Anhänge in solchen zusammengesetzten Wörtern folgen, beruht darauf, dass jeder Anhang sich auf den vor ihm stehenden Teil 168 des Wortes bezieht, nicht auf das Nachfolgende (anders als im Deutschen), daher die Anhänge im Eskimoischen, freilich nur im allgemeinen, in der umgekehrten Ordnung unsrer gleichbedeutenden Wörter stehn.“ Z. B.
inu5-ĸa4-li3-lauĸ2-poĸ1 es1 hat2 angefangen3 Menschen5 zu haben4.
tiki5-psâr4-omâr3-por2-le1 aber1 er2 wird3 wieder4 kommen5.
Indessen gibt’s Ausnahmen, da einige Anhangsverben andere, (d. h. nur, wenn sie ganz in ihrer unmittelbaren Nähe stehn,) bloss in einer ganz bestimmten Ordnung bei sich, d. h. entweder vor oder nach sich haben können; z. B. -́ngilaĸ nicht, das stets nach solchen Anhängen wie omârpoĸ steht. Z. B.
ĸai4-jomã3-ngi2-laĸ1 er1 wird3 nicht2 kommen4.
S. auch galloarpoĸ § 396. Bei den einzelnen Anhängen soll auf dgl. hingewiesen werden. Man suche sich durch Übung das richtige Gefühl für die Reihenfolge anzueignen. S. auch Anm. 2.
* Derselbe Anhang wird auch manchmal zur Verstärkung mehr als einmal wiederholt, z. B. sivorlerpãpâĸ (eig. pâĸpâĸ) der aller allererste; taimaitsainainarpunga ich bin immer, immer so; ikpigẽnainarpunga ich fühle immer, immer.
§ 357.
Anm. 1. Drei Beispiele mögen obiges noch mehr verdeutlichen. Die zwei ersten zeigen, wie oft durch die versch. Stellung zweier Anhänge ein ganz verschiedener Sinn erscheint; das dritte umgekehrt, wie manchmal doch trotzdem der Sinn im wesentlichen derselbe bleibt.
1. a) ĸuviasu-mmari2-ngi1-laĸ er ist nicht1 völlig2 (ganz) vergnügt (das Ganzvergnügtsein wird verneint).
b) ĸuviasu-ngi2-mmarik1-poĸ er ist völlig1 (durchaus, gar) nicht2 vergnügt (das Nichtvergnügtsein wird als ein völliges hingestellt).
2. a) ĸuviasu-tsaina2-ngi1-laĸ er ist nicht1 immer2 vergnügt.
b) ĸuviasu-ngi2-tsainar1-poĸ er ist immer1 nicht2 vergnügt, d. h. immer missvergnügt.
Dagegen:
3. a) ĸauji-tsainar2-tí1-tigut lass1 uns immer2 wissen, mache, dass wir immer wissen.
b) ĸauji-ti2-tsainar1-tigut immer1 lass2 uns wissen, mache immer, dass wir wissen.
Im ersten Fall soll das „Immerwissen“ bewirkt werden, im zweiten soll das Wissen „immer bewirkt“ werden, was zum Schluss auf eins hinausläuft.
§ 358.
Anm. 2. Ausserdem mögen noch eine Zahl Beispiele zum Anhalt und zur Übung folgen für Nichtanfänger. Die Aussagen der Esk. aber sind in Bezug auf dgl. auch nicht überall ganz einerlei.
ikajutsainaromavait und ikajoromatsainarpait.
pitaĸadlarniarpoĸ (lieber nicht pitaĸarniadlarpoĸ).
piniarĸâlaungmat und pinialaurĸârmat.
pinialauĸârdlune (weniger piniarĸâlaurlune).
aijomangârpunga und aingâromavunga.
ijitsainarungnarpâ und ijerungnatsainarpâ.
kamangipaktut und kamavangitut.
torârnersauvalliavoĸ und torârpallianersauvoĸ.
tamannaluatsiaĸ pivlugo und tamanna pivlugoluatsiaĸ.
illagêktoĸottiarsune und illagêktoarsoĸottine.
-galloarpoĸ: | angilauralloarpoĸ (nicht angeralloalauĸpoĸ). |
ĸaujimangigalloardlune (nicht ĸaujimagalloarane). | |
-rĸorpoĸ: | ĸanoenginersauĸôrtut und ĸanoerĸônginersaujut (unverfänglicher Scheinendes). |
tussarĸôlauĸpoĸ und tussalaurĸôrpoĸ. | |
tussarsimaĸôrpoĸ. | |
169 kattangniarĸôrdlune (scheinend herabfallen zu werden). | |
mungungajuksauĸôrupta und mungungaĸôrtuksaugupta. | |
sunauĸôngilaĸ und sunaungerĸôrpoĸ. | |
sunauĸôlaungilaĸ und sunaungerĸôlauĸpoĸ. | |
palukpoĸ: | tikilauĸpalukput (nicht tikipalulauĸput). |
tikisimavalukput. | |
tikilauĸpalungilat (nicht tikilaungipalukput). | |
oĸartuksauvalukpogut (nicht oĸarpaluktuksauvogut). | |
Passiv: | opaktor-taunasuarupta und -asuartaugupta. |
uivêri-jaunasuaruvit und nasuartauguvit. | |
nellojungnai-tsiartitauvogut und -titautsiarpogut. | |
attortauĸattarpoĸ und attoĸattartauvoĸ. | |
ôktor-luktauvose und -taulukpose. | |
najarpoĸ: | peĸar-ajarpalukpogut (wohl weniger palugajarpogut). |
ablor-tuksaunajarpoĸ und ajartuksauvoĸ. | |
nãmagajangilaĸ und nãmanginajarpoĸ. | |
sapperĸôrajarpogut und sapperajarĸôrpogut. | |
pitsartutitau-dlarajarput (wohl mehr als najadlarput). | |
pijariaĸarasugi-klinginajarpatta und -klerajangipatta. | |
mivoĸ: | abloromangmivluta (weniger scheint’s ablormijomavluta). |
ajoĸertortau-ngmilerĸovluta und -lermerĸovluta. | |
arvertar-tingmingmago (nicht -mitingmago). | |
pikablar-ĸârmivlutik (weniger -merĸârlutik). |
Pe (pik) und pivoĸ als Tragewort.
§ 359.
Die Wörter pe oder pik (Sache, Ding, Habe) und pivoĸ s. s. und c. s. (er thut, für alle möglichen Arten des Thuns vgl. § 277) werden ungemein häufig als Trage-(oder Stamm-)wort gebraucht. Dadurch erhält der Begriff der Anhänge, die ja für sich allein nicht gebraucht werden können, Selbständigkeit. Z. B. -lik damit versehen, pilik einer, der mit etwas versehen ist; -ĸarpoĸ er hat, peĸarpoĸ er hat; -givâ er hat es, pigivâ er hat es. Und mit pivoĸ: -rĸovâ: er heisst hin (etwas thun), perĸovâ er heisst ihn, befiehlt ihm, erlaubt ihm. So sagt der Eskimo auch, wo wir im Deutschen fragen: Würdest du hier (den Anhang) „-ĸassiutjivoĸ“ brauchen? etwa folgendermassen: tamattomane peĸassiutjijomik oĸarajarĸêt? Ebenso: persoarmik taivavut, angijôngmat wir nennen sie (die Insel Killersoaĸ) soaĸ, oder: wir sagen soaĸ, weil sie gross ist. Vgl. piâlungmik taivâ nennt ihn einen -âluk, braucht das Wort -âluk zu ihm oder von ihm.
Anm. Nebenbei sei als Ergänzung zum Wbch. erwähnt, dass pe, Trans. pib, pip (wie auch imna § 200 Fussn.) gebraucht wird, wo einem etwas (bes. ein Name), das man eig. weiss, nicht gleich einfällt („puigômalangnermut illingavoĸ“), für: „wer ist’s, war’s doch gleich? wie heisst er doch gleich?“ Z. B. auf die Frage: Wer ist gekommen? Antwort: Boaselo Jakolo — — (nachsinnend:) pilo (od. auch imnalo) Boas, Jakob — — und — wie heisst er doch gleich? Auf die Frage: kia ĸingmingit ukkuâ? Antwort: — — pip wessen doch gleich? (der Name schwebt mir auf der Zunge). — In der Umgangssprache wird im Deutschen ganz entsprechend (pe Ding) der Ausdruck „Dings“ od. „Dingskirchen“ verwendet.
Erste kurze Übersicht der Anhänge oder Affixa
nach der inneren Verwandtschaft geordnet.
§ 360-383.
I. Anhangsnennwörter.
§ 360-362.
1. Umbildende d. h. an ein Verb tretende.
§ 360.
Durch dieselben werden aus Zeitwörtern Nennwörter gebildet, wie z. B. im Deutschen: Bedrücker, Bedrückung von bedrücken.
NB. Ein Strichlein vor einem Anhang bedeutet nach § 353, dass der Anhang an einen Vokal treten, also ein etwa davorstehender Konsonant ausgestossen werden muss.
1. oĸ (toĸ, joĸ) der thuende; der so thut od. ist | Nominal- partizip. |
S. über diese das Ausführlichere schon § 278-294. Deshalb nicht im zweiten alphabetischen Verzeichnis wieder angeführt. |
e (te, -je) der immer so thuende. | ||
2. e (te, -je) der ihm so thut. Aktives Partizip. | ||
3. aĸ (tak, -jaĸ) der Gethane; dem so gethan wird. | Passives Part. | |
-gaĸ dem immer (dauernd) so gethan wird. |
4. neĸ s. § 279. a) Ergebnis od. Folge einer Handlung. b) Unser Infinitiv mit dem Artikel z. B. das Großsein. c) Bezeichnung des höheren od. höchsten Grades. Dann oft nersaĸ und nerpâĸ.
5. vik Stelle (Ort) oder Zeit, wo er so thut oder ist.
6. -ut, -jut (einzelnemal -utaĸ; Nebenform gut) Mittel dazu, Veranlassung wobei, Ursache weshalb.
7. -useĸ, auch -seĸ zur Bildung vom Nennwort aus dem Verb, ähnlich wie neĸ Nr. 4.
8. -ĸut, oft -kut selten -rut (Nebenform -ĸutaĸ, -kutaĸ) „etwas, womit es (das Subjekt des Stammwortes) dazu gebracht wird, so zu sein, das Mittel dazu.“ Davon:
-gêkut, -rêkut ein Verhütungs-, Verhinderungsmittel.
9. giaĸ od. -jariaĸ das (so sein, thun) Müssen. Jetzt aber oft nur: das so sein, Thun. -giaĸarpoĸ hat, ist nötig Nr. 58.
10. -ĸat Genosse; mit Suff. -ĸatinga sein Mit—; der mit ihm das ist, thut (auch hat). *Selten an Nennwörtern.
11. -sôĸ, auch -jôĸ welcher pflegt; s. -sôngovoĸ Nr. 102.
12. -rĸijaĸ, (-rĸejaĸ) „der mehr oder in höherem Grade so ist.“
13. -galloaĸ ein zwar (so seiender). *Direkt an Nennw. selten. Vgl. Nr. 117.
5. vik
viĸ
2. Fortbildende d. h. Anhangsnennwörter an Nennwörter.
§ 361.
a) Adjektivische.
Die meisten von ihnen sind durch einfache Adjektiva wiederzugeben. Nur einige, wie -ksaĸ, -gasait erfordern mehr Umschreibung.
14. -ksaĸ eine Sache zu etwas; etwas, woraus das und das werden soll oder kann. Davon tuksaĸ, taksaĸ s. schon § 293 f.
15. soaĸ gross.
16. -ărsuk (auch rârsuk) klein, niedlich.
17. -ínaĸ | nur ein —, ein blosser („sowohl: nichts anders, als auch: nichts besonderes.“) |
18. -tuínaĸ |
19. -tsiaĸ hübsch, schön; nicht gering.
20. -liaĸ gefertigt, gemacht; -lianga sein, d. h. der von ihm gemachte. S. § 366 Anm.
21. siaĸ bekommen, erhalten; sianga sein d. h. der von ihm gefundene, gekaufte oder bekommene.
22. -kulluk gering, elend, jämmerlich. Doch auch als Ausdruck der Zärtlichkeit.
23. -âluk (auch -râluk) gewaltig, greulich, schlecht, toll, unverschämt, gross &c.
24. -vik, -vak gross; bes. in -viksoaĸ, -vaksoaĸ, -tsiavak.
25. pak gross. Nicht häufig.
26. pâĸ der aller —; bes. mit neĸ Nr. 4 und -dleĸ Nr. 49: nerpâĸ, -dlerpâĸ. Sonst auch für sich allein; gewaltig, gross, sehr.
27. -tánnaĸ breit, dick.
28. -galak, -galâk, -golak, arulak, -giarlak klein.
29. -araĸ ein junges.
30. -́mmarik ein völliger.
31. -kasak, -kasâk fast oder beinahe ein —.
32. -ngajoĸ fast, beinahe ein. Nom. Part. von ngavoĸ Nr. 149.
33. -gasait Pl. mehrere; -gasæksuit viele, eine Menge.
34. -ĸut, (-ĸot) vorrätiges; (im Vorrat, Besitz) gehabtes, einem gehörendes. Grld. -ut.
35. taĸ der zu (ihm) gehörige, dahingehörige; s. auch Nr. 45.
36. -tuaĸ der einzige (der Art).
37. tâĸ neu. Davon: târpoĸ hat es (neu) erhalten und târpâ (= târtipâ) versieht ihn (neu) damit.
38. -toĸaĸ alt.
39. -́kkut Pl. er mit seiner Familie, die Familie od. allgemeiner: die Gesellschaft des —.
40. -́nnâĸ sein liebstes (der Art); sein Lieblings —.
41. -jaĸ (manche bloss -ja) etwas davon (von einem Gegenstand, Stoff) im allgemeinen. Davon: -ksajaĸ s. alph. Verz.
16. ărsuk
ărsuĸ
b) Substantivische (Anhangsnennwörter an Nennwörter).
§ 362.
„Diese unterscheiden sich von den vorigen dadurch, dass nicht der Anhang, sondern das Stammwort als das untergeordnete erscheint, entsprechend unsern Genitiven in zusammengesetzten Wörtern, wie wir die damit gebildeten Wörter teilweise durch solche Genitivverbindungen wiedergeben können“ z. B. Erdbewohner, Tabaksbehältnis. Die folgenden erstgenannten drei könnte man füglich auch zur vorigen Klasse, den adjektivischen, rechnen.
42. -́nguaĸ, (-ngoaĸ) ein Bild, Abbild von; z. B. auch als Spielzeug.
43. -ko auch niko, luko, nerluko Abfall von etwas.
44. -vineĸ ein Stück von; dann oft: ein gewesener &c.
45. -lik ein damit versehener; —iger. Oft mit taĸ Nr. 35:
talik ein mit etwas dazu (dorthin) gehörigem versehener.
17246. mioĸ, (miutaĸ) der od. das sich da befindet, auch: da wohnt.
47. -ĸaut ein Behältnis für.
48. -ujaĸ dem und dem ähnlich; s. auch Nr. 86: -ujârpoĸ.
49. -leĸ (dleĸ § 133 ff.) einer, oder etwas, das in der und der Richtung hin ist.
50. nitaĸ (auch -nitaĸ) etwas aus der und der Zeit stammendes (bekommenes, erbeutetes, gemachtes, gebornes, gesagtes, geschehenes &c.)
51. -rĸortojoĸ (nicht -rĸôrtôjoĸ) einer, der das und das gross hat.
52. -rĸortôĸ wie das vorige: der das gross hat. Selten.
53. tôĸ der das in grossem Masse, in grosser Zahl hat. Bes. in Ortsnamen.
54. -ilitaĸ etwas, das zur Bedeckung, zum Schutz für —, oder zum Schutz vor —, gegen — dient.
55. useĸ (-ruseĸ) „ein — in beschränktem Sinn“; ein Neben—, ein Unter—, ein An—.
II. Anhangszeitwörter.
§ 363-383.
1. Umbildende d. h. ein ein Nennwort tretende.
§ 363-371.
„Nicht wenige derselben werden aber auch an Verbalstämme gehängt, nämlich so, dass der Begriff des Verbs als ein Ding (das Schlafen, Reden &c.) betrachtet wird.“
Klschm. Anhangsredewörter: Umbildende
§ 363.
56. -givâ, (rivâ) c. s. er hat ihn, es zum —; er, es ist sein —. Das s. s. Verb dazu ist -ĸarpoĸ Nr. 58 und -ksarpoĸ Nr. 59. Häufige Zusammensetzungen sind tigivâ, torivâ, tarivâ, taksarivâ, -ĸatigivâ, -ĸutigivâ, -utigivâ, vigivâ, nersarivâ, nerpârivâ. S. alle im zweiten alph. Verzeichnis.
57. -gêkput s. s. sie haben einander zum —, sind gegenseitig —;
-gêt (-rêt) ohne Verbalendung: die einander zum — haben. Davon:
tigêkput (-jigêkput) an Verba: sie thun einander so und so.
-ĸatigêkput (mit -ĸat Nr. 10): sie thun miteinander so und so.
58. -ĸarpoĸ s. s. er hat; oder: es (d. h. Ort oder Zeit) hat, es gibt. Häufig mit -giaĸ Nr. 9 -giaĸarpoĸ (-jariaĸarpoĸ) hat, ist nötig.
59. -ĸsarpoĸ, (-ĸsarpoĸ), s. s. er hat etwas zum —; es ist ihm etwas zum — Die s. s. Form zu -givâ Nr. 56 bei adjektivischen Begriffen. Deshalb hier mit angeführt, wiewohl es an Verbalstämme tritt.
§ 364.
60. -uvoĸ (-ovoĸ) s. s. er, es ist; er, es ist ein. Zusammensetzungen: tauvoĸ (§ 229), taksauvoĸ (§ 294), tuksauvoĸ (§ 294), viovoĸ, -utauvoĸ. S. im alphab. Verzeichnis.
61. -́ngorpoĸ s. s. (u. c. s.) er wird, wird ein. Vgl. -rorpoĸ im alphab. Verz.
§ 365.
62. sivoĸ s. s. u. c. s. findet u. s. w.
a) An Nennwörter:
sivoĸ s. s. findet, erlangt, kauft etwas (für sich).
sêvoĸ s. s. findet, erlangt, kauft etwas (für einen andern).
sivâ c. s. findet, erlangt, kauft etwas (für ihn). So meistens.
b) An Verba:
sivâ c. s. (sêvoĸ s. s.) er hat ihn (jemanden) so und so gemacht.
sivoĸ s. s. er, es ist so u. so geworden, wird so.
63. siorpoĸ s. s. er sucht etwas, bewegt sich da u. darin, feiert.
siorpâ c. s. besonders: er sucht ihm, für ihn. Davon mit -ut:
„siut was man zu der Zeit oder bei der Gelegenheit oder behufs dessen braucht“, u. s. w.
§ 366.
64. :erivoĸ* (z. B. serivoĸ) und -lerivoĸ s. s. er hat damit zu thun, ist beschäftigt damit. Am Namen eines Körperteils: er hat Schmerz darin, leidet da.
65. :iarpoĸ und -liarpoĸ er geht (oder fährt) zu jemandem, oder irgendwohin.
66. :ivoĸ und -livoĸ s. s. er macht, schafft das („bringt od. ruft ein — hervor“).
:ivâ und -livâ c. s. er macht, schafft das ihm, für ihn.
:êvoĸ und -lêvoĸ s. s. er macht, schafft das für jemanden (mik).
Davon: tulivoĸ, mit toĸ zusammengesetzt.
67. :iorpoĸ und -liorpoĸ s. s. arbeitet, verfertigt, macht etwas.
:iorpâ und -liorpâ c. s. arbeitet, verfertigt, macht etwas ihm, für ihn.
:iorivoĸ und -liorivoĸ s. s. arbeitet, verfertigt, macht etwas für jemanden.
68. :erpâ (z. B. serpâ) und -lerpâ c. s. versieht ihn, es damit.
:êvoĸ (z. B. sêvoĸ) und -lêvoĸ s. s. versieht jemanden damit.
69. :ijarpoĸ (z. B. sijarpoĸ) und -lijarpoĸ s. s. er führt das mit sich, hat das bei sich und bedient sich dessen.
Anm. Die in diesem § genannten Doppelformen muss man sich hauptsächlich durch Übung einprägen. Werden die ohne l beginnenden gebraucht, so wird da der Stamm manchmal verkürzt. Regelmässig aber wird dabei ein etwaiges End t in s, taĸ dagegen in ts verwandelt z. B. niaĸôserpâ aus niaĸôt, sailitserpâ aus sailitaĸ (daher nellunaikuserpâ von nellunaikut abzuleiten). Ebenso siorpoĸ, (-tsiorpoĸ) neben -liorpoĸ. Manchmal ist eine Form gebräuchlicher, manchmal ist’s einerlei, welche Formen gebraucht werden, ob die mit oder ohne l, z. B. iperautsiorpoĸ und iperautaliorpoĸ, kamiorpoĸ und kamiliorpoĸ. [Der von Erdmann angegebne Unterschied: dass -liorpoĸ sich meist auf einen Sing., dagegen: iorpoĸ auf einen Plur. bezöge, also kamiliorpoĸ, ĸarliliorpoĸ er macht ein Paar Stiefeln, Hosen; dagegen: kamiorpoĸ, ĸarliorpoĸ er macht mehrere Paar, — dieser Unterschied wird scheint’s im Süden nicht gemacht, sondern die Doppelformen haben hier den gleichen Sinn.] In zweifelhaften Fällen geht man am sichersten, die längeren Formen mit l zu wählen.
Nr. 66 -livoĸ und 68 -lerpâ sind nicht mehr völlig beweglich, und ersteres (-livoĸ) wird viel weniger gebraucht, als das dasselbe verdrängende -liorpoĸ Nr. 67. — Auch Nr. 20 -liaĸ (:iaĸ) gehört in Bezug auf das Anfangs l hieher.
* Das in diesem Paragraphen vor den Anhängen stehende Zeichen : bedeutet also nach § 353, dass beim Antreten des Anhangs der Stamm manchmal in verschiedener Weise verkürzt wird.
§ 367.
70. -lípâ c. s. -litsivoĸ s. s. er versieht ihn (s. s. jemanden) damit, d. h. gibt, bringt, auch schenkt ihm das.
§ 368.
71. -erpâ* c. s. hat ihn ohne das gemacht. Bei einer Einheit, im Gegensatz zu -ijarpâ Nr. 72.
-êvoĸ (selten -ersivoĸ) s. s. hat jemanden ohne gemacht.
174-erpoĸ refl. hat sich ohne gemacht, d. h. ist ohne das geworden. Zusammensetzungen: -ersivâ (verlieren), -ilivâ (verletzen) -erutivâ (ohne etwas machen). S. alphab. Verzeichnis.
72. -ijarpâ, -ejarpâ c. s. -ejaivoĸ s. s. macht ihn (s. s. jemanden) ohne das, nimmt ihm das weg, räumt ihm das fort u. s. w. Ganz wie -erpâ Nr. 71 nur von einer Mehrheit. Über die besonderen Bedeutungen: er beschädigt, zerbricht ihm das, und: er friert da und da s. alphab. Verzeichnis. Vgl. die Fussn.* auf der vor. Seite.
73. -ípoĸ ist ohne das. *Noch häufiger an Zeitwörtern.
* Diese 2 -erpâ und -ijarpâ (Nr. 72) haben am Anfang kein langes ê, sondern nur, wenn es mit einem andern i Laut zusammentritt, z. B. pêrpâ, pêjarpâ aus pe-erpâ, pe-ijarpâ, savêrpâ (savik und -erpâ) sermêjarpâ (sermeĸ und -ijarpâ).
§ 369.
74. -kipoĸ s. s. er hat das klein, wenig.
75. tŭvoĸ, tŏvoĸ (nicht tôvoĸ) s. s. er hat das gross, oder aber auch: viel (und dann = -jarikpoĸ).
76. -rĸŏrtŏvoĸ s. s. er hat das gross (selten: viel); ähnlich wie das Vorige.
77. -gikpoĸ s. s. er hat das gross; bei einzelnen Wörtern auch: er hat das schön, wofür besonders -tsiarikpoĸ.
*An Verba -́llorikpoĸ (thut) schön, hübsch.
78. -lukpoĸ oder dlukpoĸ er hat das schlecht.
*Auch an Verba, dann auch c. s. -lukpâ (er thut es) schlecht, „nicht wie es sein sollte.“ Dann aber mit demselben Sinn oft mit neĸ Nr. 4 nilukpoĸ, nerdlukpoĸ s. s. und c. s., wobei das s. s. manchmal nerdluivoĸ lautet. Ferner: -lungilaĸ kurz = nicht.
§ 370.
79. torpoĸ meist nur s. s. er isst (bei Essbarem), er fährt — (bei schwimmenden Fahrzeugen), zieht an (Kleidungsstücke).
*An Verben torpâ c. s. und s. s. (dies öfters auch tuivoĸ) „die Handlung als eine aus wiederholten Verrichtungen bestehende ausdrückend.“
80. palukpoĸ, -valukpoĸ, palaivoĸ und ähnliche (pállakpoĸ, palâvoĸ) s. s. und c. s. An Nennwörter *bes. aber an Verba: sieht danach aus, vermutlich; palaivoĸ auch: wie man hört &c.
81. -gukpoĸ s. s. verlangt stark danach, hat Luft danach. Vgl. -gosukpoĸ Nr. 108.
82. sungnípoĸ oder nípoĸ, -arnípoĸ es riecht nach.
§ 371.
83. -itorpoĸ er geht (fährt) oder kommt, um das zu holen; c. s. ihm oder für ihn.
84. sarpoĸ er holt, geht (fährt) um zu holen; c. s. für ihn. Ganz gleich dem Vorigen. Dagegen:
85. tarpoĸ er trägt, bringt (schon mit sich), holt; c. s. für ihn.
86. -ujârpoĸ s. s. ist scheinbar ein, ist ähnlich wie ein.
2. Fortbildende d. h. an ein Zeitwort tretende Anhangszeitwörter.
§ 372-382.
a) Neutrale (mit s. s. und c. s. Endung zugleich).
§ 372-377.
„D. h. solche, die die Natur des Stammwortes nicht verändern, sondern den Begriff desselben nur (adverbialisch oder nach Art unsrer Hilfsverben: können, wollen &c.) erweitern oder näher bestimmen, also sich ganz neutral verhalten;“ die daher, je nach der Form des Stammwortes sowohl s. s. als c. s. Endung haben können.
aa) Mit Hilfsverbenbedeutung. Zu den ersten s. § 219.
§ 372.
87. -lerpoĸ s. s. und c. s. fängt an (c. s. ihn) zu.
88. -rĸauvoĸ s. s. und c. s. that so, war so; hat (ihn) so gethan (jetzt vor kurzem).
89. -lauĸpoĸ s. s. und c. s.
1) er that so, er hat (ihn) ge—; ist ge—. Die Vergangenheit ausdrückend. 2) Höflichkeitsausdruck.
90. -laujuvoĸ s. s. und c. s. (-lauĸpoĸ und -juvoĸ) hat (ihn) ge—; ist ge— (vor längerer Zeit).
91. simavoĸ, (-mavoĸ) s. s. und c. s. hat (ihm) so gethan (und ist nun so). Öfters auch passivisch: ist so gethan worden. Drückt die Vollendung der Handlung aus.
92. niarpoĸ s. s. und c. s. An *Nennwörter und Verba: strebt, trachtet nach; daher für die nächste Zukunft: er wird.
niut (mit -ut Nr. 6) Werkzeug, Gerät zum Fang, Erwerb von —.
93. -lârpoĸ s. s. und c. s. er wird (fernere Zukunft als niarpoĸ).
94. omârpoĸ s. s. und c. s. er wird (noch fernere Zukunft).
95. omavoĸ s. s. und c. s. er will; omaerpoĸ will nicht mehr: ominarpoĸ es ist wünschenswert zu —.
§ 373.
96. iartorpoĸ, (iarpoĸ) s. s. und c. s. geht hin oder kommt her, um zu —.
97. -nasuarpoĸ s. s. und c. s. bestrebt sich zu —.
98. -najarpoĸ s. s. und c. s. er würde —.
99. ungnarpoĸ s. s. und c. s. er kann. Davon ungnaerpoĸ nur: nicht mehr; ungnangerpoĸ kann nicht mehr.
100. -rĸôrpoĸ s. s. und c. s. er scheint zu —.
101. pakpoĸ, -vakpoĸ s. s. und c. s. er pflegt zu —.
102. -sôngovoĸ, -jongovoĸ s. s. und (c. s.; letzteres mehr:) -sôrivâ er pflegt (ihn) zu —.
103. -giarpoĸ s. s. und c. s. er fängt an zu oft mit: ein wenig, etwas zu übersetzen.
104. -gêrpoĸ s. s. und c. s. .„ist fertig mit; oft daher: hat bereits, hat schon ge—;“ -jarêrpoĸ dasselbe.
105. palliavoĸ, -valliavoĸ s. s. und c. s. er nimmt zu im —.
106. -gánnerpoĸ s. s. und c. s. er fährt fort zu —.
107. sertorpoĸ s. s. und c. s. stellt sich, als ob er; bes.
-ngitsertorpoĸ thut, als ob er nicht.
108. -gosukpoĸ s. s. und c. s. er hat Lust zu, ist angelegt zu; vgl. -gukpoĸ Nr. 81.
bb) Mit Adverbienbedeutung.
§ 374.
109. -gajukpoĸ s. s. und c. s. „immer, oftmalig, bei jeder Gelegenheit.“
110. nerpoĸ s. s. und c. s. ungewusster Weise oder gerüchtsweise (ohne dass man weiss oder wusste, ohne dass man da ist, da war, oder: wie man hört).
111. -́ngilaĸ s. s. und c. s. nicht; s. schon § 265.
Häufig: -lungilaĸ, -tsangilaĸ, -tsâlungilaĸ s. alphab. Verzeichnis.
112. -dlarpoĸ, (-tdlarpoĸ) s. s. und c. s. sehr.
113. -ngârpoĸ s. s. und c. s. sehr, bedeutend; daher bes.: mehr, mehr als, und vor allem oft: lieber, lieber als. Ähnlich dem folgenden:
176114. -luarpoĸ s. s. und c. s. besonders; mehr als; zu sehr, zu viel.
115. -luarsukpoĸ s. s. und c. s. ein klein wenig (aus -lukpoĸ Nr. 78 und -arsukpoĸ Nr. 126).
116. -luatsiarpoĸ s. s. und c. s. gerade, just (aus -luarpoĸ und -tsiarpoĸ Nr. 128). *An Nennw. und andre: -luatsiaĸ.
117. -galloarpoĸ s. s. und c. s. zwar, wohl (aber . . . .). Vgl. Nr. 13.
110. nerpoĸ s. s. und c. s.
s. s. und s. s.
§ 375.
Die nun in diesem § folg. Anhänge sind alle nur Verlängerungen der § 361 genannten Anhangsnennwörter.
118. -ínarpoĸ s. s. und c. s. immer; s. Nr. 17.
119. -tsainarpoĸ s. s. und c. s. immer; wie das Vorige.
120. -tuínarpoĸ s. s. und c. s. nur; s. Nr. 18.
121. -tuarpoĸ s. s. und c. s. einzig, nur; s. Nr. 36. Besonders:
-tuarmat, -tuarpat so bald als, sofort wenn.
122. -́mmarikpoĸ s. s. und c. s. völlig, ganz, durchaus; s. Nr. 30.
123. -vikpoĸ s. s. und c. s. gross, in hohem Grade, sehr; s. Nr. 24.
124. -vakpoĸ s. s. und c. s. gross, sehr; s. Nr. 24 (vgl. Nr. 101). Kommt allein nicht vor, sondern nur mir dem Folg.
125. soaĸpoĸ s. s. und c. s. gross, sehr; s. Nr. 15. Kommt allein nicht vor, sondern nur: soadlarpoĸ, -vaksoadlarpoĸ sehr stark, gewaltig.
126. -âlukpoĸ (-râlukpoĸ) s. s. und c. s. schlecht, arg; s. Nr. 23.
-ărsukpoĸ (-rârsukpoĸ) s. s. und c. s. niedlich, hübsch; s. Nr. 16.
127. -kullukpoĸ s. s. und c. s. kümmerlich, klein; aber meist ein Ausdruck vertraulicher Rede; s. Nr. 22.
128. -tsiarpoĸ s. s. und c. s. schön, hübsch; s. Nr. 19.
129. -galakpoĸ od. -galâkpoĸ, -galâvoĸ s. s. und c. s. ein wenig; s. Nr. 28.
130. -kasakpoĸ od. -kasâkpoĸ s. s. und c. s. fast, beinahe; s. Nr. 31.
131. pârpoĸ, (pâĸpoĸ) s. s. und c. s. aufs äusserste, gewaltig, arg; s. Nr. 26.
132. -́ngoarpoĸ s. s. und c. s. in abbildlicher, daher oft: in spielender Weise; s. Nr. 42.
§ 376.
133. -rĸârpoĸ s. s. und c. s. erst, zuerst, vorher: stets nur im Verhältnis zur Zukunft, zum Nachherigen: vgl. Nr. 88.
134. -tainarpoĸ s. s. und c. s. a) zum erstenmal, im Verhältnis zur Vergangenheit: nachdem es vorher nicht geschehn. b) eben erst. Ähnlich:
135. -giorpoĸ s. s. und c. s. zum ersten Male.
136. -sungarpoĸ s. s. und c. s. zum letzten Male.
137. -sínnarpoĸ s. s. und c. s. endlich.
138. tarpoĸ s. s. und c. s. öfters (nicht bloss einmal). Nicht völlig frei anwendbar.
139. -ĸáttarpoĸ s. s. und c. s. öfters (nicht bloss einmal).
140. -ĸípoĸ od. -ĸitârpoĸ s. s. und c. s. lange.
141. -rĸámmerpoĸ s. s. und c. s. neulich, kürzlich.
142. -́ngorpoĸ, (-ngudlarpoĸ) s. s. und c. s. ist (sehr) müde des —.
143. saraipoĸ s. s. und c. s. bald, schnell.
177144. sârpoĸ s. s. und c. s. Ähnlich wie das Vorige, doch mehr: schnell ein wenig, schnell und kurz. Negativ: nasârpoĸ (wie saraingilaĸ) nicht schnell, langsam.
§ 377.
145. -givoĸ, -rivoĸ, -́nivoĸ, mivoĸ s. s. und c. s. wieder, auch.
146. -lerĸípoĸ s. s. und c. s. wieder, abermals.
147. -psârpoĸ s. s. und c. s. wieder, abermals.
148. -umivoĸ s. s. und c. s. ein wenig mehr, als es vorher war; -umijârpoĸ öfters wieder ein wenig mehr.
b) Anhänge nur mit s. s. Endung.
§ 378-380.
§ 378.
Die in diesem ersten § genannten sind eigentlich ganz derselben Natur wie die eben angeführten neutralen § 372-377. Sie treten nur aber an kein c. s. Verb, ausser in dem Fall, wo ein solches mit refl. Bedeutung s. s. Endung annimmt § 226 z. B. nertorpâ er rühmt ihn; nertorpoĸ rühmt sich; nertujuípoĸ (ingminik) rühmt sich nie: Nr. 152.
149. -ngavoĸ (auch angavoĸ &c.) s. s. ist fast, gleicht; s. Nr. 32. *Auch an Nennwörter.
150. -ngavoĸ s. s. ist, bleibt im Zustande des —.
151. nersauvoĸ s. s. er ist (thut) mehr. Komparativ. | Zusammensetzungen von neĸ Nr. 4 mit -uvoĸ Nr. 60, u. Nr. 26. s. § 99. Vgl. nersarivâ, nerpârivâ. |
nerôvoĸ s. s. er ist (thut) mehr od. am meisten. Komp. und Superlativ. | |
nerpauvoĸ (od. nerpângovoĸ) am allermeisten. |
152. -juípoĸ, (-juerpoĸ) s. s. nie.
153. -́ngijaipoĸ (von djaipoĸ) s. s. thut, ist durchaus (eig. durchaus nicht nicht).
154. tigivoĸ s. s. ist so — wie. Bei Vergleichungen.
§ 379.
Ferner hieher gehörig:
155. -ivoĸ; bei erpâ, ârpâ, auch orpâ öfter -rivoĸ | Anhänge ohne eine besondere Bedeutung, nur zum Verwandeln von c. s. in s. s. Verba; s. schon mehr § 222. |
-jivoĸ (-tjivoĸ, -tsivoĸ) | |
sivoĸ, ferner nikpoĸ, -rdlerpoĸ, bei Kl. 4 -klerpoĸ (-klivoĸ) |
Endlich gehört hieher das vielgebrauchte
§ 380.
156. narpoĸ s. s. er, es ist zum —; er, es ist —bar, —lich;
naipoĸ das Gegenteil: ist un—bar, un—lich;
narsivoĸ ist so d. h. —bar, —lich geworden, ist nun so.
c) Anhänge mit nur c. s. Endung, die aber eine besondere s. s. Form neben sich haben.
§ 381. 382.
Neben dieser besonderen s. s. Form kann dann natürlich auch die c. s. Endung in s. s. verwandelt werden, wodurch Der Anhang nach § 220 reflexiv wird, s. z. B. unten -rĸovoĸ er heisst sich, nasugivoĸ hält sich für.
§ 381.
157. -nârpâ c. s. -nârivoĸ s. s. er macht es (s. s. jemanden, mik) zu (allzu) —.
158. nerarpâ c. s. neraivoĸ s. s. nennt ihn (s. s. jemanden); sagt, dass er.
159. -utivâ, (utivâ) c. s. -utjivoĸ s. s. mit -ut zusammenhängend. Nicht kurz zu übersetzen. S. alph. Verzeichnis.
-utivut sie — einander, auch: sie — miteinander.
160. -ĸassiutivâ c. s. -ĸassiudjivoĸ c. s. -ĸassiutivoĸ refl. mit, zugleich mit.
§ 382.
Von den nun folgenden 6 Anhängen, zu denen man auch noch nerarpâ Nr. 158 hinzufügen kann, sagt Kl.: „Sie setzen der Verschmelzungsfähigkeit der Esk. Wörter die Krone auf.“ Man hat hier in einem Worte zwei Subjekte (Thäter), von denen das Subjekt des Stammwortes zugleich Objekt des Anhanges ist. Z. B. pairsinasugivâ er (A) erlaubt, dass er (B) irgend jmdn. pflegt. Hier ist A das erste Subjekt, das des Anhangs „glaubt“: B. ist das zweite Subjekt, das des Stammwortes „pflegen“. Zu gleicher Zeit ist B. aber auch Objekt des Anhanges, des „Glaubens“.
161. -tsiarivâ c. s. -tsêvoĸ s. s. (siarivâ, sêvoĸ) er wartet, bis er, d. h. ein anderer: (s. s. bis jmd., mik). | Vgl. hier zumal das zweite alphab. Verzeichnis und bes. da dessen Anhang von § 502 an, wo diese sechs Anhänge im Zusammensetzung und mit erschöpfenden Beispielen ausführlicher behandelt werden. |
162. -nasugivâ c. s. nasugiklerpoĸ &c. s. s. er glaubt, dass er (s. s. jmd., mik); hält ihn für; nasugivoĸ refl. hält sich für. | |
163. sarpâ c. s. saivoĸ s. s. (auch sârpâ, sârivoĸ) macht ihn (jmdn. s. s.), macht, dass er. | |
164. típâ c. s. titsivoĸ s. s. lässt ihn, es (s. s. jmdn.); macht, veranlasst, dass er. | |
165. -rĸovâ c. s. -rĸojivoĸ s. s. er heisst ihn (s. s. jmdn., mik) gebietet, befiehlt oder erlaubt ihm, dass er. | |
166. tailivâ c. s. tailitsivoĸ &c. s. s. er verhindert ihn zu — (s. s. jmdn., mik). | |
tailivoĸ refl. er, es verhindert sich, d. h. so gut wie: er, es (thut, ist) nicht. Davon: | |
tailitipâ c. s. tailititsivoĸ s. s. verhindert, dass er (s. s. jmd.). |
Anhang.
Noch einige, nur an Ortswörter, Deutewörter und Appositionen vorkommende Anhänge.
§ 383.
In § 350 ff. war gesagt, das viele dieser Anhänge oder Affixa auch an Ortswörter, Deutewörter, Partikeln und Appositionen, ja an die verschiedensten gram. Wortformen treten können, wie die Beisp. weiter im zweiten alphab. Verzeichnis im einzelnen zeigen werden. Hier folgen noch einige bloss (od. doch zunächst) an Ortswörter, Deutewörter und Appositionen (letztere z. B. mut, mik, unga, ûna) tretende Anhänge.
167. parpoĸ und varpoĸ s. s. bewegt sich auf die und die Seite, in der und der Richtung hin. Einige auch c. s.
168. pasikpoĸ und vasikpoĸ s. s. und ebenso sikpoĸ ist nach der und der Seite, Richtung hin.
169. -rĸopâ und -rĸotsivoĸ s. s. er geht auf der und der Seite von ihm.
170. -̂rpoĸ, -rpoĸ und -arpoĸ s. s. (einzelne auch c. s.) er geht. Tritt an dem Term. und Vial. der Deute- und Nennwörter, und bildet im einzelnen folgende Endungen: ungarpoĸ, muarpoĸ, môrpoĸ, nôrpoĸ er geht dahin; -́kôrpoĸ, -gôrpoĸ, ûnârpoĸ er geht da durch. Ebenso von tut wie: tôrpoĸ er ist wie.
171. -rorpâ, (roĸpâ) c. s. -roivoĸ s. s. (auch eine Bildung vom Vial. -́kut?) bei einzelnen Körperteilen: er trifft ihn da und da (s. s. jmdn.)
172. mikpoĸ s. s. (vom Mod. mik) thut mit dem und dem Leibesglied etwas; mikpâ (migarpâ) c. s. mêvoĸ s. s. er thut ihm (s. s. jmdm.) etwas damit, stösst &c. ihn damit.
Zweites alphabetisch geordnetes Hauptverzeichnis der Anhänge oder Affixa.
§ 384-510.
§ 384.
Einleitende Bemerkungen. In Folgendem sind in der alphab. Reihe nicht alle Nebenformen aufgeführt, da sie bei den leicht zu findenden Hauptformen stehen. Manche, die mit r und g beginnen können, sind unter g verzeichnet, z. B. -gikpoĸ, -rikpoĸ. Andre, die man bisher gewohnt war, unter ĸ zu suchen, wird man unter r finden, wie -rĸovâ, -rĸôrpoĸ, -rĸârpoĸ.
Ein - vor einem Anhang bedeutet nach § 353, dass der Anhang an einen Vokal treten, also ein etwa davorstehender Konsonant ausgestossen werden muss. Die vor den Anhängen stehenden Nummern entsprechen denen in der ersten kurzen Übersicht der Anhänge § 360-383. Steht statt dessen ein * vor einem Anhang, so ist er schon an einer andern Stelle der Grammatik früher abgehandelt. Steht ein †, so ist ein solcher Anhang noch gar nicht, auch nicht in der ersten Übersicht angeführt, und gehört also meist zu den weniger häufig vorkommenden.
Bei jedem Anhang steht ein N. oder V. N. bedeutet, dass der Anhang an einen Nennwortstamm, V., dass er an einen Verbal(Zeitwort)stamm zu treten hat. N. und V. bedeutet, dass er an beiden vorkommt. Es ist sehr wichtig, darauf zu achten, wie § 348 zeigt. Über die dann hinter N. oder V. gewöhnlich folgenden Bezeichnungen: beweglich oder frei und gebunden oder nicht beweglich s. die Erklärung in § 347. Bei den Anhangsnennwörtern sind meist der Trans., Dual u. Plur. eingeklammert.
Die Beispiele zeigen die Anwendung im einzelnen u. sind so gewählt, dass sie womöglich schon eine Antwort auf mancherlei noch aufsteigen könnende Fragen in sich enthalten. Bei den Nennwörtern zeigen sie insbesondere auch, wie die Anhänge an die 4 Versch. Wortklassen auf ĸ, k, t und einen Vokal treten; desgl. bei Verben, wie sie sich bei deren 4 Klassen verhalten (Kl. 1 auf -rpoĸ, Kl. 2 -kpoĸ, Kl. 3 -́poĸ mit vorhergehendem Vokal, Kl. 4 -voĸ s. § 232). Auch die Negation -́ngilaĸ, nicht, ebenso das Anhängen an andre Wörter als an Nenn- und Zeitwörter (s. § 350 ff.) ist berücksichtigt. Bei den Beisp. steht gewöhnlich zuerst das esk. Stammwort ohne deutsche Bedeutung, dann dasselbe mit dem betreffenden Anhang. Vgl. ferner noch, was § 359 über den häufigen Stamm pe (pik) und pivoĸ gesagt ist. Endlich sei noch daran erinnert, dass, wenn beim Anhängen dieser Affixen zwei Gleiche Vokale aneinander treten, sie in einen einzigen langen zusammengezogenen erden,* z. B. von saugaĸ: sauga-arsuk = saugârsuk; von ikkilik: ikkili-ínaĸ = ikkilẽnaĸ; von mikkijoĸ: mikkijo-uvoĸ = mikkijôvoĸ.
Nach dem t des Stammes wird gewöhnlich ein Hilfsvokal angefügt, meist i, manchmal a; s. § 355.
In der alphab. Reihenfolge steht ĸ vor k.
* Beachte dabei noch eine Besonderheit, wie sie z. B. in -gêrpoĸ § 399 Fussn. und in nullẽtoĸ § 414 Fussn. sich zeigt.
a d e g i j ĸ k l m n o p r s t u v
181§ 385.
†-aĸivoĸ plötzlich s. -liaĸivoĸ.
23. -âluk, (ûb, ûk, uit), nach Doppel- und langen Vokalen -râluk* N. beweglich: schlecht, greulich, gewaltig (toll, gross, unverschämt &c.) Sehr häufig gebraucht, die verschiedensten Schattierungen des Begriffs ausdrückend, bald mehr die Schlechtigkeit, bald mehr die Gewaltigkeit hervorhebend. Vgl. Klschm. Wbch. bei kasik. Nach t Hilfsvokal § 355.
1) kivgaĸ; kivgâluk der böse, schlechte Knecht.
nenoĸ; nenoâluk ein gewaltiger, greulicher Eisbär.
kiblut; kiblutiâlôvoĸ es ist eine gewaltige Sache.
tagga da ist er, es! taggâluk da ist er, der Kerl, der Greuliche! da ist es, das Greuliche, arge Ding! Oder aber (nicht mit Beziehung auf die Beschaffenheit des Gegenstandes, sondern auf das Überraschende, Wunderbare seines Erscheinens): Ei der tausend, da ist’s! da ist er, es — wunderbar!
Sehr häufig statt des blossen tagga gebraucht, wie etwa im Deutschen ungeheuer gross für sehr gross.
una; unâluk dieser Greuliche, Böse!
unâlukó s. bei -kulluk § 433 Anm.
2) ukkua; ukkuarâluit diese Greulichen. | ua, ia Doppelvokal; â = aa lang. |
kikiak; kikiarâluk ein gewaltiger Nagel. | |
aklunâĸ; aklunârâluk ein tüchtiges Tau. |
Von tikkeĸ tikkiâluk, dagegen tikkerâluk von tikkeraĸ. Issumaĸangitoâlôvotit du bist greulich gedankenlos. Beim Schlittenfahren ist folg. Zuruf an die Hunde sehr häufig: unavinâluk oder unangoavinâluk der Greuliche da! der Kerl da! Plur. ukkuavinâluit oder ukkuangoavinâluit! s. auch uivênâluk, ĸuinâluk, auch Mark. 15, 29 (-âlukpoĸ). Serpalub tuerâlua Serpalos tolle, gewaltige Schulter (tue) heisst ein Berg nördlich von Hebron nach einem in den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts lebenden Heiden Serpalo. Einer sehr dicken Frau wurde nachgerufen: Leatannâluk ĸattaujâluk dicke Lea, tolles Fass du! Auf die Frage, ob ein Davideâluk genannter Mann noch lebe, erfolgte die Antwort: tâmnâluk inôjoâluk.
126. -âlukpoĸ nach Doppel- oder langen Vokalen -râlukpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: schlecht, arg &c. Was bei -arsukpoĸ gesagt ist, gilt auch hier, dass der begriff des -âluk, der im Esk. zunächst 182 auf die Handlung des Verbs geht, doch auch in der deutschen Übersetzung oft auf den Handelnden selbst bezogen werden kann, s. u. ĸairâlukpoĸ. Dieser Anhang ist auch in -tsâlungilaĸ § 486 enthalten. Sehr oft steht statt -âlukpoĸ auch -âlôvoĸ (aus -âluk und -uvoĸ) mit dem Nom. part. auf -toĸ, -joĸ. S. das letzte Beispiel.
ĸairâlukpoĸ 1) der Greuliche, der Kerl kommt, z. B. von einem wilden Tier (natürlich ist dessen „Kommen“ auch etwas Arges. Schreckliches).
2) mit anderm Ton, z. B. bedauernd: er kommt schlecht, d. h. mit seinem Kommen steht’s schlecht (etwa wegen Leibesschwachheit, Hundemangels, schlechten Wetters u. dgl., „pingigijaukpat, tikininga ĸollartaukpat“).
pêrit geh fort; pêrâlugit Kerl, mach, dass du fortkommst! scheer dich!
pijauvoĸ; pijaurâlukpoĸ er wird arg gekriegt.
sêrĸomitsivoĸ: serĸomitsiâlukpotit oder mehr sêrĸomitsijoalôvotit du zerbrichst greulich, arg (letzteres eigentlich: du bist ein greulich Zerbrechender).
* So trifft die Regel wohl den Thatbestand. Oder sollte man etwa hier, wie dann auch bei -rârsuk hinzufügen: „nach k: -gâluk, -gârsuk?“ Dann müsste man oben auch schreiben: kikiagâluk, ebenso kôgâluk von kôk.
Es ist überhaupt oft schwer, dahinterzukommen, ob g oder r zu schreiben, z. B. in -galak, -arulak (wo Grld. -ralak) und überhaupt in all dgl. Wörtern, zumal da auch die Eskimos — noch ganz abgesehen von den Widersprüchen unter ihnen selbst — den Ausländer irre machen können. So behaupten viele sprachkundig sein Wollende, dass sie fast überall g sagten, während wir Ausländer r sprächen, und wollen danach überall auch g schreiben, z. B. in pituarivâ, ajoraĸ, tikkerârsuk. Der Grund ist, dass unsre deutsche Aussprache des r (— und das um so mehr, je mehr sie sich von der gutturalen des Esk. entfernt, was das livländische Zungen r am meisten thut § 5 —) ihnen fremd erscheint. Darob übersehen sie aber den bei ihnen selbst vorhandenen Unterschied zwischen g und r. Er wird ihnen klar, wenn man ihnen z. B. folg. Worte nebeneinanderstellend vorlegt und sie dieselben sprechen lässt: nunaga und umiara; nunangagut und erĸsarut(it); achâgo und ovatsiaro; perĸutikulluga und niaĸora; iviligârsuk und tikkerârsuk; uigăsuk, uiga und uerârsuga (mein niedlicher Mann); tuiga und tuerâlua (s. o.); pigivâ und aperivâ; ajugauvoĸ und âjorauvoĸ (von âjoraĸ Spalt); takkogannerpoĸ (fährt fort zu sehen) und takkorannerpoĸ (sieht hübsch aus); pisugalloarpoĸ und ikajoralloarpoĸ; tappagalloarpoĸ und tussaralloarpoĸ. S. auch Fussn. bei -galakpoĸ § 395. Man wird dabei selbst hören, dass alle mit r geschriebenen Laute tiefer hinten in der Kehle gebildet worden. Statt also alles mit g zu schreiben, wie manche Esk. wollen, wird der Deutsche sich bemühen, wirklich das esk. r zu sprechen. Dies zur Ergänzung von § 5 und 6, welche hier gründlich zu vergleichen.
§ 386.
29. -araĸ (araub, arâk, arait od. arĸab, arĸăk, arĸat § 64 ff.) N. gebunden: ein junges. In der Bedeutung: ein kleines bei leblosen Gegenständen in Labr. kaum gebräuchlich, wie in Grld. der Fall (vgl. u. umiarâĸ).
pe (pik) § 359; piaraĸ ein Junges (allg.).
tukto; tuktuaraĸ ein junges Renntier.
saugaĸ; saugâraĸ (= sauga-araĸ) Lamm.
saugârait, Mod. saugâranik od. | Lämmer. |
saugârĸat Mod. saugârĸanik |
loeviaraĸ, aklâraĸ (von aklaĸ), pûsiaraĸ junger Löwe, Bär, Katze; netsiaĸ von netseĸ (aber nur mit -aĸ). Diese -aĸ (nur als gedehntes -râĸ, des Doppelvokals wegen ganz wie bei -arsuk) sieht auch in umiarâĸ ein kleines Boot, flat, von umiaĸ.
§ 387.
†-arpâ c. s. -arsivoĸ s. s. V. gebunden (bei manchen Teilen des Leibes gebräuchlich): er schlägt ihn (s. s. jmdn. mik) da und da, thut ihm da weh, einmal.
-artarpâ, -airtaivoĸ mehrmals; vgl. tarpoĸ II § 482.
niaĸoĸ Kopf, erĸsaĸ Backen, sêrĸoĸ Knie.
niaĸoarpâ, niaĸoarsivoĸ ôminga schlägt, stösst ihn an den Kopf.
niaĸoarpoĸ refl. schlägt, stösst sich an den Kopf.
erĸsârpâ (= erĸsa-arpâ) gibt ihm eine Ohrfeige.
erĸsârtaivunga ich gebe Ohrfeigen.
sêrĸoarpâ stösst ihn ans Knie (-poĸ refl. sich). [vgl. bei mikpâ: sêrĸomiĸpâ (migarpâ) ihn mit dem Knie].
ikuseĸ; ikutsiarpâ stösst ihn an den Ellbogen | :arpâ § 366. |
senneraĸ; sennerĸârpâ stösst, schlägt ihn in die Seite. |
*-arpoĸ s. s. und c. s. und -arterpoĸ s. s. und c. s. so und so vielmal, nur beim Zahlwort 1, 2 und 3. S. schon mehr § 111.
183170. -arpoĸ an den Term. der Ortswörter: er geht dahin; s. muarpoĸ.
§ 388.
†-arpik (iub, ik, it), nach Doppel- und langen Vokalen -rârpik, auch (in Zusammensetzung mit -luk) -luarpik. N. beweglich: wenig, klein, ein klein wenig. Der Bedeutung nach entspricht es ganz dem Anhang -kulluk mit -arsuk, und dem letzteren auch ganz, was die Form nach Doppelvokalen betrifft. Dieser Anhang hauptsächlich in Okak gebraucht, z. B. viel bei bescheidenen, demütigen bitten. Ob auch weiter im Norden? Nach t Hilfsvokal.
1) orĸssoĸ; orĸssoarpingmiktôĸ o wenn (ich) doch ein klein wenig Speck (hätte)!
suna; sunârpingmik (nâr aus na-ar) od. sunaluarpingmik etwas kleinweniges.
angut; angutiarpik ein kleines Männel, auch z. B. ironisch von einem kräftigen dicken Manne gesagt.
2) pôĸ; pôrârpik ein kleines Säckchen | Langer oder Doppel-Vokal (ô, ia) vorher. |
kikiak; kikiarârpingnik ein kl. wenig Nägelchen (möchte ich haben). |
†-arpikpoĸ, nach Doppel- und langen Vokalen, -rârpikpoĸ s. s. und c. s., auch (in Zusammensetzung mit -lukpoĸ vgl. -luarsukpoĸ § 444) -luarpikpoĸ. V. beweglich: wenig, klein wenig. Das soeben bei -arpik weiter Gesagte gilt ganz auch hier.
1) ôgaĸarpoĸ; ôgaĸârpikpat (ĸâr ans ĸa-ar) od. ôgaĸaluarpikpat wenn es ein kl. wenig Dorsche gibt.
aitorpâ; aituarpinga teile mir ein kl. wenig mit.
ĸaitsivoĸ; ĸaitsiarpigit (od. ĸaitsi-luarpigit = luarsugit) gib mir ein kl. wenig.
2) aituivoĸ; aituerârpikpunga ich teile ein kl. wenig mit. | Doppelvokal (ui, io) vorhergehend. |
tunnitsiviorârpikpunga mir wird ein kl. wenig gegeben. |
tobagearpingmik, erngautaujârpingmik pilaulanga, oder dasselbe mit -ĸarpoĸ: tobageĸârpilaulanga (ĸaluarpilaulanga) &c. ich möchte gern ein kl. wenig Tabak, Syrup haben! Auf die Frage pijomangilatit willst du nicht? etwa: piarpilaulanga (od. piluarpi- = piluarsu- od. pilukullu-laulanga) ich möchte gern od. lass mich ein kl. wenig (bekommen &c.).
16. -ărsuk, (ûb, ûk, uit), nach Doppel- und langen Vokalen -rârsuk (wie bei -âluk). N. beweglich: klein, niedlich. Ungemein häufig als Ausdruck der Vertraulichkeit, des Schmeichelns &c. Bei Wörtern auf t der gewöhnliche Hilfsvokal i.
1) erneĸ; erniărsua sein kleiner, niedlicher Sohn.
pannik; panniărsua seine kleine, niedliche Tochter.
illiorut; illiorutiărsôvoĸ (-arsuk und -uvoĸ) es ist ein niedlicher Bohrer.
atteĸ; attiărsuga mein niedlicher Name, Namensvetter, auch von Erwachsenen (ebenso attitsiara, nur wird durch ersteres noch mehr die Zugethanheit, Liebe dabei ausgedrückt).
una; unârsuk (una-arsuk) dieser kleine, niedliche.
1842) ukkua; ukkuarârsuit diese kleinen niedlichen. | ua, ue, ia Doppelvokale; â und ô (aa, oo) lange Vokale. |
ue; uerârsuga mein niedlicher Mann. | |
adsigêluatsiâk; adsigêluatsiarârsûk zwei ganz hübsch einerlei gleiche. | |
tingmiaĸ; tingmiarârsuk Vögelchen. | |
Marîa; Marîarârsuk die kleine Maria. | |
Asia; Asiarârsuk Kleinasien. | |
aklunâĸ; aklunârârsuk ein niedliches Tau. | |
Ukjuktôĸ; Ukjuktôrârsuk (Eigenname). |
Anm. In -arsuk ist also das a kurz; ein langes nur bei Zusammentreten zweier a z. B. iviligârsuk, pamiuligârsuk, tikkerârsuk aus iviligaĸ, pamiuligaĸ, tikkeraĸ. Danach ist das nach Doppelvokalen stehende -rârsuk wie -râluk wohl auch nur eine Zusammensetzung mit dem einfachen -arsuk. Vgl. zu -rârsuk auch die Fussn. bei -râluk § 385.
§ 389.
126. -ărsukpoĸ, nach Doppel- und langen Vokalen -rârsukpoĸ s. s. und s. s. V. beweglich: niedlich, hübsch. Oft gebraucht, und zwar als Ausdruck der Vertraulichkeit, Liebe, Teilnahme, manchmal auch ironisch. Häufig schwer, es genügend zu übersetzen. Wir im Deutschen können oft den Begriff des -arsuk, der im Esk. beim Verb steht, mehr mit dem Thäter verbinden (s. bes. das letzte Beisp.); vgl. -âlukpoĸ, -kullukpoĸ. Die Form -rârsukpoĸ also z. B. nach dem au des Passivs (tauvoĸ, -jauvoĸ); auch in luarârsukpoĸ s. luarsukpoĸ § 444. Anm.
vainetorpoĸ; vainetuărsulerit trinke ein wenig Wein. 1 Tim. 5, 23.
oĸarpoĸ; oĸârsulerit (oĸa-arsulerit) rede niedlich.
ikajorpoĸ; unârsuk ikajuărsulerpoĸ der Kleine hilft niedlich. Aber auch spöttisch:
ikajuărsulerpoĸ una der hilft einmal hübsch!
nagligivâ; nagligiărsukpara ich liebe, bedaure ihn hübsch.
ĸaerĸovâ; ĸaerĸojaurârsungmat von einem Kinde: als er hübsch gerufen wurde (beim Sterben); wir etwa: als der liebe Kleine heimgerufen wurde. Aber ebenso gut auch von einem Erwachsenen so zu reden.
Anm. Auch öfters gebraucht, wenn etwas, das man nicht erwartete, woran man zweifelte, doch (hübsch) eintritt: amigarniarasugilauĸtara amigârsungilaĸ das, wovon ich glaubte, das es mangeln würde, reicht doch hübsch; tussarniarasuginnago tussârsukpara ich höre es nun doch (hübsch), obwohl ich nicht glaubte, dass ich’s hören würde.
28. -arulak, (laub, lâk, lait) ein kleiner, s. -galak.
amigarniarasugilauĸtara
amigarniarasugilauktara
§ 390.
†-ăvâ (oft -adlarpâ) c. s. und s. s. N. gebunden: macht ihm viel, hat ihm viel gemacht, s. s. bekommt viel (hat sich viel gemacht), hat viel bekommen.
tukto; tuktuădlarpoĸ | hat viele Renntiere bekommen. |
killeĸ Wunde, Schnitt, Ritz.
killiavâ bringt ihm mehrere Wunden, Schnitte bei.
killiavoĸ hat viel Wunden bekommen, z. B. wenn die Fingerspitzen durch Arbeit aufgeschunden und geritzt sind.
(killianeĸ dgl. Wunden; z. B. Frage in Bezug auf die Fingerspitzen: ukkua sujût? Antwort: ujarĸanun-ukkua killianît.) Vgl. Ap. 19, 16.
§ 391.
112. -dlarpoĸ (eig. -tdlarpoĸ) s. s. und c. s. V. beweglich: sehr. -lauĸpoĸ, niarpoĸ, -lârpoĸ, omârpoĸ haben nach dlar zu stehn.
ônarpoĸ; ônádlarpoĸ es ist sehr heiss, warm.
suakpâ; suadlangilâ er schmält ihn nicht sehr.
ikajorpoĸ; ikajúdlarpoĸ er hilft sehr.
itterpoĸ; ittídlarpoĸ er geht sehr (mit Angelegenheit &c.) hinein.
ittivoĸ; ittídlarpoĸ es ist sehr tief.
ikajudlarniarpoĸ (nicht niadlarpoĸ) | wird sehr helfen. |
ikajudlalârpoĸ (nicht lâdlarpoĸ) |
ikajudlalauĸpoĸ hat sehr geholfen.
ĸemakpâ verlässt ihn; ĸemaktaudlarpunga od. | ich werde sehr verlassen. § 293c. |
ĸemadlaitauvunga od. ĸemadlarauvunga Jes. 49, 21. |
Anm. Wenn auch die angegebene Bedeutung „sehr“ fürs Gewöhnliche genügt, so gibt’s doch Fälle genug, wo diese Übersetzung ganz steif wäre. Zum besseren Verständnis des Wortes stehe hier einiges von dem, was Klschm. im Wbch. davon sagt: „-tdlarpoĸ ist eine Art Intensiv-(Verstärkungs-)form von -lavoĸ“ (was etwa heisst: ist in leicht beweglichem Zustand), also ungefähr: „kommt in Bewegung, oder gerät in Kraft und —;“ und davon weiter: „— mit Kraft, eilends u. s. w.“ Aber das Sein in Bewegung, das -lavoĸ sonst ausdrückt, existiert in diesem Fall hauptsächlich in den Gedanken der Sprechenden, weshalb dies Affix namentlich viel in lebendiger Rede oder Erzählung gebraucht wird; und es gibt dann der Rede einen gewissen Flus, der oft schwer wiederzugeben ist. (Die folg. Beisp. sind in Labr. Mundart umgesetzt.) Z. B. (annäherungsweise): tukulidlarapko . . . . da ich so dazu kam, er zu erblicken; kividlaramiuk . . . da er es so eilends in die Höhe hob; aulalidlarmatta . . . da sie es eilig damit hatten, in Gang zu kommen, fort zu kommen. Ebenso wird es oft in heftiger oder drohender Rede gebraucht, z. B. sukkutsiane ĸollekulluit serĸomi(od. asseru)dlaromârpara ich werde einmal deine dumme Lampe in Stücke schlagen, ja das thue ich.“ — Unser häufiges tikidlarĸêt? drückt die (frohe oder staunende) Bewegung der Fragenden aus, etwa: Wie, bist du da? Das ist schön! oder: Bist du da, aus so weiter Ferne? oder ähnlich. Ebenso: kammidlarkêt? wie, was in aller Welt, du hast Stiefeln an? z. B. wenn man bei jemandem seines bösen Fusses wegen noch das Gegenteil vorausgesetzt hat.
†-dlaroarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: aus Furcht dass er (ihn), for fear that, oder kurz:er möchte (ihn) sonst. Also besonders bei Abmahnungen, Verweigerungen.
ĸainiangilara, serĸomidlaroarpat ich werde es nicht bringen, geben, aus Furcht, dass du’s zerbrechen wirst; oder kurz: du wirst es doch nur zerbrechen.
kattakpâ; kattadlaroarĸat (= pat) aus Furcht, oder: ich fürchte, du lässt’s fallen.
aĸĸarit ãnidlaroaravit (von ãnerpoĸ) komm herunter, du möchtest dir sonst wehe thun!
tagvunga ainiangilanga, tikidlaroarmat ich will nicht dorthin gehn, aus Furcht, dass er kommen möchte; anniniangilanga, kiguseridlaroarama ich werde nicht hinausgehen, ich fürchte, ich bekomme Zahnweh; aularniangilatit, ĸanoetoĸadlaroaravit (ähnlich wie ĸanoetoĸarajaravit oder -ĸarniarĸôravit) geh nicht aus, ich fürchte, es möchte dir was zustossen; unungarit, kattadlaroarĸotit geh hinunter (komm herunter), du möchtest herunterfallen; angô, serĸomidlaroarĸat lass es stehn! du möchtest es sonst zerbrechen.
†-dlartuarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: ich bin dankbar, dass er (ihn). Unser Gottlob! Gottseidank! das ist gut, schön, dass — mag oft diesem Ausdruck entsprechen, der „ĸujalimmaringnermik“ besagt u. sehr oft gebraucht wird.
Wie bei den Ausrufen wird die letzte Silbe gedehnt (auch bei den zweisilbigen Verbalendungen wohl meist). Hier findet gewiss stets die § 241 erwähnte Umtauschung des p in ĸ (ĸoĸ statt poĸ) statt.
pidlartuarnerĸôĸ! wie danke ich, dass er was bekommen (pivoĸ) hat! Gottseidank hat er was bekommen!
attaurle* pidlartuarivotit! das ist schön, da danke ich, dass du auch was bekommen hast (spricht z. B. ein Mann, der zuerst etwas erworben hat). Ebenso auch ohne attaurle (oder attaurle! ganz allein § 337).
ikajudlartualerĸarmâ (= parma)! I am thankful, glad that you help me.
pidlartuarĸât = (pat du es)! I am thankful, you have done (pivâ) it.
pidlartualerĸât (§ 439 -lerpoĸ Anm.)! I am thankful, that you do it (now).
nagvârtaudlartuarĸôĸ! Gottseidank ist’s gefunden worden.
nagvâdlartuarĸarâ! Gottlob habe ich’s gefunden.
nagvâdlartuarĸotit das ist schön, dass du (es) gefunden.
Gûdemut piulijaudlartuarĸungâ! wie danke ich, dass ich durch Gott erlöst bin.
* Weshalb von einigen hier attaurle als nicht hinpassend bezeichnet wird, ist nicht einzusehen.
§ 392.
72. -ejarpâ macht ihn ohne s. -ijarpâ.
64. :erivoĸ s. -lerivoĸ.
68. :erpâ versieht ihn damit s. -lerpâ.
71. -erpâ Nebenform -ngerpâ c. s. N. (und V.) beweglich: hat ihn ohne gemacht, hat ihn von seinem — getrennt.
-êvoĸ und -ersivoĸ (-ernikpoĸ s. u.) s. s. jemanden.
-erpoĸ refl. hat sich ohne gemacht, ist ohne geworden. Auch von Verlust der Verwandten durch den Tod. Hilfsvokal nach t ist hier a, also: taerpâ. Im einfachen -erpâ ist das e kurz, nur bei Zusammentritt mit einem andern e Laut: êrpâ z. B. von savik: savi-erpâ = savêrpâ.
Dies Wort ist in seiner Bedeutung ganz gleich -ijarpâ. Nur sind folg. zwei Unterschiede zu beachten: 1) drückt -erpâ das Fertigsein aus: er hat ohne gemacht*, he has done, dagegen -ijarpâ das noch thun: er macht ohne, is doing. (S. ganz ähnliches bei torpoĸ b.) 2) wird -erpâ oft in Bezug auf eine Einheit gesetzt, während -ijarpâ (siehe dieses) auf eine Vielheit geht. —
Der erste dieser Unterschiede ist in allen Wörtern festzuhalten, der zweite kommt scheint’s nicht überall in Betracht. Der Sprachgebrauch scheint da in Kleinigkeiten sehr voneinander abzuweichen. Man achte drum doppelt auf die einzelnen Worte und ihre Anwendung, 187 zumal da sowohl -erpâ als -ijarpâ noch andre Nebenbedeutungen haben. (Wo übrigens -erpâ auf eine Einheit dessen, was abgetrennt wird, geht, fällt dies im Plur. -erpait ganz weg, so dass es in der Beziehung ganz = ijarpait wird s. u. siutaerpakka.)
Vgl. genau die Beisp. mit den ihnen Entsprechenden unter -ijarpâ.
annorâĸ; annoraerpâ hat ihn ausgekleidet.
annoraerpoĸ hat sich ausgekleidet (auch: hat seine Kleidung verhandelt s. u. a).
ameĸ; amerpâ (= ame-erpâ) hat ihm die Haut, od. (einem Kajak &c.) den Überzug abgezogen, od. einem Ding die Farbe abgemacht. (amêrsivoĸ s. s.)
matto; mattuerpâ hat es ohne Deckel gemacht, ihm den Deckel abgenommen.
niaĸoĸ; niaĸoerpâ (nicht niaĸoijarpâ, weil nur ein Kopf) hat ihn geköpft.
siut; siutaerpâ hat ihm ein Ohr abgehauen, abgeschnitten NB. nur eins**.
eput; eputaerpara (umiaĸ) habe ihm (dem Boot) ein Ruder genommen (auch habe ihm ein Ruder abgehandelt s. u. a).
auk; aungerpâ | hat es (mehr ein einzelnes Stück Fleisch &c.) von Blut gereinigt. |
aungêvoĸ od. aungeisivoĸ ôminga |
paula (pau); paulangerpâ (êvoĸ s. s.) hat ihn (Ofen, Schornstein, Flintenlauf) von Russ gereinigt.
illa der Angehörige, ein Teil; illangerpâ hat es ohne einen Teil gemacht, einen Teil weggenommen, es vermindert.
inne; innangerpâ hat ihn ohne Platz gemacht, d. h. ist an seine Stelle getreten &c. | Diese drei mit Verwandelung des e in a. |
anerneĸ; anernangerpoĸ ist ohne Atem, Geist geworden, ist entseelt, tot. | |
nippe; nippangerpoĸ hat sich ohne Stimme gemacht, d. h. schweigt. |
sikko; sikkuerpoĸ (die See) ist ohne Eis geworden, es ist offenes Wasser.
imaĸ; imaerpoĸ (das Gefäss &c.) hat seinen (flüssigen) Inhalt eingebüsst, ist geleert.
ĸitorngaĸ; ĸitorngaerpoĸ hat sein Kind verloren, durch den Tod (auch z. B. wenn ein Kind an einen andern Ort gegeben, aber nicht, wenn es sich z. B. verirrt hat, dann ĸitorngaersivoĸ s. -ersivoĸ).
* Diese Perfektbedeutung hat auf andre Formen des Verbs keinen Einfluss, z. B. mattueruk nimm seinen Deckel ab (wie von: er nimmt ab); niaĸoersije der Henker Mark. 6, 27 als ob der Ind. hiesse: er köpft ihn. — Will man bei -erpâ die Handlung als jetzt geschehend ausdrücken, so setze man z. B. annoraerasuarpara = annoraijarpara. Umgekehrt, will von bei -ijarpâ die Vollendung deutlicher ausdrücken, so sage man annoraijarêrpara od. jarsimavara = annoraerpara od. annoraersimavara.
** Aber nicht auf eine Einheit beschränkt: nujaerpunga habe Haare verloren (durch Krankheit &c.) oder: habe mir Haare ausgerauft. Dagegen nujaijarpunga ich verliere (jetzt, z. B. beim Kämmen) Haare. Hier kommt also nur Unterschied 1) in Betracht. Vgl. unter -ijarpâ die Anm. zu niaĸoijarpâ.
§ 393.
Dann hat -erpâ daneben noch zwei engere Bedeutungen. Es wird
a) vom abhandeln und verhandeln gebraucht. Dann s. s. meist -ernikpoĸ. Die refl. Form -erpoĸ besonders in diesem Sinn: hat (sein —) verhandelt*.
savik Messer, ĸajaĸ Mannsboot, ĸejuk Holz.
savêrpara, ĸajaerpara | ich habe ihn (irgendwie) ohne M. ohne K. gemacht (gegen oder mit seinem Willen genommen), daher sehr oft: habe ihm sein M. oder K. verhandelt oder (öfters) abgehandelt. |
savêrnikpunga ôminga |
ĸajaertauvunga Pass. man hat mir den K. abgehandelt, verhandelt (oder genommen).
savêrpoĸ, ĸajaerpoĸ, ĸejuerpoĸ er hat sich ohne gemacht, hat Messer, Kajak, Holz verhandelt (od. auch nur: jmdm. gegeben! s. die Fuss.)
Mehr Beispiele s. im Wbch. unter umiaĸ, sakko, perĸut, ujukkuaĸ, tûkoĸ, sillapâĸ, pitûtaĸ.
b) -erpoĸ und ebenso -ijarpoĸ mit dem Namen der Glieder heisst auch: er friert daran, ist (durch die Kälte gewissermassen) ohne das geworden.
aggak, aggait Hand, ittigaĸ, ittikkat Fuss.
aggaerpoĸ (aggaidlarpoĸ), aggaijarpoĸ friert (sehr) an den Händen.
aggaernialerpoĸ fängt an an den Händen zu frieren.
ittigaerpoĸ (ittigaidlarpoĸ), ittigaijarpoĸ friert (sehr) an den Füssen.
niaĸoerpoĸ (niaĸoídlarpoĸ), niaĸoijarpoĸ friert (sehr) am Kopf, tallêrpoĸ &c. am Arm (talleĸ), siuterpoĸ (siut) an den Ohren, niungerpoĸ am od. an den Beinen (nio), Daneben aber auch die obige Grundbedeutung: niaĸoerpoĸ er ist geköpft u. s. w. Ebenso kann hier -ijarpoĸ (welches s.) die Bedeutung: beschädigen, verletzen haben, z. B. aggaijarpoĸ beschädigt sich an der Hand, in welchem Falle aber wohl lieber immer (?) die Bildung mit dem gleichbedeutenden -ilivoĸ vorgezogen wird: aggailivoĸ &c.
Anm. 1. Auch an einige wenige Verba tritt -erpâ, -erpoĸ; z. B. von merngorpoĸ ist müde (nur merngortorpoĸ gebräuchlich): merngoerpoĸ ist ausgeruht, merngoerserpoĸ ruht sich aus; ebenso pallangavoĸ, pallangaerpâ. Ferner bei einigen Anhängen; so ungnarpoĸ, Nr. 99, wovon ungnaerpoĸ, ungnangerpoĸ: ferner -juerpoĸ Nr. 152 und -gêrpoĸ Nr. 104.
Anm. 2. -udjârpâ „macht ihm das los“. Als eine Nebenform zu -erpâ mit etwas veränderter Bedeutung ist bei einigen Wörtern auf -ut, -utaĸ wohl die Form -udjarpâ (utjârpâ) c. s. -udjârivoĸ oder -udjârsivoĸ s. s. anzusehn (wohl aus -utjaerpâ entstanden, vgl. grld. ĸilerussaerpâ, pitũssaerpâ), z. B. ĸellarut Band, ĸellarudjarpâ c. s. oder ĸellarudjârivoĸ (od. jârsivoĸ) ôminga s. s., löst ihm sein Band, bindet ihn los; pitûtaĸ Strick zum Anbinden, pitûdjârpâ löst ihm seinen Strick, bindet ihn ab, los; pallangaerut Mittel, das Aufgehn zu verhindern, Verschluss od. dgl. pallangaerutjârpâ macht ihm seinen Verschluss los, schliesst es auf. Offenb. 3, 7; erĸiarut (so nicht gebräuchlich, nur erĸiaĸtaut) Haken, erĸiarudjârpâ macht ihm seinen Haken los, hakt es auf; s. auch tâlutjârpâ. Dagegen mit -erpâ: ĸelarutaerpâ, pitûtaerpâ u. s. w. hat ihn (ganz) ohne gemacht, hat ihm das Band, den Strick, Verschluss, Hafen, Vorhang ganz ab oder fortgenommen.
* Und fast ausschliesslich in diesem Sinn. Nur ausserdem wohl auch möglich zu brauchen, wenn man sich durch geben an einen andern „ohne gemacht“ hat; z. B. ôgaerpunga habe Dorsche verhandelt, oder aber auch: habe Dorsche an jemand weggegeben. Aber -erpoĸ nicht von einem „ohne werden“, von einem zu Ende gehen durch eigenen Gebrauch: hier: -erutivoĸ (welches s.): ôgaerutivunga meine Dorsche sind mir (und zwar völlig) ausgegangen, zu Ende.
ittigaĸ, ittikkat Fuss
Text ungeändert: erwartete Form ittigait
§ 394.
Dann folgen drei Zusammensetzungen von -erpâ mit sivâ, -livâ, utivâ:
aa) -ersivâ c. s. -ersinerpoĸ s. s. N. beweglich: er hat ihm sein — verloren, durch Unglück oder sonst.
189-ersivoĸ refl. er hat sein — verloren, eingebüsst (er selbst).
-ersijauvoĸ desgl., nur durch andre, es ist ihm verloren worden. Bei allen Arten von Eigentum, nur nicht bei Verlust durch den Tod (wo -erpoĸ).
ĸajaersivâ, ĸajaersinerpoĸ ôminga er hat ihm seinen Kajak verloren.
ĸajaersivoĸ, savêrsivoĸ hat seinen K., sein Messer verloren, eingebüsst (selbst).
ĸajaersijauvoĸ hat seinen Kajak verloren, eingebüsst (durch einen andern).
merĸut; merĸutaersivoĸ sie hat ihre Nähnadel verloren (selbst).
kamik; kamêrsivâ (= kami-ersivâ) er hat ihm seine Stiefeln verloren.
bb) -ilivâ verletzt, beschädigt ihn daran s. in der alphab. Reihe.
cc) -erutivâ (erúpâ) c. s. -erutjivoĸ s. s. N. beweglich: er macht ihn, s. s. jmdn., (ganz) ohne, entblösst ihn davon, „indem er etwas anders [das weiter nicht genannt wird, aber dazu gedacht werden kann] thut, wovon dieses [d. h. das Ohnemachen] zugleich die Folge wird.“ Klschm. Dem Eskimo ist der Unterschied vom einfachen -erpâ scheint’s vor allem der, dass -erutivâ immer ein gänzliches Ohnemachen, zu Endemachen ausdrückt, während durch -erpâ sowohl dieses, als auch nur ein teilweises Ohnemachen ausgedrückt wird. S. die Beisp.
-erutivoĸ refl. ist (ganz) entblösst von, befindet sich ohne, hat keinen — mehr (infolge davon, dass &c.).
piksaĸ was man bekommen soll; piksaerutivâ hat ihn ohne das, was er bekommen sollte, gemacht, es an sich gebracht (für sich od. andre), und zwar alles („nugulugit“).
nukke; nukkêrutivoĸ (nukkingerutivoĸ) hat keine Kraft, Stärke mehr.
pitsartuvoĸ ist kräftig, pitsartuneĸ Macht &c.
pitsartuĕrutivâ vom Verb | hat ihn ohne Kraft &c. gemacht. |
pitsartunêrutivâ vom Nennwort |
akkiliksaĸ; akkiliksaerutivâ bezahlt ihm seine (ganzen) Schulden.
akkiliksaerutivoĸ ist ganz schuldenfrei geworden.
akkiliksaerpâ dagegen: bezahlt Schulden für ihn (sei’s alle, sei’s nur teilweise).
ĸitorngaĸ; ĸitorngaerutivoĸ hat alle Kinder verloren, ist nun kinderlos.
ĸitorngaerpoĸ dagegen kann auch nur heissen: hat ein Kind verloren.
imaĸ; imaerutivoĸ (das Gefäss &c.) hat seinen (flüssigen) Inhalt eingebüsst, ist (völlig) geleert. NB. Dies ganz = imaerpoĸ.
iniksaerutivoĸ hat durchaus keinen Aufenthaltsort mehr; aungerutivoĸ (von auk) hat kein Blut mehr, ein Blasser, Kranker od. wenn das Blut ausgelaufen; issumaerutivoĸ hat den Verstand verloren; êgaerutivoĸ die Dorsche sind ihm (völlig) ausgegangen, zu 190 Ende (s. Fussn. § 393) annoraerutivara ich verderbe, beschmutze ihm seine Kleider, indem ich sie brauche, oder: ich kaufe ihm seine Kleider so gut wie alle ab, so dass er nur etwa das behält, was er auf dem Leibe trägt. Ferner kamut, tik Schlitten: kamutaertauvunga bin ohne Schlitten gemacht worden (indem z. B. jemand damit fortgefahren ist, oder wenn ihn mir jmd. ver- oder abgehandelt hat; kamutaerpunga habe ihn selbst verhandelt), gemacht worden (indem z. B. alle meine, od. alle Schlitten auf dem Lande fort sind); — toĸuksaerutijiga (= tijiga) Gesb. Nr. 113 mein mich ohne Todessache machender, der mir den Tod (völlig) wegnimmt.
§ 395.
*-ertorpâ, poĸ bei Zahlw. thut (ihm) so und so vielmal; s. schon § 111.
pingasuertorlune (lugo) dreimal.
pingasuertorpakka ich thue (nehme &c.) sie dreimal.
109. -gajukpoĸ Kl. 1 -rajukpoĸ s. s. und c. s. V. „oftmalig, immer, bei jeder Gelegenheit.“
-gajuípoĸ selten, nicht oft.
tiglikpoĸ; tigligajukpoĸ stiehlt bei jeder Gelegenheit, oft.
aularpoĸ; aularajukpoĸ geht oft, immer aus.
tussarpâ; tussarajukpâ hört es oft, immer.
tussartaugaguípoĸ es wird selten gehört.
tuktupoĸ; tuktugajukpoĸ erlegt oft, bei jeder Gelegenheit Renntiere.
28. -galak, -galâk und -gulak, (agulak od.) -ărulak (laub, lâk, lait) N. beweglich: klein, wenig. Während die letzteren wohl stets nur die Kleinheit bezeichnen, ist dies bei -galak nicht so ohne weiteres der Fall, und man muss es dem Sprachgebrauch ablauschen, in welchem Sinn es gebraucht wird. Oft an Wörter, die schon eine Kleinheit bedeuten. S. auch -giarlak. Über Aussprache und Schreibung (-galak oder -ralak) s. Fuss. beim folg. -galakpoĸ.
unagalak, tâmnagalak oft gebrauchter Ausruf, wenn man jmdn. oder etwas mit Interesse, Teilnahme od. Befremdung sieht. Jedenfalls nicht: dieser, dieses kleine! Aber mit welchem näheren Sinn? Nicht bloss, wenn man etwas Schönes, Erfreuliches, Belustigendes wahrnimmt, sondern auch Verwunderung, Befremdung ausdrückend, z. B. über ein Kind, das Dinge redet, die es nicht reden sollte.
Davidegalak, Luisagalak nicht: der kleine (od. nette) David, Luise, sondern nur ganz neutraler Unterschiedungsname von andern Davids und Luisen. Dagegen:
orĸsoĸ; orĸsugalâmik ein wenig Speck, Accus.
Luisagulak od. Luisârulak (= a-arulak) die kleine Luise.
nukardleĸ; nukardliărulait die kleinen Jüngeren.
ĸingmeĸ; ĸingmiărulak der kleine (junge) Hund.
ĸaĸĸaĸ; ĸaĸĸârulak kleiner Berg, Hügel.
alupsaut; alupsautiarulak der kleine Löffel.
ammalogalâk wieder ein wenig, noch einmal ein wenig.
sunatuinagalâmik mancherlei, verschiedenes Kleines; akkunigalak ein wenig lang, einigermassen lang; ĸerĸănegalâk ein wenig in der Mitte: kêtăgulak od. kêtârulak ein klein wenig; nakornersagalaulerpoĸ (od. von -galakpoĸ: nakornersaugalalerpoĸ) er fängt an ein wenig besser zu sein; mikkijoărulârsukulluit ganz ganz kleine winzige; illainârulârsukullua nur ein ganz, ganz klein wenig von ihm.
129. -galakpoĸ, -galâkpoĸ, -galâvoĸ* s. s. und c. s. V. beweglich: ein wenig, etwas. Doch scheint bei manchen Worten damit noch eine eigene Gedankenfärbung verknüpft zu sein.
aukpoĸ; augalangmat weil es ein wenig taut.
sillalukpoĸ; sillalugalakpoĸ es regnet etwas.
ãniavoĸ; ãniagalaínarput sie (z. B. meine Hände) thun immer etwas weh.
ĸanoépoĸ; ĸanoegalaínarpoĸ es fehlt ihm immer etwas.
tussarpâ; tussagalakpavut wir hören es (u. zwar immer: mancherlei, verschiedenes) ein wenig (sei’s durch unsern Gehörsinn, sei’s durch den Bericht der Leute).
tussagalâkpogut manche mit dem besondern Sinn: wir hören wenig, sind nicht zufrieden mit dem, was wir zu hören bekommen.
ĸaigalakpoĸ („sukkaitomik pigune“) er kommt wenig, d. h. langsam.
missugalâlauruk tauche es ein wenig ein! ĸaitsigalâgit bring, gib ein wenig her! taijaugalâjungnangitoĸ sie kann nicht ein wenig genannt werden (ohne dass sie gleich böse wird); arvertagalainarpoĸ er wandelt, geht immer ein wenig; ungagigalângitara ich bin (auch) nicht ein wenig, d. h. durchaus nicht anhänglich an ihn (= ungagingimariktara); ĸemergogalakpâ er betrachtet es ein wenig; aber auch von längerem Betrachten, wenn man etwas zum erstenmal ordentlich sich ansieht; oĸautigigalâniarlavut lasst uns ein wenig davon reden! Von einer Kranken: ingminik pigalâlauĸpoĸ sie hat sich selbst ein wenig besorgt (gethan); tiktaugalakpoĸ wird etwas fortgeweht; dagegen tiktaugalâkpoĸ wird hin- und hergeweht, Segel, Wäsche.
* Aussprache und Schreibung. Sprich nach § 6 in -galak, -galakpoĸ das g durchaus nicht wie im deutschen „Gabe“, sondern etwa wie in „Lage“, es dem esk. kehl r sehr nähernd. In Grld. wird dieser Anhang mit r -ralak geschrieben. Dies ist aber in Labr. wohl kaum zu thun, selbst nicht nach Stämmen auf ĸ (1 Verbalklasse auf rpoĸ), wie u. a. folg. Bildungen von ikajorpoĸ, ajorpoĸ, imerpoĸ beweisen: Wohl ajoralloarpara, ikajoralloarpoĸ, imeralloarpoĸ, aber anders lautend: ajugalâkpara, ikajugalakpoĸ, imigalakpoĸ (wie in pisugalloarpoĸ, pigalloarpoĸ). Vgl. Fussn. bei -râluk § 385. Nur bei -arulak scheint diese Form wohl besser (?) als -agulak.
§ 396.
13. -galloaĸ Kl. 1 ralloaĸ (loab, loâk, loat) V. (u. N.): ein zwar, wohl (so seiender). Immer ist ein folgendes aber hinzuzudenken, auch wenn der Satz nicht vollendet ist. Wie -galloarpoĸ ungemein häufig gebraucht; viel mehr, als es uns im Deutschen nahe liegen wurde. -galloaĸ tritt
a) der Form nach an das Verb, aber doch mittelbar an ein Nennwort (sowie auch an Partikeln und andre Wortformen), indem dieses durch -uvoĸ (er ist) in ein Zeitwort verwandelt wird*; bes. häufig an die Nom. partizipien auf toĸ, -joĸ. Und diese Ausdrucksweise mit dem Nom. part. ist ungemein beliebt statt der betreffenden Formen vom Verb -galloarpoĸ, wobei ein: „er ist, sie sind“ zu ergänzen ist: vgl. § 282.
nerĸiksaĸ Speise, nerĸiksauvoĸ es ist Speise;
nerĸiksaugalloaĸ (od. nerĸiksaujôgalloaĸ) zwar Speise seiend (ist’s) aber . . ., d. h. es ist zwar Speise = nerĸiksaugalloarpoĸ.
tikípoĸ und mit dem Nom. part. tikitôvoĸ (to-ovoĸ) ist gekommen;
192tikítôgalloaĸ ein zwar gekommener (ist er), aber . . . .; d. h. er ist zwar gekommen = tikígalloarpoĸ. Ebenso:
annivoĸ; annijôgalloat zwar hinausgehende (sind, waren sie), d. h. sie gehen, gingen zwar hinaus.
takovâ; takujaugalloaĸ oder takojaujôgalloaĸ ein zwar gesehener (ist er), ist zwar gesehen worden.
tâmna, tâpsoma Trans., tâmnaugalloaĸ, tâpsomaugalloaĸ (NB. nicht galloab) dieser zwar (vgl. dagegen § 352).
âha; ahaugalloaĸ ja (so ist’s, so möchte ich, er) zwar, aber (es ist schwer, kaum möglich: ich, er kann nicht, kann kaum). Aussprache s. S. 191. Fussn.*
kêta; kêtaunersaugalloaĸ zwar weniger.
attautsemiogalloaĸ zwar, wohl einen (attautsemik z. B. habe ich bekommen).
b) An Nennwörter unmittelbar selten, d. h. nur nach dem Anhang -ksaĸ und dem pass. Part. auf taĸ, -jaĸ mit Suffixen (sein, dein &c.)
piksaĸ bestimmtes Teil; piksaralloat dein zwar bestimmtes Teil, was du hättest haben sollen (aber das . . .).
pijomajaĸ (pijomangitaĸ) das (nicht) Gewollte.
pijomajaralloara, pijomangitaralloara mein zwar Gewolltes, Nichtgewolltes, was ich wohl will, nicht will, aber . . . .; ganz ebenso nur häufiger als das vom Verbalstamm und -galloarpoĸ gebildete: pijomagalloartara, pijomangigalloartara. Röm. 7, 19.
117. -galloarpoĸ Kl. 2 und 3 daneben auch -́kalloarpoĸ, Kl. 1 -ralloarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: zwar, wohl, allerdings, aber . . .; s. -galloaĸ. Die Anhänge -lauĸpoĸ, -niarpoĸ, -lârpoĸ, -omãrpoĸ haben stets vor, nicht nach zu stehn; ebenso die Negation -́ngilaĸ, diese auch gewöhnlich beim Infinitiv (lune, lugo) s. u.
illikterpâ; illikteralloarpâ sie schneidet es zwar zu, aber . . .
pisukpoĸ; pisugalloarpoĸ od. pisukkalloarpoĸ geht zwar.
ingípoĸ; ingigalloarpoĸ od. ingikkalloarpoĸ setzt sich wohl, zwar.
ãniavoĸ; ãniangikkaloarpoĸ (nicht galloangilaĸ) hat zwar nicht Schmerzen.
ãnialauralloarpoĸ (nicht ãniagalloalauĸpoĸ) er hat zwar gelitten.
ãnianiaralloarpoĸ wird zwar leiden.
ãnialungigalloardlune (besser nicht ãniagalloarane) er zwar nicht leidend. | Neg. Infinitive. |
kivgaungigalloardlunga (besser nicht kivgaugaloarnanga) ich zwar nicht ein Knecht seiend. | |
takungigalloardlugo (besser nicht takogalloarnago) ihn zwar nicht sehend. | |
mânêngigalloartillugo (besser nicht mânêgalloartinnago) während er zwar nicht hier ist (§ 506), trotzdem dass er nicht hier ist. |
Anm. Die häufige Form -galloamut, nicht von -galloaĸ sondern eine Abkürzung aus -galloarnermut, s. bei neĸ 2. Anm. 1. Z. B. von tuavipoĸ, ningarsaraipoĸ: tuavigalloamut, ningarsaraigalloamut durch, aus zwar schnell sein, schnell zürnen, d. h. vor Eile, durch schnell in Zorn geraten. — Über die Subjunktivform -galloarune s. § 560.
* Man kann sich dann ebenso ausdrücken, dass -ugalloaĸ, -ogalloaĸ direkt ans Nennwort tritt. Dieses -ogalloaĸ klingt dem europ. Ohre fast stets wie valloaĸ, z. B. in ahaugalloaĸ, kêtaugalloaĸ; es ist aber kein v, sondern g da.
§ 397.
106. -gánnerpoĸ Kl. 1 -ránnerpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: fährt fort zu.
taimailiorpoĸ; taimailioránnerpoĸ fährt fort so zu thun.
oĸautivâ; oĸautigannerpâ fährt fort zu ihm zu reden.
takovoĸ; takugánnerpoĸ fährt fort zu sehn (vgl. takorannerpoĸ sieht hübsch aus unter nerpoĸ).
ungagivâ; ungagigánnerpâ fährt fort anhänglich an ihn zu sein.
†-ggarpoĸ s. s. und c. s. V. mit genauer, zur knappen Not. Nicht grade häufig. (Grld. -rĸarpoĸ, -vĸarpoĸ).
tussarpoĸ, pâ; tussaggarpoĸ, pâ hört (es) zur knappen Not.
tikíggarpoĸ, pâ ist mit genauer Not (zu ihm) gekommen = serlammarik tikipoĸ.
ullipâ dreht es um, das Inwendige nach aussen; ulliggarpoĸ wird zur Not umgedreht, lässt sich nur zur Not (vor Härte) umwenden. Im Wbch. S. 348 fälschlich als = mit ulligarpoĸ das Wasser tritt über angegeben. Denn es hat 2 g und den Hauptton auf der drittletzten Silbe, während letzteres nur ein g u. den Ton auf der zweitletzten Silbe hat. Grade wie iggâk (Dual) Schneebrille und iga Küche.
33. -gasait Plur. von -gasak. N. beweglich: mehrere, viele; oft mit soaĸ: -gasaĸsuit viele, eine grössere Menge.
iglo; iglugasait mehrere, viele Häuser, ein Dorf (grld. igdlorpait).
iglugasaksuit viel, viel Häuser, eine Stadt.
iglugasangne Loc. im Dorf.
inuk; inugasaksuit viel Leute, Volk, viel Volks*.
ĸilangmiogasaksuit die himmlischen Heerscharen.
Anm. Dies Wort ohne weiteres für „Herde“ anzuwenden, geht nicht. Mt. 8, 30 steht es im Zusammenhang gut für eine grosse Herde. Bei Renntieren nennt man eine Herde: kattimajut (nicht kattimgajut), bei Seehunden amisut; eine kleine Herde von etwa 6, 7 Stück: kattimajoarlait, amisuarlait. Mehrere Seehundstrupps: amisuit. Einige brauchen ebenso von mehreren Renntierherden: kattimajuit (oder ît). Vgl. § 94a.
* und mit einer sonst nicht vorkommenden Abänderung (mit -giaĸ, -giarput) inugiartoĸsuit die Menschen in Menge, Volk. Ebenso auch unugiartoĸsuit. Auch das einfache Verb kommt vor: iglome inugiarput, unugiarput sie sind viele Menschen, viele im Hause.
§ 398.
57. -gêkput nach ĸ -rêkput s. s. eine Verlängerung von -givâ. N. beweglich: sie haben einander zum —; sind gegenseitig —; und ohne Verbalendung: -gêk, -gêt nach ĸ -rêt welche einander zum — haben.
Manchmal auch im Sing. s. die Beisp. — Im Plur. von -gêk erscheint vor dem n der Apposition nicht etwa das ursprüngliche k als ng, wohl als Unterschied zum Dual, z. B. illagênut Plur., illagêngnut Dual. § 55.
a) An Nennwörtern, natürlich nur bei solchen, wo der Sinn eine Gegenseitigkeit gestattet, bes. Verwandtschaftsnamen und Wörtern mit dem Anhang -leĸ (dleĸ) § 133.
atteĸ; atterêk zwei die einander zum Namen haben, Namensvettern.
illa; illagêt Gemeinschaft habende, auch: miteinander Verwandte („Gemeine“).
ĸattangut; ĸattangutigêkput sie sind (gegenseitig) Geschwister.
ĸitorngaĸ; ĸitorngarêt Familie d. h. Kinder und Eltern (s. Anm.).
sennilleĸ der danebige; sennillerêt nebeneinander befindliche.
iglo eins von 2 zusammengehörigen; iglugêk ein Paar.
adse das einem andern gleiche; adsigêkput sind einander gleich, ähnlich. Aber auch Singular:
adsigêkpoĸ (uvamnut) ganz wie im Deutschen: es ist (mir) einerlei (z. B. was du auch thust).
adsigêmik (Sing.) tukkeĸarpuk die zwei Dinge haben einerlei Sinn.
Anm. „Eine eigene Anwendung dieses Anhangs findet bei Verwandtschaftsnamen statt, indem nämlich, wo die verschiedenen Partien sonst verschieden benannt werden, der Name des einen auch den andern umfasst. So nulliarêk eigentlich zwei, die sich gegenseitig zur Frau haben; aber weil dies ein Unding ist, so wird es sozusagen auf eine ganz natürliche Weise: Mann und Frau.“ Ebenso ernerêt Vater, Mutter und Sohn, panigêt Vater, Mutter und Tochter; nukkarêt Geschwister (d. h. Brüder und Brüder, oder Schwestern und Schwestern), dagegen najagêt annigêt beides: Brüder und Schwestern.
Noch andre Beispiele: (§ 133) ĸollerêt die s. einander zum obern haben, z. B. von Stockwerken im Haus; ĸallerêkput haben einander zum oberen, liegen auf, übereinander; akkilerêk zwei, die sich gegenüberstehn, liegen; ikinga aungmik ukkulerêmik (Sing.) marneĸainarpoĸ seine Wunde hat immer mit Blut vermischten Eiter; nelligêkput sind einander gleich (§ 120 Anm.); kingorlerêklutik sie hintereinander (seiend), kingorlerêktillugit sie (Acc.) hintereinander (thuend, z. B. besprechend, bearbeitend); ĸannitarêt oder ĸannitorêt die einander nah (ĸannitaĸ, toĸ) sind z. B. auch von Leuten, die im gleichen Jahr Geburtstag haben, oder auch von Verwandtschaft (nicht von Geschwistern). Manche scheint’s von der Verwandtschaft mehr ĸannitorêt.
b) An Verben, aber nicht unmittelbar, sondern in der Form:
tigêkput, Kl. 4 -jigêkput sie thun einander so. Man bildet nämlich das Part. auf e, sei es vom c. s. Verb (§ 283), sei es vom s. s. Verb (§ 279), was für die Bedeutung ganz einerlei ist; und an dieses auf te oder -je endende Nennwort wird nun -gêkput gesetzt. Ausserdem s. -ĸatigêkput miteinander und vgl. -utivut sie — einander.
ĸaiblarpâ c. s. ermuntert, ermahnt ihn, ĸaiblarte der (ihn) ermuntert.
ĸaiblaivoĸ s. s. ermuntert, ĸaiblaije Ermunterer.
ĸaiblartigêkput | sie sind einander Ermahnende, d. h. sie ermahnen einander. |
ĸaiblaijigêkput |
ajoĸer-tortigêkput (od. -tuijigêkput) sie belehren einander.
naglikpoĸ, pâ; nagliktigêkput sie lieben einander.
mallikpoĸ, pâ; malliktigêt aufeinander folgende.
Anm. Selbst Eskimos sprechen bisweilen tigêkput, wo -jigêkput hingehört, was durchaus nicht nachzuahmen.
§ 399.
8. -gêkut, (-gêkutiksaĸ), bei Kl. 1 -rêkut. V. beweglich, doch von beschränktem Gebrauch: ein Mittel, (etwas, ein Gegenstand, der 195 angebracht, angewendet wird) um das und das zu verhüten, zu verhindern. Wohl zusammengesetzt aus -giarpoĸ § 401, -ípoĸ § 414, b. und -kut § 427*.
utterpoĸ kehrt um, geht zurück; utterêkut, auch utteriarêkut etwas zum Unterlegen, Vorstecken &c., dass eine Sache (Schlitten, Wagen &c.) nicht zurückgehe, nicht ins Zurückgehen komme, nicht zurückzugehen anfange.
aksăvoĸ er, es rollt (sich) etwas; aksagêkutiksaĸ etwas, das das Rollen, Kullern verhindern soll, z. B. ein Stück Holz unter einem Fass. Wbch. S. 20.
Desgl. tessijarêkut Wbch. 3. 319; erparêkut S. 56; usserêkut S. 355; kivilerêkut Hosenträger S. 145. Doch auch möglich zu sagen: ãnerêkutiksaĸ, ãniagêkutiksaĸ, ĸuviasugêkutiksaĸ etwas, das Schmerzen (Wehthun), Leiden, Freude verhindern soll (ĸuviasuktailititsijoĸ).
104. -gêrpoĸ Kl. 1 -rêrpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: ist fertig damit, daher oft: hat bereits, hat schon gethan**. Ebenso -jarêrpoĸ Kl. 3. -tsarẽrpoĸ. Dagegen: -lerêrpoĸ (mit -lerpoĸ Nr. 87) für unser Präsens, den jetzt noch dauernden Zustand: er thut (jetzt) bereits so; eig. er hat schon angefangen so zu thun. Oft -gêrivoĸ, -lerêrivoĸ schon wieder (mit givoĸ Nr. 145).
nerivoĸ; nerigêrpoĸ od. nerijarêrpoĸ ist fertig mit essen, od. nach dem Zusammenhang: er hat schon gegessen. nerilerêrpoĸ er isst schon.
ãniavoĸ; ãniagêrpoĸ hat schon gelitten, ist fertig damit. ânialerêrpoĸ er leidet schon.
tikípoĸ; tikigêrpoĸ od. tikitsarêrpoĸ ist schon gekommen.
pivoĸ (vâ) thut (es); pijarêrpoĸ (pâ) ist fertig (mit ihm).
ĸaivoĸ; ĸailerêrivunga ich komme schon wieder.
angijôvoĸ; angijôlerêrpoĸ ist schon gross.
sivannerêrpat wenn’s fertig geläutet hat, d. h. nach dem Läuten.
nautsertoraksavut attuarêrtavut unser Text, den wir (eben) fertig gelesen oder auch: den wir schon gelesen; unipkârêrpoĸ hat schon erzählt (-kâlerêrpoĸ erzählt schon); annigêrpoĸ ist schon hinausgegangen, annilerêrpoĸ geht schon hinaus; ãĸigêrpoĸ Mt. 18, 15; erĸartortaujarêrpoĸ ist schon gerichtet Joh. 3, 18. In Folgendem kommen aber beide Formen auf eins heraus: itsaĸsoaĸ Gûde oĸarêrpoĸ und oĸalerêrpoĸ vor alters hat Gott schon gesagt, oder: sagte Gott schon.
Anm. -olerêrtoĸ schon. In dieser Form, d. h. indem die Worte durch -ovoĸ er ist zu Verben gemacht werden, kann der Anhang auch an alle möglichen anderen Wortformen treten z. B. nunameolerêrtoĸ schon auf Erden, attautsemiolerêrtoĸ schon einen (attautsemik). Vgl. -uvoĸ Anm. und § 350.
* Klschm. schreibt: „Ein langes e vor -kut wird wohl immer aus zwei zusammengekommenen i bestehen, so in uterîkut, was aus uteri(arpoĸ), -ípoĸ und -kut besteht.“ Danach ist oben die Zusammensetzung des Anhangs gegeben. Er würde demgemäss bedeuten: ein Mittel um das Entgegengesetzte (-ípoĸ) von dem Anfangen (-giarpoĸ) des so und so Seins oder Thuns zu bewirken. Das obige Beisp. utteriarêkut (von utteriarpoĸ er fängt eben an umzukehren), in dem also ein doppeltes -riarpoĸ enthalten wäre, braucht nicht gegen diese Deutung zu sprechen. — Vgl. die gleich folgende Fussnote.
** Nach Klschmdts. interessanter Vermutung ist -gêrpoĸ aus -giarpoĸ, Nr. 103 und -erpoĸ § 393 Anm. 1 entstanden: „ist nicht mehr im werdenden“ d. h. fertig. Vgl. die vorstehende Fussnote, und die Fussn. zu § 414 (nullẽtoĸ aus nulliaĸ und -ípoĸ). Desgl. kiktorêlitaĸ aus kiktoriaĸ u. -ilitaĸ.
§ 400.
103. -giaĸ ein wenig s. bei -giarpoĸ.
†-giaĸ, -giarput, -giartorsuit (es sind) mehrere, viele s. -gasait § 397 Fussn.
9. -giaĸ Kl. 1 -riaĸ, od. -jariaĸ Kl. 3 -tsariaĸ. V. beweglich: das (so sein, thun) Müssen, Sollen. Der Begriff des Müssens schwindet aber meist, und es heisst, wenn ohne weitere Zusammensetzung mit andern Anhängen, jetzt meist nur: das so Sein, Thun. (Vielleicht ursprünglich zunächst, aus dem Müssen, Sollen hervorgehend, nur futurisch, von etwas Zukünftigem, jetzt erst eintreten Sollenden, Werdenden, wie die meisten Beispiele unten zeigen, also das so sein, thun Sollen, Werden. Aber dann doch auch von der Vergangenheit, s. das letzte Beisp.). Sehr ähnlich dann wie neĸ Nr. 4 und überaus viel gebraucht.
aulârpoĸ zieht fort, ab; takpaungarpoĸ geht hinauf.
aulâriamik, takpaungariamik issumaĸangilaĸ er denkt nicht ans Fortziehn, ans Hinaufgehn.
pisukpoĸ; pisugiamik (od. pisungnermik) sulle sapperpoĸ er ist noch (des Gehens) zu gehen untermögend.
namut âtsigiamik (âtsinermik, âtsijuksaunermik) nellovunga das wohin Bringen (sollen) d. h. wohin ich’s bringen soll, weiss ich nicht; nulliarêgiaĸ idluangilaĸ Mt. 19, 10: es ist nicht gut, ehelich werden; s. auch Ap. 17, 26 sivitujariangit, nunaĸariangit; tikigiamik (tikilâriamik) ĸollarpunga ich zweifle an seinem (meinem) Kommen (werden); sivôrasugungnaerpunga ĸeujagiamik fürchte mich nicht mehr vor dem Frieren; nunab pinginut ochotitaugiamik issumaĸalauralloarpunga an das durch die Erdendinge zu Falle gebracht Werden (können, müssen) habe ich wohl gedacht; nellonarsivoĸ sikkub ausaraigianga des Eises schnelles Auftauen ist fraglich geworden; von Vergangenem: tigusigianga (od. tigusilaugianga) ĸaujilaungitara sein Nehmen (das oder ob er genommen hat) hab’ ich nicht gewusst.
Eine sehr häufige Verbindung ist mit -ĸarpoĸ § 420:
-giaĸarpoĸ Kl. 1 -riaĸarpoĸ, od. -jariaĸarpoĸ Kl. 3 -tsariaĸarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: er, es hat es (s. s. etwas, mik) nötig. Das c. s. ist eigentlich falsch, aber doch bei allen Eskimos völlig im Gebrauch*.
pivoĸ; pijariaĸarpoĸ od. pigiaĸarpoĸ er hat nötig (etwas mik) oder: es hat nötig (zu sein, zu geschehn) d. h. es ist nötig.
pijariaĸartut Leute, die etwas nötig haben &c., oder Dinge, die nötig, wichtig &c. sind.
mersorpâ; mersoriaĸarpâ | sie hat nötig es zu nähen, muss es nähen. |
mersortaugiaĸarpoĸ es muss genäht werden.
miklilerpoĸ wird klein; miklileriaĸarpunga ich muss abnehmen Joh. 3, 30.
sinnikpoĸ; sinnijariaĸangilaĸ er hat nicht | nötig zu schlafen. |
sugiarpâ straft ihn; sugiartaujariaĸarpoĸ er hat nötig gezüchtigt zu werden.
ĸennerpoĸ; ĸenneriaĸarpoĸ od. ĸennijariaĸarpoĸ |
er hat nötig zu suchen. |
* Der Gebrauch dieses Anhangs überhaupt weicht vom Grld. ab, und entspricht dem, was Klschm. im Wbch. inkorrekte Rede nennt. In Grld., und das mag das Ursprüngliche, Korrekte sein, ist die Konstruktion ganz wie bei narpoĸ mit dem Terminalis.
197§ 401.
27. -giariak, (laub, lâk, lait) klein, wenig. An Nennwörter, bes. aber an Orts- und Deutewörtern und Partikeln. Ganz wie -valeĸ und ähnlich wie -galak, und das folg. -giaĸ, von dem es wohl nur eine Zusammensetzung ist. Besonders häufig mit -arsuk Nr. 16:
-giarlârsuk ein klein wenig; auch mit Verbalendung und an Verba -giarlakpoĸ und bes. -giarlârsukpoĸ (s. d. Fussn.). Vgl. die Beisp. bei -valeĸ, -galak und -giaĸ.
angijoĸ; angijogiarlamik (lârsungmik) etwas (hübsch) klein grosses, d. h. etwas schon anständig grosses, ziemlich grosses.
ovunga; ovungagiarlak (lârsuk) ein klein wenig hieher!
ikunga; ikungagiarlârsugit Imp. geh ein klein wenig mehr dorthin!
pêrit Imp.; pêriarlârsugit* geh ein klein wenig fort, d. h. aus dem Weg!
ovatsiarogiarlak (od. lârsuk) ganz wie ovatsiarogalak, ovatsiarogalaulerpat in einer kleinen Weile; ovatsiarogiarlanit (§ 312) seit ganz kurzem; von nûpoĸ: nûgiarlakpoĸ, nûgiarlârsukpoĸ, nûgalakpoĸ er rückt ein wenig fort; immarbingmugiarlak etwas aufs tiefe Wasser zu, aufs t. W. hin, d. h. etwas fort vom Strande.
103. -giarpoĸ Kl. 1 -riarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: er fängt an zu, („ist im werdenden“), oft daher völlig mit: ein wenig, etwas zu übersetzen. An Orts-, Deutewörtern und Partikeln sehr häufig der blosse Stamm:
-giaĸ ein wenig. Vgl. -giarlak und -galâk.
pivoĸ; pigiarpoĸ er, es fängt an (zu sein, zu thun).
pigiatainarningane in seinem ersten Anfange.
sâpoĸ wendet, kehrt sich zu jemand; sâgiarpoĸ wendet sich ein wenig, beginnt sich zu wenden, für „sich bekehren“ gebraucht (s. Anm. 1).
ĸaivoĸ; ĸaigiarle es möge ein wenig kommen, bewege es etwas hieher &c.
aivoĸ; aigiarpoĸ entweder fängt an fortzugehn, od. auch geht ein wenig fort.
allivarpoĸ; allivariarpoĸ s. s. und c. s. entfernt sich (ihn) ein wenig.
paunga; paungagiaĸ (s. Anm. 2) ein wenig hinauf! od. nach Westen!
ammalo; ammalogiaĸ (od. ammalogiarlârsuk, ammalogalâk) noch einmal ein wenig.
kattagiarlugo lass es (das Segel) ein wenig herunter; amugiarlugo ziehe es ein wenig auf! ĸassugiarlugo mache es, sie (Tau, Violinsaite &c.) ein wenig schlaffer; pêrit geh weg, aus dem Weg: pêriarit geh ein wenig weg! von ĸejukpâ c. s. (ĸejuksivoĸ s. s.) er gibt ihm (dem Ofen, Feuer) Holz: ĸejugiarlugo oder ĸejugiaruk (ĸejugiarlârsuguk) lege ein (klein) wenig Holz an oder nach [Gegenteil: ĸejuluadlarlugo leg tüchtig Holz nach, an]! aksut drauf zu &c., aksugiaĸ ein wenig („angijomiungitoĸ“) drauf zu!
198Anm. 1. sâgiarpoĸ. Die Bemerkung im Wbch. gegen dies Wort für „sich bekehren“ ist kaum begründet. Der Eskimo legt bei dieser Anwendung des Wortes nicht den Sinn hinein: er wendet sich (nur) ein wenig, wonach der mangelnde Ernst dadurch ausgedrückt wäre, sondern es scheint nach der Grundbedeutung zu heissen: sein sich Wenden ist noch im Werden, nicht abgeschlossen. Bei leiblicher Bewegung des Körpers heisst sâgiarit allerdings: wende dich ein wenig!
Anm. 2. Mit dem aus paunga gebildeten paungagiaĸ (s. o.) vgl. das für ein europ. Ohr fast gleichlautende, aus paungarpoĸ u. dem andern -giaĸ -riaĸ Nr. 9 gebildete paungariaĸ das Hinaufgehn (müssen).
* Eigentlich sollte, wie dies Wort r hat, auch das vorige lauten ikungariarlârsugit, indem der Anhang an das zum Verb gemachte ikungarpoĸ (geht dorthin) gehängt werden sollte (wie -riarpoĸ bei Kl. 1 neben -giarpoĸ). Der Esk. zieht aber scheint’s bei solchen Wörtern wie ikunga vor, wenn auch eigentlich ungenau, -giarlakpoĸ direkt an ein solches zu setzen (so dass es nur in der Form mit g, nicht mit r erscheint). Vgl. aber auch § 385 Fussn. über r und g.
bei Kl. 1 neben -giarpoĸ
-giarpok
§ 402.
†-gijârpâ nach ĸ -rijârpâ (seltner -gijârivâ) N. c. s. er hat ihn scheinbar, dem Anschein nach zu seinem —, er hat ihn wie zum —, d. h. jener (andre) gleicht seinem (des Subjekts) —, ist wie sein —, entw. dem Aussehn od. den Gewohnheiten, dem Benehmen nach.
-gijârpoĸ (ingminik) refl. er (das Subjekt) gleicht seinem —; eig. er hat sich selbst (scheinbar) wie zu seinem —. Aus -givâ und -jârpâ s. Anm. zu -ujârpoĸ. Nur bei verwandtschaftlichen Beziehungen. (Ergänze und berichtige danach das im deutschen Wbch. S. 10 unter „ähnlich“ Angegebene).
anâna; anânagijârpâ er hat sie wie zur Mutter, d. h. sie gleicht seiner M., sieht aus wie sie, oder sie (etwa eine Stiefmutter) ist in ihrem Benehmen wie seine M.
anânagijârpoĸ (ingminik) er gleicht, ist ähnlich seiner (eignen) Mutter.
anânagijârpotit (illingnik) du gleichst deiner Mutter.
erneĸ; ernerijârtara er gleicht meinem Sohn, erinnert mich an ihn: ist wie mein Sohn, in seinen Manieren überhaupt, oder ist wie ein Sohn gegen mich.
Anm. Also nur bei Verwandtschaft zu gebrauchen (ob allerwärts nur darauf eingeschränkt?). Findet ein Nainer z. B. in Hebron jemand, der dem Nainer Josef gleicht, so könnte er, wenn er nicht mit diesem verwandt ist, nicht sagen: Jôsefegijârtara! denn das heisst nur: der gleicht meinem Josef (meinem Sohn od. Verwandten). Wohl oder könnte er sagen: Jôsefegijârtavut der gleicht unserm (der Nainer) Josef, die Nainer als zusammengehörige Familie gedacht.
Ein andrer Anhang die Ähnlichkeit des Gesichts oder auch der Art, Manieren ausdrückend ist anânaĸsortoĸ, atâtaĸsortoĸ der seiner Mutter, seinem Vater ähnlich ist; najaĸsortotit du bist deiner Schwester ähnlich.
77. -gikpoĸ nach ĸ -rikpoĸ s. s. N. (V. s. Anm.) beweglich: er, es hat das gross (dann ähnlich wie tuvoĸ Nr. 75); bei einzelnen Wörtern auch: er hat das schön, wofür deutlicher -tsiarikpoĸ, -́llorikpoĸ welche s. (dann Gegensatz -lukpoĸ); -giksivoĸ s. Anm. 2. Über die Bedeutung ähnlicher Anhänge s. tuvoĸ Anm. 2.
tippe; tippigikpoĸ (= tipperĸortovoĸ) hat starken Geruch (gut od. schlecht).
kênaĸ Gesicht oder Schneide (dies Stammwort eins, aber:) kênarikpoĸ hat ein grosses Gesicht (von Natur od. z. B. durch Geschwulst).
kẽnnarikpoĸ (die erste Silbe geschärft) hat eine scharfe Schneide, ist scharf.
issuma; issumagikpoĸ hat gute Gedanken, ist wohlmeinend, Gegensatz: issumalukpoĸ.
annorâĸ; annorârikpoĸ hat gute, schöne Kleider.
ivjoriktoĸ was gross, viel, gut (angijomik, ânanâmik) Rasen, Erde hat Mt. 13, 8; nunagikpoĸ (= nimniolungilaĸ) er, der Mensch, hat grosses, geräumiges Land; auch: die Gegend, Erde, Insel &c. hat geräumiges Land; naĸsariktoĸ (das Land), das ein grosses ebnes Thal hat.
Anm. 1. An Verba höchst selten, wohl nur mit r: -rikpoĸ z. B. nakkarikpoĸ es ist schön grade abgehauen, abgeschnitten; ômarikpoĸ er ist lebendig, munter, fleissig.
Anm. 2. -giksivoĸ (§ 476 sivoĸ b und Anm. 2) heisst dann: er hat ein grosses od. schönes bekommen (bekommt es), d. h. hat nun Grösseres, Besseres als vorher: annorâriksivoĸ hat gute Kleider bekommen, geht jetzt besser gekleidet als vorher; kênariksivoĸ hat nun, bekommt nun ein grosses, grösseres Gesicht als früher z. B. durch Geschwulst; kẽnnariksivoĸ (erste Silbe geschärft kẽn-na) hat nun eine schöne Schneide (bekommen).
§ 403.
135. giorpoĸ Kl. 1 -riorpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: zum erstenmal; manchmal mit der eingeschränkteren Bedeutung: zum erstenmal ordentlich. Fast ganz gleich -tainarpoĸ § 479 in dessen einer Bedeutung. S. die Anm. 2 dort über den Unterschied, mit Beispielen.
aglakpoĸ; aglagiorpoĸ schreibt zum erstenmal (ordentlich, versteht’s jetzt).
anguvoĸ; angugiorpoĸ erwirbt zum erstenmal (nachdem er’s bisher nicht verstanden, od. nicht fähig war, — od. auch allgemeiner).
tussarpâ; tussariorpâ (= tussatainarpâ) hört es zum erstenmal.
†-gípoĸ s. s. nimmt mit sich, hat bei sich auf Reisen, beim Ausgehn. Vgl. das verwandte -lijarpoĸ Nr. 69 bes. Anm. 1.
tæglo; tæglogípoĸ hat Schneeschuhe mit, auf dem Schlitten, bei seinen Sachen.
saviksoaĸ; saviksoagípoĸ nimmt ein Schwert, Schneemesser mit sich, in der Scheide, bei seinen Sachen.
tiptulaut; tiptulautigípoĸ führt eine Trompete od. dgl. bei sich, nimmt mit sich.
Desgl. ullimautigípoĸ, ĸukkiutigípoĸ; arnagípoĸ hat die Frau mit sich, z. B. bei Besuch = arnalijarpoĸ.
§ 404.
56. -givâ Kl. 1 -rivâ c. s. N. (und V.) beweglich: er hat ihn, es zum —, er, es ist sein —. Oft: er hat ihn (in seinen Gedanken, seiner Meinung) zum —, d. h. er hält ihn für (s. bes. torivâ).
a) An Nennwörter; sehr häufig. Die s. s. Form dazu: -ĸarpoĸ.
iglo; iglogivâ er hat’s zum Haus, es ist sein Haus.
inne; innigivâ er hat’s zum, es ist sein (Aufenthalt-) Ort.
erneĸ; ernerivara ich habe ihn zum Sohn, es ist mein Sohn.
pannik; pannigigapko weil sie meine Tochter ist.
ĸairtoĸ; ĸairtorivagit sôngojoĸ (od. jomik) ich habe dich zum d. h. du bist mein starker Fels. S. Syntax 523, 4 Schluss.
tungavik; ujaraĸ tungavigivâ er hat den Stein zur Unterlage, zum Grund.
Nâlegarivara nâpkigosuktoĸ (od. tomik) ich habe ihn zum, d. h. er ist mein gnädiger Herr.
NB. Mit den Ordnungszahlen (vgl. § 105 und 109 Anm. 5): aiparivara ich habe ihn zum Genossen, zum zweiten (aipaĸ) d. h. er ist mit mir; pingajugivâk, sittamarivât, tellimarivât sie (zwei) haben ihn zum dritten (von pingajuk), vierten (sittamaĸ), fünften, d. h. er ist (geht &c.) mit den zweien, dreien, vieren.
b) An Verba, „die die Beschaffenheit einer Sache bezeichnen.“ Die s. s. Form ist hier -ksarpoĸ, -ĸsarpoĸ. Die Bedeutung wird oft: es ist ihm zu, allzu. Mehr Beisp. s. bei ksarpoĸ.
angivoĸ; angigivâ er hat es zum Grossen, es ist ihm (zu) gross (wohl weniger: er hält es für gross).
mikkivoĸ; mikkigivâ es ist ihm (zu) klein.
oĸumaipoĸ; oĸumaigivara es ist mir (zu) schwer.
mamarpoĸ; mamarivâ hat’s zum Wohlschmeckenden, es schmeckt, riecht ihm gut (auch z. B. von Worten).
mamaipoĸ; mamaigivâ es schmeckt, riecht ihm schlecht; pijariakípoĸ: pijariakigivara ich halte es für unnötig, es ist mir unwichtig, von wenig Bedeutung; nãmakpoĸ: nãmagivâ es ist ihm recht, genug, er hält’s für gut.
Anm. Ferner steht -givâ auch bei manchen Verben, „die eine Gesinnung bezeichnen“. Bedeutung dann: hat ihn zu dem, gegen den er so ist oder thut. Z. B. ungavoĸ ist anhänglich, ungagivâ an ihn; ersivoĸ fürchtet sich, ersigivâ vor ihm; nachovoĸ verachtet, nachogivâ ihn; u. s. w. Ausserdem bei manchen, wo die Grundform nicht gebräuchlich wie: ômigivâ hasst ihn; ĸenugivâ schickt ihn fort, will ihn nicht mehr bei sich haben; mallugivâ wird es gewahr od. wird etwas bei ihm gewahr u. s. w.
§ 405.
Zusammensetzungen mit -givâ
gibt es sehr viele, nämlich tigivâ, torivâ, tarivâ, taksarivâ, -ĸatigivâ, -ĸutigivâ, utigivâ, nersarivâ, nerpârivâ. S. dieselben an ihrer alphab. Stelle. Nur die vier ersten, die früher schon beim Verb behandelten Formen, seien hier aufgeführt.
*1) tigivâ Kl. 4 -jigivâ c. s. mit dem akt. Part. § 283 (od. Nom. Part. § 279): er hat ihn zu dem, der ihn —, d. h. er wird von ihm ge—. Vgl. § 284-287, wo auch mehr Beispiele.
pingortipâ (titsivoĸ) er erschafft ihn.
pingortitigivara | ich habe ihn zum, er ist mein Schöpfer. |
pingortitsijigivara |
ajoĸertorpâ; ajoĸertortigivâ er hat ihn zu dem, der ihn lehrt, jener ist sein Lehrer.
tuksiarutivâ bittet für ihn; tuksiarutjigivâ (= utijigivâ) er hat ihn zum Fürsprecher.
piuliklertigivara ähnlich wie piulijigivara ich habe ihn zum Rettenden, werde von ihm gerettet: aiklertigivara habe ihn zum Holenden, er holt mich. Natürlich ist von einem intr. Verb, wie müde sein, fortgehn eine solche Bildung nicht möglich, also nicht etwa: merngortortigivara, aulartigivara.
Anm. Man unterscheide klar vom obigen ein anderes -tigivâ das = utigivâ (s. § 495) ist: er hat es zur Ursache, zum Mittel des —; z. B. serritigivâ = serrijutigivâ, inôtigivâ = inôjutigivâ, tikitautigivâ = tikitaujutigivâ. Dies -tigivâ tritt aber nur an den Endvokal von Wörtern der Kl. 4 (§ 494). Daher bilde man nicht etwa aiklertigivâ für aiklerutigivâ: ebensowenig auch merngortortigivâ für merngortorutigivâ (od. tôtigivâ). Vergl. das eben der dieser Anm. Stehende.*
*2) torivâ Kl. 4 -jorivâ c. s. toriklerpoĸ, toriklivoĸ s. s. mit dem Nom. Part. auf toĸ, -joĸ § 279: er hat ihn zu einem so Seienden, Thuenden; dann auch = nasugivâ: er hat ihn (in seinen Gedanken) zum d. h. hält ihn für.
nellonarpoĸ; nellonartorivâ er hat es zum Unbekannten, es ist ihm unbekannt; oder = nellonarasugivâ er hält es für unbekannt, zum nicht wissen.
nellautaivoĸ prophezeit; nellautaijorivâ entw. = nellautaijoĸotigivâ er hat ihn zum d. h. jener ist sein Prophet; od. = nellautaijônasugivâ hält ihn für einen Propheten.
ĸaujivoĸ; ĸaujijorivâ hält ihn für wissend.
ĸaujijorivoĸ refl. denkt, das er selbst wisse.
piovoĸ er ist was (pe ein Ding); piojorivoĸ er hält sich für was, ist stolz.
ajorpoĸ; ajortorivagit ich halte dich für untauglich, schlecht.
*3) tarivâ Kl. 4 -jarivâ c. s. mit dem pass. Part. auf taĸ, -jaĸ: er hat ihn zu dem, den er — d. h. es ist sein Ge—. Nicht grade sehr häufig. Die s. s. Form mit -ĸarpoĸ: taĸarpoĸ.
nagligivâ; nagligijarivâ er hat ihn zum Geliebten, er ist sein Beliebter.
pingortípâ; pingortitarivait hat sie zu Geschaffenen, hat sie geschaffen, sie sind seine Geschöpfe.
*4) taksarivâ Kl. 4 -jaksarivâ c. s. mit dem pass. Part. und -ksaĸ: er soll, muss es thun, eig. er hat ihn zu dem, der od. das gethan werden soll. S. schon mehr § 294. 293c.
tussaraksarivâ er soll, muss ihn od. es hören.
aglagaksarivâ er soll, muss es schreiben; auch: er hat es zu dem, worauf er schreiben soll.
opigijaksarivâ er soll, muss ihn verehren.
* Lit. 35, 4 ârlortigivaktine („ein nach ihm geschickter Blick“) ist nicht zu rechtfertigen; dafür besser -vigivaktine. Wenn Esk. die erstere Form für gut finden, kommt es wohl daher, dass sie sich dieselbe als ârlôtigi = ârlorutigiraktine denken, welches ja freilich auch stehen könnte.
§ 406.
145. -givoĸ, -rivoĸ, -́nivoĸ, mivoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: auch, wieder. Vgl. ja § 254-256.
Kl. 1 -rivoĸ.
Kl. 2 -givoĸ und -́kivoĸ.
Kl. 3 -́nivoĸ od. -givoĸ, manchmal -́kivoĸ. Nach -́ngilaĸ immer -́nivoĸ.
Kl. 4 -givoĸ.
Im Conj. aber und Subjunctiv, sowie beim Imp., Inf. und Part. (-joĸ, -jaĸ) immer mivoĸ, vor dem stets ng oder r (letzteres nur bei Kl. 1) stehen muss.
tussarpâ; tussarivâ hört es auch, wieder.
mallikpoĸ; mallikkivoĸ od. malligivoĸ folgt auch, wieder.
ĸannimalukpoĸ; ĸannimalukkivoĸ ist auch, wieder ein wenig krank.
taimaípoĸ; taimaínivoĸ od. taimaigivoĸ od. taimaíkivoĸ er, es ist auch, ist wieder so.
tussángilaĸ; tussángínivoĸ hört auch, wieder nicht.
missigivoĸ; missigigivoĸ (nicht gingmivoĸ) er fühlt, empfindet auch, wieder. Dagegen:
taimaingmijoĸ, missigingmijoĸ Part. (er ist) einer, der auch, wieder so ist; der auch, wieder fühlt.
202tussarmijanga, mallingmijanga (er ist) sein auch, wieder gehörter, befolgter.
tussarmingmat, tussarmigame als, weil er auch, wieder hörte.
sivannermikpat wenn es wieder lautet.
tussarmilune er auch, wieder hörend.
missigingmilugo es, ihn auch, wieder fühlend.
takkolaungmilanga lass mich auch sehen (wie jener es gesehn), oder wieder sehen (etwas anders oder wie früher)!
tussarmitigut, tussalaungmitigut höre uns auch, wieder d. h. wie andere, oder: wie du schon sonst gethan.
Anm. 1. Bedeutung von -givoĸ. Wenn bei -givoĸ neben der Bedeutung: auch die von: wieder notwendig mit angeführt werden muss, so hüte man sich doch ja ein betontes wieder darunter zu verstehen, u. gehe drum von der Bedeutung auch aus, wie ja auch im Deutschen ein solches auch und unbetontes wieder sich berührt. Z. B. wenn wir sagen: Dies ist unmöglich und jenes ist auch unmöglich, so ist’s dasselbe, als wenn wir sagen: Dies ist unmöglich, und wieder (ebenfalls) das ist unmöglich. (Ganz ähnlich ist’s bei amma das auch wieder und ferner heisst.)
Bei dem betonten wieder (-lerĸípoĸ, -psârpoĸ) liegt der Nachdruck darauf, dass dieselbe Handlung wiederholt wird. Durch -givoĸ hingegen wird nur allgemein bezeichnet, dass überhaupt nun auch eine andere Handlung (od. ein andrer Zustand) eintritt (s. u. Beispiel a); wobei es dann allerdings auch vorkommen kann, dass dieselbe Handlung (auch wieder) eintritt, und zwar in verschiedner Weise: sei es, dass sie von demselben Subjekt zu verschiednen Zeiten (b), oder von zwei verschiedenen Subjekten ausgeführt (c), oder auf verschiedene Objekte angewendet wird (d).
Itjeĸalerĸípoĸ, itjeĸapsârpoĸ heisst betont: es hat wieder Kälte, nachdem wir sie ein oder mehrere Male gehabt haben; itjeĸarivoĸ übersetzen wir wohl auch: es hat wieder Kälte; aber dabei geht wohl der Gedanke des Eskimos nicht zunächst und allein auf die frühere Kälte, sondern es schweben ihm allgemeiner die verschiedenen Witterungen (darunter natürlich auch die Kälte) vor, etwa: „wie es im Wechsel der Zeit mild, kalt, heiss war, so hat’s jetzt (auch) wieder Kälte“. So gibt es denn viele Fälle, wo sich -psârpoĸ, -lerĸípoĸ wohl mit -givoĸ berühren. Immer aber bleibt doch der obige Unterschied. So sagt der Eskimo wohl: sôrlo oĸautijarêrapkit, mânna oĸautigivagit [od. oĸautilerĸípagit -psârpagit] wie ich dir schon gesagt, sage ich dir jetzt wieder, jetzt auch [od. wieder, zum andernmale]. Wenn aber imperativisch betont gesagt werden soll: sag ihnen wieder, so sagt der Esk. nur: oĸautílerĸílugit, -psârlugit! lässt dagegen oĸautingmilugit nur gelten für: sag’s ihnen auch (wie andern)!
Beispiele zum Obigen:
a) Es schneite, nun regnet’s auch (wieder) sillalukkivoĸ. Die Alten ermahnt er, und (wieder) die Kinder schmält er (auch) suangagivait. Ich ermahne ihn, und züchtige ihn (auch) sugiarivara.
b) Gestern war ich krank und heute bin ich wieder (auch) krank ĸanimagivunga. Ich komme schon wieder ĸailerêrivunga. Wir sind wieder versammelt (wie früher auch) kattimagivogut (s. c).
c) Jener hat erworben und ich auch angulaurivunga. Der Priester ging an ihm vorüber und auch der Levit ĸângerivâ. Wir sind auch versammelt (wie andre) kattimagivogut (s. b). Ich möchte es auch sehn (wie jener andre) takkungmilapo!
d) Die Alten ermahnt er und auch die Kinder ĸaiblarivait.
Anm. 2. Die vielfache Form von -givoĸ macht nicht nur dem Anfänger oft Not; drum sind die obigen Andeutungen gut im Gemüt zu behalten. Zur Übung noch einige Beispiele:
Indikativ: illagivak Mt. 25, 17 thut zu den zwei wieder, auch hinzu (anderes); pigigivavut (nicht pigingmivavut) dagegen pigingmijavut wir haben es auch, wieder; tikínnivait er kommt wieder zu ihnen; toĸónnivâ, (von toĸópâ) er tötet ihn auch; annitínnivait (nicht annitingmivait) treibt sie auch, wieder aus.
Dagegen im folg. überall mivoĸ:
Konjunktiv und Subj. tussalârmigapta wie wir es auch, wieder hören werden; ĸailermigupta wenn wir wieder kommen; ikpigilermigapko weil ichs auch, wieder fühle; tussarmigungne (nicht tussarigungne) weil du ihn auch, wieder hörst; ĸaingmingmago weil er’s wieder, auch brachte; perĸojaungmigapse weil euch auch, wieder befohlen ist; ĸaulermigangat so oft es wieder Tag wird.
Inf. illaliormilugo ihn auch aufnehmend, takoĸungmilugo Mark. 8, 25 ihn wieder sehen heissend; nautsertormilugit sie auch, wieder betrachtend; ĸeneriartormivlugo (nicht torivlugo) Ap. 11, 25.
Part. takungmijase euer auch, wieder Gesehenes (ists), aber takogivasse; ikajulaungmijara (dagegen ikajulaurivara) hab ihm auch, wieder geholfen.
Imp. tikingmile er komme auch, wieder! illumertaungmilit sie mögen auch, wieder erfüllt werden! ĸaingmititse kommt wieder, auch! tussarmigit entw. höre wieder (von tussarit) od. höre sie wieder, auch (von tussakit)! s. mehr Beisp. schon § 255.
Andre Formen: inneĸarmerĸovlugit 2 Kön. 13, 5 damit sie wieder wohnten; sallumaititaungmilerĸonnago damit er nicht auch, wieder beschmutzt werde.
Anm. 3. In Bezug auf den Imp. mit mivoĸ vergl. das, was schon ausführlicher § 254-256 gesagt ist, und wie er mit der Form givoĸ eine futurische Bedeutung bekommt.
§ 407.
†-goarpoĸ Kl. 1 -roarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: oft, häufig. Vgl. -ĸattarpoĸ.
ĸaiblarpâ; ĸaiblaroarpâ erinnert ihn oft.
pâlakpoĸ; pâlagoarpoĸ fällt oft hin.
sillalukpoĸ; sillalugoarpoĸ es regnet oft.
ingípoĸ; ingigoarpoĸ setzt sich oft.
ãniavoĸ; ãniagoarpoĸ hat oft Schmerzen.
ĸaiblartaugoarpoĸ wird oft ermahnt.
170. -gôrpoĸ vom Vial. -gut s. -́kôrpoĸ.
108. -gosukpoĸ Kl. 1 -rosukpoĸ s. s. und c. s. V. ziemlich beweglich: er hat Lust zu, ist aufgelegt zu, will gern. In einzelnen Wörtern auch sukpoĸ. Vgl. auch das an Nennw. tretende -gukpoĸ Nr. 81.
imerpoĸ; imerosukpoĸ (vgl. imerukpoĸ) ist aufgelegt zu trinken, durstig.
ĸungavoĸ; ĸungagosukpoĸ ist aufgelegt zu lächeln.
takonârpâ; takonârosukpara bin aufgelegt es anzusehn.
(nâpkipoĸ ungebr.); nâpkigosukpoĸ ist aufgelegt barmherzig zu sein (s. Anm.).
ijorosukpoĸ ist aufgelegt zu lachen, tigligosukpoĸ zu stehlen; tikigosukpoĸ (pâ) möchte gern (zu ihm) kommen; von aukpoĸ augosukpoĸ entw. ist aufgelegt d. h. wird zweifellos aus der Nase bluten, es ist so seine Anlage, od. es ist aufgelegt zu tauen z. B. uvlome augosukpoĸ heut ists zum tauen, wird’s tauen. Desgl. ernisukpoĸ, annarosukpoĸ, ĸoisukpoĸ und ĸoigosukpoĸ hat einen Drang zu — —.
Anm. Manchmal ist dieser Anhang die einzig gebräuchliche s. s. Form eines Verbs zu der c. s. Form -givâ, wobei seine Grundbedeutung oft fast verschwindet. Z. B. annerosukpoĸ (annerivâ c. s.) er erwählt; puisukpoĸ (puigivâ) traut nicht; avâgosukpoĸ (avâgivâ) ist gütig, wohlthätig, aufgelegt dazu; illimasukpoĸ (illimagivâ) ist besorgt; idluigosukpoĸ (idluigivâ) = idluiksarpoĸ hält für schlecht, sehr oft speziell von eifersüchtiger Beschuldigung gebraucht; ikligosukpoĸ s. u. bei -gukpoĸ. Vgl. § 222 Schluss.
81. -gukpoĸ nach ĸ -rukpoĸ s. s. N. ziemlich beweglich: hat Lust danach, verlangt (wohl meist: stark) danach, will; mit -erpoĸ: -guerpoĸ verlangt nicht mehr, will nicht mehr.
Vgl. das vorige an Verben tretende -gosukpoĸ.
imeĸ; imerukpoĸ verlangt stark nach Wasser, ist durstig.
sennaugaĸ; sennaugarukpoĸ, tobâgegukpoĸ verlangt sehr nach Mehl, Tabak.
auk; augukpoĸ (nicht aurukpoĸ) verlangt nach Blut. Bildlich: ist blutdürstig. Ps. 139, 19. 55, 24. 59, 3.
ikligukpoĸ „(verlangt stark nach iklik, dem ungebräuchlichen Stamm von ikligivâ, ikligosukpoĸ also etwa: verlangt danach, seine Lust zufrieden zu stellen d. h.) ist lüstern.“
ĸejuk; ĸejuguerĸêt willst du kein Holz mehr? (so wird etwa der holzeinkaufende Kaufmann gefragt.)
Anm. -gukpoĸ scheint in seltnen Fällen auch an Verba zu treten; von tiglikpoĸ tigligukpoĸ ist aufgelegt zu stehlen; dies zwar nicht sehr gebräuchlich, aber das Nennwort tigliguk (z. B. 1 Kor. 6, 10) und davon tigligôvoĸ; ferner opigukpoĸ ganz = opigosukpoĸ. Oder sollte auch hier wie bei ikligukpoĸ ein ungebräuchlicher Nennwortstamm zu Grunde liegen?
§ 408.
28. gulak klein s. -galak.
65. :arpoĸ geht zu, nach s. -liarpoĸ.
96. iartorpoĸ öfters nur iarpoĸ (vgl. Nr. 65) s. s. und c. s. V. beweglich: geht hin oder kommt her um zu —.
Kl. 1 -riartorpoĸ.
Kl. 2 -giartorpoĸ.
Kl. 3 tsartorpoĸ (manche -giartorpoĸ).
Kl. 4 -jartorpoĸ.
tussarpâ; tussariartorpâ geht hin, kommt her es zu hören.
ĸejuktarpoĸ bringt, trägt Holz; ĸejuktariarpoĸ geht Holz bringen, holt Holz.
sinikpoĸ; sinigiartorpoĸ geht oder kommt um zu schlafen.
nunivakpoĸ pflückt Beeren; nunivagiarpoĸ geht (fährt) in die Beeren.
innápâ nötigt ihn, gebietet ihm, fordert ihn auf.
innatsartorpâ od. innagiartorpâ geht, kommt ihn aufzufordern, einzuladen.
takkojartulaurit komm doch her oder geh doch hin und sieh!
Desgl. Ap. 15, 24. 16, 37. Mt. 27, 5; -pijartorpoĸ (pâ) er holt (ihn) Mt. 24, 18. Ap. 5, 26. s. auch Luk. 19, 12; — von ínnarpoĸ: ínnariartorpoĸ geht sich nieder- od. schlafen zu legen; aber mit anderm Sinn (abweichend vom Wbch.) ínnariarpoĸ, z. B. innariarit lege dich ordentlich, ganz auf die Seite, zu einem gesagt, der etwa (ziemlich) auf dem Rücken liegt.
Anm. iaĸ. Auch der blosse Stamm iaĸ (wie niaĸ, -liaĸ) wird gebraucht, mit dem Sinn: ein Gehender, welcher geht. Z. B. puijesioriat Leute, die Seehunde suchen gehn, ĸejuktariat Holzholende.
§ 409.
72. -ijarpâ*, -ejarpâ Nebenform -ngijarpâ c. s. -ijaivoĸ s. s. V. beweglich: macht ihn (s. s. jmdn.) ohne, nimmt ihm das weg, 205 räumt ihm das fort u. s. w. Nach t ist a der Hilfsvokal, also taijarpâ. Lang wird das e nur durch Zusammentritt mit einem andern i Laut, z. B. sermêjarpâ aus sermeĸ u. -ijarpâ.
Ganz ähnlich wie -erpâ § 392, woselbst der doppelte Unterschied zwischen beiden Anhängen nachzulesen. In Bezug auf den zweiten Unterschied stehe hier, was Klschm. von -ijarpâ sagt: „Ganz dasselbe wie -erpâ, nur von einer Mehrheit; es wird in der Regel statt desselben gebraucht, wenn die Rede davon ist, mehrere Gegenstände von ihren — zu trennen, oder mehrere Dinge zu entfernen, oder etwas, das aus vielen Teilen besteht, oder die nicht auf einmal entfernt werden können.“
NB. Das von der Mehrheit Gesagte findet seine Anwendung nur bei der Grundbedeutung wegnehmen und der: verhandeln (s. u. b). Dagegen bei den andern Bedeutungen beschädigen und frieren (a und c) wird zunächst eine Einheit gemeint, wie die Beispiele niaĸoijarpâ, eputaijarpâ, tingergautaijarpoĸ zeigen.
Vgl. die folgenden Beispiele genau mit denen unter -erpâ.
annoraijarpâ zieht ihm die Kleider aus (annoraerpâ hat ausgezogen).
amêjarpâ macht ihm die Haut, den Überzug (auch Farbe) ab.
mattuijarpâ nimmt ihm den Deckel ab, deckt es auf.
niaĸoijarpâ 1) schlägt etwa einem vielköpfigen Wesen die Köpfe ab**, 2) verletzt ihm den Kopf s. u. § 410.
niaĸoijarpakka köpfe sie (wie niaĸoerpakka habe sie geköpft).
niaĸoijaivunga schneide (viele) Köpfe ab: z. B. Dorschen (ôkanik).
siutaijarpara 1) ich schneide &c. ihm beide Ohren ab** 2) verletze ihn an (sei’s auch nur) einem Ohr s. u. § 410.
eputaijarpara 1) nehme ihm (z. B. dem Boot, umiaĸ) alle seine Ruder, 2) zerbreche ihm (sei’s auch nur ein) Ruder s. u. § 410.
aungijaivunga mache (mehreres) rein von Blut.
paulangijarpâ, paungijarpâ reinigts von Russ; von akeroĸ: akeruijarpara 1) ich haue ihm viele Äste ab; 2) beschädige ihm einen Ast; akeruerpara habe ihm einen Ast abgehauen***; akeruijaijartorit geh und haue Äste ob; sâ machaijaruk räume das Geschirr, mehreres, vom Tisch (z. B. nach dem Essen); machaeruk nimm das (eine) Geschirr vom Tisch.
* Selten -iarpâ. Die einzige, mir grade bekannte Form dieser Art ist ussingiarpâ (abweichend vom Wbch.) neben ussêjarpâ er ladet ihn, es ab (Schlitten, Boot, Kajak), nimmt ihm die Ladung (usse) weg. Hier kein j, während es sonst, z. B. in aungijarpâ, paulangijarpâ deutlich vorhanden. In Grld. überall -larpâ.
** Andre nur den ersten Unterschied zwischen erpâ und -ijarpâ betonend auch vom Abhauen nur eines Kopfes, Ohres: haut ihm den Kopf, das Ohr ab, ist noch drüber her, im Gegensatz zu niaĸoerpâ, siutaerpâ ist damit fertig. Vgl. die Anmerkungen unten bei -erpâ. Dann für das Abhauen beider Ohren: siutaerpâ, siutaijarpâ iglotut (od. tamangnik).
*** Andre wohl ungenauer akeruerpara auch selbst von vielen: habe ihm (viele) Äste abgehauen, nur das Fertig sein betonend.
§ 410.
Dann hat -ijarpâ daneben noch drei besondere Bedeutungen:
a) er beschädigt, zerbricht, zerreisst, verletzt ihn das; vielleicht am meisten vorkommend: -ijarpoĸ refl. es ist ihm (selbst) zerbrochen, er hat sich’s (selbst) zerbrochen, beschädigt;* -ijartauvoĸ pass. es ist ihm (von andern) beschädigt, zerbrochen worden. Von gleicher Bedeutung wie -ilivâ, -ilivoĸ. Vgl. auch die Beispiele bei -erpâ.
ĸajaijarpâ, savêjarpâ er beschädigt, zerbricht ihm den Kajak, das Messer.
machaijarpunga mir ist das Geschirr zerbrochen* (mir selbst).
machaijartauvunga mir ist das Geschirr zerbrochen (von andern).
tingergautaijarpoĸ 1) Grundbedeutung s. o. alle Segel sind ihm (dem Menschen od. Boot) weggenommen: 2) das Segel ist ihm zerrissen (ihm selbst od. durch andre od. durch den Wind)*.
ĸarlêjarpâ, attigêjarpâ (auch attigaijarpâ) amautaijarpâ er zerreisst ihm, ihr die Hosen, das Attige, die Amaut; merĸutaijarpoĸ sie hat sich die Nähnadel zerbrochen; kamutaijarpoĸ er hat sich den Schlitten zerbrochen*, kamutaijartauvoĸ man hat ihm den Schlitten zerbrochen.
b) -ijarpoĸ er verhandelt das nach mehreren Stellen hin, oder mehreremal an eine Stelle hin (-erpoĸ dagegen nur an einer Stelle, einmal).
kamêjarpunga, ôgaijarpunga habe Stiefeln, Dorsche verhandelt, z. B. auf mehrere Schooner hin, oder wenn ichs mehreremal in den Store gebracht.
Anm. Wie bei -erpâ (s. dort a Fussn.), so scheint ebenso -ijarpoĸ auch nicht bloss, wenn auch vorherrschend, vom verhandeln, sondern auch vom blossem fortgeben an andre, aber nur an mehrere oder zu mehreren Malen, gebraucht zu werden. — Wohl nicht mit dem vorherrschenden Gebrauch übereinstimmend dagegen ist es, wenn einzelne es auch scheint’s von nur einmaligem Verkauf aber vieler Dinge gebrauchen z. B. ogaijarpunga ich verkaufe, verkaufte einen grossen Haufen Dorsche (in einem Male).
c) -ijarpoĸ er friert daran, bei den Gliedmassen, grade wie -erpoĸ woselbst die nötigen Beispiele.
Anm. Was all diese verschiedenen Bedeutungen betrifft (und dasselbe gilt auch von -erpâ), so können manche Worte je nach dem Zusammenhang die verschiedenen Bedeutungen nebeneinander haben. Bei andern scheint wieder die eine Bedeutung vorherrschender. Und dabei muss man ferner sagen, dass der Sprachgebrauch nicht überall gleich scheint. Während manche z. B. ittigaijarsimajoĸ nur vom Verlust des Fusses gelten lassen wollen, halten andre den Gebrauch dieses Wortes bei einer Verletzung, Beschädigung des Fusses für eben so recht = ittigailimajoĸ. Ferner wird z. B. kamêjarpoĸ scheint’s nur unter der oben unter b) angegebnen Bedeutung (verhandeln) gebraucht nicht aber für: er hat seine Stiefeln beschädigt, zerrissen, wofür kamêlivoĸ gilt. Und dgl. mehr. S. andre Beispiele bei den unter -erpoĸ a) zuletzt angeführten Wörtern des Wbchs.
* Die angegebne refl. Bedeutung scheint das gewöhnliche; im einzelnen Fall hat aber -ijarpoĸ wohl auch wie -ijartauvoĸ pass. Bedeutung („durch andre“) wie das Beispiel tingergautaijarpoĸ zeigt. Vgl. tingergaujârpoĸ lässt die Segel herunter.
§ 411.
†-ilaĸ N. u. V. gebunden u. kaum mehr vorkommend: der ohne ist; verwandt mit -erpoĸ und -ípoĸ Nr. 71, 73. Wohl in dem Ausruf -ksailamêk § 304 enthalten.
taĸĸeĸ; taĸĸêlaĸ Neumond (wenn gar nichts zu sehen).
Die im Wbch. angegebnen Wörter mannêlaĸ (von mannikpoĸ) eine Unebene, ĸikkailaĸ (von ĸikkarpoĸ) der nie innehält, ein Fleissiger, aggailaĸ einer ohne Hände, wurden in Nain als völlig ungebräuchlich angegeben; inuilaĸ der ohne Menschen ist = Wüste, Einöde besann sich ein älterer Mann noch gehört zu haben. Vgl. auch imingnailaĸsiorpoĸ Wbch. S. 77.
Davon:
†ilârĸutivoĸ s. s. N. gebunden: findet nichts, wo sonst dgl. vorhanden war („kinguraivoĸ“).
inuilârĸutivoĸ findet keine Menschen, wo sonst welche waren; kommt hin, nachdem es ohne Menschen geworden.
tuktuilârĸutivoĸ, puijêlârĸutivoĸ trifft keine Renntiere, Seehunde mehr an.
54. -ilitaĸ, (ab, ak, at) N. nicht ganz beweglich: etwas, das zum Schutz, Bedeckung für —, oder zum Schutz vor, gegen — dient (es gewissermassen wegnehmend, einen Gegenstand ohne das machend); mit -ípoĸ ist ohne, und -erpoĸ ist ohne geworden zusammenhängend.
ĸungaseĸ Hals; ĸungasêlitaĸ was den Hals bedeckt, Halstuch.
sâ, sak das Vordere: sailitaĸ was das Vordere wegnimmt, schützt, Schürze.
kiktoriaĸ Mücke: kiktorêlitaĸ was sie abhält, Moskitenschleier. Vgl. S. 195 Fussn. **
sillaluk, sillaluilitaĸ Regenschirm &c.; ĸarlêlitaksaĸ Zeug zu Hosen, d. h. zu Überhosen (die die untern Hosen ĸarlik bedecken); kênailitaĸ eine Scheide eines Messers &c., die die Schneide (kênaĸ) schützt und vor der Schneide schützt; oder auch ein Schutz für das Gesicht (kênaĸ), gegen Wärme, auch gegen Moskiten, bes. aber gegen Kälte; akkuilitaĸ ein Wasserpelz. (Ursprünglich wohl nur wie jetzt noch in Grld. ein bis unter die Arme reichender Kajakhalbpelz, etwas, das so den Unterleib (akkuaĸ) schützt, bedeckt. Diese Herleitung aber liegt jetzt dem Esk. völlig fern.)
§ 412.
*-ilivâ bei Zahlwörtern: macht es so und so vielfach, teilt es in so und soviel Teile = -ulivâ; z. B. pingasuilivâ: s. schon mehr § 112 Anm.
71. -ilivâ c. s. -ilêvoĸ s. s. Nebenform -ngilivâ. N. beweglich: verletzt, beschädigt ihm das, od. ihn (s. s. jmdn.) daran.
-ilivoĸ refl. beschädigt sich daran. Gleiche Bedeutung wie § 410 -ijarpâ a); nur noch deutlicher den besagten Sinn ausdrückend, da -ijarpâ noch andre Bedeutungen daneben hat. Nach t ist der Hilfsvokal a, also tailivâ. Wohl eine Zusammensetzung von -erpoĸ Nr. 71 und -livâ Nr. 66.
ittigaĸ; ittigailivagit od. ittigailêvunga illingiuk ich verletze, beschädige dich am Fusse.
ittigailivoĸ er verletzt sich seinen Fuss.
mikkigiamut ittigailimajoĸ ein durch eine Fuchsfalle am Fuss verletzter (ist’s), z. B. ein Hund.
kamik; kamêlivoĸ (= kami-ilivoĸ) zerreisst sich die Stiefel.
nio; niungilivâ verletzt ihm sein Bein.
issuma; issumailingavoĸ ist beschädigt an seinen Gedanken, d. h. denkt unordentlich, verkehrt — ganz allgemein; auch speziell: ist simpel an Verstand.
siut; siutailivâ verletzt ihm sein Ohr.
aggailivâ, ijêlivâ, tallêlivâ, makkailivâ, timêlivâ, tarnêlivâ er verletzt ihm seine Hand, Auge, Arm, Hirnschädel, Leib, Seele. Ferner entsprechend den Beisp. unter -ijarpâ a): ĸajailivâ, savêlivâ, ĸarlêlivâ, attigêlivâ (od. attigailivâ) amautailivâ, kamutailivâ, igluilivâ er beschädigt, zerbricht, zerreisst ihm Kajak, Messer, Hosen, Attige, Amaut, Schlitten, Haus.
§ 413.
17. 18. -ínaĸ und -tuínaĸ (aub, ak, ait) N. und andre Wörter, beweglich: nur, ein blosser; sowohl 1) nichts anders als, als auch und zwar besonders -tuínaĸ 2) nichts Besonders, weiter nichts als. Nach t vor -ínaĸ Hilfsvokal a.
ĸairtoĸ; ĸairtuínaĸ nur, lauter Fels.
ĸairtotuínaĸ, ĸairtotuínauvoĸ es ist bloss Fels (z. B. nicht gutes Land).
anerneĸ; anernẽnaĸ nur Geist, blosser Geist.
tellimat; tellimaínait und tellimatuínait nur fünf.
tâmna; tamnaínaĸ Intr., tâpsomaínaub Trans. nur dieser (vgl. tâmnatsainaĸ ebenderselbe bei -tsainaĸ).
tâpsomungaínaĸ nur zu diesem, tâpkuangínait nur diese (§ 352).
inuk; inutuínaĸ nur ein Mensch, weiter nichts als ein Mensch.
ikkitut wenige; ikkitotuínait, aus ikkituínait nur wenige.
ĸaneĸ; ĸanituínakkut | Vial. nur, bloss mit (durch) dem Munde. |
ĸanituínakkuungitoĸ od. ĸanikkutuínaungitoĸ nicht bloss mit dem Munde; toĸĸotaksutuínait 1 Kor. 4, 9. angutaínaĸ nur ein Mann; angutaínauvogut aber auch angutituínauvogut wir sind alles bloss Männer (keine Frauen) bei uns; arnaínait nur Weiber, alles Weiber (keine Männer dabei); arnatuínait bloss Weiber, bes. auch in dem Sinn: weiter nichts, nicht etwa kräftige Männer; ĸajatuínakkut (nicht ĸajaínakkut) tikípoĸ, umiaĸsoakuungitoĸ er ist bloss zu Kajak gekommen, nicht auf einem Schiffe.
118. -ínarpoĸ Nebenform -ngínarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: immer, beständig. Sinn derselbe wie in -tsainarpoĸ, auch öfters wie von -tuínarpoĸ. Wie im einfachen -ínaĸ ist die erste Silbe nicht lang, aber geschärft (weshalb es dem europäischen Ohr leicht wie ein längeres e klingt). Lang nur, wenn es mit einem andern i zusammentritt, so ikilẽnaĸ aus ikili-ínaĸ, sulĩnarpoĸ aus suli-ínarpoĸ.
ĸungavoĸ; ĸungaínarpoĸ lächelt immer.
nertordlerpoĸ; nertordlẽnarpoĸ (nicht dlerenarpoĸ) rühmt immer.
nertorpâ; nertuínarpâ (nicht nertorenarpâ) rühmt ihn immer.
arvertarpoĸ; arvertaínarpoĸ wandelt beständig.
pisukpoĸ; pisuínarpoĸ geht beständig.
aivoĸ; aingínarpoĸ geht immer.
Anm. Die Form -ngínarpoĸ steht besonders nach Vokalen, z. B. pairijaungínarpunga ich werde immer gepflegt. Man merke aber wohl auf, dass man nicht fälschlich ein ngi („-́ngilaĸ nicht“) im Worte zu hören glaube, da allerdings -ínarpoĸ öfters auch an -́ngilaĸ gesetzt wird, woraus ein -́ngẽnarpoĸ entsteht. Z. B. auf die Frage ĸanoéngilâĸ ist er wohl? Antwort: ĸanoengínarpoĸ (= ĸanoetsainarpoĸ) er ist immer unwohl. Dagegen ĸanoéngẽnarpoĸ (= ĸanoéngitsainarpoĸ) das Gegenteil: er ist immer wohl. Ebenso nerrijomangínarpoĸ will immer essen, nerrijomángẽnarpoĸ will immer nicht, d. h. nie essen (sprich beim ersten: jo-ma-ngin-narpoĸ, beim zweiten: jo-mang-ngẽn-narpoĸ). Dem europäischen Ohr klingt das erste nur zu leicht wie das zweite. Will man alle Unverständlichkeit vermeiden, so wähle man das stets klar hörbare -tsainarpoĸ. Hieher gehört das häufige oĸausiongínarpoĸ (= oĸausiotsainarpoĸ) er, es ist immer Wort, Redeweise, d. h. das sagt man immer, so pflegt man immer zu sagen, oder: man spricht immer von ihm Ps. 48, 2; ĸollangiangínarpâ Joh. 3, 36.
§ 414.
67. :iorpoĸ macht s. -liorpoĸ.
73. -ípoĸ s. s. N. und V.: ist ohne das; offenbar verwandt mit -erpoĸ. Hilfsvokal nach t ist a.
a) An Nennwörter, gebunden; „lange nicht so oft gebraucht, als man nach seiner Bedeutung erlauben sollte, da teils -ĸangilaĸ (hat kein), teils -erpoĸ (ist ohne geworden), -erutivoĸ an seine Stelle treten.“
pe, pik Ding; pẽpoĸ (= pi-ípoĸ) ist ohne Habe, arm (wenig gebraucht).
nulliaĸ* Ehefrau; nullẽtoĸ der ohne Frau ist, ein Lediger.
ermngitŏĸ das ohne Wasser ist (Insel bei Nain, s. § 59 Fussn. mehr).
b) An Verba, wohl gebunden, aber ziemlich oft vorkommend, dient hier immer dazu, dass grade Gegenteil von der Bedeutung des Stammwortes zu bezeichnen, stärker als -́ngilaĸ nicht. S. auch die Anhänge -jaípoĸ, -juípoĸ, naípoĸ, -gêkut.
mannikpoĸ ist eben; mannẽpoĸ (= manni-ípoĸ) ist uneben.
súkkavoĸ ist schnell (Mensch, Boot, Zeit); sukkaipoĸ ist langsam.
takpikpoĸ sieht scharf; takpẽpoĸ sieht schlecht, ist blödsichtig.
akluvoĸ ist arm; akluípoĸ ist reich.
nujuarpoĸ (verwandt mit nũpoĸ) ist scheu, wild (von Tieren, auch Menschen); nujuípoĸ ist zahm (geht nicht fort, wenn man sich nähert).
83. -itorpoĸ s. s. u. c. s. N. beweglich: er geht (fährt) od. kommt um das zu holen; c. s. ihm, für ihn. Ganz wie sarpoĸ. Bei tarpoĸ § 482 Anm. ist der Unterschied von diesem angegeben. Nebenform -ngitorpoĸ. Hilfsvokal nach t ist a.
ĸajaitorpoĸ = ĸajaĸsarpoĸ }
umiangitorpoĸ = umiaĸsarpoĸ | er holt Kajak, Boot, Seehunde. In umiaĸ Doppelvokal ia, drum ng. |
puijêtorpoĸ = puijisarpoĸ |
illaksaĸ; illaksaitorpoĸ er geht, kommt um sich Gefährten (die es werden sollen) zu holen.
ikomaksaitorit geh, Feuerungssache, Holz zu holen!
imiksaitulaunga c. s. hole mir doch zu trinken (Trinksache)! Vgl. 2 Sam. 23, 15.
* Im Wbch. nulle fälschlich als Grundform angegeben; nullẽtoĸ entsteht aus nulliaĸ und -ípoĸ, wie -gêrpoĸ aus -giarpoĸ und -erpoĸ, s. § 399 beide Fussnoten.
§ 415.
153. -jaípoĸ od. eig. wohl mehr -djaípoĸ s. s. V. kann durchaus nicht leicht so thun, so sein, daher oft fast ganz =: ist durchaus nicht. Starke Unmöglichkeit, Unwahrscheinlichkeit. Ohne Negation weniger, häufiger dagegen mit derselben, d. h. -́ngijaípoĸ (nie -́ngidjaípoĸ) kann durchaus leicht so thun, so sein, daher meist ganz =: ist durchaus, völlig so. Drückt stets stark Positives aus. Viel mit dem Komparativ.
anginersaungijaipoĸ (-jaidlarpoĸ) er ist unendlich viel grösser, eig. kann durchaus nicht nicht grösser sein.
ĸannimavoĸ; ĸannimadjaipoĸ kann durchaus nicht krank sein, ist ganz frisch (= ĸannimajungnangilaĸ od. ĸannimaniarĸôngimarikpoĸ).
tikingijaipoĸ er kann durchaus leicht kommen, ist durchaus nicht spät da (wenn jemand nicht spät, sondern früh am Tage uvlôdlartillugo kommt).
Anm. Desgl. tikidjaipoĸ er kann auch gar nicht kommen, kommt gar nicht (= mãnna tikiniangimarikpoĸ); pissudjaipoĸ = pissuklune ajormarikpoĸ; pissungijaipoĸ = pissungnermik angijomik sappingilaĸ kann gewaltig gehen, ist ein gewaltiger Fussgänger; von kiktorarpoĸ: kiktoradjaipoĸ = kiktorarnialungimat ĸollarnangilaĸ kann durchaus nicht leicht zerreissen, ist stark, zäh (Riemen, Schnur &c.); von aulavoĸ bewegt sich: auladjaipoĸ wird durchaus nicht leicht bewegt, steht od. liegt fest, unverrücklich; dagegen von aularpoĸ er geht, bewegt sich fort: aulajaipoĸ = aulartuksauvlune aularungnangikune (s. beide richtig im Wbch. S. 45).
Man sieht, der Begriff des Könnens liegt durchaus in diesem Anhang, wenn wir’s auch nicht immer grade mit übersetzen. Er ist eine Zusammensetzung von -ípoĸ § 414 und dem in Grld. noch vorkommenden -javoĸ „kann sehr leicht“. Aber wie ist der Unterschied in der Anwendung der Formen -jaipoĸ u. -djaipoĸ zu erklären?
Das jüngere Geschlecht wendet diesen Anhang wohl nur noch mit der Negation verbunden an. Die anderen hier in der Anm. angeführten Beispiele kennt und braucht es nicht mehr.
†-jâjuvoĸ s. s. (c. s. wohl kaum sehr gebraucht) V. früh.
apivoĸ; apijâjuvoĸ es legt früh Schnee (nelliutitinnago).
sikovoĸ; sikojâjovoĸ es legt früh Eis.
tikípoĸ, tikijâjovoĸ ist früh gekommen (neriugijautinnago).
aularpoĸ; aulajâjovoĸ geht früh aus. Richt. 7, 1.
makípoĸ; makijâjuvoĸ steht früh auf. Richt. 6, 38.
Anm. Dies Affix ist zusammengesetzt aus -jârpoĸ mit eben der Bedeutung: früh und -juvoĸ. Das einfache -jârpoĸ, das in Grld. noch üblich, scheint bei uns fast nicht gebraucht zu werden. Vielleicht etwa noch im Norden? Dagegen ist das im Wbch. neben annijâjuvoĸ angeführte annijârpoĸ geht früh hinaus, früh aufstehend auch im Süden noch ganz gebräuchlich. Bei allen oben gegebenen Beispielen ist aber das einfache -jârpoĸ nicht üblich.
§ 416.
48. 86. -jaĸ, jârpoĸ ähnlich s. -ujaĸ, -ujârpoĸ.
41. -jaĸ, manche bloss -ja (jab od. jaub, jâk, jat) N. beweglich: etwas davon (von einem Gegenstand, Stoff) im allgemeinen, od. ein Gegenstand, Stoff im allg., weder in bestimmter Begrenzung (z. B. nicht als ein ganzes Tier, Fell &c., noch auch als zu einem bestimmten Zweck dienend gedacht*. Letzteres ist zu bedenken bei der mit -ksaĸ häufig vorkommenden Zusammensetzung
-ksajaĸ Stoff, Zeug &c. der Art.
a) ukaleĸ; ukalijaĸ ein Stück Hase, sei’s Fleisch od. sonst etwas, bes. aber ein Stück Hasenfell (ob ganz od. ein Stück, darauf kommt’s nicht an).
211aiveĸ; aivijaĸ ein Stück Walross, bes. Fell.
tôgâĸ; tôgâjaĸ ein Stück Walrosszahn, Walrosszahn (im allg.).
nuna; nunajat Plur. etwas von der Erde, als Steine, Pflanzen.
b) -ksajaĸ, bes. viel bei Handelswaren gebraucht. Während -ksaĸ den bestimmten Zweck, wozu etwas dienen soll, andeutet, bezeichnet -ksajaĸ dasselbe als Stoff im allgemeinen, wozu man es auch immer verwenden mag.
sinniksaĸ Rand-, Einfassungs-sache, d. h. Band oder Draht. Immer nur zu brauchen, wenn es wirklich zu diesem Zweck, als Einfassung, Rand bestimmt ist. Dagegen
sinniksajaĸ Band oder Draht ganz im allg. als Stoff, den man wie zum Einfassen, so zu allem möglichen andern brauchen kann od. zu brauchen gedenkt.
nulluaksaĸ was ein Netz werden soll, Garn dazu.
nulluaksajaĸ Netzgarn als Stoff im allg., auch zu andern Zwecken dienend.
a) teriænniajaĸ, amarojaĸ, tuktujaĸ, aklajaĸ ein Stück Fuchs, Wolf, Renntier, Bär, bes. ein Stück Fell; nenoraĸ ein ganzes Eisbärfell, nenorajaĸ ein Stück davon (auch nenojaĸ von nenoĸ); kissik ein ganzes Seehundsfell, kissijaĸ ein Stück davon (auch puijijaĸ von puije): inuvinijaĸ (etwas von einem gewesenen Menschen inuvineĸ) Überrest eines verwesten Leichnams.
b) pôksajaĸ Sacktuch im allg.: sabviorutiksajat Schmiedekohlen; igalâksajaĸ Glas im allg.: ukkusiksajaĸ Schwarzblech; amertajaĸ Weissblech (amertaĸ ein verzinntes Blechgeschirr); puktarutiksajaĸ Kork im allg. (puktarutiksaĸ Kork &c. zum Schwimmen machen der Netze); ĸipiksaĸ was eine Decke, Oberbett werden soll; ĸipiksajaĸ dgl. Wollenzeug im allg., Blanket; aglaksajaĸ (nicht aglaksaĸ) Wolle, wie sie zum Sticken (Figuren, Zeichnung aglait machen) gebraucht und.
139. -jaĸattarpoĸ öfters s. -ĸattarpoĸ.
* Doch kann unter Umständen auch das Ganze darunter verstanden werden; wie die Esk. im store beim Einkauf sagen: tuktujamik od. tuktujanik pijomavunga ich will (ein) Renntierfell, od. (mehrere) Renntierfelle. An sich liegt das nicht im Ausdruck. Er hat sich wohl gebildet, weil im store eben nicht Stücke von Fellen, sondern nur ganze verkauft werden.
§ 417.
†-jarăklivoĸ od. -jarăksivoĸ s. s. V. wird nächstens, bald —; die Zeit des — ist nahe. Bei zweifellos scheinender Gewissheit gebraucht.
toĸovoĸ; toĸojaraklivunga ich werde nächstens sterben, die Zeit meines Todes ist nahe.
aujarpoĸ es ist Sommer geworden; aujajaraklivoĸ es wird bald Sommer sein, der S. ist nahe.
achâgopoĸ; achâgojaraklivogut (= mãnnakut achâgolârpogut) wir werden nächstens zum Abziehen rüsten.
ĸauvoĸ; ĸaujaraĸsivoĸ es wird nächstens Tag werden, der Morgen ist nahe.
takovâ; takojaraklivara nun werde ich ihn nächstens sehen.
nelliutijaraklivoĸ es wird nächstens eintreten, die Zeit des — ist nahe; pijarêjaraklivoĸ (auch pijarêrajaklivoĸ!!) oder innijaraklivoĸ (von innerpoĸ) es wird nächstens, gleich fertig sein (= mãnnakut innerniarpoĸ); aulâjaraklivogut = mãnnakut aulâlârpogut.
9. -jariaĸ, -jariaĸarpoĸ hat nötig s. -giaĸ, -giaĸarpoĸ.
104. -jarêrpoĸ ist fertig mit, hat schon s. -gêrpoĸ.
212†-jarikpoĸ, -tjarikpoĸ s. s. N. beweglich: er, es hat es viel. Drum oft = tuvoĸ, welches siehe, bes. Anm. 2. Mit sivoĸ b:
-jariksivoĸ hat viel bekommen, nachdem es vorher nicht so war.
inuk; inutjarikpoĸ (= inutovoĸ) es (Land, Ort) hat viel Menschen.
inutjariksivoĸ (= inutosivoĸ) es hat viel Menschen gekriegt, es sind jetzt viel Menschen da (wie vorher nicht).
puijejarikpoĸ (= puijetuvoĸ) es hat viel Seehunde.
perĸut; perĸutjarikpoĸ (= perĸutitovoĸ) er, es hat viele Güter. Ps. 36, 9.
aput; aputjarikpoĸ es hat viel Schnee. Und scheint’s nur bei diesem Wort vorkommend das Gegenteil:
aputjalukpoĸ es hat wenig Schnee.
Anm. Ferner tuktujarikpoĸ, ĸaĸĸajarikpoĸ, ĸikkertaujajarikpoĸ, (ĸingmeĸ) ĸingmijarikpoĸ. Dagegen nunadjarikpoĸ, (auk) audjarikpoĸ, (nuvuk) nuvudjarikpoĸ, (ukaleĸ) ukalidjarikpoĸ. Was die Anwendung von -jarikpoĸ oder -djarikpoĸ (-tjarikpoĸ) betrifft, so sind alle obigen Beispiele nach der Angabe eines älteren Eskimo geschrieben, der bei den bestimmten Worten nur entw. j oder dj haben wollte, wobei man aber keine Regel erkennen kann. Andre Eskimo dagegen sagen, es wäre ihnen einerlei, bei den einzelnen Wörtern (doch wohl mit Ausnahme derer auf t), welche Form genommen würde, es käme nur auf die Gewöhnung an.
§ 418.
†jârpoĸ früh s. o. -jâjuvoĸ.
86. -jârpoĸ ähnlich, anscheinend s. -ujârpoĸ.
*155. -jivoĸ (-tjivoĸ, -tsivoĸ) nur zur Bildung der s. s. Form von c. s. Verben, s. schon § 379 bes. aber § 222.
11. 102. -jôĸ, -jôngovoĸ, -jôrivâ pflegen s. -sôĸ, -sôngovoĸ.
56. -jorivâ, (torivâ) hat ihn zum, hält ihn für s. unter -givâ 2 und vgl. -nasugivâ § 451.
152. -juípoĸ od. -suípoĸ s. s. V. beweglich: nie. Manchmal -juerpoĸ, -suerpoĸ mit -erpoĸ gebildet, wobei es dem Esk. ganz einerlei scheint, welche Form genommen wird.
noĸĸarpoĸ; noĸĸajuípoĸ (nicht noĸĸarjuipoĸ) ruht nie, hält nie inne.
asserorpoĸ; asserojuípoĸ verdirbt nie.
toĸĸovoĸ; toĸĸosuípoĸ stirbt nie, ist unsterblich.
pêrpoĸ geh los, ab; pêjuítomik Mod. unauflöslich.
ĸammípoĸ; ĸammisuípoĸ verlischt nie (auch ĸammitsuípoĸ).
soĸĸoserpoĸ; soĸĸosijuípoĸ verändert sich nie, ist unveränderlich.
pidlaraksausuertomik (od. suítomik) Mod. unsträflich, nie eine Strafsache seiend.
annijuitôlaurama weil ich nie ausging, mich immer im Hause hielt.
Anm. 1. Dieser Anhang -juípoĸ ist wohl entstanden aus -ípoĸ § 414 und einem nicht mehr allein gebräuchlichen -juvoĸ (wohl mit verwandtem Sinn wie -javoĸ s. Anm. bei -jaípoĸ). Nur mit dem neg. Inf. kommt dieses -juvoĸ sonst auch noch vor z. B. von soraerpoĸ hört auf: soraijunane = soraijuidlune er nie aufhörend u. s. w. soraijunagit c. s. mit ihnen nie aufhörend Gesb. 413, obwohl das einfache soraerpâ als c. s. nicht vorkommt.
213Anm. 2. Die Form tuípoĸ ist wohl nicht als blosse Nebenform zu -juipoĸ anzusehn, wie -suípoĸ, wenn man es auch oft kurzweg mit nie übersetzen kann, sondern ist bei den wohl nicht grade vielen Worten, wo sie vorkommt, aus tuvoĸ § 489 entstanden; z. B. ĸunnujuípoĸ ist nie unwillig, ĸunnutovoĸ ist viel, gross unwillig, kunnutuípoĸ ist nie (gross, viel) unwillig: sæglojuípoĸ lügt nie, sælutovoĸ lügt stets, ist ein Lügner, sæglotuípoĸ (= „sæglotulungitoĸ“) ist nicht ein Lügner.
6. -jut Mittel, Ursache, -jutigivâ s. -ut.
§ 419.
†-juvoĸ s. s. und c. s. V. vor längerer Zeit. Beweglich, aber besonders in der Verbindung mit -lauĸpoĸ: -laujuvoĸ.
aularpoĸ; aulajuvoĸ; aulalaujuvoĸ er ging vor längerer Zeit aus, fort („mattoma sivorngane, ipsomanegiarlak“).
tikijuvoĸ, tikilaujuvoĸ ist vor längerer Zeit gekommen.
takulaujujara c. s. (es ist) mein vor längerer Zeit gesehener.
NB. Beim schnelleren Sprechen glaubt der Europäer oft ein i statt u zu hören z. B. tikilaujijoĸ statt des richtigen laujujoĸ. Vgl. Klschm. § 2 ganz am Schluss.
ĸámmerpoĸ neulich s. das richtigere -rĸammerpoĸ.
†-ĸarĸerpoĸ (auch -ĸarĸípoĸ?) s. s. N. hält das wert, gibt es andern nicht; unter Umständen: geizt damit.
nerĸeĸarĸerpoĸ hält seine Eßsachen wert u. s. w.
perĸuteĸarĸerpoĸ hält sein Eigentum wert u. s. w.
Desgl. umia-, ĸaja-, ĸingme-, ĸaĸĸõja-, annorâ-ĸarĸerpoĸ hält sein Boot, Kajak, Hunde, Schiffsbrot, Kleider wert, will’s nicht fortgeben.
†ĸáppait c. s. ĸaivoĸ s. s. häufiger noch: orĸappait, orĸaivoĸ. V. gebunden: thut mehreren, oder mit mehreren, oder öfters so. Ursprünglich wohl ĸarpait, das wohl auch noch bei manchen üblich.
illivâ legt es hin, hinein.
illiorĸappait er legt sie (mehrere) hin, hinein z. B. beim Pflanzen.
illiorĸaivoĸ legt hin, hinein (nicht bloss eins od. einmal).
tunnivâ gibt es; tunniorĸappait gibt sie (z. B. Fische) weg.
innivâ legt, hängt es auf einen Trockenplatz.
inniorĸappait legt, hängt sie (Fische, Wäsche &c.) zum Trocknen hin oder auf.
pârpâ er begegnet ihm; pârĸappakka ich begegne ihnen.
pârsivoĸ er begegnet; pârĸaivunga ich begegne mehreren.
Anm. Ableitungen: Pârĸarvik ein Ort, wo man mehreren od. öfters jemandem begegnet, Name einer Stelle nördlich von Okak. Fälschlich leiteten Europäer dies Wort von pâĸarpoĸ es hat eine Mündung &c. ab. Ein solches pâĸarvik hat eine ganz andre Aussprache. In pârĸavik klingt rĸ wie ĸĸ (§ 12, 2), wie in ĸarĸo, ĸaĸĸôjaĸ. — Tunniorĸaivik ein Ort, wohin man öfters gibt, z. B. Steuereinnehmer, Zollhaus Mt. 9, 9. Inniorĸavik od. inniorĸaivik eine Fischstellage, Waschleine &c., um mehreres aufzuhängen, hinzulegen. Im Wbch. wird zwischen den beiden Formen des letzten Wortes ein Unterschied gemacht. Vielleicht ist’s so im Norden. Hier im Süden gelten beide Formen für ganz gleich, was der Abstammung nach auch das Nächstliegende ist.
pârĸaivunga ich begegne mehreren
»ich« fehlt
§ 420.
58. -ĸarpoĸ s. s. N. beweglich: er hat, es (Ort od. Zeit) hat, es gibt. Dies ist bei Nennwörtern die s. s. Form zu -givâ § 404. Vgl. die Beisp. dort; auch Anm. bei taĸ § 480. Nach t der gewöhnliche Hilfsvokal e einzuschieben.
pe od. pik Sache, Ding; peĸarpoĸ er hat (pigivâ hat ihn).
inuk Mensch, auch: Besitzer;
inoĸarpoĸ 1) es (das Land, Ort) hat Menschen, es gibt Menschen.
inoĸarpoĸ 2) es (ein Ding) hat einen Besitzer, gehört jmdm.
inoĸangilaĸ 1) niemand ist da, 2) es gehört niemandem.
pannik; panneĸarpoĸ hat eine Tochter od. Töchter.
ôminga panneĸarpoĸ (= una pannigivâ) er hat diese zur Tochter d. h. dies ist seine Tochter.
perĸut; perĸuteĸadlarpoĸ er hat sehr (= viel) Eigentum.
anguvoĸ erwirbt, angujoĸ Nom. Part. einer, der erwirbt;
angujoĸarĸâ? hat’s einen Erwerbenden, Erwerbende? d. h. hat jemand erworben?
nunaĸarpoĸ, igloĸarpoĸ er hat Land, Haus, d. h. wohnt (da und da).
oĸartoĸarpoĸ es hat Redende, einen Redenden; man sagt.
tussartoĸarpoĸ unuktunik es gibt viele Zuhörer.
tussartoĸangilaĸ es hat keinen Hörenden, Hörende; niemand hört, man hört nicht.
aglaksimajoĸarpoĸ es hat Geschriebenes; ist, steht geschrieben.
aglaksimajoĸangilaĸ es hat nicht Geschriebenes; es ist nichts geschrieben.
aujaĸarningane in seinem (des Landes oder der Zeit) Sommer haben d. h. während des Sommers.
Anm. 1. Wie man aus diesen Beisp. sieht, kann man unser man, jemand, niemand, kein, nichts oft durch -ĸarpoĸ mit dem Nom. Part. auf toĸ, -joĸ ausdrücken.
Weiter hüte man sich, was der Anfänger nur zu leicht thut, -ĸarpoĸ (auf die Frage: wo gibt es?) unmittelbar an den Lokalis zu hängen. Man muss darum dgl. Worte nötigenfalls in eine Nom. Part. Form bringen. Also nicht: ovaneĸarpoĸ hier hat’s, gibts, sondern ovanẽtoĸarpoĸ hier (seiendes) hat’s; nicht: illanginik akkunaptingneĸarpoĸ, sondern akkunaptingnẽtoĸarpoĸ es gibt einige unter uns (seiende); nicht: annerutjinermik õmatiptingneĸartuksaungilaĸ er soll keinen Neid in unserm Herzen geben, sondern õmatiptingnẽtoĸartuksaungilaĸ. Mehr zur Erklärung § 350. Anm.
Anm. 2. Wenn das Haben deutlicher als ein Besitzen von Eigentum ausgedrückt werden soll, so setze man -ĸuteĸarpoĸ, z. B. saugaĸuteĸarpoĸ, kikiaĸoteĸarpoĸ er hat Schafe, Nägel (im Besitz, als sein Eigentum). Indes wird in Labr. doch durchaus auch das einfache saugaĸarpunga &c. in diesem Sinn gebraucht, während es in Grönland mehr unterschieden ist, wo saugaĸarpoĸ nur heisst: es (das Land) hat Schafe, es gibt Schafe; und kikiaĸarpoĸ nur es hat einen Nagel, ist genagelt. Das Verhältnis ist ganz wie zwischen kikianga mit einfachem Suffix zu kikiaĸutinga s. bei -ĸut (-ĸot) Anm. 1 § 426.
Anm. 3. Vgl. § 206. Bei dem Ausdruck: es gibt da und da kann eine doppelte Übersetzung gewählt werden, mit dem Lokalis oder auch nicht, z. B. takpâne aputeĸarpoĸ oben, im Westen gibt’s Schnee, neben: takpangna aputeĸarpoĸ das (Land) im Westen hat Schnee; tamâne sikkoĸarpoĸ hier hat’s Eis, neben; mánna (od. tamanna) sikkoĸarpoĸ dies (diese Gegend) hier hat Eis.
215Anm. 4. -ĸarpoĸ an Suffixformen. Ausnahmsweise (§ 347) tritt -ĸarpoĸ an einige Wörter in ihrer Form mit dein Suffix. So erĸa* sein (des Meeres &c.) Grund, ĸollâ sein (des Hauses) Oberes, d. h. Boden und Dach. Man sagt erĸaĸangitoĸ grundlos, bodenlos, iglo ĸollâĸangilaĸ das Haus hat kein Dach, nicht etwa: ĸolleĸangilaĸ, wie man erwarten könnte. Ebenso z. B. ãniaviaĸarĸârtinnago ehe es Passionszeit hatte, ehe Passionszeit war. Vgl. bei -ksaĸ und târpâ und -uvoĸ die Anmerkungen; auch § 347 Fussn.
Anm. 5. Man achte darauf, wie der Esk. statt eines abstrakten Wortes oft lieber das Nom. part., also einen persönlichen Ausdruck braucht, z. B. ĸaggudlartoĸarpoĸ es gab grosses Geschrei, eig. es gab sehr Schreiende. Desgl. illuversijoĸalârpoĸ, baptisijoĸalârpoĸ, kattititsijoĸalârpoĸ es wird einen Begrabenden od. Begrabende &c. haben, wo wir sagen: es wird Begräbnis, Taufe, Trauung sein. Ebenso saimartitaujoĸalârpoĸ für „Konfirmation“ und „Aufnahme“. Für letztere auch illaliortaujoĸalârpoĸ oder illaliorsijoĸalârpoĸ. S. auch Phil. 2, 1: Ist nun bei euch Ermahnung u. s. w.
* Über das Stammwort zu erĸa s. § 94 Fussn.
§ 421.
160. -ĸassiutivâ c. s. -ĸassiudjivoĸ (tjivoĸ) s. s. -ĸassiutivoĸ refl. V. beweglich: mit, zugleich mit. Näheres s. Anm. Wohl eine Bildung aus -ĸat und -utivâ. Pass. -ĸassiutjauvoĸ (tijauvoĸ).
ullimavâ; ĸetjiorame ullimaĸassiutivânga als er Holz spaltete, hieb er mich zugleich mit (dem Holz).
ullimaĸassiutivunga refl. ich hieb mich zugleich mit.
ullimaĸassiutjauvunga ich würde mit getroffen.
kittipait; kitteĸassiutivânga Gûdib ĸitornganginut er zählt mich mit zu Gottes Kindern (wie er’s mit den andern thut).
aularutivâ (tjivoĸ) führt ihn (jmdn.) fort.
taimna aularuteĸassiutivâ | er führt jenen mit (den andern) fort. |
taipsominga aularutjeĸassiutjivoĸ |
aularuteĸassiutjauvoĸ er wird mit fortgeführt. 1 Chron. 6, 15 nicht richtig, allenfalls nur, wenn man -ĸassiupoĸ zu Grunde legt. 2 Kön. 24, 15 gut.
illũnaita sugiaĸassiutivakka | ich züchtige alle zugleich mit (z. B. wenn ich einen züchtige). |
illũnainik sugiaĸassiutjivunga |
ernera sugiarlugo (uvamnik) sugiaĸassiutivunga meinen Sohn züchtigend, züchtige ich mich selbst zugleich mit.
êseĸassiutjivoĸ saunermik er verschluckte einen Knochen, eine Gräte mit (dem andern Essen).
illauĸassiutivoĸ er od. es ist mit dabei (z. B. im Store: ist mit berechnet, mit aufgeschrieben).
Anm. Der Europäer hüte sich aber, überall wo wir „zugleich mit“, „dabei auch“ sagen, diesen Anhang zu setzen. So sehr auch hier wieder die Esk. Verschiedenes aussagen, scheint doch festzustehen, dass wenn zwei nicht gleiche, gar nicht verwandte, oder gar einander ganz entgegengesetzte Handlungen (od. Zustände) als zugleich eintretend genannt werden, -ĸassiutivâ &c. nicht zu brauchen ist. Dgl. Sätze sind z. B: „Während ich arbeite, kann ich nicht zugleich rauchen“; „er geht auf und ab und schläfert dabei zugleich sein Kind ein“; „dies ist äusserlich schön, dabei aber zugleich innerlich schlecht“; „Gott ist erschrecklich, dabei oder auch erbarmend“ u. s. w. In manchen solcher Sätze kann man das „zugleich, dabei auch“ gradezu in ein „gleichwohl, trotzdem“ umwandeln.
Vielleicht trifft es danach das Richtige, wenn man mit Vergleichung des bei -utivâ 216 § 496 Gesagten die Bedeutung dieses Anhangs näher so begrenzt:
„er wendet die (selbe oder noch eine ganz gleichartige, ähnliche* Handlung an zugleich mit auf ihn (-ĸassiutivâ), auf jmdn. (-ĸassiudjivoĸ), auf sich (-ĸassiutivoĸ).“ Dies gibt auch Klarheit darüber, wo das refl. -ĸassiutivoĸ und wo -ĸassiudjivoĸ zu stehn hat. Hierbei muss manchmal das refl. Verb wie öfters sonst (vgl. § 228) passivisch gefasst werden, wie z. B. das obige illauĸassiutivoĸ (wenn ein unpersönliches „es“ Subjekt ist) eigentlich heisst: „es wendet die Handlung, den Zustand des Mitseins zugleich mit auf sich an“; oder passivisch: „Das Mitsein wird von andern auf es mit angewendet, es wird mit dazu gethan,“ d. h. dann einfach: „es ist mit dabei.“
Hier sei auch bemerkt, dass dies refl. -ĸassiutivoĸ sich sehr mit -ĸattauvoĸ § 422 berührt und nahezu gleichen (ganz gleichen?) Sinn hat. Vgl. z. B. illauĸatauvoĸ. Was ist der genauere Unterschied? Im folg. pass. Ausdruck ist der Sinn ganz gleich: makkiviane taijauĸattaulârpoĸ und taiĸassiutjaulârpoĸ er wird zu Ostern mit (den andern) genannt worden.
Zum Schluss ist er immerhin fraglich, ob der hier gemachte Versuch, diesem Anhange beizukommen, der einfachste und richtigste Weg ist. Manche weitere Fragen bleiben noch übrig.
* Vgl. z. B. Mt. 5, 34 ff. „schwören bei“, wo im Esk. das „zusagen“ und „dabei zugleich nennen“ doch unter den einen Hauptbegriff „reden“ fällt, ebenso in der Übersetzung der Idea § 260: „er bezeugt zugleich“. Ob freilich alle die vielen Stellen der Idea, in denen dieser Anhang gesetzt ist, vor der Regel, wie sie oben gefasst worden, stichhalten würden, ist die Frage. Vgl. auch 1 Kor. 14, 5.
§ 422.
10. -ĸăt (-ĸatt), mit Suff. -ĸătinga. V. und N. beweglich: sein Mit—; auch: sein gleich, sein einerlei so seiender; „ein andrer, der das und das ist, oder hat, oder thut entweder in Gesellschaft mit ihm oder ebenso wie er.“ Ungemein viel gebraucht. Mit -uvoĸ:
-ĸătauvoĸ thut, ist so und so mit (jmdm. mut) eigentlich: ist ein Mit—.
a) An Nennwörter unmittelbar
in Labrador eig. immer nur = -ĸaĸatinga (von -ĸarpoĸ) der gemeinsam hat (nicht auch wie in Grld: der gemeinsam das ist; vgl. aber Fussnote bei b).
nunaĸatiga = | mein Landhabensgenosse, der mit mir Land hat, z. B. mein Landsmann. |
nunaĸaĸatiga |
atâtaĸatinga oder | der mit ihm (denselben) Vater hat. |
atâtaĸaĸatinga |
Desgl. timeĸatinga, uvineĸatigêmut, õmateĸatigêkluta = timeĸaĸatinga u. s. w.
b) An Verba:
der mit, der gemeinsam so ist (oder thut). In diesem Sinn an Nennwörter nur mittelbar; (s. die letzten Beisp. und Anm.)
ingergavoĸ; ingergaĸatinga sein Reisegefährte.
ingergaĸatauvoĸ ist Mitreisender, reist mit (diesem ômunga).
ĸuviasukpoĸ; ĸuviasoĸatauvoĸ freut sich mit.
pingoarpoĸ; pingoaĸatingit seine Spielgefährten.
pitsiarpoĸ; pitsiaĸatinga der mit ihm od. wie er gütig ist.
angivoĸ; angeĸatiga der ebenso, gleich gross ist wie ich.
angeĸatisiorit suche jmdn., der gleich gross ist (wie du).
kivgauvoĸ ist ein Knecht; kivgaĸautinga sein Mitknecht.
inôvoĸ ist ein Mensch, lebt; inôĸatinga sein Mitmensch.
217okpertôvoĸ; okpertôĸativut unsre Glaubensgenossen.
iglomiôvoĸ ist ein Hausbewohner; iglomiôĸatiga mein Hausgenosse.*
Anm. Wie die letzten Beisp. zeigen, muss man nötigenfalls ein Nennwort erst durch -uvoĸ zum Verb machen. Wir in Labr. können nicht mehr wie in Grld. unterscheiden zwischen inŏĸatinga (direkt an inuk) sein Mitmensch und inôĸatinga (an inôvoĸ) sein Zeitgenosse. Der Esk. sagt nie vom Nennwort direkt gebildet kivgaĸatinga, inŏĸatinga, okpertŏĸotinga, sondern bildet die Formen von Verb, wie oben angegeben.
* Bei diesem Wort sprechen manche (die meisten?) mit kurzem o: iglomiŏĸatiga. Wäre dies wirklich allg. gebräuchlich, so wäre iglomiŏĸatiga eine wohl einzige Ausnahme zu oben Nr. a), da es, von iglomioĸ unmittelbar gebildet, wie die andern Beisp. alle, dann eig. heissen müsste: der mit mir Hausbewohner hat. Der Sinn ist aber wie bei Nr. b): der mit mir H. ist.
kivgaĸatinga, inŏĸatinga, okpertŏĸotinga
Text ungeändert; erwartete Form okpertŏĸatinga
§ 423.
-ĸătigivâ c. s. V. beweglich: hat ihn zum Mit—, oder —genossen; thut od. ist so zusammen mit ihm od. ebenso wie er.
-ĸătigêkput s. s. V. beweglich: sie haben einander zu Mit—, d. h. thun miteinander, zusammen so, oder: thun, sind einerlei so. Ebenso
-ĸăttigêt, vgl. -gêt.
soraerpoĸ; soraeĸatigivâ er hört mit ihm (gleichzeitig) auf.
attausiovoĸ ist eins; attausioĸatigivara ich habe ihn zum Einseinsgenossen, d. h. bin eins mit ihm.
attausingorpoĸ wird eins; attausingorĸatigivâtigut er wird eins mit uns.
okpertôĸatigêt Glaubensgenossen, Kirche, Kirchenabteilung.
oĸarpoĸ; oĸaĸatigêkput sie reden miteinander.
ingergaĸatigêt Reisegefährten.
puktuvoĸ ist hoch; ĸaĸĸâk ukkua puktoĸatigêkpuk diese zwei Berge sind einerlei hoch.
pitsiarpoĸ; pitsiaĸatigêkput sie sind zusammen oder gleich gütig.
năglikpoĸ; nagleĸatigêkput sie lieben miteinander (jmdn. anders mik). Vgl. aber Anm. 1.
angivoĸ; angekatigivara taimna jener ist gleich gross wie ich; angeĸatigêt gleich grosse.
angerpoĸ sagt ja, gibt seine Zustimmung; angeĸatigêkput (und angeĸatigêt, nicht angerĸ) sie geben sich gegenseitig Versicherung, schliessen einen Bund &c.
atâta(ĸa)ĸatigivara anâna(ĸa)ĸatigilungitara ich habe denselben Vater wie er, nicht die gleiche Mutter. In Bezug auf das (ĸa) s. o. § 422a.
Anm. 1. tigêkput (-jigêkput) s. o. bei -gêkput § 398b und ĸatigêkput. Ersteres heisst also: einander, letzteres miteinander, zusammen. Bei s. s. Verben immer so. Z. B. kajungersai-, ĸaiblai-ĸatigêkput sie reizen, ermuntern, ermahnen miteinander (jmdn. anders), von kajungersaivoĸ &c. Bei c. s. Verben dagegen ist es bei uns scheint’s ebenso wie in Grld., dass da -ĸatigêkput den Sinn wie tigêkput: einander bekommen kann, z. B. kajungersaĸatigêkput (ganz = kajungersartigêkput, kajungersaijigêkput) ĸaiblaĸatigêkput (ganz = ĸaiblartigêkput, ĸaiblaijigêkput) sie ermuntern &c. einander, von kajungersarpâ &c. Vgl. nagleĸatigêkput vom c. s. naglikpâ sie lieben einander 218 (= nagliktigêkput); vgl. das Beisp. oben. Aber diese Form scheint nicht bei allen c. s. Verben gleich gebräuchlich zu sein, wie man z. B. nicht ungageĸatigêkput für ungagijigêkput (sie sind anhänglich aneinander) sagt. Drum geht man am sichersten und richtigsten, auch bei c. s. Verben für: einander stets nur tigêkput, -jigêkput zu nehmen.
Anm. 2. Wie -ĸatigêkput in der Bedeutung „thun, sind einerlei“, kommt auch der Anhang -ĸuarêkput, -kuarêkput vor. Allgemein gebraucht wohl nur in wenigen Wörtern wie nelleĸuarêkput sie sind einander gleich (in Grösse, Länge &c.) und mit eben dem Sinn taimaikuarêkput. Ebenso nelleĸoarivara er ist mir gleich. Die andern im Deutsch Esk. Wbch. unter „gleich“ angegebnen Verbindungen mit -kuarêkput scheinen wenigstens im Süden nicht gebräuchlich zu sein.
§ 424.
139. -ĸáttarpoĸ (selten, übrigens bei allen Verbalklassen, -jaĸattarpoĸ) s. s. und c. s. öfters, verschiedene Male, nicht bloss ein-, zweimal; aber nicht grade ein betontes sehr oft. Viel im Esk. gebraucht, und oft, wo wir im Deutschen grade kein Wort der Art besonders setzen würden. Mit Negation: -ĸattangilaĸ (selten -ngiĸattarpoĸ) und -loĸattangilaĸ (von -lungilaĸ). Auch die Verbindung -ĸattaínarpoĸ (eig.: immer öfters) wird gebraucht. Über die Aussprache s. Anm. bei -rĸammerpoĸ.
annivoĸ; anneĸáttarpoĸ er geht öfters hinaus.
imertarpoĸ; imertaĸattarniarpotit du wirst (mehrmals ab- und zugehend) Wasser holen = hole Wasser.
arvertarpoĸ; arvertaĸattangilaĸ er geht, wandelt nicht öfters, d. h. selten, z. B. ein Kranker.
iglomêĸattangilaĸ er ist nicht oft, selten im Hause.
imailiorpâ; imailioĸattarpâ er that öfters so mit ihm.
oĸarpoĸ; oĸaĸattarit rede doch (öfters)!
ĸeavoĸ; ĸeaĸattarnak weine nicht! (das Weinen aus verschiedenen Absätzen bestehend gedacht).
tagvanêĸattalauĸpoĸ er, es ist öfters da, hier gewesen.
tausendioĸattartut öfters 1000 Seiende, d. h. mehrere 1000. NB. s. § 348 Schluss.
ãniaĸattaínarpoĸ er hat immer (öfters) Schmerzen.
Anm. 1. -ĸattarpoĸ hat neben obiger Bedeutung: öfters, verschiedene Male auch zweitens die verwandte: er behandelt verschiedene (viele, alle) so, das eine nach dem andern. Z. B. von machait serĸomeĸattarpait 1) er zerbricht öfters das Geschirr, 2) er zerbricht das (ganze) Geschirr, ein Stück nach dem andern; mãnna machait ukkua serĸomeĸattarniarpakka jetzt werde ich dies Geschirr (ein Stück nach dem andern) zerschlagen.
Anm. 2. Dieser Anhang mit -utivut (s. u. -utivâ b) gibt -ĸáttautivut sie thun einander verschiedene Male, öfters so. Z. B. von passivâ oder passiklerpoĸ: passiutivut oder passiklerutivut sie beschuldigen einander; passeĸáttautivut, passikleĸáttautivut sie beschuldigen einander verschiedene Male, oder hin- und herredend, die Handlung nicht als einmalige gedacht. NB. nicht von -ĸat, -ĸatauvoĸ (oft -ĸattauvoĸ geschrieben) abzuleiten, wie es auch im Wbch. S. 79 unter ingiarpâ geschehen; denn in -ĸatauvoĸ ist die erste Silbe zwar kurz, oder nicht geschärft (nur mit einem t), in -ĸáttautivut dagegen geschärft (mit 2 hörbaren t) wie in -ĸáttarpoĸ. S. auch Luk. 24, 15: apperiĸáttautivlutik.
§ 425.
47. -ĸaut, (tib, tik, tit) N. beweglich: ein Behältnis für, ähnlich wie talik.
imeĸ; imeĸaut Wasserbehältnis, z. B. Schlauch Mt. 9, 17.
taĸoaĸ; taĸoaĸaut Behältnis für Reiseproviant; Mt. 10, 10.
argjat Plur. Pulver, Asche; argjaĸaut Pulverhorn.
akkiliksat Schulden; akkiliksaĸaut Schuldbuch.
Desgl. tobâkeĸaut Tabaksbeutel oder -Kasten; illuleĸaut Behältnis für Kugeln; illuliksaĸaut für Blei (Kugelsache); arnainaĸaut Aufenthaltsort für nur Frauen, z. B. Harem; auch unsre „Weiberhäuschen“ so genannt; umiaĸaut = umiaĸtalik Boothaus; piksaĸaut Behältnis für irgend etwas im allgemeinen, in Phil. 1, 21 für: Gewinn, Schatz; aglait hailigit ajoĸertûseĸautauvut wörtlich: die h. Schrift ist ein Behältnis für Lehren.
Anm. -ĸaut ist aus -ĸarpoĸ und -ut entstanden zu denken = -ĸarut: „Mittel zu haben“. In der Form -ĸarut oder auch -ĸaut kommt es dann auch in der andern Bedeutung: „Ursache zu haben“ vor. Z. B. nunapta sillaluk imekarutigivâ oder -ĸautigivâ; oder sillaluk tagva nunapta imeĸarutinga oder imeĸautinga der Regen ist die Ursache oder das Mittel, dass unser Land Wasser hat. Ebenso: kivgataĸautiksaĸangilanga ich habe keine Ursache die Diener (Nationalhelfer) zu haben, d. h. kommen zu lassen (zu dem im Wort enthaltenen taĸ s. 480 Anm.).
140. -ĸitârpoĸ und, aber seltner, nur -kípoĸ s. s. und c. s. V. wohl ziemlich beweglich: lang. (Bei Wetterausdrücken scheint tômavoĸ s. torpoĸ gebräuchlicher.)
sinikpoĸ; sineĸitârpoĸ, sineĸípoĸ schläft lang.
attorpâ; attoĸitârpara ich brauche es lang.
utaĸĸivoĸ s. s. und c. s. utaĸĸeĸitârpagit ich warte lang auf dich.
ĸaiblarpâ; ĸaiblaĸitârpâ er ermahnt ihn lang.
ovanêĸitârpoĸ ist lang hier; z. B. nukkeĸanginuit kêta ovanêloĸitârpogut (mit lukpoĸ schlecht).
-ĸot s. gleich u. -ĸut.
ĸovâ, ĸôrpoĸ s. das richtigere -rĸovâ, -rĸôrpoĸ.
-ĸsarpoĸ hat s. -ksarpoĸ.
-ĸuarêkput sind einerlei s. -ĸatigivâ Anm. 2.
§ 426.
34. -ĸut (-ĸŏt), (tib, tik, tit) N. beweglich: vorrätiges, (im Vorrat, Besitz) gehabtes, einem gehörendes. Grld. -ut. „Benennt die Sache als Habe, u. wird daher fast immer nur mit Suffix (sein, dein &c.) besonders da angehängt, wo ein blosses Suffix einen andern Sinn geben würde, wie auch an Benennungen solcher Gegenstände, die man nicht (wie Kleider, Werkzeug oder dgl.) als Inventar, sondern als Material in ab- und zunehmendem Vorrat besitzt“. s. Anm. 1.
nerĸe Fleisch, Speise; nerĸeĸotinga das Fleisch, Speise, die er im Vorrat hat, z. B. auch das Teil, das er neben sich liegen hat. Dagegen nerĸinga 1) sein, des Körpers, auch des menschlichen, (inneres) Fleisch; 2) seine Speise, die er grade isst.
auk; auĸotinga sein Blut, das er im Vorrat hat, z. B. Seehundsblut (auĸoteĸarpoĸ). Dagegen aunga sein Blut, das Blut seines Leibes.
saugaĸ; saugaĸotingit seine gehabten Schafe, wir kurz nur: seine Schafe.
saugaĸutauvut es sind (von jemand) gehaltene, jmdm. gehörende Schafe.
aĸigeĸ Schneehuhn; aĸigeĸutit gehabte, gehaltene Hühner, Haushühner.
saugaĸute = aĸigeĸute = ĸarpoĸ er hat Schafe, Hühner (im Besitz). Mt. 18, 12.
ômajoĸutit, ômajoĸutauvut von den Tieren einer Menagerie; tuktoĸuteĸarpoĸ er hat Renntiere, auch Renntierfelle im Besitz (= ameĸutilik); Nâlekab inoĸotingit dem Herrn gehörende Menschen, sein Eigentum.
Häufig ist die Zusammensetzung mit -givâ:
-ĸutigivâ c. s. er hat’s zu seinem vorrätigen, eignen. Vgl. Anm. 2.
umiaĸotigivâ er hat’s zum d. h. es ist sein (eignes, ihm gehöriges) Boot.
inoĸotigivait er hat sie, d. h. es sind seine Menschen, sein Eigentum. S. auch Ap. Gesch. 22, 15.
Anm. 1. Die Grenze zwischen dem Gebrauch von -ĸut u. dem einfachen Suffix ohne -ĸut ist flüssig. In Labr. scheint das letztere mehr angewendet werden zu können, als in Grld. Dort z. B. kann an Tiernamen (ausser bei ĸingmeĸ) das einfache Suffix sich nur auf die Heimat des Tieres beziehen (die Tiere des Landes, des Meeres, der Hase der (von der) Ostseite). In Labr. ist das nicht so ausschliesslich, wenn auch wohl vorherrschend, der Fall: saugangit seine, des Menschen, Schafe; ukalera auch: mein Hase wie ukaleĸotiga. — Ebenso auch kikianga nicht bloss wie in Grld.: sein Nagel, d. h. mit dem es, ein Brett, Haus &c. genagelt ist, sondern auch: sein Nagel, den er (beim Arbeiten) einschlägt, ja auch selbst = kikiaĸotinga sein (ihm gehörender) Nagel, Eisen. Z. B. kikiaga (freilich aber besser kikiaĸotiga) nanêkâ? wo ist mein Nagel? — Ganz entsprechend ist das zu -ĸuteĸarpoĸ Gesagte § 420 Anm. 2, was zu vergleichen.
Anm. 2. Weiter wird -ĸutigivâ, wobei die Bedeutung des -ĸut freilich fast ganz schwindet, oft ähnlich wie -givâ in der Bedeutung: er hat es dazu, es ist ihm, sieht es (völlig) dafür an gebraucht; ebenso -ĸutauvoĸ = -ĸutigijauvoĸ Pass. wird dazu gehabt, ist (jemandem) so, wird dafür angesehn. Manche Esk. erklären es ganz durch nasugivâ hält es dafür, nasugijauvoĸ. Andern ist dies zu schwach, da doch kein Zweifel durch -ĸotigivâ ausgedrückt werde, wie beim blossen „meinen“ doch möglich sei. Im N. Test. öfters. Z. B. pilloriktoĸutigivât Ap. 16, 2 „hatte ein gutes Gerücht“ = sie hatten ihn zum Geschickten, ihnen war er, galt er für trefflich; idluartoĸutaujut Ap. 6, 3 welche (anderen) gut sind, als gut gelten, für gut angesehen werden. Ebenso angajoĸaunersaĸutaujut Gal. 2, 2. 6. inŭtsiaĸutaujut (von inutsiaĸ, ziemlich = inutsiangonasugijaujut) Phil. 4, 8. Ähnlich 1 Kor. 4, 13. 2 Kor. 8, 18. 1 Tim. 3, 7. 5, 10. Desgl. angnerpâĸutigivâ ähnlich wie das nicht so übliche angnerpârivâ (s. u. nerpârivâ § 453 Anm. 1) er hat es zum Grössten, es ist ihm, gilt ihm, dünkt ihm das Grösste.
§ 427.
8. -ĸut seltner -rut; sehr häufig aber auch, wie es scheint, besonders nach einem i Laut (?) -kut. V. (und N. s. Anm. 1), nicht ganz frei anzuwenden: „das, wodurch es, des Stammwortes Subjekt, (von andrer Seite der) dazu gebracht wird, so zu sein, das Mittel dazu.“ Eine Nebenform ist
-ĸutaĸ, -kutaĸ. Viel mit -ksaĸ: -ĸutiksaĸ. Vgl. auch -gêkutiksaĸ.
tæssivâ er hat es gedehnt; tæssivoĸ ist gedehnt, dehnt sich.
tæsseĸut Werkzeug, Stein &c. zum Ausdehnen der Stiefeln, Felle.
tǽttorpoĸ ist enge, sitzt fest in seinem Loch &c. (mehr tættoĸipoĸ.)
tættoĸut, mit Suff. tættoĸutâ das Mittel, um es fest sitzen zu machen, Umgewickeltes, Danebengestecktes, z. B. unten um Lichter gewickeltes Papier.
puktavoĸ schwimmt oben auf.
puktarutâ oder puktarutinga sein, wodurch es zum Obenaufschwimmen gebracht wird, ein Schwimmer, Kork an einem Netz oder dgl.
nellunaipoĸ ist zum wissen, ist kenntlich.
221nellunaikutaĸ (mit Suff. kutanga) etwas wodurch, woran man es erkennen kann oder muss: ein Zeichen, Kennzeichen.
idluarpoĸ ist gut, recht; nãmakpoĸ ist genügend, gut, recht.
idluaĸut was dazu dient, dass es jemand gut geht, zu seinem Nutzen, Besten dient.
idluaĸutiksaptingnut illingavoĸ es dient zu unserm Besten.
idluaĸutiksarsiorpâ er sucht sein (eines andern) Bestes, seinen Vorteil.
nãmaĸutiksanga (hier auch ĸ) Mittel dazu, dass es ihm gut geht; was zu seinem Besten dienen soll.
saipâĸut, ullapĸut (stark zusammengezogen) Zufriedenstellungsmittel.
ĸaumaĸutiksaĸ Hellseinsmittel, z. B. in einem Haus helle Tapeten, Papier.
Anm. 1. An Nennwörter mit der Bedeutung: „etwas was da (auf einem bestimmten Teil eines Ganzen) angebracht ist“ kommt -ĸut, -rut in Labr. wohl nur noch in einigen ganz wenigen Wörtern vor, so besonders ĸaurut Stirnband, was auf der Stirn angebracht ist; niaĸôt (aus niaĸorut) Kopfschmuck, Krone, Diadem, Kranz.
Anm. 2. Verschiedenheit von -ĸut und -ut, nach Kleinschmidt: Diese beiden Anhänge berühren sich in ihrer Bedeutung „Mittel“ zum Teil, decken sich aber nicht. Drum achte man auf den Sprachgebrauch, der sich verschieden entwickeln kann; wie z. B. Inseln, die wie ein Pfropf vor der Mündung einer Bucht oder einer Meerenge liegen, so dass der freie Blick von innen auf das offene Wasser hinaus versperrt ist, in Labr. simikutaĸ (von simikpâ er stopft es zu), in Grld. dagegen simiutaĸ (von -ut) heissen. Die Bedeutung die -ut hat, ist eine viel allgemeinere, es ist besonders auch öfters für abstrakte Begriffe passend: -ĸut dagegen ist durchaus nicht so beweglich wie -ut, und wird vorzugsweise gebraucht von Gegenständen, die an etwas angebracht sind (bei Nennwörtern, Anm. 1), oder (bei Verben) überhaupt wo angebracht sind, um eine beabsichtigte Wirkung, die das Verbum besagt, hervorzubringen. Wenn es dann auch einmal von geistigen Gegenständen gebraucht wird (wie z. B. idluaĸut), so muss das Verhältnis des dadurch Bezeichneten jedenfalls ein ähnliches sein.
Noch ein Beispiel: idluarutigivâ (idluarsijutigivâ) hat es zur Ursache des Gutseins, Rechtseins; dagegen idluaĸutigivâ hat gut davon, Vorteil davon, es dient zu seinem Besten. Was die gegenteilige Bedeutung betrifft, so sind die Bildungen von idluipoĸ, ajorpoĸ nicht üblich, wohl aber von idluilukpoĸ: idluiloĸutigivâ er hat schlecht davon, hat Nachteil, Hinderung &c. davon; z. B. kamĩkka, anorãkka idluiloĸutigivakka wenn sie etwa steif, zu gross od. zu klein sind und ich so Schmerzen habe u. gehindert werde in der Bewegung; idluiloĸutiksapsingnut zu unsrer Hinderung, Unannehmlichkeit, zu unserm Nachteil, Schlechten &c.; apĸutiksab idluiloĸuteĸarninga z. B. bei frischem Schneefall, der für das Reisen schlecht, unzuträglich, hinderlich ist. Auch mit -serpâ (s. bei -lerpâ) versieht ihn damit; z. B. apĸutiksavut idluiloĸusertauvoĸ od. agvialoĸusertauvoĸ. Sehr häufig piloĸusertauvoĸ (von pilukpoĸ) etwa: er hat durch irgend etwas (z. B. Unfall, schlechtes Wetter, Ungehorsam &c.) was abgekriegt, was Schlimmes davongetragen, trägt was davon. Zur Erklärung von piloĸut s. das Gegenteil idluaĸut oben bei den Beispielen. Ebenso issumamnut uimajâloĸutaujut nicht viel anders als uimajârutaujut.
§ 428.
†-kállakpoĸ (-katdlakpoĸ) s. s. und c. s. beweglich: schnell, bald, hurtig. Berührt sich mit sârpoĸ, saraipoĸ, wird aber nicht so häufig gebraucht.
tigusivoĸ; tigusikállakpoĸ nimmt, ergreift schnell, hastig.
tiguvâ; tigukállaguk nimm’s hurtig! Vgl. Ps. 52, 7.
tikkikállalungilat (= sarailungilat) sie kommen nicht schnell, bald.
nunguvoĸ; nungukálladlarpoĸ es geht sehr schnell zu Ende.
Desgl. uvloĸtosikállakpoĸ der Tag (die Tage) nimmt schnell zu; oĸakállakpoĸ redet schnell, bald (oft auch: wenn er nicht soll); pikállasaraipunga = pisaraipunga thue schnell, d. h. oft: bin hitzig, brause schell auf; pijaukállangniarput Spr. 11, 6; erĸaikállakpoĸ es fällt ihm plötzlich ein; nikovikállakpoĸ springt schnell auf.
31. -kasak oder -kasâk (saub, sâk, sait) N. u. andre Wörter; beweglich: fast, beinahe.
soruseĸ; sorusikasak fast ein Kind.
unuktut; unuktukasait fast, ziemlich viele.
tausendikasait fast tausend.
angijokasangmik od. kasâmik Mod. fast gross, in fast grosser Weise.
sorusikasauvoĸ od. kasângovoĸ sulle er ist noch fast ein Kind. Vgl. unter -kasakpoĸ und § 349.
illũnatik sie alle; illũnakasatik (auch illũnatikasak) fast alle.
illũnakasanginut od. illũnainukasak fast allen. § 352.
130. -kasakpoĸ oder kasâkpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: fast, beinahe.
sorusiovoĸ; sorusiokasakpoĸ ist fast ein Kind. Vgl. unter -kasak und § 349.
toĸovoĸ; toĸokasakpoĸ ist beinahe tot.
sapperpâ; sappikasakpâ er vermag es fast nicht.
pannerpoĸ; pannikasângilaĸ ist nicht „fast trocken“, d. h. ist noch lange nicht, durchaus nicht trocken; s. Anm.
Anm. -kasangilaĸ und ngikasakpoĸ. Wie bei -́marikpoĸ „völlig“ gibt die verschiedene Stellung der Verneinung einen ganz versch. Sinn. Die Bedeutung von -kasangilaĸ entspricht der von -ngimarikpoĸ, die von -ngikasakpoĸ ist ähnlich der von -́maringilaĸ. Man sieht: wie die Bedeutung von „fast“ und „völlig“ eine entgegengesetzte ist, so ist auch die Stellung der Verneinung bei den einander entsprechenden Ausdrücken grade die umgekehrte. 1) Die gewöhnliche, häufige Form -kasangilaĸ, -kasângilaĸ „nicht fast, nicht (einmal) fast“ d. h. aber: „noch lange nicht, durchaus nicht, fehlt noch viel daran, dass.“ Z. B.
ãĸiktaukasângitoĸ ist lange noch nicht hergestellt, ähnlich wie ãĸiktaungimariktoĸ.
pisugungnakasangilanga („ajornarmarikpat“) kann gar nicht gehen, bin ganz verhindert.
nellojut kamagijaukasalaungilat die Heiden wurden durchaus nicht beachtet.
tættækasalungilaĸ (ähnlich wie tættælungimarikpoĸ) ist noch lange nicht voll, fehlt noch viel.
nappikasângilâ (von nappivâ) er brach es nicht fast ab, d. h. es fehlte viel daran („ajormarikpâ“).
pijarêkasalungilagut wir sind noch lange nicht fertig.
2) Dagegen in der nicht allzuhäufig gebrauchten Stellung -ngikasakpoĸ heisst es „fast nicht (aber doch etwas, aber doch gleich, bald).“
Bei den folgenden Beisp. vgl. die eben in Nr. 1 gegebenen.
pisugungnangikasakpunga („nãmaktomik pisugungnaeruma, kêtakulluk pisukkuma“) ich kann nicht ordentlich gehn. Vgl. 5 Mos. 28, 29. Jes. 59, 10.
kamagijaungikasalauĸput („kamagijaugalloardlutik kêta“) sie wurden fast nicht, kaum beachtet, oder doch etwas.
NB. Man sehe sich aber bei Anwendung dieser Verbindung vor, da sie doch nicht überall u. überhaupt nur selten angewendet zu werden scheint. So werden z. B. folgende zwei Beisp. (vgl. o.), die von einzelnen durchaus nicht beanstandet werden, von den meisten als ganz ungebräuchlich bezeichnet:
223[tættælungikasakpoĸ ist fast nicht voll, d. h. ist beinah oder gleich voll;
pijarẽngikasakpogut = „sulliarijavut pijarẽngilaĸ serlak“ wir sind nur so eben nicht fertig, werden’s aber gleich sein. Hier käme der Ausdruck ja auch dem ohne Verneinung tættækasakpoĸ, pijarêkasakpogut eig. ziemlich gleich.]
§ 429.
74. -kípoĸ s. s. N. (und V.) beweglich: er hat das klein oder wenig. Gegensatz zu tuvoĸ § 489, weshalb auch die Beisp. dort zu vgl.
a) An Nennwörter.
Verba werden durch Anhängung von neĸ zu Nennwörtern gemacht woraus dann die Endung nikípoĸ (wenig, in geringem Grade) entsteht. Eigentümlich ist, dass es so auch an c. s. Verba in der Form nikípâ treten kann (nicht aber etwa dem entsprechend nertuvoĸ s. tuvoĸ).
ĸaneĸ; ĸanikípoĸ hat einen kleinen Mund.
usse; ussikípoĸ hat wenig Ladung, ist gering beladen.
akke; akkikípoĸ hat geringe Bezahlung, ist wohlfeil.
ungavoĸ (ungagivâ c. s.) ist anhänglich (an ihn).
unganikinivut unsre geringe Anhänglichkeit, eig.: unser wenig Anhänglichkeit (unganeĸ) haben.
ungaginikípâ ist wenig anhänglich an ihn.
Desgl. púkkípoĸ hat geringe Erhöhung (po ungebr.), ist niedrig: sivikípoĸ hat geringe Dauer (sive ungebr.), ist kurz; nerrokípoĸ hat geringe Weite (nerro ungebr.), ist eng; inônikípoĸ hat kurzes Leben, lebt kurz; ivlerinikipâ Phil. 2, 30; attornarnikípoĸ 1 Tim. 4, 8; pitlartaunikinersaujomârput Mt. 10, 15; naglingnikitauvunga 2 Kor. 12, 15 (von naglikpâ).
b) An Verba unmittelbar nur ganz selten.
nerrikípoĸ (sprich etwa nerchekípoĸ) pflegt wenig zu essen.
sínnakípoĸ 1) schläft wenig, kurz. 2) schläft nicht fest, wird leicht aufgeweckt.
155. -klerpoĸ, auch -klivoĸ nur zur Bildung der s. s. Form von c. s. Verben s. schon § 379 bes. aber § 222.
sínnakípoĸ
Text ungeändert; erwartete Form sínnikípoĸ
§ 430.
43. -ko, (kub, kuk, kut) N. (und V.) nicht beweglich: Abfall, unvollständiges Stück von etwas, was bei der Arbeit abfällt, oder was zurückbleibt, wenn das eigentliche verzehrt ist, und ähnlich. An Zeitwörtern meist mit neĸ: niko, doch auch manchmal an den blossen Verbalstamm. Häufig auch mit dem Anhang lukpoĸ (schlecht) oder dessen Stamm luk in der Form: luko und nerluko.
savikpoĸ schnitzelt, hobelt; sabvikut (nicht savikut) Plur. Hobelspäne.
kiblormiktorpoĸ; kiblormiktornerlukut Sägespäne.
ullimavâ haut es mit dem Beil &c.; ullimako Hackspan, seltner ullimârnerluko.
simniko | Übriges, Überbleibsel, von einem sonst ungebr. Stamm. Genaueres s. in § 579 unter simniko. |
amiako |
senneraerpâ macht es ohne Seite; senneraerniko Schwarte eines Bretterklotzes (sennerainiko nur ungenaue Aussprache).
sannerpâ kehrt es; sannikut Kehricht.
nerrinerlukut Abfall, Überbleibsel vom Essen, sâlakut desgl. schlechtes; kang(karng?)anerlukut (kangasorpait) auf den Boden Zerstreutes, Heruntergefallenes, Brotkrumen, Wasser, Blut &c. Mt. 15, 27. Luk. 16, 21; piunginerlukut schlechter, unbrauchbarer Abfall; illerniko (illikterpâ) Abfall, Schnipfel beim Zuschneiden; bîreliornikut Träber; illako (von illa Teil) ein Unvollständiges, z. B. auch Krüppel; aggiarnerlukut oder aggidjakut (aggiarpoĸ), seltner sabviornerlukut (sabviorpoĸ) Feilspäne.
kippaĸ (kippivâ schneidet es ab ), kippiako Abschnitt von etwas, z. B. von einem Brett, Baumstamm &c. (auch der beim Fällen stehn gebliebene Stumpf heisst kippaĸ); nappaĸ (nappivâ bricht es ab ), nappako die Hälfte von einer Sache, der Quere nach durchgebrochen, durchgeteilt; ĸoppaĸ (ĸoppivâ spaltet es ), ĸoppako der Länge nach Abgespaltenes, speziell: die Hälfte; abvaĸ (avikpâ teilt es ), abvako ein Stück, Teil von etwas, ein beliebiges, gross oder klein. Von serĸomikpâ: serĸomaĸ (Riss, Bruch, Sprung), serĸomako allgemein: Zerbrochenes, Trümmer &c. von etwas, das irgendwie zerbrochen, entzweigemacht worden ist; aktarluko, aktarnerluko Phil. 3, 8. Jer. 9, 22 was nichts mehr wert, zum wegwerfen ist, von kaum mehr gebrauchten aktarpâ = annerijungnaerpâ achtet es nicht mehr.
serĸomikpâ: serĸomaĸ
serkomaĸ
§ 431.
170. -́kôrpoĸ, -gôrpoĸ s. s., manche Wörter auch c. s.: geht da durch. (c. s. bei ihm). Verlängerung des Vial. -́kut, -gut. Vgl. die verwandten Formen unter -̂rpoĸ Nr. 170. § 383.
nunákôrpoĸ, imákôrpoĸ er geht durchs oder zu Land, Wasser.
perorsêvíkôrpoĸ er geht durch den Garten.
atautsíkut auf einmal; atautsíkôrpoĸ er thut’s auf einmal.
atautsíkôrpait c. s. thut ihnen so, macht sie auf einmal, in einem Male.
innitigôrpogut wir fahren, gehn den Schlittenspuren (inne) nach. Vial. Plur.
senniagut durch, neben ihm hin, Vial. Sing.
senniagôrpoĸ, pâ er, es geht neben ihm hin, vorbei, auch bildlich: stimmt nicht überein, verfehlt (s. auch nellâgôrpoĸ im Wbch. S. 188 bei nellâgut).
Anm. Man merke auf, wenn, wie in dem letzten Beispiel ein Suffix (sein, dein &c.) im Wort enthalten. Verschiedene Konstruktionen sind da möglich. Entweder kann man das Wort z. B. senniagôrpoĸ als fertiges Verb betrachten, oder aber mehr das Suffix betont denken, u. den dazugehörigen, das Suff. regierenden Trans. setzen. Z. B.
mit Sing. des Objekts:
ajoĸertûseĸ senniagorpâ c. s. | er geht an der Lehre vorbei, verfehlt sie. |
ajoĸertûtsemik senniagôrpoĸ s. s. | |
ajoĸertûtsib senniagôrpoĸ s. s. (d. h. er geht ajoĸertûtsib senniagut) |
und mit Plur. des Objekts:
ajoĸertûtsit illangit senniagôrpait c. s. | er geht neben einigen Lehren vorbei, verfehlt sie &c. |
ajoĸertûtsit illanginik senniagôrpoĸ s. s. | |
ajoĸertûtsit illangita senniatigôrpoĸ s. s. | |
§ 432.
-ksăjaĸ einen Stoff im allg. ausdrückend s. -jaĸ § 416.
14. -ksaĸ, (ab, ak, at) N. (und V.) beweglich: eine Sache zu etwas; etwas, voraus das werden soll oder kann, was dazu gebraucht werden muss oder kann, was dazu bestimmt ist. Am Nom. part. tuksaĸ, 225 -juksaĸ der thun soll oder muss. Am pass. Part. taksaĸ, -jaksaĸ dem so gethan werden wird oder soll. s. schon § 293 f. Ungemein häufig. Überall anzuwenden möglich, wo eine Sache noch nicht fertig eingetreten, wo irgend eine Beziehung auf die Zukunft da; sehr oft, wo wir im Deutschen dies nicht genauer ausdrücken. Sagen wir z. B. such dir jemand zum Helfen, so wählt man ikajortuksamik, nicht ikajortomik, weil sein Helfen noch nicht eingetreten*.
a) An Nennwörter:
usse Ladung; ussiksaĸ Ladung für etwas; was bestimmt ist aufgeladen zu werden.
pe Ding, Habe; piksanga was er haben soll, sein bestimmtes Teil.
piksait una das ist für dich (bestimmt) das sollst du haben.
pôĸ Sack, Hülle; pôksaĸ etwas, um eine Sache hineinzuthun; ebenso auch: woraus ein Sack werden soll, Sackmaterial.
kattimanivut unsre (gegenwärtige) Versammlung.
kattimaniksavut unsre Versammlungen (die noch gehalten werden werden).
ikoma Feuer; ikomaksaĸ Feuerungssache, Brennholz.
uvloĸ Tag; uvluksaĸ ein bevorstehender, künftiger Tag.
b) Direkt an den Verbalstamm:
nur bei einigen wenigen, = taksauvoĸ; viel mit der Verneinung.
takuvâ sieht ihn; takuksauvoĸ kann gesehn werden, ist sichtbar.
tussarpâ hört ihn; tussaksauvoĸ ist zu hören, hörbar.
kittipait zählt sie; kittiksaungilat sind unzählbar.
taivâ er nennt es; taiksaungilaĸ kann nicht benannt werden, ist unnennbar, unaussprechlich.
nâva beendet es; nâksauvoĸ kann ein Ende haben 2 Kor. 4, 18; nâksaungitoĸ ist nicht zu enden, unendlich, ewig.
Anm. Unregelmässig (vgl. § 347) tritt in Folgendem -ksaĸ an die Suffixendung eines Wortes, nicht an den einfachen Stamm: iglub ĸollâ des Hauses (sein) Oberes d. h. Boden und Dach; ĸollâksaĸ, iglub ĸollâksanga Material, das zum Dach dienen soll, wo man ĸolliksanga von ĸolle erwarten sollte. Ähnliches s. bei -ĸarpoĸ Anm. 4; târpâ Anm. und -uvoĸ Anm. 2.
* Mt. 22, 21: „Gebet Gotte, was Gottes ist“ stand früher piksanga „was ihm gebührt, was sein werden soll.“ Der Sinn ist aber tiefer: „was jetzt schon sein ist“, darum pinga. Dem Esk. ist aber die Sache zu erklären, da er sonst ohne weiters piksanga vorziehen wird. Ein andres gutes Beisp. s. unter -lerĸivoĸ ganz zum Schluss.
§ 433.
59. -ksarpoĸ, -ĸsarpoĸ, (-rsarpoĸ) s. s. V. er hat jmdn. od. etwas (mik) zum —; es ist ihm jmd. od. etwas —.
Dies ist die s. s. Form zu -givâ (-ksarpoĸ) und -rivâ (-ĸsarpoĸ) bei Verben, die eine Beschaffenheit ausdrücken. Siehe -givâ b), wo auch die Stammwörter u. Parallelen zu den folg. Beisp. zu finden.
angiksarpoĸ, mikiksarpoĸ hat etwas zum Grossen, Kleinen; es ist ihm (zu) gross, klein.
oĸumaiksarpoĸ hat etwas zum Schweren, es ist ihm schwer, bezw. zu schwer.
mamaĸsarpoĸ (von -rivâ) es schmeckt ihm etwas (mik) gut.
nãmaksarpoĸ (von -givâ) er hat etwas (mik) zum Rechten, es ist ihm irgend etwas recht, ist zufrieden damit.
Desgl. sivitugivâ (tuksarpoĸ), sivikigivâ (kiksarpoĸ) er hat es lang, kurz; es ist, wird ihm etwas lang, kurz — von Zeit und Raum. Ebenso annertuksarpoĸ, annikiksarpoĸ von annertuvoĸ, das auch auf Zeit und Raum (bes. die Breite) geht. Ferner allagaigivâ (gaiksarpoĸ) er stellt es sich im Geiste vor, vergegenwärtigt es sich.
22. -kulluk* (ûb, ûk, uit) N. und andre Wörter, beweglich: gering, elend, jämmerlich. Viel gebraucht, z. B. beim eignen Besitz „aus einer Art Bescheidenheit, um sich und das Seine nicht zu hoch zu stellen;“ dann aber doch auch einigermassen als Ausdruck der Zärtlichkeit, bes. in Verbindung mit -arsuk. Nach t Hilfsvokal.
tarne; tarnikulluga meine arme, geringe Seele.
perĸut; perĸutikulluvut unser geringes, lumpiges Eigentum.
ullimaut; ullimautikullôvoĸ es ist ein armes, schlechtes Beil.
inukullôvogut wir sind arme, dürftige Menschen.
unârsukulluk (kullukó! s. Anm.) dieser kleine niedliche!
Illingnukulluk sangutitauniangilanga von dir armseligen Stift werde ich nicht herumgekriegt werden — sagte der Helfer Abraha zum Neufundländer Böttcher M., der auseinandersetzte, dass unsre Feiertage nichts seien, und nur der Sabbat Bedeutung habe.
Anm. Angehängtes ó. Wie bei mêk zur Steigerung des Gefühls ein é angehängt wird (§ 303) so wird in gleicher Weise ohne eig. Sinnveränderung bei -kulluk und -âluk (§ 385), wenn sie ausrufsweise stehen, oft ein ó angehängt, z. B. unârsukulluk! und unârsukullukó! der kleine niedliche da! der Schatz! unâluk! und unâlukó! der böse da! der Schlingel!
127. -kullukpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: klein, kümmerlich; aber eig. meist nur ein Ausdruck vertraulicher Rede. Vgl. dass bei -arsukpoĸ Gesagte, das auch hier gilt.
tikikullukêt? bist du gekommen, bist du da? mit Ausdruck der Vertraulichkeit; zu einem, den man hasst, würde man nicht so sagen.
sivannerpoĸ; sivannikullukpat wenn es gering d. h. mit der kleinen Glocke läutet (nur auf einigen Stationen so Gebräuchlich).
Von ĸaipâ er bringt es: ĸaikulluktât? eig. (ist das) dein gering Gebrachtes, Beschertes? d. h. deutsch etwa: Kommt das Bescher von dir, du kleines Ding? So rief die Küchenfrau Hulda, als sie im Namen einer Säuglings ein Bescher erhielt.
* d. h. ohne geschärfte Silbe -kŭ-luk grld. Einzelne scheinen auch geschärft zu sagen -kúlluk (kutdluk) wie im Grld. neben einem -kulak auch -kutdlak.
§ 434.
†-́kkumavâ c. s. will ihn haben, ganz = -gijomavâ, und -rijomavâ. Ist es nur eine Zusammenziehung aus diesem?
ikajortikkumavâ = ikajortigijomavâ will ihn zum Helfer haben.
illakkumannago = illagijomannago ihn nicht zum Gefährten haben wollend. Ap. 15, 37. 38.
ĸairtokkumavagit = ĸairtorijomavagit ich will dich zum Fels haben.
mittautikkumavlugit = mittautigijomavlugit. Ap. 14, 5; amuaĸatikkumavlugo Luk. 5, 7; majoraĸatikkumavlugo Mt. 17, 1; oĸaĸatikkumavlugit Luk. 22, 4.
-kut, -kutaĸ s. -ĸut
39. -́kkut Plur. die Familie od. allgemeiner die Gesellschaft des. „Wird an den Namen oder Titel der Hauptperson gehängt u. entspricht etwa unserm ’s z. B. in Pfarrers, Gastwirts.“
Aroníkkut Arons; Aron u. seine Familie oder Aron und seine Begleiter.
atâtakũkka Dual mein Vater und meine Mutter.
anânakũkka ganz dasselbe, nur die Mutter als Hauptperson gedacht.
atâtakukka Plur. meine Eltern mit den andern Geschwistern (doch scheint’s von manchen im Plur. so nicht gebraucht).
Anm. Die Silbe vor -́kkut ist also geschärft, wie z. B. die Vergleichung von Aroníkkut und sabvikut (Hobelspäne, Plur. von -ko) klar hören lässt.
*-kutseĸ z. B. in ukutseĸ, sukutseĸ s. schon § 213.
§ 435.
†-́llakpoĸ (-tdlakpoĸ) s. s. und c. s. V. beweglich: kurze Zeit, ein Weilchen, einen Augenblick (einmal).
-́llâvoĸ dasselbe, nur mehreremal, also: öfters ein Weilchen. Ausgesprochen wird -́llakpoĸ fast wie -́llápoĸ*. Öfters mit -lauĸpoĸ: -laullakpoĸ.
sillalukpoĸ; sillalúllakpoĸ es regnet ein Weilchen.
sillalúllâvoĸ es regnet öfters ein Weilchen.
sillalulaullakpoĸ es hat kurz, etwas geregnet.
sinikpoĸ; siníllakpoĸ schläft einen Augenblick.
siníllâvoĸ schläft öfters kurz, dazwischen aufwachend.
tussarpâ; tussállakpâ hört es ein Weilchen.
ovanêlaullakpoĸ war einen Augenblick hier.
tagvanêlaullangniarpogut wir werden ein wenig dort (oder hier) sein.
ĸemergollakpâ (lâvâ) betrachtet es (öfters) eine kurze Zeit; êgállakpoĸ (lâvoĸ) lehnt sich (mehrmals) einen Augenblick an. Von noĸipoĸ s. s. und c. s. noĸíllakpâ zupft ihn, einmal, noĸíllâvâ mehrmals; suppôrusijállâvoĸ raucht öfters einen Augenblick.
Anm. -́llakpoĸ heisst also: ein wenig d. h. kurze Zeit (sivikitomik), dagegen -galakpoĸ (welches s.) ein wenig d. h. in geringem Grade. Z. B. okpíllakpoĸ er glaubt einen Augenblick (vielleicht ganz fest), dagegen okpigalakpoĸ glaubt wenig = okpitsiangilaĸ.
†-́llarikpoĸ (-tdlarikpoĸ) s. s. und c. s. ganz, völlig. Seltnere Form für marikpoĸ.
missiarpoĸ; missiallarikpoĸ = missiarmarikpoĸ leugnet durchaus.
93. -lârpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: er wird. Eine fernere Zukunft als niarpoĸ, aber eine nähere als omârpoĸ ausdrückend. S. § 219.
itterpoĸ; ittilârpoĸ (nicht itterlârpoĸ) wird hineingehn.
nertorpâ; nertulârpâ (nicht nertorlârpaâ) wird ihn rühmen, preisen.
228aglakpoĸ; aglalãngilaĸ wird nicht schreiben.
tikípoĸ; tikilârmat weil er gekommen (oder da) sein wird.
* Im Wbch. ist überall nur lakpoĸ geschrieben. Der Europäer spricht danach z. B. sinnilakpoĸ mit dem Ton auf der zweitletzten Silbe, was aber weit von der Esk. Aussprache des den Hauptton auf der drittletzten Silbe habenden Wortes abliegt. Dies lautet (sinitdlakpoĸ) siníllakpoĸ, sinillápoĸ. Der Europäer glaubt oft sinnillerpoĸ zu hören.
§ 436.
90. -laujuvoĸ s. -juvoĸ.
89. -lauĸpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich:
a) that (ihn), hat (ihn) ge—; war, ist ge—; eine in der Vergangenheit geschehene Handlung ausdrückend*. S. § 219, 220.
ijorpoĸ; ijulauĸpoĸ (nicht ijorlauĸpoĸ) er lachte (laut), hat gelacht, vor einiger Zeit.
ĸungavoĸ; ĸungalauralloarpoĸ er hat zwar gelächelt.
ijerpâ; ijilauĸpâ (nicht ijerlauĸpâ) verbarg ihn, hat ihn verborgen.
pisukpoĸ; pisulauĸpoĸ er ging.
pivoĸ; pilaungmat, refl. pilaurame** weil er that &c.
NB. Von Verstorbenen: Tômaseolauĸtoĸ, Jakôlauĸtoĸ der verstorbene, der weiland Thomas, Jakob.
b) Höflichkeitsausdruck beim Bitten, Befehlen, um Erlaubnisfragen etwa = doch! sei so gut! wenn’s erlaubt ist. Ungemein häufig. An Partikeln auch der blosse Stamm lauĸ. S. auch Beisp. in § 255.
ĸaivoĸ; ĸailaurit komm doch! sei so gut und komm!
ĸailaurniarpunga (od. laung) ich werde gleich, wenn du’s erlaubst, kommen.
itterpoĸ; ittilauromavunga ich will gern (oder wenn’s erlaubt ist) eingehen, besuchen.
ĸaipâ; ĸailaulârtat (tat = pat § 289) du wirst so gut sein und es bringen! bitte bringe es dann!
ĸellarudjârpâ; ĸellarudjâlaungmiuk (eig. laurmiuk) binde ihn doch auch (oder wieder) los!
tâvalauĸ so mag’s gut sein, wenn du’s erlaubst.
Anm. 1. Vom Gebrauch beim neg. Optativ (Imp.) z. B. -ngilaurle s. § 270, 1.
Anm. 2. Verbindungen mit dem Obigen, deren Bedeutung eigentümlich, sind wohl:
1) -laulerivoĸ s. s. und c. s. ganz = -rĸauvoĸ, welches siehe, von der nächsten Vergangenheit. Ersteres ursprünglich mehr im Süden, bes. Hoffenthal, letzteres mehr im Norden gebraucht. Abrahakkunêlaulerivara (rĸauvogut) wir waren eben oder ganz vor kurzem bei Abrahams; takolaulerivara ich sah ihn vor kurzem; ovanêlaulerivoĸ = ovanêrĸauvoĸ he was here not long ago.
2292) -laulerpoĸ s. s. und c. s. er war, hat (ihn) lang ge—; ĸanimalaulerpunga ich war lange krank; najortigilaulerpara habe ihn, es lange bei mir gehabt; ovanêlaulerpoĸ = akunit ovanêlauĸpoĸ he was here a long time. Man verwechsele diesen Anhang nicht mit -laúllakpoĸ s. -́llakpoĸ: ovanêlaullakpoĸ = kêtakulluk ovanêlauĸpoĸ. Der Anhang -laulerpoĸ scheint aber nicht allgemein gebraucht (?); ferner wird der Begriff des Langdauerns manchmal nicht betont, so z. B. übereinstimmend in nangianalaulerpoĸ (weshalb?). Luk. 24, 28 ist statt -laulerpoĸ wohl auch besser bloss -lauĸpoĸ zu setzen.
* Bei Übersetzungen hüte man sich, in der Erzählung -lauĸpoĸ zu sehr anzuwenden. Der einfache Ind. genügt völlig, wie § 219 gesagt. Und so sind auch die Erzählungen des N. T. gut gegeben. Leider ist dagegen dem -lauĸpoĸ in den geschichtlichen Büchern des A. T. ein zu grosser Spielraum eingeräumt. Insbesondere ist dort ein nicht guter Gebrauch des -lauĸpoĸ mit dem Nom. Part. anzuführen, wo das Hauptverb kein -lauĸpoĸ hat. So Josua 9, 1. 11, 2 nunaĸalauĸtut; 10, 35. 11, 11 tâpkonanêlauĸtut. Ebenso Richt. 2, 12. 3, 19. 5, 18. 6, 11. 8, 10. 9, 34. 48. 49. 11, 19. 20, 44 u. a. m. Ein solches beim Nom. Part. stehendes -lauĸtoĸ sollte doch wohl eig. eine dem ohne -lauĸpoĸ stehenden Hauptverb vorangehende Handlung ausdrücken, wie es Richt. 21, 12 richtig steht. Und von müsste danach z. B. Richt. 3, 19 Gilgalemêlauĸtunit übersetzen: Er kehrte um von den Götzen, die zu Gilgal (nicht: waren — wie es heissen soll — sondern) gewesen waren!! (wenn überhaupt die Natur und volle Bedeutung des -lauĸpoĸ von uns schon wirklich ganz erkannt ist, was noch die Frage).
** Der Regel nach (§ 18. 244) wäre durchaus pilaurmat, pilaurninga &c. richtiger. Aber trotzdem, dass in pilaurame richtig das vom Stamm ĸ kommende r gesprochen und geschrieben wird, kann man nicht leugnen, dass in den andern Formen allg. von den Esk. ng gebraucht wird, als ob der Anhang -laukpoĸ hiesse. Nur einen Eskimo habe ich getroffen, der noch richtig pilaurmat in bewusstem Gegensatz z. B. zu pijaungmat schrieb. Solches Verdrängen des r durch ng kommt auch sonst noch vor, so z. B. nakungmêk neben dem richtigeren nakormêk. Aber auch der umgekehrte Fall tritt ein, wie z. B. allgemein unorningit mit r gesagt wird, auch von denen, die unuktut, nicht unoĸtut, sagen, und danach folgerichtig eig. unungningit sprechen müssten (s. unuktut im Anhang § 579).
§ 437.
49. -leĸ, mehr aber dleĸ d. h. je nach dem vorhergehenden Stamm entweder -rdleĸ oder -gdleĸ oder -tdleĸ, welche zwei letztere (§ 12, 3) oft = -́lleĸ; (liub, lîk, lît § 63): einer oder etwas, das in der und der Richtung hin ist; und manchmal, aber nur, wenn es aus dem Zusammenhang folgt: der äusserste in der und der Richtung, in der Reihe. An Nennwörter, doch auch am Lokalis der örtlichen Deutewörter, wie avane. S. bei den Ortsw. § 133 ff., wo auch genügende Beispiele, wie sivorleĸ, kálleĸ, ĸólleĸ.
NB. Die Aussprache bietet unangenehme Schwankungen und Verwirrung (?) und man kann nicht mit Sicherheit auf die Endung des zu Grunde liegenden Stammes schliessen, da in -rdleĸ, -gdleĸ und -tdleĸ das r, g, t oft unhörbar ist (wie es scheint auch nach keiner bestimmten Regel!), u. so der Anhang gleichlautend dleĸ (oder genauer -tdleĸ, da die vorhergehende Silbe geschärft bleibt) oder bei den zwei letzten auch -́lleĸ wird. S. darüber auch § 12, 3 und § 133.
isso ende; issukleĸ (mit hörbarem k Laut) der äusserste d. h. der erste oder letzte in der Reihe.
sikjaĸ Strand; sikjatdlivut eig. sikjardlivut die von uns nach dem Strand zu wohnen.
avane im Norden; avanerdleĸ (= tachardleĸ oft tachatdleĸ gesprochen) der nördliche.
Amêrika seĸinerdleĸ oder ânerdleĸ Süd-Amerika.
Anm. Wohl hieher gehörig, indem die Beziehung auf den Raum auf die der (Jahres)zeit übertragen wäre, ist auch okkiuleĸ, aujaleĸ einer im Winter- oder Sommerkleide (Pelze), von den Tieren u. ihrem Fell oder Gefieder gebraucht.
64. -lerivoĸ und :erivoĸ (z. B. serivoĸ nach t) s. s.* N. beweglich: er hat damit zu thun, ist damit beschäftigt. Am Namen eines Körperteils: hat Schmerzen darin, leidet da. Über die Doppelformen s. genügende Auskunft im ersten Teil § 366. Anm.
a) aglait; aglalerivoĸ hat mit Büchern zu thun.
aglalerivik oft die Karwoche genannt, wegen der besonderen Beschäftigung mit der h. Schrift.
ĸejuk; ĸejulerivoĸ hat mit Holz zu thun, z. B. stapelt Holz.
perorsêvik; perorsêvilerivoĸ hat Gartenarbeit, gärtnert.
aput; apuserivoĸ hat Schneearbeit.
orĸssoĸ; orĸsserivoĸ ist in Speckarbeit.
kannujaĸ, kikiak; kannutjerivoĸ, kikitjerivoĸ arbeitet in Kupfer, Eisen. 1 Mose 4, 22.
230b) aggait; aggalerivoĸ hat Schmerzen in der Hand.
kigut; kiguserivoĸ hat Zahnweh.
niaĸoĸ; niaĸerivoĸ hat Kopfweh.
nâĸ; nătjerivoĸ hat Leibweh.
ĸetteĸ Mitte, Kreuz; ĸettilerivoĸ hat Kreuzschmerzen.
senneraĸ Seite; sennerĸerivoĸ hat Schmerzen in der Seite.
* auch wohl c. s. er — ihm, für ihn. Z. B. iglo apuserivara ich arbeite, schaffe dem Hause den Schnee fort; apuserijauĸattarame weil ihm (dem Hause) der Schnee öfters weggeschafft wird.
§ 438.
146. -lerĸípoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: wieder, nochmals, nachdem es vorher schon ein- oder mehreremal geschehen. S. Anm. 1 bei -givoĸ § 406.
oĸautivâ; oĸautilerĸípâ er sagt ihm nochmals, wieder.
pilerĸípoĸ (und pâ) er thut (es) wieder, von neuem, ganz allg. z. B. wenn eine ungenügende Arbeit noch einmal gemacht wird; speziell: ein Kranker, der sich besser befand, wird wieder schlechter.
†-lerĸivoĸ s. s. N. (und V.) bekommt viel; hauptsächlich wohl bloss beim Erwerb (= -avoĸ, -adlarpoĸ).
-ilerĸivoĸ wünscht sich das, sehnt sich nach.
tuktulerĸivoĸ er bekommt viel Renntiere.
tuktulerĸimavoĸ hat viel Renntiere bekommen.
tuktuilerĸivoĸ wünscht sich Renntiere.
Desgl. von anguvoĸ: angulerivoĸ (ĸemavoĸ) erwirbt viel (hat viel erworben); puijelerĸivoĸ bekommt viel Seehunde, puijêlerĸivoĸ wünscht sich S.; ĸitorngailerĸivoĸ sehnt sich nach den Kindern, z. B. auch ein Tier, wenn das Junge fort ist; ĸitorngaksailerĸivoĸ wünscht sich Kinder (die erst noch erscheinen sollen, drum mit -ksaĸ).
§ 439.
68. -lerpâ, (:erpâ) c. s. -lêvoĸ (:êvoĸ) s. s. N. er hat (ihn) damit versehen, versieht ihn damit, hat ein — darauf angebracht*. Über die Doppelformen, grade wie -lerivoĸ, :erivoĸ, s. das Genauere § 366 Anm., wonach bei t
-serpâ, bei taĸ -tserpâ zu setzen. Neuerdings wird târpâ häufiger als -lerpâ gebraucht, in gleicher Bedeutung.
akke; akkilerpâ versieht ihn, es mit Bezahlung, d. h. bezahlt es od. ihm.
akkilêvoĸ (mik) bezahlt.
tungavik; tunga-vilerpâ (öfter -viktârpâ) hat es mit einem Grund versehen Luk. 6, 48.
igalâĸ (igalătjab § 65 ); igalătjerpâ (= igalâĸtârpâ) hat es mit einem Fenster versehn.
mattut Decke; mattuserpâ hat es zugedeckt (nur vom Zudecken des Gesichts).
231niaĸôt; niaĸôserpâ hat ihn, es mit einem Reifen, Kranz versehn, (dem Fass) einen Reifen angeschlagen, (des Menschen Haupt) bekränzt.
imut; imuserpâ (sêvoĸ s. s.) hat es mit einem Umschlag versehn, es eingewickelt.
nellunaikut (kutaĸ); nellunaikuserpâ bringt an ihm ein Zeichen an, bezeichnet es. Andre Beisp. s. unter -ĸut Anm.
Desgl. ĸetterut; ĸetteruserpoĸ hat sich gegürtet; naggaserpâ hat es mit einem Ende (naggat) versehen, hat’s beendet; ivjarut Maulkorb, Band ums Maul; ivjaruserpâ, sêvoĸ bindet ihm das Maul zu. 1 Kor. 9, 9. 1 Tim. 5, 18. Die folgenden meist von Formen auf taĸ: pitatserpâ hat es mit irgend etwas (mik) versehn, von pitataĸ, einer erweiterten Form von pitaĸ (von pe, pik und dem Anhang taĸ, der nach Kleinschm. doppelt zu stehen scheint). Vgl. hierzu auch die Anm. Ebenso: sailitaĸ; sailitserpâ hat ihm eine Schürze umgebunden, sailitserpoĸ sich selbst; tâlutaĸ; tâlutserpâ zieht ihm den Vorhang auf, fort. 2 Kor. 3, 15; illupiarutaĸ; illupiarutserpâ hat es mit Futter, auch Vertäfelung versehen; makpilitaĸ; makpilitserpâ, tsêvoĸ hat es geschindelt. Endlich orĸssoĸ; orĸsserpâ er hat es (Lampe od. Nahrungsmittel) mit Öl, Speck versehen (s. s. s. Gesb. Nr. 819, 2); kôroĸ; kôrĸerpâ hat an, in ihm Nuten gemacht.
Anm. Nicht stimmend mit der oben angegebenen s. s. Form ist: saimaserpoĸ (von saimat) s. s. er zieht die Flagge auf; saimasilerit ziehe du die Flagge auf (neben saimasertaule vom c. s. eig.: die Stange werde mit einer Flagge versehen)! Und tunerguserpoĸ von tunergut er bringt eine Gabe, opfert. Dies beides allg. gebraucht. — Ob überhaupt von manchen -serpoĸ als s. s. = -sêvoĸ gebraucht wird? Im Wbch. ist ja auch als s. s. pitatserpoĸ angegeben, wofür freilich die hiesigen Esk. richtig das regelrechte pitatsêvoĸ wollen. Oder hätte man bei den zwei ersten Worten zunächst an einen refl. Sinn zu denken?
87. -lerpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: fängt an (ihn) zu. Oft auch gebraucht, wo wir nicht grade „anfangen“ übersetzen (vgl. Anm., natürlich nicht in Fällen, wo die Handlung schon vollendet ist); so z. B. beim Imperativ, bei dem es insofern bes. berechtigt ist, als die Handlung erst noch beginnen soll.
ĸeavoĸ; ĸealerpoĸ fängt an zu schreien, weinen.
sillalukpoĸ; sillalulerpoĸ fängt an zu regnen.
ajorpoĸ; ajulerpoĸ fängt an unvermögend, schwach zu sein.
ĸaivoĸ; ĸailerit (wie ĸait, ĸaigit) komm, eig.: fang an zu kommen.
Anm. „Da der esk. Indikativ beide umfasst, Präsens (z. B. er geht) und Präteritum (ging), wird dies Affix -lerpoĸ in vielen Fällen gebraucht, wo wir das Präsens setzen oder sagen: nun — —. Z. B. aullalerpogut nun reisen wir (wir sind noch da, aber stehn nun im Begriff zu reisen); ocholerpoĸ nun fällt er (ein Baum beim Fällen), er steht noch, fängt aber an zu fallen.“ S. auch die Anm. 2 bei sivoĸ b; und § 439 Fussn.
* Genauer redende Esk. geben durchaus für den Indikativ diese Perfektbedeutung an: er hat versehn, nicht: er versieht (setzt). Soll die gegenwärtige Handlung betont werden, so wird scheint’s bei den meisten der obigen Beisp. der Anhang torpâ angewendet, z. B. niaĸosertorpâ er bekränzt ihn, ist drüber her, ebenso imusertorpâ, mattusertorpâ, orĸssertorpâ, makpilitsertorpâ u. s. w. Bei andern Worten dagegen wird mit torpâ die Vielheit der Gegenstände zunächst ins Auge gefasst: tâlutsertorpakka ich ziehe vielen Fenstern die Vorhänge zu, saimasertorpunga ziehe viele Flaggen auf [während andere Esk. daneben diese Worte auch bei nur einem Gegenstand mit präsentischem Sinn brauchen, z. B. saimasertorpunga ich ziehe eine Flagge auf, bin drüber her. Der Gebrauch scheint wirklich verschieden]. Vgl. u. das bei torpoĸ § 484 Gesagte.
Sonst wird auch nasuarpoĸ und -lerpoĸ gebraucht, um das Präsens auszudrucken; saimaserasuarpunga, saimasilerpunga ich ziehe die Flagge auf.
§ 440.
20. -liaĸ (:iaĸ) N. beweglich: ein gemachter. Mit Suff. -lianga sein d. h. der von ihm gemachte. Die Doppelformen wie -lerivoĸ und :erivoĸ s. § 266 Anm. Weniger gebraucht, als man erwarten könnte.
iksivautaĸ; iksivautaliara der von mir gemachte Stuhl.
savik; savilianga das von ihm gefertigte Messer.
saviliarivâ er hat es zu dem von ihm gefertigten M., d. h. er hat das Messer gemacht.
232imertaut Mittel zum Wasserholen: Eimer, Traggestell oder Band.
imertautilianga oder (vgl. § 366 Anm.) imertausianga der von ihm gefertigte Wassereimer &c.
S. auch 2 Kor. 5, 1: Wir haben ein Haus „von Gott gemacht“ Gûdemut igloliangomajomik. Ferner Ap. 1, 17. Eph. 2, 22. Kol. 1, 23. 25. 1 Thess. 5, 9. 1, 7.
†-liaĸivoĸ (seltner bloss -aĸivoĸ) s. s. (und c. s.) V. gebunden: plötzlich, mit einem Male, nachdem es vorher nicht so war, bes. bei Krankheit, Wetter.
pivoĸ; piliaĸivoĸ thut plötzlich, bes. wird plötzlich krank; kommt plötzlich (Wind).
tikipoĸ, pâ; tikiaĸivoĸ kommt, kam plötzlich (Sturm, Unwetter).
tikiaĸijauvoĸ wird mit einemmal überfallen, ergriffen (von Krankheit, Sturm).
Desgl. taimailiaĸivoĸ wurde plötzlich so; aĸĸunaliaĸivoĸ stürmt plötzlich; sillarnerluaĸivoĸ (von nerlukpoĸ), ikublialiaĸivoĸ wird plötzlich schlechtes Wetter, plötzlich ruhig; allenfalls dann auch: saĸĸijâliaĸivoĸ he suddenly appears; sâmnêliaĸivoĸ ist plötzlich vor mir; Pêtruse maksuajungnaermariliaĸivoĸ. Manche Esk. betonen das Plötzliche nicht so sehr, sondern nur, dass es vorher nicht so war. Man kann auch tagvainaĸ „sogleich, mit einem Male, plötzlich“ dazusetzen.
65. -liarpoĸ, (:iarpoĸ) s. s. N. beweglich: geht (oder fährt) zu, nach —, oder ist gegangen. Auch das blosse
-liaĸ (wie niaĸ, iaĸ s. iartorpoĸ Anm.) einer, der geht. Über die Doppelformen wie -lerivoĸ und :erivoĸ s. im ersten Teil § 366 Anm.
niuverte; niuvertiliarpoĸ er geht zum Kaufmann.
niuvervik; niuverviliarpoĸ geht in den Laden, Store.
Samueleliarpoĸ geht zum Samuel.
Oĸaĸ; Oĸiarpoĸ geht, reist nach Okak (:iarpoĸ).
mánnik; mánniliarpoĸ geht, fährt nach Eiern (wenn er weiss, wo welche zu erwarten sind).
mánniliat nach Eiern Ausgehende, Ausfahrende.
ôgarsuk; ôgarsuliarpoĸ geht, fährt nach kleinen Dorschen.
sîbaliaĸ es geht auf sieben (er, der Zeiger, geht).
Anm. Klschm. „Bildlich in ajortuliarpoĸ geht zum Bösen, ist auf Sündenwegen“. Die Esk. hier wollen aber von solcher Erklärung nichts Rechtes wissen.
§ 441.
†-ligarpoĸ s. s. N. beweglich: er bekommt (das und das Tier, beim Erwerb).
ĸerneĸ; ĸerniligarpoĸ bekommt einen schwarzen Fuchs.
ĸajoĸ; ĸajuligarpoĸ bekommt einen roten Fuchs
69. -lijarpoĸ, (:ijarpoĸ) s. s. V. beweglich: hat bei sich, führt mit sich und bedient sich dessen; s. Anm. 1. Über die Doppelformen wie bei -lerivoĸ, :erivoĸ s. im ersten Teil § 366 Anm. Auch unten Anm. 2. Vgl. -gípoĸ.
tæglo; tæglolijarpoĸ geht auf Schneeschuhen.
saviksoaĸ; saviksoalijarpoĸ trägt ein Schwert (es brauchend oder zum Gebrauch bereit).
tiptulaut Blechblasinstrument; tiptulausijarpoĸ bedient sich des, bläst die Trompete.
supôrut Pfeife; supôrusijarpoĸ raucht, bedient sich der Pfeife.
arnaĸ; arnalijarpoĸ hat seine Frau bei sich (z. B. auch auf einem Besuch).
Anm. 1. -lijarpoĸ und -gípoĸ berührt sich. Aber ersteres scheint doch nur gebraucht, wenn man eine Sache im Gebrauch oder zum Gebrauch bereit bei sich hat. Vgl. die Beispiele unter beiden Anhängen. Der Esk. erklärt: „pilijarpoĸ“ tigumiarnermut, „pigípoĸ“ ingerganermut illingavoĸ. Danach gibt’s Fälle, wo man beide Anhänge brauchen kann, je nachdem man sich eben die Sache vorstellt; z. B. wenn einer mit einem Beil, Flinte in der Hand geht, sowohl ullimausijarpoĸ (von ullimaut), ĸukkiusijarpoĸ (von ĸukkiut) oder aber ullimautigípoĸ, ĸukkiutigípoĸ. So in Nain. Vielleicht anderwärts -lijarpoĸ allgemeiner gebraucht? Bei einzelnen Wörtern aber jedenfalls allerwärts nur vom wirklichen „Brauchen“; so bei Schneeschuhen, der Pfeife, musikalischen Instrumenten.
Anm. 2. -lijarpoĸ und -sijarpoĸ (:ijarpoĸ) ist ganz der gleiche Anhang (§ 366 Anm.), das s tritt nur bei t, das ts bei taĸ ein (z. B. ipperautsijarpoĸ oder ipperautalijarpoĸ von ipperautaĸ; tâlutsijarpoĸ Wbch. zieht sich den Vorhang vor, von tâlutaĸ). Dies ist oft verkannt, weshalb z. B. harfesijarpoĸ, spielt Harfe, gebildet ist, während harfelijarpoĸ das richtigere wäre, da das s nur durch ein vorhandenes t bedingt ist. Ebenso ist im Wbch. nenerusijarpoĸ und nenerutilijarpoĸ unterschieden, während doch beides ganz dasselbe ist: er hat eine (brennende) Laterne bei sich, geht mit ihr herum (nenerutigípoĸ hat sie bei sich, mit bei seinen Sachen). Nach t ist übrigens die Form -sijarpoĸ die gebräuchlichere; mit Hilfsvokal -tilijarpoĸ wird sie aber auch verstanden.
§ 442.
45. -lik (-ggub, -ggik, -ggit oder -liub, -lîk, lît vgl. § 61 Anm.). N. beweglich: damit versehen, habend, —ig = -ĸartoĸ welcher hat. Für -liovoĸ wird wohl mehr -ĸarpoĸ gewählt. Dagegen sehr häufig: -liksôvoĸ (mit soaĸ) ist gross, d. h. sehr versehen. Vgl. talik nach taĸ.
auk Blut; aulik ein blutiger, der Blut hat (in, auf oder an sich).
ĸajalik mit einem Kajak versehn; der einen hat.
pe Sache, Habe; pilik (Trans. piggub, piliub) der etwas hat.
piggit oder pilît die was haben.
sakko; sakkolik der Schiesszeug, Werkzeug hat.
ĸaĸĸaĸ; ĸaĸĸalik bergiges, gebirgiges (Land).
teriænniarsiorvilik wo es zum Fuchs-Fang (-Suchen) geeignete Stellen (vik) gibt.
67. -liorpoĸ, (:iorpoĸ) s. s. N. beweglich: er arbeitet, verfertigt, macht das.
-liorpâ c. s. liorivoĸ s. s. er macht das für ihn (s. s. jmdn., mik). Über die Doppelformen (wie -lerivoĸ, lerivoĸ) s. das genauere im ersten Teil § 366 Anm.
adse; adsiliorpâ macht ein Gleichnis, Abbild von ihm, bildet es ab.
kamik; kamiliorpoĸ, kamiorpoĸ macht Stiefeln.
234umiaĸ; umialiorpâ, umêjorpâ | baut ihm ein Boot. |
atâtaga igluliorpara | ich baue ein Haus für meinen Vater. |
atâtamnik igluliorivunga |
imertaut Wasserholmittel, z. B. Eimer oder Traggerät.
imertausiorpoĸ (od. imertautiliorpoĸ) macht ein dgl.
iperautaĸ Peitsche, Geissel.
iperautsiorpoĸ (oder iperautaliorpoĸ) macht eine Peitsche. Joh. 2, 15.
imgerut, imgerusiorpoĸ macht ein Lied Ps. 144, 5. apĸut: apĸusiorpoĸ od. apĸuteliorpoĸ macht Bahn für jemand, z. B. wenn einer im Kajak zwischen Eis voranfährt, anderen Bahn machend; apĸosineliorpoĸ macht, arbeitet einen (förmlichen) Weg; sabviorpoĸ schmiedet, macht Eisenzeug, saviliorpoĸ macht Messer; amâĸ Wurzel, amâtsiortauvoĸ Ephes. 3, 17.
70. -lípâ c. s. -litsivoĸ s. s. N. beweglich: versieht ihn (s. s. jmdn.) damit, d. h. gibt, reicht, bringt, auch je nach dem Zusammenhang: schenkt ihm das.
pe Sache, Ding; pilípâ gibt, bringt, schenkt ihm etwas (mik).
pilitsivoĸ gibt, bringt, schenkt jemandem etwas (doppeltes mik).
savik; savilípagit | ich gebe, reiche, schenke dir ein Messer. |
savilitsivunga illingnik |
savilitauvunga (savilitsiviovunga) mir wird, wurde ein Messer gegeben, gebracht, geschenkt.
umialitsivoĸ tessiujamut er bringt ein Boot nach Tessiujak. Oder mit bezeichnetem Objekt:
umialitsivoĸ uvaptingnik er bringt uns ein Boot (z. B. nach der Seekante).
ĸingmilípâ bringt &c. ihm einen Hund oder Hunde.
nerĸiksalípâ gibt &c. ihm Lebensmittel.
aglalitsijut Schriften, Briefe Bringende; gewöhnliche Bezeichnung unsrer Postboten.
Anm. Erdmann gibt auch eine Nebenform -likpâ, -lêvoĸ dafür an, die aber wohl kaum sehr gebraucht wird.
kamik; kamiliorpoĸ, kamiorpoĸ
ĸamik; ĸamiliorpoĸ, ĸamiorpoĸ
apĸosineliorpoĸ macht, arbeitet einen (förmlichen) Weg
apĸosineliorpok
§ 443.
†-lípoĸ od. -livoĸ s. s. er kommt dahin. Nicht beweglich, wohl nur an wenigen Worten vorkommend. Die von Erdmann angegebne Form -lípoĸ zwar auch im Süden zu hören, hier aber doch wohl mehr -livoĸ.
nunalípoĸ (livoĸ) kommt an, aufs Land. Mark. 6, 53.
inulípogut (livogut) wir kommen zu, treffen auf Menschen.
napârtolípoĸ (livoĸ) kommt an, in Busch.
nangianartolípoĸ (livoĸ) kommt an eine gefährliche Stelle, z. B. auf dem Eise.
66. -livoĸ, (:ivoĸ) s. s.. N. (und V.) nicht mehr völlig beweglich: macht, schafft das („bringt oder ruft ein — hervor“).
-livâ c. s. -lêvoĸ s. s. macht das für ihn (jmdn. mik). Wird scheint’s durch -liorpoĸ verdrängt. Sehr oft mit einigen Nom. part. auf toĸ: tulivoĸ. Über die Doppelformen (wie bei -lerivoĸ, :erivoĸ) s. § 366 Anm.
adse; adsilivâ macht ihm ein Gleichnis, ein Abbild, Ebenbild von ihm.
Gûde adsilivlugo ein Gleichnis von Gott machend, oft = nach dem Bilde Gottes.
Ebenso: G. schuf den Menschen nach seinem Bilde:
ingminik adsilivlune refl. sich selbst, von sich selbst ein Abbild machend.
tunganeĸ; tunganilivâ | macht ihm, legt ihm Grund. |
tunganilêvoĸ ôminga |
idluitoĸ; idluitulivoĸ thut Unrecht, Schlechtes, Sünde.
ajortoĸ; ajortulivoĸ thut Böses, Sünde; speziell: begeht Hurerei*.
Anm. Auch bei einigen wenigen Verben ist es scheint’s dieser selbe Anhang -livâ, der in ähnlichem Sinn vorkommt. Dabei das s. s. oft -liklerpoĸ neben -lêvoĸ. Z. B. nellonailivâ er macht es offenbar (nellunaípoĸ), beweist es; piovoĸ ist etwas (aus pe und uvoĸ); piulivâ c. s. macht ihn etwas seiend, d. h. rettet ihn, es, sei’s bloss durch Aufheben, Verwahren, oder auch von Gefahr, Tod, heilt, erlöst ihn; piuliklerpoĸ und piulêvoĸ s. s. Ebenso inûlivâ macht ihn einen Mensch sein, leben (inôvoĸ) d. h. rettet, heilt ihn; inûliklerpoĸ und inûlêvoĸ s. s. Desgl. bei Zahlen: sittamauvut es sind vier, sittamaulivâ er macht es vier seiend, d. h. teilt es in vier Teile oder macht es vierfach. § 112 Anm.
77. -́llorikpoĸ, (-tdlorikpoĸ) s. s. V. beweglich: schön, hübsch. Eine Zusammensetzung mit -gikpoĸ (und -lukpoĸ?)
issumavoĸ; issumallorikpoĸ denkt schön, gut.
pivoĸ; pillorikpoĸ thut schön, d. h. ist geschickt, glücklich, selig.
oĸarpoĸ; oĸallorikpoĸ redet schön, d. h. sowohl richtig, als auch von schönem Inhalt.
sennallorikpoĸ, mersullorikpoĸ, pissullorikpoĸ arbeitet, näht, geht schön, geschickt, tüchtig; ãĸiksuillorikpoĸ setzt schön in Stand, ĸajaĸtollorikpoĸ fährt schön, gut Kajak.
†-luaĸ N. gut, treffend, passend, recht &c. So für sich aber fast gar nicht mehr gebraucht, z. B. etwa noch in adsiluanga (adse) sein ganzes, treffendes Ebenbild. Stamm zu dem nun folgenden
* ajortulivoĸ. Die allgemeinere Bedeutung, wie auch noch in der Bibel gebraucht, tritt wohl immer mehr zurück. Die speziellere für Unzuchtssünden ist jetzt die häufigere, bes. wenn mit näherer Bestimmung, z. B. ajortulivoĸ uvamnut. Ähnliche Erscheinungen finden sich allerwärts. „Die Wörter der Sprache verlieren im Lauf der Zeit ihre ursprüngliche Bedeutung, und zwar verengern sie dieselbe. Hochzeit z. B. hiess früher jedes Fest, und Ehe jedes Gesetz. Fassen wir auch die Ausdrücke Unzucht und Unsittlichkeit ins Auge, so bemerken wir, wie ihr ganz allgemeiner Begriff bei dem ersten mehr, bei dem zweiten bis jetzt noch weniger, aber doch auch schon allmählich sich verengt auf die Bezeichnung der Sünden gegen das 6. Gebot.“ Augsb. Allg. Ztg. 1875 Nr. 98 Beil.
§ 444.
†-luarivâ c. s. -luarsivoĸ s. s. V. es ist ihm passend, recht; eig. er hat es zum Rechten (-luaĸ und -rivâ); besonders auch beim Tragen von Kleidungsstücken gebraucht. Nach Erdmann wäre die s. s. Form nur von geborgten Sachen gebräuchlich. Dies ist in Nain aber nicht der Fall.
kamiluarsivoĸ trägt (geborgte oder eigene) Stiefeln, die ihm passen, gut sitzen.
kamiluarsingilaĸ die Stiefeln passen ihm nicht, sitzen nicht.
236attigiluaringilâ hat es ihr Jacke, die ihm nicht passt, das Attige sitzt ihm nicht (sieht wie geborgt aus oder ist auch wirklich geborgt).
ĸajaluarivâ hat ihn zum guten Kajak (eigen oder geborgt), der Kajak passt ihm, lässt sich gut fahren, lenken.
114. -luarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: gut, besonders, in besonders hohem Masse; daher sehr viel komparativisch wie nersauvoĸ, nersarivâ: in höherem Grade, mehr als; und je nach dem Zusammenhang: zu sehr, zu viel. Oft auch -luadlarpoĸ.
pivoĸ s. s. und c. s. piluartomik Mod. in besonderer Weise, besonders.
piluardlune er besonders (thuend), piluardlugo ihn besonders (thuend).
perorpoĸ; peruluarpoĸ wächst besonders oder allzusehr.
ômangat peruluarpoĸ wächst mehr als dieser.
perĸsiluarpoĸ stöbert stark, zu sehr (ikpeksamit mehr als gestern).
nakoĸpoĸ ist gut; nakuluarpoĸ ist besser (z. B. auch ein sprachlicher Ausdruck besser als ein andrer).
kappiasuktiluarpâ macht ihm sehr, zu sehr angst.
angiluarpoĸ (luadlarpoĸ) ist sehr oder zu (viel zu) gross.
ĸejukpâ gibt ihm (dem Ofen, Feuer) Holz, legt Holz zu.
ĸejuluadlarlugo! leg (ihm) tüchtig Holz zu!
Anm. Der Stamm -luaĸ wird in diesem adverbialischen Sinn: „mehr besonders“ auch an Nenn- und andere Wörter gehängt, immer aber nur, nachdem das Wort durch -uvoĸ er ist zum Verb gemacht ist, also immer nur in der Form -uluaĸ „mehr, besonders (seiend)“. Z. B. auf die Frage: welches wird gebraucht? tâmnauluaĸ dies hauptsächlich! dies mehr (als andre)! Liebst du alle? Joasemiuluaĸ den Joas (Joasemik) vor allen! tâpsomingauluaĸ diesen besonders, diesen mehr. Vgl. -uvoĸ Anm. und § 348. 350. 453 Anm. 2. 469 Anm.
115. -luărsukpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: ein klein wenig. Zusammensetzung aus -lukpoĸ (NB nicht -luarpoĸ s. Anm.) und -arsukpoĸ mit der Bedeutung des letzteren. Ganz ebenso vgl. -luarpikpoĸ s. -arpikpoĸ, -lukullukpoĸ = kullukpoĸ.
ĸungavoĸ; ĸungaluărsukpoĸ er lächelt ein wenig.
oĸarpoĸ; oĸaluărsuklanga (sulaulanga) lass mich ein klein wenig reden!
itterpoĸ; ittiluărsulaurit (ittersâluărsulaurit) komm (schnell) ein klein wenig herein!
oĸaĸătigivâ; oĸaĸatigiluărsulaulagit lass mich ein klein wenig mit dir reden!
Anm. -luarârsukpoĸ s. s. und c. s. ein klein wenig viel oder zu viel oder mehr. So dagegen lautet der Regel gemäss um des Doppelvokals in -luak willen (s. bei -arsukpoĸ) die Zusammensetzung mit -luarpoĸ. Z. B. ĸungaluarârsukpoĸ er lächelt ein klein wenig zu viel oder mehr (als ein andrer, oder als er sollte &c.); vgl. das erste Beisp. oben; sungiluarârsudlartoĸ oft gebraucht z. B. bei einer Arbeit: es thut (suvoĸ) d. h. genügt ein klein wenig sehr (oder zu sehr) nicht, d. h. es fehlt nur ein ganz klein wenig daran (nämlich, dass es gut sitzt, passt &c.)
116. -luatsiaĸ, (ab, ak, at) N. (u. andre Wörter) beweglich: ganz ein, grade wie ein, grade. Aus -luaĸ und -tsiaĸ.
puijeluatsiaĸ, tuktuluatsiaĸ, inuluatsiaĸ grade wie ein, ganz ein Seehund, Renntier, Mensch! z. B. wenn man etwas dgl. aus der Ferne sieht, mag es nun der Gegenstand wirklich sein, oder nur so aussehn.
adse; adsiluatsianga (= adsimmaria) sein ganzes Ebenbild.
ĸolliluatsiamne, attiluatsiamne grade über, unter mir | s. Ortsw. § 116, 1. 2. 3. 15. |
sâluatsiamne, akkiluatsiamne grade vor mir, mir gegenüber |
ôminga Mod.; ômingaluatsiaĸ grade diesen (z. B. traf er).
taimak so; taimaluatsiaĸ grade so.
puijetut wie ein Seehund; puijetuluatsiaĸ grade wie ein S.
ôtunaĸ wie dieser; ôtunaluatsiaĸ grade, genau wie dieser.
ĸetteĸ; ĸerĸăneluatsiaĸ oder ĸettiluatsiangane grade in der (seiner) Mitte; auch z. B. in der Hälfte des Weges.
116. -luatsiarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: grade.
taimaipoĸ; taimailuatsiarpoĸ grade so ist es, er.
naipipâ c. s. taimna naipiluatsiarpâ | jenen (z. B. den er suchte) traf er grade. |
naipitsivoĸ s. s. taipsominga naipitsiluatsiarpoĸ |
§ 445.
†-lugasak (aub, ait) N. beweglich: ein schlechter, armseliger, jämmerlicher &c. Nach t Hilfsvokal i (e). Ähnlich wie -lukaĸ. Alle dort gegebnen Beispiele können auch mit -lugasak gebildet werden.
ullimaut; ullimautilugasak ein schlechtes, armseliges Beil.
inuk; inulugasak ein armseliger Mensch (sei’s in leiblicher, sei’s in sittlicher Beziehung).
tamakkoalugasait diese schlechten, jämmerlichen (Dinge, Verhältnisse).
†-lukaĸ (ab oder aub, âk, at) N. beweglich: ein schlechter. Nach t Hilfsvokal i (e). Vgl. -lugasak.
sillit; sillitelukaĸ ein schlechter Wetzstein.
ĸaĸĸôjaĸ; ĸaĸĸôjalukaĸ schlechtes Schiffsbrot.
imeĸ; imilukaĸ schlechtes Wasser. 2 Kön. 2, 19.
umia-, ĸaja-, ĸingmi-, inu-lukaĸ ein schlechtes Boot, schlechter Kajak, Hund, Mensch*.
Anm. Scheint eine Verlängerung des Stammes -luk zu sein. Dieser für sich in der Form -luk oder -rdluk kommt auch in einigen Wörtern vor; meist ist wohl aber die Bedeutung schlecht ganz geschwunden; z. B. kangerdluk Bucht; aber auch allorluk u. nennorluk.
78. -lukpoĸ oder dlukpoĸ s. s. N. und V. (bei V. auch c. s.) beweglich: hat das schlecht. Das Gegenteil -gikpoĸ, -tsiarikpoĸ. Die 238 Form -lukpoĸ mit Ausstossung des vorhergehenden Konsonanten u. dlukpoĸ mit Beibehaltung desselben scheinen im allg. ganz willkürlich nach Belieben gebraucht zu werden, doch in einzelnen Fällen mit verschiedenem Sinn (s. u. oĸardlukpoĸ, oĸalukpoĸ). Manche brauchen die Form dlukpoĸ scheint’s mehr bei Nennwörtern, dagegen -lukpoĸ mehr beim Verb s. u. -lungilaĸ.
a) kaneĸ; ĸanerdlukpoĸ hat einen bösen Mund.
ittigaĸ; ittigardlukpoĸ hat böse Füsse.
oĸaĸ; oĸardlukpoĸ hat eine böse, schlechte Zunge.
ameĸ; amerdlukpoĸ hat ein schlechtes Fell (ein Tier), einen schlechten Überzug (Kajak, Boot).
oĸauser (od. si) lukpoĸ, illuserlukpoĸ hat schlechte Worte, Gewohnheiten.
b) Mit Verben s. s. und c. s. schlecht, übel, schlimm, „nicht wie es sein sollte.“ Sehr häufig aber wird das Verb durch neĸ zum Nennwort gemacht, woraus
nerdlukpoĸ (nilukpoĸ) s. s. und c. s. entsteht. Daneben noch eine andre s. s. Form nerdluivoĸ; s. mehr in den Anmerkungen.
oĸarpoĸ; oĸalukpoĸ 1) redet schlechtes, schimpft (= oĸâpilukpoĸ), 2) predigt, redet lange und laut.
oĸarnerlukpoĸ 1) redet fehlerhaft, 2) redet schlechte Dinge.
oĸarnerluivoĸ nur die erste Bedeutung: redet fehlerhaft, in der Sprache, Rede, beim Aufsagen &c.
oĸarnerlûdjivoĸ (s. Anm.) redet schlecht gegen jmd. (mik), z. B. schimpft ihn aus &c.
oĸautigivâ; oĸautigilukpâ (oder ginerdlukpâ) er redet übles von ihm. Noch andre Beisp. s. Wbch. unter oĸarpoĸ.
Anm. 1. Dies Affix ist wohl beweglich, aber doch scheinen bei versch. Verben einzelne Formen mehr, andre weniger gebraucht zu werden, u. manche mit bestimmter eingeschränkter Bedeutung (s. die Beisp.), worauf man achte. Denn die Mannigfaltigkeit der Formen ist gross (s. auch Anm. 2) zumal die Zusammensetzung mit -utivâ &c. häufig ist: nerdlûtivâ, ûtjivoĸ, ûtigivâ. Z. B. tussalukpoĸ s. s. und c. s. hört schlechtes in Bezug auf ihn, über ihn, jemanden; tussarnerlukpoĸ s. s. und c. s. vernimmt es, etwas schlecht, falsch; ĸannimalukpoĸ ist (NB) ein wenig krank.
Anm. 2. Die Form nerdluivoĸ kann sowohl (wie nerlukpoĸ) direkt an das s. s. Stammwort (z. B. taisivoĸ) treten, als auch, was wohl das Ursprüngliche ist, die c. s. Form des Anhangs: nerlukpâ (z. B. tainerlukpâ) in ein s. s. verwandeln. Folgende Beisp. können dies verdeutlichen:
taivâ c. s. nennt ihn, taisivoĸ s. s. nennt.
tailukpâ, tainerdlukpâ c. s. nennt ihn, es schlecht („fehlerhaft oder in schlechter Absicht“).
Dazu nun folg. s. s. Formen:
a) taisilukpoĸ und taisinerdlukpoĸ. Aber auch
b) tainerdluivoĸ (von tainerdlukpâ) und taisinerdluivoĸ (von taisivoĸ).
-lúngilaĸ nicht, ganz gleich dem einfachen -́ngilaĸ. Die Bedeutung des -lukpoĸ schlecht ist völlig verloren gegangen, grade wie in den Anhängen -lugungnaerpoĸ = ungnaerpoĸ nicht mehr, -loĸattangilaĸ = ĸattangilaĸ 239 nicht oft, -luarsukpoĸ = arsukpoĸ ein wenig. Die Form -lungilaĸ ist passend da zu verwenden, wo das einfache -́ngilaĸ leichter überhört werden könnte.
oĸalungilaĸ = oĸangilaĸ er redet nicht.
oĸalugungnaerpoĸ = oĸarungnaerpoĸ redet nicht mehr.
oĸaloĸattangilaĸ = oĸaĸattangilaĸ er redet nicht oft.
* dêlukaĸ ein einfacher Würfel zum Spielen, der vermittelst eines durchgesteckten Stiftes gedreht wird. Die 4 freien Seiten sind mit Buchstaben versehen, nämlich mit T, gegenüber D, ferner H und P. Kommt T oben zu liegen, so gewinnt man den ganzen Einsatz (take it), daher têtsiaĸ (od. dêtsiaĸ § 2) das schöne T genannt. Erscheint D, so hat man die Höhe des Einsatzes hinzuzzahlen (double it), daher dêlukak; erscheint H, so bekommt man die Hälfte (half); erscheint P, so hat man eins hineinzuzahlen (put one in). Lasst uns dêlukak spielen: dêlukalauĸta!
Andre von den Esk. gekannte Spiele u. deren Namen sind: dâmino Domino und kalâtsiat Plur. Karten, nach dem engl. cards (sowie aus soldier: sôtjaĸ Plur. sôtjat gebildet worden ist); inugait die Steine im Damespiel (s. mehr darüber bei inugaĸ in § 579).
ein schlechtes Boot
Brot
oĸarpoĸ; oĸalukpoĸ
okalukpoĸ
§ 446.
30. -́mmarik nach Wörtern auf ĸ, wohl hauptsächlich auf eĸ, meist wohl -rmarik (riub, rîk, rît) N. u. andre Wörter; beweglich: völlig, ganz. Nach t der gewöhnliche Hilfsvokal i, ausser bei den Appositionen wie mut, mit, tut.
aujaĸ; aujammarik völliger Sommer.
nellojoĸ; nellojommarik völlig Unwissender, völliger Heide.
angut; angutimmarik völliger Mann.
soruseĸ; sorusermarik völliges Kind.
sorusermariovoĸ ist ein völliges Kind (s. u. und § 349).
aha ja; ahammarik ja völlig, wahrlich!
sorusertut wie ein Kind; sorusertummarik völlig wie ein Kind.
122. -́mmarikpoĸ bei Kl. 1, wenigstens denen auf erpoĸ wohl meist -rmarikpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: völlig, ganz, durchaus. Eine seltnere Form mit ganz gleicher Bedeutung ist -́llarikpoĸ. Bei der Negation aufzumerken, wie bei -kasakpoĸ (s. mehr § 357):
-́ngimmarikpoĸ völlig, durchaus nicht, gar nicht; dagegen:
-́mmaringilaĸ nicht völlig.
nellautsivoĸ; nellautsimmarikpoĸ es trifft völlig zu, ein.
sorusiovoĸ; sorusiommarikpoĸ ist völlig ein Kind (s. o. bei -́mmarik und § 349).
sapperpoĸ; sappermarikpoĸ ist völlig unvermögend.
asserorpâ; asserommarikpâ verdirbt, zerstört es völlig.
innerterpâ; innertingimarikpâ verbietet ihm durchaus nicht.
innertermaringilâ verbietet ihm, warnt ihn nicht völlig.
ĸaĸortauvoĸ; ĸaĸortaungimmarikpoĸ ist durchaus nicht weiss.
ĸaĸortaummaringilaĸ ist nicht völlig, nicht ganz weiss.
§ 447.
†-mavoĸ s. s. und c. s. V. § 447.
a) = simavoĸ: hat so gethan und ist nun so. Drückt die Vollendung der Handlung aus. Wohl beweglich, doch bei einigen Formen mehr, bei andern weniger gebraucht; bes. auch mit dem Pass. taumavoĸ, -jaumavoĸ (auch tausimavoĸ).
tikisimavoĸ und tikimavoĸ ist gekommen.
kippivâ schneidet es ab; kippijaumavoĸ = kippisimavoĸ und kippimavoĸ ist abgeschnitten (worden).
kikiaktorpâ nagelt es; kikiaktortaumavoĸ = kikiaktorsimavoĸ ist genagelt worden.
aivâ er holt es; aijaumavoĸ (jausimavoĸ) ist geholt worden.
b) kommt -mavoĸ und zwar hier öfters in der Form -umavoĸ s. s. und c. s. gebunden, d. h. also nicht beliebig anzuwenden, bei manchen Verben in ganz ähnlichem Sinn vor: ist so, hat es so, ist in dem Zustand u. s. w. Und zwar sind dann solche Verben in dieser Form öfters fast mehr gebräuchlich als das Stammwort, oder in einem besonderen Sinne. So berührt sich -mavoĸ, freilich nur zum Teil, mit -ngavoĸ, das mit seinen Beisp. zu vergl. ist. Nach allem Bemerkten achte man auf den Sprachgebrauch.
kajusivoĸ (ebenso issumasivoĸ) richtet sich (mit seinem Gemüt) fest darauf, beschliesst es.
kajusimavoĸ hat beschlossen, ist (nun) des festen Entschlusses.
ĸaujivoĸ (und c. s.) erfährt, bekommt zu wissen.
ĸaujimavoĸ hat erfahren, weiss.
tussarpâ; tussarsimavâ einfach: hat es gehört. Aber
tussaumavâ (und s. s.) hat es vernommen, hat über ihn reden, speziell auch: ihn rühmen hören, hört das Gerücht von ihm; z. B. Mt. 9, 26.
naivâ bekommt den Geruch von ihm, riecht es. Häufiger:
naimavâ (und s. s.) hat den Geruch von ihm bekommen, riecht es.
ikivoĸ steigt auf oder ein, ikimavoĸ ist aufgestiegen, sitzt auf; ikilerit aber auch ikimalerit steige auf, bei letzterem wohl der Gedanke: und bleibe dann länger sitzen. Von erkarpâ c. s. erinnert sich sein: erĸaumavâ (und s. s.) er erinnert sich seiner stehend, immer, hat es im Gedächtnis (wenn er’s nicht vergessen hatte*. Dagegen von erĸaivoĸ s. s. er erinnert sich: erĸaimavoĸ (simavoĸ) hat sich daran erinnert und denkt nun daran; pattiksivoĸ legt die Hand einmal kurz auf, pattiksimavoĸ ebenso, nur die Hand länger liegen lassend. Luk. 18, 13. Von ikipâ zündet es an: ikumavoĸ brennt (ist angezündet); inuktorpoĸ isst Menschenfleisch, inuktômavoĸ pflegt so zu thun, ist ein Menschenfresser (? vgl. die Anm. bei torpoĸ). Desgl. inertuivoĸ, inertômavoĸ, sattorpâ, sattômavâ. Gehört nautsiomajuksaĸ „etwas für den Notfall“ (z. B. mitgenommene Medizin) hieher? von nautserpoĸ, nautsertorpoĸ?
172. mikpoĸ nach Vokalen -ngmikpoĸ s. s. Verlängerung der App. mik an Benennungen von Gliedmassen: „thut mit dem Leibesglied etwas, das empfunden werden kann.“
mikpâ c. s. mêvoĸ s. s. (und andre s. s. Formen, seltner mikpoĸ) und | er thut ihm (s. s. jmdm.) was damit, berührt, stösst ihn, auf ihn damit &c. |
migarpâ c. s. migarnerpoĸ s. s. |
aggak, aggait; aggangmikpâtit c. s. | stösst, berührt dich mit der Hand. |
aggangmikpoĸ illingnik s. s. |
sêrĸoĸ; sêrĸormigarpoĸ (sêrĸormikpoĸ) absolut, ohne Objekt: stösst mit dem Knie.
sêrĸormigarpâtit | stösst dich mit dem Knie. |
sêrĸormigarnerpoĸ illingnik |
senneraĸ Seite; sennerarmikpoĸ stösst mit der Seite an (auf etwas mut); sehr gebräuchlich z. B. bei Böten, Kajaken, wenn sie mit der Seite an Steine, Eis &c. anstossen. Z. B.
umiat nuvungmut sennerarmiklutik kilaktovinît (od. kilaksimavut) das Boot fuhr mit der Seite an der Landspitze auf und würde leck. Ferner: ijingmikpâtit oder ijingmikpoĸ illingnik winkt dir mit den Augen; kublormikpâ stösst ihn mit dem Daumen, 241 kingmingmikpâ mit der Ferse, ittingmikpâ mit der Fußspitze (einzelne: mit der Ferse??), nakjumigarpâ mit den Hörnern, nakjumigautivuk sie 2 einander; tuimikpâ trägt es auf der Schulter. Luk. 15, 5.
Anm. Erdmann gibt neben dieser Bedeutung für mikpâ auch die ganz andere (von -arpâ) an: er stösst ihn an das, was aber wohl kaum richtig. In Nain wenigstens nicht so gebraucht. — Übrigens scheinen bei diesem Affix die verschiedenen (bes. s. s.) Formen nicht überall gleich oder vorherrschend gebraucht zu werden, weshalb man die im Wbch. angegebenen immer doch noch prüfen möge.
* Darum Joh. 2, 17. 22 statt erĸaumavât besser: erĸarpât.
mikpâ c. s. mêvoĸ s. s.
mikpá
sêrĸormigarnerpoĸ illingnik
sêrĸormigarnerpok
§ 448.
46. mioĸ, (ub, uk, ut) N. beweglich, manchmal miutaĸ: der oder das sich da befindet, ist, wohnt; ein —bewohner. Nebenform mik s. Anm.
miutarivâ (seltner migivâ Anm.) hat es zum —bewohner, hat es da.
nunamioĸ ein Erdbewohner.
Oĸarmiôvoĸ (= mio-uvoĸ) ist ein Okaker.
tachaĸ Schatten, Norden; tacharimut Nordländer.
seĸineĸ Sonne, Süden; seĸinermioĸ ein Südländer.
sagvik Brust; sagvingmiutaĸ z. B. Panzer Ephes. 6, 14.
õmat; õmámmiutarivâ (= õmatmi) er hat es im Herzen.
siut, siúmmiutaĸ z. B. Ohrring, tallermiutaĸ z. B. Armspange, tapserúmmiutaĸartuksaungilase Mt. 10, 9. timimiutaĸarpogut „tragen an unserm Leibe“ 2 Kor. 4, 10.
Anm. Eine Nebenform statt mioĸ bei einzelnen Worten ist mik (miub, mîk, mît) z. B. tue Schulter, tuimik z. B. Epaulette; ĸetterdleĸ der Mittlere, speziell Mittelfinger, ĸetterdlermik was an dem ist, d. h. Ring. Ebenso die seltneren Formen õmámmigivâ, illumigivâ neben õmámmiutarivâ, illumiutarivâ hat’s im Herzen, im Innern.
mivoĸ auch, wieder s. -givoĸ.
170. môrpoĸ, nôrpoĸ s. s. (auch c. s.?) geht dahin. Verlängerung des Term. mut und nut. Vgl. die verwandten Bildungen unter -̂rpoĸ Nr. 170. § 383.
silla Luft; sillamôrpoĸ geht hinaus ins Freie. Wbch. Im Süden aber scheint’s lieber: sillamut aivoĸ.
Samuelemôrpoĸ, lieber aber Samueleliarpoĸ geht zum Samuel.
akkianut auf seine andre Seite, akkianôrpoĸ geht hinüber.
atâtangata sânganôrpoĸ geht vor seinen (eines andern) Vater hin.
atâtame (refl.) sânganôrpoĸ geht vor seinen (eignen) Vater hin.
Anm. Dies môrpoĸ wird scheint’s, wenigstens hier im Süden wenig angewendet s. o. die Beisp. So auch lieber nicht Jerusalememôrpoĸ (oder muarpoĸ), sondern Jerusalemeliarpoĸ. Das im Wbch. S. 14 angegebene akkimôrpoĸ und s. s. akkimôrpâ hier auch nicht gebilligt.
170. muarpoĸ, (nuarpoĸ) s. s. geht dahin. Wie das Vorige Verlängerung des Term. mut, aber Hauptsächlich nur an die Ortswörter ohne Suffix § 127 Anm. 1. Vgl. -̂rpoĸ Nr. 170. § 383.
ĸŏngmut; ĸŏngmuarpoĸ er geht hinauf, aufwärts.
nuvujat kangimuarput die Wolken ziehn land- od. westwärts.
nuvujat kingmuarput die Wolken ziehn seewärts.
assinut § 132; assinuarpoĸ geht wo anders hin, nach auswärts.
§ 449.
naípoĸ s. u. narpoĸ.
98. -najarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: er würde; bei Bedingungssätzen. Kl. 1 -rajarpoĸ, Kl. 2 -gajarpoĸ, Kl. 3 -najarpoĸ (auch -gajarpoĸ) Kl. 4 -najarpoĸ.
tussarpâ; tussarajarpâ er würde ihn hören.
aglakpoĸ; aglagajarpoĸ er würde schreiben.
tikípoĸ; tikinajarpoĸ (auch gajarpoĸ) er würde kommen.
tikiniarajarpoĸ er würde dann kommen (niar vor najar).
tikinajalaungipat wenn er nicht gekommen wäre (lauĸ nach najar).
Anm. Bei diesen Bedingungssätzen hat im Hauptsatz das -najarpoĸ jedenfalls zu stehen, im Wennsatz steht es wohl meist nicht, kann aber doch auch gesetzt werden, z. B. tikilauĸpat oder auch tikinajalauĸpat, piulijaunajalauĸpogut (hier jedenfalls -najarpoĸ) wenn er gekommen wäre, würden mir gerettet worden sein. — Vgl. auch die Anwendung von -najarpoĸ bei einem auf die Vergangenheit gehenden Wunsch. § 326 Anm. zu ĸanoĸtôĸ.
40. -́nnâĸ meist nur mit Suffix: -́nnânga sein Liebstes (der Art), sein Lieblings—; oder mit -rivâ er hat ihn zum.
Die Silbe vorher geschärft, darum Doppel n (grld. ngnâĸ).
pe Sache, Ding; pínnâra mein Liebstes.
illaĸ Genosse &c.; illánnâra mein liebster G., Freund.
illánnârivâ, aipannârivâ hat ihn zum Freunde.
ĸitorngánnânga sein Lieblingskind; ernínnârivâ es ist sein Lieblingssohn; nunánnâra mein liebstes Land; sakkúnnâra meine liebste Waffe, Werkzeug; innínnâra mein liebster (Aufenthalts)ort, piulijipta najugâ tagva innínnâksavut!
†-nârĸutivâ c. s. -nârĸutjivoĸ s. s. V. beweglich: trifft ihn so (seiend) an.
iglomẽpoĸ, perorsêvingmẽpoĸ.
iglomê-, perorsêvingmênârĸutivâ trifft ihn im Hause, Garten (seiend).
nerrivoĸ; nerrinârĸutivâ trifft ihn essend.
sinikpoĸ; sininârĸutivâ trifft ihn schlafend.
ijorpoĸ; ijunârĸutivâ trifft ihn (laut) lachend.
-nârĸutivoĸ s. s. bei Verben, die eine Beschaffenheit (adj. Begriff) ausdrücken: trifft ein solches.
ânanauvoĸ; ânanaunârĸutivoĸ (= „ânanãmik nellautsivoĸ, pivoĸ“) trifft, bekommt ein schönes (sei’s, das er selbst nimmt oder dass es ihm gegeben wird).
mikkivoĸ; mikkinârĸutivoĸ trifft, bekommt ein kleines.
piungilaĸ; piunginârĸutivoĸ trifft, bekommt ein schlechtes.
157. -nârpâ c. s. -nârivoĸ s. s. er macht es (s. s. jmdn.) zu, allzu—. An Verba, die eine Beschaffenheit ausdrücken.
angivoĸ; anginârpâ | er macht es zu gross. |
anginârivoĸ ôminga |
mikkinârpâ, piunginarpâ macht es zu klein, zu schlecht.
puktunarpâ, sillinârpâ (sillikpoĸ) macht es zu hoch, zu breit.
anginârlugolõnêt mikkinârlugolõnêt oĸaromangitunga ich will’s weder vergrössern noch verkleinern.
illánnârivâ, aipannârivâ
illánnâriva
-nârĸutivâ c. s. -nârĸutjivoĸ s. s.
-nárĸutjivoĸ
§ 450.
156. narpoĸ s. s. An s. s. und c. s. Verba, beweglich: „er, es verursacht (veranlasst, gibt Gelegenheit) das man (Leute überhaupt) —;“ daher oft: es ist zum —, es dient zum —; er, es ist —bar, —lich; man kann, man muss; man —. Die Person, der etwas —bar, —lich ist, steht dann im Term. (mut), wenn sie besonders ausgedrückt werden soll. Unser „man“ wird häufig dadurch ausgedrückt, wobei zu bemerken ist, dass der Redende bei diesem „man“ sehr häufig nur von sich selber, also in der dritten Person spricht. Davon:
naipoĸ es ist un—lich, oder durchaus nicht —end; das grade Gegenteil von narpoĸ. Oft
narsivoĸ ist —bar, —lich geworden (anders als es vorher war), „ist so geworden, das man dabei“; s. sivoĸ b und Anm.
Fall a) An s. s. Verba, sowohl und zwar besonders unsre im Deutschen intransitiven (ohne Objekt) als unsre transitiven (mit Objekt): verursacht, gibt Gelegenheit, dass man so ist oder thut, oder jmdn. so behandelt.
1) ĸajaĸtorpoĸ; ĸajaĸtornarpoĸ es (das Wetter, die Umstände) verursacht, bietet Gelegenheit, ist danach angethan, dass man Kajak fährt, es ist zum K. fahren, man kann K. fahren.
atsuilivoĸ ist gesund, imstande; atsuilinarpoĸ verursacht, dass man gesund ist, d. h. ist heilsam, gesund, zuträglich z. B. Medizin und dgl.
ãnnerpoĸ fühlt Schmerzen; ãnnernarpoĸ verursacht Schmerzen, ist wehthuend.
2) inûliklerpoĸ heilt, rettet jmdn. (mik); inûliklernarpoĸ verursacht, dass man (jmdn. anders) heilt, z. B. Medizin &c., ist heilsam. Mehr aber inûlijaunartoĸ &c. s. Fall c.
Fall b) An c. s. Verba: er verursacht, gibt Gelegenheit, dass man ihn so behandelt. Hierbei verschwindet bei den meisten auf -givâ, -rivâ das gi oder ri ganz oder teilweis*.
1) nertorpâ lobt, rühmt ihn; nertornarpoĸ er, es verursacht, dass man ihn, es lobt; ist lobenswert, ist zu loben.
nertornarpogut wir sind lobenswert.
244ajorpâ er ist ihn, es unvermögend; ajornarpoĸ es verursacht, ist dazu angethan, dass man es nicht thun kann; ist unmöglich, ist schwer.
ajornarpotit du bist unmöglich (zu behandeln), mit dir kann man nichts anfangen &c.
ajornarsivoĸ es wird unmöglich, ist unmöglich geworden, „es lässt sich nicht mehr thun oder erreichen“.
2) ersigivâ er fürchtet sich vor ihn; ersinarpoĸ verursacht, dass man sich von ihm fürchtet, ist furchterregend, schrecklich.
illitarivâ kennt ihn; illitarnarpoĸ verursacht, gibt Gelegenheit, dass man ihn kennt, ist kenntlich, bekannt.
ĸuviagivâ freut sich über ihn; ĸuvianarpoĸ er verursacht, dass man sich über ihn freut, ist erfreulich, vergnüglich.
ĸuvianarpoĸ uvamnut mir ist’s erfreulich, ich freue mich darüber.
ĸuvianaípoĸ ist durchaus nicht erfreulich; viel stärker als:
ĸuvianangilaĸ ist nicht erfreulich.
Fall c) An Verba mit pass. und refl. Sinn: verursacht, dass man so behandelt wird (sich so behandelt). Dabei ist zu beachten, dass einzelne Verba, ohne dass das Pass. ausführlich durch tauvoĸ, -jauvoĸ ausgedrückt wird, mit der blossen vom c. s. gebildeten s. s. Form auf poĸ, -voĸ pass. aufgefasst werden (vgl. § 228 verstecktes Pass.), wodurch Vermengung mit Fall b stattfinden kann. Fürs refl. s. ein Beisp. in Anm. 1.
kiblikpâ er durchdringt es; kibliktaunarpoĸ es verursacht, das man durchdrungen wird, ist durchdringend, eindringlich. Ganz ebenso:
kiblingnarpoĸ, nur von kiblikpoĸ (pass. = tauvoĸ aufgefasst).
oĸautsit kiblingnartut od. -taunartut eindringliche Worte.
piulivâ, inûlivâ er rettet, heilt ihn.
piulijaunarpoĸ, inûlijaunarpoĸ verursacht, dass man gerettet, geheilt wird; ist Rettung, Heilung bietend, bringend z. B. eine Medizin, Lehre, Zeit, der Heiland &c. Mit eben diesem Sinn:
piulinarpoĸ, inûlinarpoĸ (piulivoĸ, inûlivoĸ pass. aufgefasst).
asserornartut verderbliche Dinge, „die verursachen, dass man verdorben wird oder sich verdirbt“ (asserorpoĸ auch pass. neben der refl. Bedeutung).
Weitere Beispiele, bei denen man sich stets das Stammwort vergegenwärtige.
Fall a) ĸoitârpoĸ, ĸoitârnarpoĸ ist zum ausrutschen, glitschig, glatt; itterajârpoĸ (Seehund, Boot) geht in die Bucht hinein, itterajârnarpoĸ ist zum hereinkommen (umianut) z. B. wenn der Wind so ist; kuksasukpoĸ ist besorgt gestimmt, ernst &c., oĸautsit kuksasungnartut die eine ernste Stimmung veranlassen können, ernste Worte; ĸeujanarpoĸ (Luft, Haus) ist zum frieren, ist kalt.
Fall b) missigivâ, missiginarpoĸ od. missingnarpoĸ ist dazu angethan, dass man’s empfindet, ist spürbar, fühlbar; ähnlich ikpigivâ, ikpiginarpoĸ und ikpinarpoĸ; aĸtorpâ ist ihm schwer, zu schwer, aĸtornarpoĸ es ist zum zuschwer sein, ist 245 zu schwer, eine Last &c. naiperĸotigivâ, naiperĸotingnarpoĸ od. naiperĸonarpoĸ ist bedauerungs-, mitleidswürdig; tattamnarpoĸ (tattamigivâ) und tattaminiarnarpoĸ ist wunderbar; issumanarpoĸ gedenkenswert, man muss dran denken; nangianarpoĸ furchterregend, gefährlich; ôminarpoĸ hassenswert; annernarpoĸ (annerivâ) ist erwählenswert (gut, schon, zu achten).
Fall c) ullapinangitoĸ (ullapípoĸ pass. aufgefasst) und ullapitaunangitoĸ was nicht Gelegenheit gibt, das man gestört wird z. B. ein „ruhiges, stilles“ Leben; apĸut ullapirsartauvionartoĸ Luk. 1, 79 „Weg der Friedens“, der verursacht, dass man die Stelle des Zufriedengestelltwerdens ist; ôktorlungnartut (pass. oder aktivisch Fall a?) oder ôktortaulungnartut Dinge, die verursachen, dass man schlecht versucht wird, Versuchungen, Versuchliches; oĸauseĸarpoĸ passijaunartunik er hat Worte, die verursachen, dass man beschuldigt wird.
Anm. 1. Der Anhang narpoĸ scheint auf den ersten Blick so einfach; und doch erhält man für alle Fälle nur genügende Klarheit, wenn man stets von der oben vorangestellten Grundbedeutung: verursacht, gibt Gelegenheit, ist dazu angethan, dass man — ausgeht. Weil dieser Anhang aber so wichtig, seien noch einige Beispiele beigefügt (nach der Angabe älterer Esk., weshalb fraglich, ob bei dem jüngeren Geschlecht noch diese Unterscheidungen gemacht werden). Besonders leicht irrt man beim Passiv. Man denkt z. B. ein „erbarmungswerter“ Mensch müsse mit nâpkigijaunartoĸ übersetzt werden. Dies ist aber nicht der Fall, sondern nur mit napkiginartoĸ. Dies (od. nâpkinartoĸ) nach Fall b) von nâpkigivâ; „einer, der verursacht, dass man sich sein erbarmt, ein erbarmungswerter“. Dagegen nach Fall c) nâpkigijaunartoĸ einer, etwas, das verursacht, dass man Erbarmung findet, d. h. Erbarmung bewirkend z. B. atâtaminut oĸauseĸarpoĸ nâpkigijaunartunik uvaptingnut er redet zu seinem Vater Worte, die zu unsrer Erbarmung (Erbarmtwerden) dienen.
Worte sind beides: tussarnartut und -taunartut, mit diesem Unterschiede; statt tussarnartut, die dazu angethan sind, dass man sie hört, hörbare (Fall b); dagegen nach Fall c) tussartaunartut die verursachen, dass man (der Bittende) gehört, erhört wird, Erhörung bringende, erhörliche.
Betrügerische, verführerische Worte dreifach: oĸautsit uivêrijaunartut (pass. von uivêrivâ) die verursachen, dass man (wir und andre) betrogen, verführt wird; uivêrinartut (uivêrivoĸ refl.) die verursachen, dass man sich selbst betrügt; uivêriklernartut (uivêriklerpoĸ s. s.) die verursachen, dass man (jmdn. anders) betrügt. [Ausserdem scheint uivêrinarpoĸ von manchen = uivêrijaunarpoĸ gebraucht zu werden, wobei uivêrivoĸ nicht refl., sondern pass. aufgefasst wäre; vgl. o. Fall c) kiblingnarpoĸ.]
Oĸauseĸarvigivâ passiklernartunik er redet Worte zu ihm, die verursachen, dass man (jemanden anders, den Angeredeten od. andere) beschuldigt (Fall a); passijaunartunik, die verursachen, dass man beschuldigt wird; beides also etwa = „Beschuldigungen“; dagegen passinartunik die dazu angethan sind, dass man sie (die Worte) beschuldigt z. B. wenn sie schlecht, unwahr sind.
Für verdienstlich in Bezug auf Christi Werke ist in unsrer geistlichen Sprache akkiliutiksarsinartoĸ eingeführt, von akkiliutiksarsivoĸ er findet, bekommt Bezahlungssache (für sich). Da akkiliutiksarsêvoĸ heisst: er findet Bezahlungssache für jmdn. anders, so scheint es auf den ersten Blick begründet, wenn gefordert wird, dass man nur sage: akkiliutiksarsênartoĸ, da ja Christus nicht für sich, sondern für uns Bezahlungssache erworben. Und beim einfachen Stammwort ist diese Betrachtung völlig begründet. Man kann genau nur sagen: Kristusib akkiliutiksarsêninga (für die Menschen), nicht -sininga. Aber in Verbindung mit narpoĸ liegt die Sache anders. Da heisst akkiliutiksarsinartoĸ etwas, das verursacht, dass man (ganz allg., nicht bloss Christus, sondern auch der erlösungsbedürftige Mensch) Bezahlungssache für sich findet; akkiliutiksarsênartoĸ etwas, das verursacht, dass man (nicht bloss Christus, sondern man überhaupt) Bezahlung für andre findet. Nach dieser Betrachtung ist akkiliutiksarsinartoĸ völlig ebensogut, wenn nicht noch besser, als -sênartoĸ (vgl. gleich oĸautsit ãĸênartut).
Ferner: ãĸikpâ bringt es in stand, ãĸikpoĸ pass. = ãĸiktauvoĸ ist in stand gebracht, ist imstande, ãĸêvoĸ bringt jmdn. in stand. Will man sagen: „heilsame“, in stand bringende Worte &c., so kann man all diese 3 Stämme brauchen. Aber näher sind oĸautsit ãĸingnartut oder ãĸiktaunartut Worte, die verursachen, dass man (ganz allg., wir und andre) in stand gebracht wird (Fall c); ãĸênartut die verursachen, dass man (jmdn.) in stand bringt (Fall a).
246Anm. 2. Im Grld. ist scheint’s der Gebrauch des narpoĸ neben dem bei uns üblichen ein noch viel weitergehender, nämlich kurz gesagt der, dass es neben der Bedeutung: „man kann, muss so handeln“ die der völlig eingetretenen Thatsache hat: man handelt so. Z. B. igloliornarpoĸ man (ich) baut Haus, itternarpoĸ man (ich) kommt herein, tikinarpoĸ man hat sich ihm genähert, sinitsiarnarpoĸ man hat gut geschlafen (neben: es bewirkt einen guten Schlaf), aularnarpoĸ man geht fort. Bei uns heissen diese Worte aber nur: es ist zum Hausbauen, d. h. das Wetter ist nun günstig, oder die Zeit dazu ist da; es ist zum eingehen, kein Hindernis ist da &c.; es ist zum kommen, die Leute können kommen; es ist zum gut schlafen d. h. bietet Gelegenheit dazu, oder bewirkt guten Schlaf; es ist zum ausgehen, ausfahren, die Gelegenheit oder das Wetter ist schön (NB. mögen die Leute ausgehn oder nicht). In vielen Fällen aber können wir doch in abgeleiteter Weise ähnlich wie in Grld. übersetzen. So ĸeujanarpoĸ es ist zum frieren, ist kalt, d. h. zum Schluss: man friert; tattamnarpoĸ er ist wunderbar, zum Schluss = man wundert sich, ich wundre mich: naglingnarpoĸ er ist zu lieben, zum Schluss = man liebt ihn.
Anm. 3. nangitoĸ. Mit der Verneinung beachte man folg. Sprachgebrauch: merriarnangitoĸ, itiktarnangitoĸ für: Mittel gegen Brechen, gegen Durchfall. Diese Bezeichnung ist eigentlich nicht genau, da sie einen viel weiteren Begriff in sich schliesst und heisst: „etwas, das nicht zum Erbrechen &c. dient“, wozu ausser den Antibrechmitteln noch vieles andre gehört. Der Sprachgebrauch hat aber diese Bezeichnung gewählt und nicht etwa, wie man erwarten könnte, Bildungen wie merrianginartoĸ oder merriarungnaernartoĸ.
Anm. 4. Man beachte noch folgendes:
1) wenn narpoĸ mit einem Konj. verbunden ist, oder selbst im Konj. steht. Z. B.
piungitôngmat (seltner piungitôgame) ivlernangilaĸ weil’s schlecht ist, ist es nicht wert zu halten, hat man es nicht wert zu halten.
ĸajaĸtornarmat (seltner ĸajaĸtornarame) nakudlarpoĸ dass es zum Kajakfahren ist, ist dankenswert.
2) die Verbindung mit einem Inf. Z. B.
kissimêtôdlune merngortornadlarpoĸ ganz allein seiend ist zum ermüden, wenn man allein ist, wird man sehr müde; taimak oĸarlune sæglunarpoĸ so zu reden, ist lügenhaft, wenn man so redet, lügt man.
Anm. 5. Mit abgeworfener Verbalendung bildet naĸ Ausrufe oder Interjektionen: tattamnaĸ! wunderbar! opinaĸ! o wie dankens-, verehrungswürdig! ĸujanaĸ! wie dankenswert!
Auch einige wenige Benennungen (im Grld. mehr): so kigutangernaĸ (grld. kigutaernaĸ) Heidelbeere, eig. was zum ohne Zähne werden, Zähne angreifen ist, von kigut und -erpoĸ (-ngerpoĸ); kingminaĸ wovon man die Zähne zus. beisst, Preisselbeere, mit kingmiarpâ zus. hängend. Doch liegt dem Esk. selbst diese Ableitung nicht klar im Gemüte.
* Bei denen auf -rivâ bleibt wohl meist das r z. B. illitarnarpoĸ. Bei denen auf -givâ schwindet meist das g auch ganz, oder wird bisweilen als ng beibehalten z. B. von issumagivâ: neben issumanarpoĸ auch issumangnarungnaitoĸ: von mallugivâ: mallungnarpoĸ.
Doch auch Formen wie missiginarpoĸ.
piulivâ ... Beispielsatz fehlerhaft gedrückt:
§ 451.
†nărpoĸ s. s. N. bekommt, was einem andern gehört hat.
savingnarpoĸ, ĸajarnarpoĸ, ĸarlingnarpoĸ bekommt Messer, Kajak, Hosen, die vorher einem andern gehört haben.
Auch beim Teil bekommen (ningerpoĸ) auf der Jagd gebraucht:
mimmernarpoĸ od. mimmarpoĸ bekommt da eine Keule.
tallernarpoĸ od. tallarpoĸ bekommt da ein Schulterblatt.
144. nasârpoĸ nicht schnell, bald s. bei sârpoĸ.
97. -nasuarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: er bemüht sich, bestrebt sich zu —, „beeilt sich zu —“, ist drüber her.
Kl. 1 -rasuarpoĸ, Kl. 2 -gasuarpoĸ, Kl. 3 -́nnasuarpoĸ (oft -gasuarpoĸ), Kl. 4 -nasuarpoĸ.
pivoĸ; pinasuarpoĸ bemüht sich zu thun, zu erwerben &c., das gewöhnliche Wort vom Jagderwerb der Eskimos.
pêrpâ; pêrasuarpâ bemüht sich es loszumachen, wegzunehmen.
aglakpoĸ; aglagasuarpoĸ bestrebt sich zu schreiben.
tikípoĸ; tikínnasuarpoĸ bemüht sich zu kommen.
sennavâ; sennajaunasuarpoĸ (mehr als sennanasuartauvoĸ) es wird gearbeitet zu werden gesucht, d. h. man bemüht sich es zu arbeiten.
Anm. -nasuarpoĸ kann in ähnlicher Weise wie -lerpoĸ (s. dort die Anm.) angewendet werden, um die gegenwärtige Thätigkeit (Präsens) auszudrücken. Z. B. attivara ich habe es angezogen, habe es an, attinasuarpara od. attilerpara ich ziehe es an; attigĭvunga habe das attigĕ an, attigĭnasuarpunga ziehe das Attige an. Vgl. poĸ II.
162. -nasugivâ c. s. -nasusgiklerpoĸ (od. klivoĸ) od.
-nasugitsivoĸ s. s. Kl. 1 -rasugivâ, Kl. 2 -gasugivâ; oder
sugivâ u. s. w. Kl. 3 -tsugivâ. V. beweglich: er glaubt, meint, dass er (s. s. jmd. mik) hält ihn für.
-nasugivoĸ refl. glaubt, das er selbst; hält sich für.
NB. Das Ausführliche und Beispiele s. u. im Anhang § 503-505. Ausserdem noch hier:
ajungilaĸ ist gut.
ajunginasugivoĸ od. ajungitsugivoĸ hält sich selbst für gut.
ajunginasugiklerpoĸ &c. od. ajungitsugiklerpoĸ &c. ôminga s. s. | er hält diesen für gut. |
una ajunginasugivâ, ajungitsugivâ c. s. |
Anm. Die längste Form -nasugivâ ist wohl jetzt die gebräuchlichste. Interessant ist’s zu verfolgen, wie dieser Anhang ursprünglich nichts anders als das Nom. Part. auf toĸ, -joĸ mit -givâ zu sein scheint. Aus dem noch gebräuchlichen torivâ, -jorivâ bildete sich dialektisch sorivâ (dies noch in Grld. gebraucht), daraus sugivâ, und daraus -nasugivâ. Das gleichbedeutende torivâ, -jorivâ hat nur ausser der Bedeutung „halten, meinen“ auch noch die ursprüngliche, wozu man die Beisp. zu torivâ bei -givâ (Zusammensetzungen 2) nachsehe.
§ 452.
4. neĸ, (niub od. nerub; nîk od. freilich kaum mehr gebraucht: nak; nerit od. nît) V. beweglich. Drei Bedeutungen. Die Grundbedeutung wohl:
1) „das, was dabei herauskommt, das Ergebnis, die zurückgelassene Wirkung oder Folge“.
uigarpoĸ sie verliert ihren Mann; uigarneĸ das Ergebnis davon: eine Witwe.
nullêrpoĸ er verliert seine Frau; nullêrniovoĸ ist ein Witwer.
puvípoĸ ist geschwollen; puvíneĸ Geschwulst.
õpoĸ verbrennt sich; õneĸ Ergebnis davon: Brandwunde.
kappivâ sticht ihn, kappineĸ od. kappijauneĸ Stichwunde.
auneĸ etwas Verfaultes, von auvoĸ; aungneĸ z. B. eine freie abgetaute Stelle Landes von aukpoĸ er taut; z. B. aungnerme sinilauĸpogut; kivineĸ eine gewisse Art Eis, das sich gedenkt, und auf welchem Wasser und drüber Schnee steht, von kivivoĸ versinkt; ikkineĸ von ikkipâ zündet es an, verbrennt es: eine abgebrannte Landstrecke, angebranntes, angekohltes Holz; attaneĸ Name für manche sehr schmale Landengen, von 248 attavoĸ hängt zus. mit; kikiaktornerit Joh. 20, 25 Nägelmale. Stehe auch deutsch. Wbch. unter „Schnitt“; tertipoĸ es kocht; tertineĸ das Kochen, ebenso der Schaum, der dabei entsteht (das Abzuschäumende); marneĸ Eiter s. in § 579 maĸivoĸ.
2) unser als Hauptwort gebrauchter Infinitiv: „das so Thun, so Sein einschliesslich dessen, was möglicherweise entsteht als unmittelbare Folge davon; die Handlung oder der Zustand in seinen Äusserungen.“
ungavoĸ ist anhänglich; unganeĸ das Anhänglichsein, die Anhänglichkeit.
mikkivoĸ ist klein; mikkineĸ Kleinsein, Kleinheit.
nâlengilaĸ; nâlengininga sein Ungehorsam.
pisukpoĸ; pisungneĸ das Gehen.
piuliklerpoĸ; piuliklerninga sein Erretten (eines Andern, mik), Rettung.
piulivâ; piulijauninga sein Errettet werden, seine Rettung.
uivêriklerpoĸ betrügt, verführt; uivêriklerninga sein Betrug d. h. Betrügen.
uivêrivâ betrügt ihn, uivêrivoĸ refl. (auch mit ingminik) betrügt sich selbst.
uivêrijauninga sein Betrogen werden.
uivêrininga sein sich selbst Betrügen, Selbstbetrug (s. Anm. 2).
Anm. 1. „Es liegt nicht in der esk. Denkweise, sich einen „geistigen Begriff (eine Handlung, einen Zustand) abstrakt vorzustellen;“ er muss von einer Person oder einem Gegenstande getragen werden.“ Z. B. also spricht der Esk. nicht von Anhänglichkeit im allg., sondern drückt lieber aus, wessen Anhänglichkeit in Betracht kommt. „Deshalb wird neĸ in dieser zweiten Bedeutung in gewöhnlicher, sich auf das Tagtägliche beziehender Rede so gut wie nie ohne Suff. (sein, mein &c.) gebraucht*, ausgenommen im Term. mit mut (grld. Abl. mit).“ Z. B. unganermut durch (vor, aus) Anhänglichkeit.
Bei diesem sehr häufigen Gebrauch von mut wird dann in gewöhnlicher Rede überaus oft das neĸ ausgelassen uns -mut tritt sofort an den Stamm, z. B. tuavimut = tuavinermut durch, aus, vor Eile, Schnellsein; kâmut = kângnermut durch, vor Hunger; ebenso kâgalloamut = kâgalloarnermut eig. aus, zwar Hunger; opigomut, opigosumut = opigungnermut, opigosungnermut durch, aus Verehrung. Vgl. die sich hier anschliessende kühne Ausdrucksweise § 520, 6 Anm.
Anm. 2. Die Beisp. oben zeigen den Unterschied, der sich ergibt, wenn neĸ an einen s. s. Stamm, oder wenn es an einen c. s. Stamm gehängt wird. In letzterem Fall tritt der Regel nach refl. Bedeutung ein (s. § 226), die man, wenn es not thut, noch klarer durch ein dazugesetztes ingminik, illingnik, uvamnik &c. ausdrücke. Z. B. (illingnik) tunninît von tunnivâ: dein dich selbst Geben, deine Selbsthingabe; (uvamnik) piulinermik (von piulivâ)sapperpunga mich selbst zu erretten bin ich unvermögend.
Denn neben dieser refl. Bedeutung kann doch auch das Verb, wenn neĸ an die c. s. Form tritt, seine transitive, auf einen andern gehende Bedeutung behalten, besonders scheint’s in der (Anm. 1 erwähnten) Verbindung mit mut, u. wo es der Zusammenhang klar andeutet. So heisst opigimut (von opigivâ) wohl, wie dies im Wbch. allein angegeben ist: aus Selbstverehrung — aber ebenso sagt der Esk. auch: opigimut sêrĸortorvigivaptigit aus Verehrung (= weil wir dich verehren) knieen wir vor dir nieder, also ganz = dem vom s. s. abgeleiteten opigomut. Und von ômigivâ: „ômigimut taimak pijaungilatit nicht aus Hass (= aktiv: weil wir dich hassen, od. passiv: weil du gehasst wirst) wirst du so bestraft“ — rief Josua dem Boas zu, welcher im Kreise der Leute auf dem Schnee knieend eben seine Prügelstrafe erhalten sollte. Hier ist ômigimut nicht „aus Selbsthass“, sondern ganz = dem vom s. s. abgeleiteten ômigosungnermut. Ebenso nagligimut nicht bloss „aus Selbstliebe“, sondern auch „aus Liebe“.
249Anm. 3. Die Passivendung tauneĸ, vioneĸ hat meist die zweite Bedeutung von neĸ, also „das so gethan Werden“ z. B. nutarârsungmik tunnitjivionera mein (d. h. das mir) ein Kind gegeben Werden = dass mir ein Kind gegeben wird; perĸojaumanît dein geheissen worden Sein. Daneben wird es, anschliessend an neĸ Bedeutung 1 in älteren Übersetzungen, bes. in der Idea = dem pass. Part., also in der Bedeutung „der Gethane“ gebraucht. Z. B. tunnitjivionera = tunnijaumajoĸ uvamnut od. tunnergussiara das mir Gegebene; perĸojaumanît = perĸojaumajoĸ illingnut das dir Geheissene. Doch scheint dieser Gebrauch, wenigstens bei dem jetzigen Geschlecht der hiesigen Esk. nicht recht üblich. Vielleicht noch am meisten, wenn die Worte so allein stehn, wie in den obigen Beispielen, nicht aber als Hinzufügung zu einem andern Wort, also nicht nutarârsuk tunnitjivionera das mir gegebene Kind. Vgl. adsiunipsingnit 1 Petri 1, 18. Idea § 105: Mallingneĸ Jêsusemik, okpertut perĸojauningat die Nachfolge Jesu, die allen Gläubigen geboten ist. Inertertaunine angajoĸâminut piniangilait er unterlässt die Dinge, die ihm sein Herr verboten hat. S. auch Joh. 4, 50. Ap. 13, 34.
3) bezeichnet neĸ bei Verben, zunächst denen, die eine Beschaffenheit ausdrücken, den höchsten oder höheren Grad im Vergleich mit anderen, entsprechend unserm Komparativ und Superlativ. S. mehr darüber schon § 98-101; sowie die Zusammensetzungen nersaĸ, nerpâĸ. Mit -uvoĸ wird es
nerôvoĸ** ist in höherem, höchsten Grade so, u. dessen Nom. Part.:
nerôjoĸ = dem einfachen neĸ (das wohl nicht so häufig als die versch. Zusammensetzungen vorkommt).
angivoĸ ist gross; angineĸ, auch angneĸ, oder anginerôjoĸ der grösste, grössere („eig. das Ergebnis des Großseins [vor anderen], was andern gegenüber eine Grösse ist“).
anginerôvoĸ tamainit ist grösser als alle, ist der grösste von allen.
mikkivoĸ; mikkineĸ od. mingneĸ der kleinste, kleinere.
pitsartuvoĸ; pitsartunerôjoĸ der mächtigste.
Anerneĸ ajungineĸ der vor andern gute, der beste, der heil. Geist.
angajoĸaunerôjoĸ kirchl. Ausdruck für: Ältester, Oberältester. Ein andres gutes Beisp. s. Anm. bei niut: illinneĸ.
Anm. Mehr von neĸ mit Suffixen. Folg. wichtige Beisp. zeigen, wie dabei neben der Bedeutung 2 („das so Sein“) auch Bed. 3 und 1 in eigentümlicher Weise vorkommt: sillingninga seine Breite, d. h. die breite, breiteste Stelle von ihm, z. B. das breitere Ende einer Brettes; sillingningat = sillingnerpângat ihr breitestes, d. h. das breiteste von ihnen, mehreren; ittiningat = ittinerpângat dass tiefste von ihnen. Dagegen aber auch nach Bed. 2: sillingninga tattaminiarutigivara seine Breite, Breit sein = das es so breit ist, bewundere ich.
Bes. häufig mit Plur. Suffixen: aupalungningit ihre Röten = ihre roten d. h. die roten unter ihnen (z. B. lege ich besonders); ĸaĸorningit die weissen unter ihnen; anginingit die grossen, grösseren von ihnen, nainingit die kurzen unter ihnen, die kürzer sind als die andern, takkiluarningit die zu langen von ihnen. Ebenso unorningit (s. über diese Form die zweite Fussn. bei -lauĸpoĸ) ihrer viele, viele von ihnen, oft: die meisten von ihnen. Doch liegt das letzte („die meisten“) dem Esk. nicht zwingend in diesem Ausdruck. Allerdings ist immer ein komparativischer Sinn darin, nämlich: viele von ihnen, 250 d. h. mehr als man dachte, als der Fall sein sollte &c; oder eben auch: mehr als die andern, in welchem letzteren Fall allein es = die meisten von ihnen ist. Will man den Ausdruck: die meisten ganz zweifellos wiedergeben, so hat man unornersat zu wählen. Z. B. unorningit netsetuinauvut viele von ihnen oder auch: die meisten von ihnen sind nur Netsekseehunde; unornersat netsetuinauvut aber nur: die meisten von ihnen &c. — Auf die Frage: Sind viele auf die Jagd gegangen? erfolgt etwa die Antwort: Illûnatik piuteĸatsiarningit aulalauĸput alle unter ihnen, die gute Ausrüstung (Thunsmittel) haben, sind ausgegangen.
* „Solche Wörter auf neĸ, -useĸ ohne Suffix an die Spitze zu stellen, wie im Labr. Wbch. geschehen, verwirrt deshalb nur.“
** Während sonst bei neĸ stets -uvoĸ (also mit Wegfall des Kons.) antritt, z. B. uigarniovoĸ ist eine Witwe, hat neĸ Bedeutung 3 uvoĸ, und zwar mit der auffälligen Dehnung des Vokals: ôvoĸ (nerôvoĸ). Ob diese Dehnung sich durch europ. Einfluss eingeschlichen haben mag? (In Grld. findet sie nicht statt.) Thatsache aber ist, das diese Dehnung jetzt allg. ist, und dass auch Esk., die sonst -uvoĸ richtig kurz sprechen, doch durchaus lang nerôvoĸ haben wollen. — Manche Esk. hängen weiter an nerôjoĸ wiederum -uvoĸ, sagen z. B. neben angajoĸaunerôvoĸ auch angajoĸaunerôjôvoĸ, so dass dann freilich darin ein doppeltes -uvoĸ enthalten ist.
§ 453.
158. nerarpâ (manche nerârpâ) c. s. neraivoĸ s. s. V. beweglich: er nennt ihn (s. s. jmdn. mik); sagt, das er; nerarpoĸ refl. nennt sich.
NB. Ein Nennwort muss also erst durch -uvoĸ zum Verb gemacht werden, wie unten tâmna, Sâtanase in tâmnauvoĸ, Sâtanaseovoĸ.
ajorpoĸ ist schlecht; ajornerarpâ sagt, dass er nichts taugt.
erĸeasukpoĸ; erĸeasungnerarpâ sagt, er sei faul, nennt ihn faul.
tâmna; tâmnaunerarpâ er sagt, dass es dieser sei.
Sâtanaseonerarpâ (nicht Satanasenerarpâ) nennt ihn einen Satan.
sinnaungavoĸ er, es ist zum Ärger, Anstoss;
sinnaunganerarpoĸ er nennt sich so (d. h. zum Ärger &c.) seiend, ist aus über sein Versehen &c.
*nerpâĸ (âb, âk, ât) V. beweglich: der im allerhöchsten Grade so ist oder thut. Superlativ. Aus neĸ und pâĸ, welches siehe. S. auch § 98-101. Mit -uvoĸ und -rivâ:
151. nerpauvoĸ oder nerpângovoĸ s. s. an s. s. Verba: ist, thut so im allerhöchsten Grade.
nerpârivâ c. s. an c. s. Verba: thut ihn, es im allerhöchsten Grade, am allermeisten.
ânanauvoĸ ist schön; ânanaunerpâĸ der allerschönste.
ĸuviasukpoĸ freut sich; ĸuviasungnerpauvoĸ (pângovoĸ) tamainit (viel seltner ĸuviasungnerovoĸ) freut sich am meisten von allen.
ivlerivâ hält ihn wert; tamanna ivlerinerpârivâ hält dies am meisten wert.
Anm. zu nersaĸ und nerpâĸ.
1) Die Form nersarivâ, nerpârivâ ist, wiewohl dem an sich nichts im Wege stünde, nicht an s. s. Stämmen gebräuchlich. Also nicht von angivoĸ: angi-nersarivâ, -nerpârivâ sondern vom c. s. angigivâ: angigi-nersarivâ, -nerpârivâ hat, hält ihn für grösser, am grössten.
Lässt man dagegen den Anhang -ĸut (s. mehr § 426 Anm. 2) antreten, so ist diese Bildung auch bei s. s. Stämmen möglich, übrigens nur bei nerpâĸ, nicht bei nersaĸ z. B. anginerpâĸutigivâ es ist ihm das grösste, er hält es für dass grösste.
Nur bei dem s. s. Anhang narpoĸ (z. B. ivlernarpoĸ ist wert zu halten) scheint noch am meisten nerpârivâ möglich, z. B. ivlernarnerpârivâ hält ihn am meisten wert. Doch auch hier lieber vom c. s. ivlerivâ: ivlerinerpârivâ.
2) Als -unersaĸ, -unerpâĸ (d. h. an -uvoĸ „er ist“ gehängt) treten diese Anhänge auch an andre Wortklassen und bedeuten kurz: mehr (seiend), am meisten (seiend). Z. B. ovungaunersaĸ mehr hieher; tâpsomingaunersaĸ diesen, dieses mehr; tâmnaunerpâĸ dieser am meisten (z. B. thut etwas); ômingaunerpâĸ diesen am meisten. Vgl. -uvoĸ § 497 Anm. 1 und § 348. 350. 444 Anm. 469 Anm.
ĸuviasukpoĸ ... ĸuviasungnerpauvoĸ ... ĸuviasungnerovoĸ
kuvia- jedesmal
angigivâ: angigi-nersarivâ, -nerpârivâ
-nerparivâ
§ 454.
110. nerpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: ungewussterweise oder auch gerüchtsweise d. h. hat so gethan od. thut so, ohne das er od. ohne dass man es wusste, weiss, od. ohne dass man dabei war, ist (auch: ohne dass man daran dachte); oder wie man von andern hört. Mit diesem letzten Sinn ist es dann ziemlich = -gôĸ § 299 od. palaivoĸ § 464. Meist von Vergangenem, doch nicht allein, s. u. das letzte Beispiel.
Kl. 1 -rnerpoĸ od. -́nnerpoĸ, Kl. 2 -ngnerpoĸ, Kl. 3 -́nnerpoĸ, Kl. 4 -nerpoĸ.
attorpâ; attornerpâ hat es gebraucht, ohne dass man dabei war, od. es wusste, od. wie man hört.
inuarpoĸ; inuarnerpoĸ hat gemordet, ohne dass er od. man es wusste u. s. w.
annigêrpoĸ ist schon hinausgegangen; annigẽnerput sind schon hinaus, wie man hört (z. B. Seehunde ans einer Bucht).
katakpoĸ; katangnerpoĸ ist heruntergefallen, ohne dass man’s merkte &c.
tikípoĸ; tikínnerpoĸ ist gekommen, ohne dass &c.
ĸaerĸovâ; ĸaerĸonerpânga hat mich gerufen, ohne dass ichs wusste, od. wie man mir sagt.
ĸaupat ĸaijomanerpoĸ morgen will er kommen, wie ich höre, wie man sagt (= ĸaijomavogôĸ od. ĸaijomavalaivoĸ).
ĸernerligarpoĸ: ĸernerligánnerpunga (od. garnerpunga) ich habe einen schwarzen Fuchs bekommen, während ich nicht dabei war &c., z. B. also in der Falle. Schiesst man einen, ist also gegenwärtig, so könnte man nicht so sagen. — Jêsuse ãnianersaulaunerpoĸ uvaptingnit (wir haben’s nicht mit angesehen). Beachte auch: puigornerĸara hab’s vergessen (nicht an den Auftrag &c. denkend); neksarningilara, oĸautiginingilara hab’s nicht mitgenommen, nicht gesagt (weil ich nicht wusste, dass ich’s sollte, oder auch: weil ich’s vergessen, es mir nicht einfiel — in letzterem Fall etwa = unserm: hab’s vergessen mitzunehmen, zu sagen). — Eine in Ohnmacht Gefallene, die also bewusstlos war, sagte später: aperijaulunga niplerviginingitara (von ihm) gefragt, redete ich nicht zu ihm. — Interessant endlich folgendes, wo das Nichtwissen sich auf das andere Verb, nicht auf das, bei dem nerpoĸ steht, bezieht: Davide inôjungnaerniartillugo aularnerĸogut wir zogen fort Davids „inôjungnaerniarninganik ĸaujimalugata“.
†nerpoĸ s. s. (wohl nur an c. s., gebunden? s. Anm.) ist angenehm zu —; öfters unser gern dadurch auszudrücken. Mit -ípoĸ § 414b das Gegenteil:
nẽpoĸ ist unangenehm zu —. Auch mit -givâ, -rivâ.
Über die Formen -ránnerpoĸ, -tarnerpoĸ &c. s. Anm.
tussarpâ; tussarnerpoĸ ist angenehm zu hören; klingt schön, lieblich; man hört es gern.
oĸautsit tussarnertut die lieblich klingenden Worte für: „das Evangelium“.
tussarnerivâ es klingt ihm schön, er hört es gern.
tussarnẽpoĸ und tussarnêgivâ das Gegenteil.
takkovâ; takkoránnerpoĸ ist angenehm zu sehn, sieht schön aus.
Anm. In Labr. kann nerpoĸ und zwar als „beweglicher“ Anhang an das pass. Part. (taĸ, -jaĸ) treten. Dabei wird nach den versch. Verbalklassen (§ 232) die Endung folgende:
252Kl. 1 -ránnerpoĸ (aus rtarnerpoĸ wie -raksaĸ aus -rtaksaĸ § 293c). Hier, aber NB. nur hier bei Kl. 1 verwandelt sich dabei dann auch das rn in nn: ránnerpoĸ.
Kl. 2 -garnerpoĸ.
Kl. 3 -tarnerpoĸ.
Kl. 4 -jarnerpoĸ. Z. B.
Kl. 1 ĸaiblaránnerpoĸ (aus ĸaiblartarnerpoĸ) es ist angenehm, ihn zu ermahnen, er lässt sich gern ermahnen; desgl. itteránnerpoĸ, nelipsaránnerpoĸ, attoránnerpoĸ es ist angenehm, zu ihm einzugehn, ihn zu besuchen, es zu brauchen (letzteres lautet = attoránnerpoĸ fährt fort zu brauchen s. -gánnerpoĸ); attoránnerivâ er braucht es gern.
Kl. 2 nâlegarnerpoĸ (aus nâlektarnerpoĸ) es ist angenehm ihm zu folgen, man folgt ihm gern.
Kl. 3 tikítarnerpoĸ es ist angenehm zu ihm zu kommen (weil er freundlich &c. ist); inuk ningasôĸ tikítarnẽpoĸ zu einem Menschen, der zu zürnen pflegt, kommt man nicht gern.
Kl. 4 oĸautivâ er sagt ihm; oĸautijarnerpoĸ es ist gut, ihm was zu sagen, er lässt sich gern was sagen; das Gegenteil oĸautjanẽtoĸ 1 Sam. 25, 17. Von pivâ er thut ihn, es: das vielgebrauchte pijarnerpoĸ ist angenehm, ihn, es zu behandeln; er, es (Mensch od. Sache) ist fügsam, biegsam, lenksam, geschmeidig &c; pijarnẽpoĸ er, es ist unfügsam, unlenksam, steif, störrisch, lässt sich schwer behandeln.
Ist das hier Gegebene der ursprüngliche Gebrauch, so würden die obigen Formen tussarnerpoĸ (nerpoĸ unmittelbar an den Stamm) und takkoránnerpoĸ (wie von Kl. 1) unregelmässige zu nennen sein.
annigẽnerput
ânnigẽnerput
§ 455.
*nersaĸ (ab, âk, at) V. beweglich: der mehr, in höherem Grade so ist od. thut (entw. mehr als ein andrer od. mehr als früher). Komparativ. S. § 98-101. Mit -uvoĸ und -rivâ:
151. nersauvoĸ s. s. an s. s. Verba: ist, thut mehr, in höherem Grade.
nerisarivâ c. s. an c. s. Verba: thut ihm so in höherem Grade, mehr. Hieher gehörig auch § 453 Anm. bei nerpâĸ.
ĸaĸorpoĸ ist weiss; ĸaĸornersaĸ weisser.
illinniarpoĸ lernt; illinniarnersauvoĸ lernt mehr (als ein andrer od. als früher).
ernerminik naglingnersaĸ uvamnit wer seinen Sohn mehr liebt denn mich.
ivlerivâ hält ihn wert; ivlerinersarivâ hält ihn werter.
oĸaĸatiginersarivâ najanganit spricht mehr mit ihm als mit seiner (dessen) Schwester.
Anm. nersaumavoĸ heisst dann (bei Verben, die eine Beschaffenheit ausdrücken): ist ein wenig mehr; anginersaumavoĸ, takkinersaumavoĸ ist ein wenig grösser, länger.
†-ngâĸ gebunden: ein von da und da kommender Wind; nur bei einigen Deutewörtern § 182 ff., deren Ablativendung -ngat in -ngâĸ verwandelt wird. Es sind unangat, kanangat von Osten, ikangat von Süden, ingangat von Norden.
unangâĸ, kanangâĸ Ostwind, ikangâĸ Südwind, ingangâĸ nördlicher Wind (sowohl für attuarneĸ als nigeĸ) (avangâĸ selten).
nakingâĸ ein woher kommender Wind? = woher kommt der Wind? (§ 196.)
nakingârĸâ? woher kommt der Wind? Diese Form von einem Verb nakingârpoĸ, wie die Kinder auch die Form unangârpoĸ &c. brauchen.
113. -ngârpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: sehr, bedeutend, drum oft komparativisch: mehr, mehr als; aber vor allem oft unser: lieber, lieber als.
peĸarpoĸ hat; peĸangârpoĸ hat bedeutend, sehr. Phil. 4, 17. Gesb. 808, 6.
peĸangârpoĸ ômangat (= peĸarnersauvoĸ) hat mehr als dieser.
aularomavoĸ will ausgehn; aularomangârpoĸ (oder aulangâromavoĸ) will lieber ausgehn.
ĸaipâ bringt, gibt es her; una ĸaingâlauruk gib lieber dieses her!
atorpâ braucht es; una atungârlugo oder unangâĸ atorlugo (s. Anm.) brauch lieber dies!
Anm. Der Stamm -ngâĸ wird auch an andre Wortklassen gehängt, NB. direkt, ohne sie erst, wie dies z. B. bei nersaĸ, -rĸôrtoĸ, -luaĸ, -galloaĸ der Fall ist, durch -uvoĸ zu einem Verb umzugestalten; also z. B. tâmnangaĸ lieber dieser (od. diesen); ômingangâĸ lieber diesen; Joasemungâĸ lieber zum Joas.
§ 456.
149. -ngavoĸ I s. s. und das Nom. Part -ngajoĸ. N. und V., wohl nicht ganz beweglich: „(ist) beinahe, so halb, gleicht, hat viel gemein mit“. An Verben, wie es scheint, nicht immer ganz regelmässig, meist in der Form -angavoĸ, -ângavoĸ wobei unter den Leuten manchmal verschiedene Formen gebräuchlich zu sein scheinen.
ĸablunaĸ Europäer; ĸablunângavoĸ ist ein Halbeuropäer, fast ein Europäer (so werden z. B. unsre „Südländer“ genannt).
tukto; tuktungajoĸ fast ein Renntier, ihm gleichend, öfters Ausdruck für unsre Ziegen.
ĸaĸorpoĸ ist weiss; ĸaĸoângavoĸ ist weisslich.
aupalukpoĸ ist rot; aupalângavoĸ ist rötlich.
ĸorĸsukpoĸ ist gelb, ĸorĸsuăngavoĸ ist gelblich; ĸajoĸ gelblich rot (Fuchs), ĸajuângavoĸ ist blass rötlich; tungojorpoĸ ist blau od. grün, tungojuângavoĸ ist bläulich, grünlich; ĸernerpoĸ ist schwarz, ĸernângavoĸ (ĸernaingavoĸ) ist schwarzlich; senningavoĸ liegt der Quere vor einem, tukkingavoĸ liegt in der Längsrichtung vor einem, senningângavoĸ, (tukkingângavoĸ) liegt ziemlich, fast der Quere (od. in der Längsrichtung) vor einem; inungajoĸ Halbeskimo, beinah ein Mensch, Eskimo; machângavoĸ ist beinah Lehm (machammariungitoĸ).
150. -ngavoĸ II s. s. V. nicht völlig beweglich: ist, bleibt in dem Zustand a) des so Thuns, seltner b) des so gethan Habens. Zum Teil unterscheidet sich so die Bedeutung durchaus von -mavoĸ, simavoĸ; zum Teil aber berührt sie sich mit ihm. Deshalb recht auf den Sprachgebrauch zu achten. (Z. B. das im Wbch. S. 145 stehende kivingavoĸ in Nain nicht gebräuchlich).
a) ochovoĸ fällt um; ochungavoĸ ist im Zustande des Umfallens, d. h. hängt über. Dagegen
ochomavoĸ, ochosimavoĸ ist umgefallen, und liegt nun da.
katakpoĸ fällt herab; katangavoĸ ist wie im Zustand des Fallens, d. h. liegt tiefer, als seine eigentliche Lage ist, hängt herab.
254ĸeviarpoĸ wendet, sieht sich um.
ĸeviangavoĸ bleibt länger in umgewandter Stellung.
nipípoĸ bleibt kleben; nipíngavoĸ klebt (Bedeutung a und b vereinigt).
b) ínnarpoĸ legt sich (auf die Seite).
ínnangavoĸ liegt so, ist im Zustand des sich gelegt Habens.
kattivut sie kommen zusammen, versammeln sich.
kattingavut (od. kattimngavut) sind bei einander (im Zustand des Zusammengekommenseins). Z. B. von Leuten, die in einem Hause, auf einem Lande länger zus. wohnen; von mehreren Gräbern, die wie eins aussehn, einen Hügel haben u. s. w. S. Anm.
kattimavut haben sich versammelt, sind nun beisammen. S. Anm.
Anm. Für Herde, wofür in Drucken überall kattimgajut steht, brauchen die Esk., hier wenigstens, nur kattimajut. Ob im Norden anders? Vgl. § 397 Anm.
§ 457.
*111. -́ngilaĸ s. s. und c. s. V. beweglich: nicht. Ausführlicher schon § 265 ff. S. auch die Zusammensetzungen -lúngilaĸ, -tsángilaĸ und -tsâlungilaĸ. Ferner -ungitoĸ nicht s. uvoĸ Anm.
illikterpoĸ schneidet zu; illiktíngilaĸ schneidet nicht zu.
mersorpâ sie näht es; mersúngilâ sie näht es nicht.
imerukpoĸ er dürstet; imerúngilaĸ dürstet nicht.
isorpoĸ ist trüb (Flüssigkeit; Wetter beim Regnen); isúngilaĸ ist heil, klar.
Anm. Stellung des -́ngilaĸ. In Verbindung mit andern Anhängen steht es meist ganz am Schluss. Aber bei -́nivoĸ auch, wieder und -galloarpoĸ hat es voranzustehn; also: tikíngínivoĸ ist auch, wieder nicht gekommen; oĸangigalloarpoĸ (nicht oĸaralloangilaĸ) er redet zwar nicht. Wieder bei andern, wie -́mmarikpoĸ, -kasakpoĸ, -tsainarpoĸ, -tsiarpoĸ findet ein Unterschied im Sinn statt, jenachdem -́ngilaĸ vor oder nach steht. S. all diese Wörter und § 356 f.
42. -́ngoaĸ, (ab, ak, at) N. beweglich: Bild, Abbild, Nachbildung von etwas. Berührt sich nah mit der Bedeutung, die es in Grld. hat, wo es das übliche Wort für klein &c., unserm -arsuk entsprechend, zu sein scheint; drückt aber bei uns nicht bloss ein kleines, sondern auch ein grosses Abbild aus.
pe Ding; pingoaĸ Spielzeug, Abbild.
Gûdingoaĸ Abbild von Gott, Götzenbild.
umiaĸ; umiangoaĸ Bild oder Nachbildung von einem Boot.
inuk; inungoaĸ Bildsäule, oder Abbild eines Menschen, auch: eine Puppe.
adse (einem Original) Gleiches, Nachgeahmtes, Ähnliches. adsingoaĸ Abbild, Bild, Nachbildung den etwas.
132. -́ngoarpoĸ s. s.* V. beweglich: in abbildlicher, daher oft: in spielender Weise. Vom vor. -́ngoaĸ.
pivoĸ thut; pingoarpoĸ thut in nicht eigentlicher Weise d. h. spielt.
255oĸarpoĸ redet; oĸangoarpoĸ scherzt, spasst.
ungavoĸ ist anhänglich, ungagivâ ist anhänglich an ihn.
ungangoarpoĸ (ungagingoarpâ) er thut zum Scherz, als wäre er anhänglich (an ihn).
hosianârpoĸ er singt Hosianna;
hosianângoartut 1) Hosiannasingen Spielende, 2) Hosiannasingende auf einem Bilde.
umiaĸtorpoĸ, ĸemukserpoĸ fährt Boot, Schlitten, umiaĸtungoarput, ĸemuksingoarput, sie spielen Boot, Schlittenfahren; uvlomengoaĸ achâne tikilauĸpogut „so wie heute“ kamen wir voriges Jahr an; senangoarpoĸ 1) arbeitet Abbilder oder Spielzeug, 2) von der Arbeit z. B. eines Kindes, das noch nicht eigentlich arbeiten kann; sillalungoarpoĸ es regnet (auf einem Bilde gemalter Regen). NB. Man kann sagen: mãnna Jẽsusib ãniangit pingoarilavut (pingoaĸ und -rivâ) lasst uns jetzt J. Leiden vornehmen, betrachten (im Geist, abbildlich, da man sie nicht wirklich mit erlebt hat). Aber ebenso mit anderem, üblem Sinn: Jêsusib âniangit pingoarlugit piniarata lasst uns nicht mit Jesu Leiden spielen! Der Zusammenhang gibt den richtigen Sinn.
* Wohl auch c. s. Vgl. oben im Kleingedruckten S. 255 das letzte Beisp. pingoarlugit.
Vgl. oben ... 255
so gedrückt, obwohl s. 255 eigentlich unten war
§ 458.
61. -́ngorpoĸ I s. s. (und c. s. Anm. 1) N. beweglich: er wird, wird ein. Über -rorpoĸ s. Anm. 2.
inuk; inúngorpoĸ wird ein Mensch.
angijoĸ; angijúngorpoĸ wird od. ist gross geworden (vgl. Anm. 2.).
pe Ding; píngorpoĸ wird etwas.
Über den Ausdruck eines als nähere Bestimmung hinzutretenden Adjektivs, z. B. er wird ein „guter“ Mensch s. Syntax § 523, 4.
Anm. 1. -́ngorpâ c. s. bes. im Inf. wird manchmal gebraucht im Sinn des häufigeren -́ngortípâ lässt es zu einem — werden, macht es zu einem; z. B. Nâlegángorpâ od. nâlegángortípâ macht ihn zum Herren; anginersángordlugo ihn grösser machend Eph. 1, 21. Auch wohl: machaĸ (ukkusik) sennavâ pôgutángordlugo (od. ngortidlugo) bearbeitet den Lehm (Weichstein), so dass er zu einer Schüssel wird = macht eine Schüssel aus Lehm, aus Weichstein. Doch ist das nicht die gewöhnlichste Ausdrucksweise. Der Eskimo zieht vor: macharmik, ukkusingmik pôgutaliorpoĸ, so wie er auch sagt: ĸajangoaliorit ĸejungmik, saunermik schnitzle einen Kajak aus Holz, aus Knochen. Vgl. § 517 Anm.
Anm. 2. Der Anhang -rorpoĸ (auch -gorpoĸ) berührt sich nah mit -́ngorpoĸ. Doch heisst’s ursprünglich nach Klschm. „wohl ungefähr: wird mehr und mehr zu etwas in seiner Art, entwickelt sich nach seiner Bestimmung“. So auch bei den hiesigen Eskimos: perorpoĸ wird mehr und mehr eine Sache (pe) d. h. wächst; inugorpoĸ (z. B. Mt. 13, 54) wird mehr und mehr ein Mensch d. h. entw. angijôlerpoĸ oder sôngojôlerpoĸ. Sonst aber scheint es den Esk. ganz = -́ngorpoĸ; z. B. angijororpoĸ wird gross, mehr und mehr gross (vgl. o.); kiksarnera ĸuviasungníngorpoĸ oder ĸuviasungnerorpoĸ meine Betrübnis wird Freude.
Anm. 3. Statt -́ngorpoĸ brauchen viele Esk., wo es angeht, scheint’s lieber -ulerpoĸ fängt an zu sein.
142. -́ngorpoĸ II s. s. und c. s. V. beweglich: ist müde, überdrüssig. Sehr oft mit -dlarpoĸ: -́ngudlarpoĸ.
iksivavoĸ sitzt; iksivángorpoĸ ist des Sitzens müde.
paivoĸ hütet heim, bleibt zu Hause; paíngudlarpoĸ ist dessen sehr müde, sehnt sich sehr nach (mut) jemand, nach seinen Angehörigen.
256pipsetorpoĸ isst getrocknete Fische; pipsetúngorpoĸ hat das Pipseessen satt.
utaĸĸivâ wartet auf ihn; utaĸĸíngorpâ ist müde auf ihn zu warten, hat es satt.
§ 459.
92. niarpoĸ s. s. und c. s. N. und V. beweglich: strebt, trachtet nach, sucht das zu bekommen od. zu thun. (In diesem Sinn dann beim Verb gebunden, d. h. nur an bestimmten Verben vorzüglich vorkommend.) Daher für die sofortige, nächste Zukunft, die schon in der Gegenwart eingeleitet gedacht wird: er wird; s. § 219. Davon mit -ut:
niut (aus niarut) Mittel, Gerät &c. zum Fang, Erwerb von dem und dem.
a) an Nennwörter:
mingeriaĸ Fisch; mingeriarniarpoĸ ist auf Fischfang, fischt, sucht zu bekommen.
arveĸ; arverniarpoĸ ist auf Walfischfang. (Und so auch bei andern Tieren.)
perĸut Eigentum; perĸutiniarpoĸ ist auf Eigentum, Gewinn aus, oft in den Apostelbriefen z. B. 1 Petri 5, 2.
asse ein andrer; assiniarpoĸ trachtet andern nach, d. h. treibt Ehebruch.
erĸalungniutit Plur. Forellennetz.
aĸĸiginiutit, puijeniutit Mittel zum Erwerb von Rippern, Seehunden, Ripper-, Seehundsschrot (od. Seehundsnetz).
b) an Verben:
illípoĸ s. s. und c. s. hat kennen gelernt, hat gefasst; illínniarpoĸ strebt etwas kennen zu lernen, zu fassen, wegzukriegen, d. h. lernt.
kiglisivoĸ s. s. und c. s. weiss etwas gut, genau (Wbch.);
kiglisiniarpoĸ trachtet danach, etwas gut zu wissen, erforscht die Wahrheit, verhört jmdn. &c.
pivoĸ s. s. und c. s. thut &c.; piniarpoĸ bestrebt sich, etwas zu thun, wendet Fleiss an, thut, wirkt.
c) an Verben mit Futurbedeutung:
ĸaivoĸ; ĸainiarpoĸ er wird kommen.
serĸomípâ; serĸominiarpâ wird es zerbrechen, verderben.
pivoĸ thut, bekommt, geschieht; piniarpoĸ wird thun, kommen, bekommen, geschehen (anders als das unter b).
NB. Auch an die unter b und a gehörigen Verba, also ein doppeltes niar. Ebenso an -lârpoĸ, -omârpoĸ möglich, auch bei der Vergangenheit (nialauĸpoĸ).
piniarniarpoĸ, kiglisiniarniarpoĸ, mingeriarniarniarpoĸ er wird thun (wirken), erforschen, fischen.
pilârniarpoĸ, pijomârniarpoĸ er, es wird thun, geschehen.
Beachte dann:
Sonnabendeme ĸainialauĸtut (letzten) Sonnabend wollten sie kommen, es war ihre Absicht, ihr Bestreben zu kommen.
Zu a) illínnínniut (eig. illinnerniut) eine Halsfalle d. h. Mittel zum Trachten nach besonders schlauen, gewissten (Füchsen, die sich vor Trittfallen hüten), von illínneĸ einer, der es in besonderem Grade gefasst hat, klug ist (von illípoĸ s. o. mit neĸ in dessen dritter Bedeutung): — angúniarpoĸ, arnarniarpoĸ trachtet nach Männern, Weibern d. h. treibt Unzucht, Hurerei. Der Neuntöter, der kleinen Vögeln (ĸopanoaĸ) nachstellt, wird ĸopanoarniut genannt; ĸajarniut s. bei torpoĸ Anm. 2a. Zu b): niuverpoĸ und niuverniarpoĸ er handelt (kauft oder verkauft); nulluarniarpoĸ treibt Netzfang, bemüht sich mit Netzen.
Anm. 1. Der Stamm von niarpoĸ d. h. niaĸ ist in der Bedeutung von niartoĸ auch als Nennwort gebraucht z. B. ôgarniat die Dorsche zu fangen suchen, Schooner oder Schoonerleute. S. auch terrianniaĸ in § 579. Vgl. liaĸ bei liarpoĸ und Anm. bei sarpoĸ.
Anm. 2. Mit dem Imperativ wird niarpoĸ seiner Bedeutung entsprechend, auch oft gebraucht. Mit dem bejahenden freilich nicht so häufig, wie in Grld., wo es der gewöhnliche Höflichkeitsausdruck ist, der bei uns durch -lauĸpoĸ gegeben wird, z. B. itterniarit = unserm ittilaurit. Im negativen Imp. dagegen wird niarpoĸ sehr häufig angewendet, wovon das Ausführlichere schon § 270. Z. B. kamaginasiuk od. kamaginiarasiuk beachtet ihn nicht; od. mit demselben Sinn: kamaginago od. kamaginiarnago!
§ 460.
155. nikpoĸ nur zur Bildung der s. s. Form von c. s. Verben; s. schon § 379 bes. aber § 222.
†-nikpoĸ s. s. und c. s. schafft sich an, nimmt, bekommt. Nur bei wenigen Wörtern noch gebräuchlich (statt umianikpoĸ z. B. jetzt lieber umiaĸtârpoĸ).
ue Ehemann; uinikpoĸ sie nimmt einen Mann, heiratet.
aipaĸ Gefährte, Gatte; aipanikpoĸ heiratet.
nulliaĸ Ehefrau; Hulda nullianikpâ (= nulliarilerpâ) er nimmt die Hulda zur Frau.
82. nípoĸ riecht nach s. sungnípoĸ.
50. nitaĸ, (ab, ak, at) N. und andre Wörter; beweglich: etwas aus der und der Zeit Stammendes (Bekommenes, Erbeutetes, Gemachtes, Gebornes, Gesagtes, Geschehenes &c.); wohl eine Verlängerung der Abl.-endung nit.
itsaĸ vor alters; itsarnitaĸ etwas aus alter Zeit.
mânna jetzt; mânnanitaĸ etwas von jetzt.
aujaĸ, okkioĸ; aujarnitaĸ, okkiornitaĸ etwas aus dem Sommer, Winter.
Anm. Ebenso: okkiarnitaĸ etwas vom Herbst her; ikpeksânenitaĸ etwas von vorgestern; achânitaĸ (mehr als achânenitaĸ) etwas vom vor. Jahre; oĸautsikka taipsomanenitat meine Worte von damals, die ich damals sagte; tukto uvlomenitak ein heut bekommenes Renntier. Bei Monatsnamen mehr am Loc. gebraucht: nutaraĸ Merzemenitaĸ, nicht Merzenitaĸ (von Merzeme) ein im März geborenes Kind.
Viele scheinen aber, ziemlich willkürlich, neben den obigen Beispielen, bei andern Worten, wohl besonders nach einem langen Vokal -nitaĸ (d. h. mit Ausstossung des vorhergehenden Konsonanten) zu setzen, z. B. operngasâ(r)nitaĸ, okkiaksâ(r)nitaĸ, achânepsâ(r)nitaĸ, während andre den Kons. sprechen. Allgemein aber wird wohl ikpeksanitaĸ (nicht sarnitaĸ) etwas von gestern gesagt.
258§ 461.
94. omârpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: er wird; eine noch fernere Zukunft als -lârpoĸ ausdrückend. S. aber Anm.
Kl. 1 -romârpoĸ,
Kl. 2 -gomârpoĸ,
Kl. 3 -tsomârpoĸ (manche -gomârpoĸ),
Kl. 4 -jomârpoĸ.
akkilerpâ; akkileromârpâ er wird es od. ihn bezahlen.
akkilertaujomângilaĸ er, es wird nicht bezahlt werden.
sillukpoĸ; sillugomârpoĸ wird drohen.
âpâ; âtsomârpâ wird es wegbringen.
âlavoĸ; âlajomârpoĸ wird stöhnen, wimmern.
Anm. niarpoĸ, -lârpoĸ, omârpoĸ. Was den Unterschied dieser drei betrifft, so wird er von den Esk. im allg. so angegeben, dass niarpoĸ die nächste, omârpoĸ die ferne Zukunft bezeichnet, und -lârpoĸ in der Mitte steht § 219. Im einzelnen Fall geht der Gebrauch durcheinander, jenachdem man sich die Sache vorstellt. Wo das eine das Nächstliegende scheint, wird doch ebensooft auch ein anderes oder beide andere als völlig gut bezeichnet. So ist z. B. dem Esk. das Nächstliegende zu sagen: Heut nachmittag, od. morgen kattimaniksaĸalârpogut, in der kommenden Woche ĸailârpoĸ, oder ĸaijomârpoĸ; im kommenden Monat utteromârput, im nächsten Jahr utteromârivunga; aber daneben wird auch -lârput, -lârivunga, selbst niarivunga nicht beanstandet. Ferner: wenn wir im Himmel sein werden ĸilangmêtsomârupta od. -lârupta, selbst niarupta. Das einzige ganz Sichere scheint zu sein, dass wenigstens omârpoĸ nie für die allernächste Zukunft angewendet wird.
(Vielleicht wäre auch bei uns der Unterschied ähnlich auszudrücken, wie Klschm. ihn für die beiden in Grld. das Futur ausdrückenden -́savoĸ und umârpoĸ angibt: „Bei -́savoĸ wird das Bevorstehende als unmittelbar mit dem gegenwärtigen zusammenhängend gedacht, bei umârpoĸ dagegen als getrennt davon, durch etwas, das dazwischen eintreten soll. Wo dieser Unterschied nicht in Betracht kommt, oder nicht Gewicht darauf gelegt werden soll, werden beide durcheinander gebraucht. Dagegen wird der Unterschied festgehalten, wo es mit zur Sache gehört.“ — Ob dabei dem grld. -́savoĸ bloss unser niarpoĸ oder auch -lârpoĸ entsprechen, oder letzteres auf die Seite des omârpoĸ zu nehmen sein würde?)
§ 462.
95. omavoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: er will.
Kl. 1 -romavoĸ,
Kl. 2 -gomavoĸ,
Kl. 3 -tsomavoĸ (manche -gomavoĸ),
Kl. 4 -jomavoĸ.
Davon
omaerpoĸ s. s. und c. s. (mit -erpoĸ) will nicht mehr.
pâmgorpoĸ; pâmgoromaerpoĸ will nicht mehr auf dem Bauche kriechen.
mallikpâ; malligomavâ will ihm folgen.
ingípoĸ; ingitsomavoĸ will sich setzen.
iksivavoĸ; iksivajomangilaĸ will nicht sitzen.
Ferner mit narpoĸ u. weiter mit -rĸovâ:
ominarpoĸ s. s. 1) an s. s. Verb: es ist wünschenswert, dass man (d. h. der Redende &c.; ich, wir — erste Person).
2) an c. s. Verb: es ist wünschenswert, dass man ihn (s. narpoĸ b).
-rĸojominarpĸ es ist wünschenswert, dass er (d. h. ein andrer als der Wünschende: du, ihr, er, sie — zweite und dritte Person)
pigivâ c. s. er hat ihn, illauvoĸ s. s. ist Gefährte, geht mit &c.
pigijominarpoĸ (put) es ist wünschenswert ihn (Plur. sie) zu haben, zu besitzen. Vgl. Anm. 3.
illaujominarpoĸ es ist wünschenswert, mitzugehn (etwa: = könnte ich, könnten wir doch mitgehn)!
259illauĸojominarpoĸ es ist wünschenswert, dass er mitgeht | Das im Wbch. Seite 67 Gesagte trifft die Sache nicht. |
illauĸojominarput es ist wünschenswert, dass sie mitgehn |
taimaitsainarominarpoĸ es ist wünschenswert, immer so zu sein d. h. möchte ich, möchten wir immer so sein!
taimaitsainarĸojominarpotit (pose) es ist wünschenswert, das du (ihr) immer so seiest (seiet)!
sillaĸerĸojominarpoĸ (nicht sillaĸitsominarpoĸ) es ist zu wünschen, dass schönes Wetter ist.
Anm. 1. ominarpoĸ und -rĸojominarpoĸ verhalten sich also wie z. B. illaujomavoĸ zu illauĸojomavâ. Bei ominarpoĸ wird immer der Wunsch des Redenden in Bezug auf sich selbst ausgedrückt. Sogar in folg. Weise: ubvartaujominarpoĸ ajornimnit es ist wünschenswert, das man d. h. ich von meinen Sünden gereinigt (gewaschen) werde. (Nur sehr selten hört man in diesem Fall die Personendung punga z. B. taimaitsainarominarpunga ganz = dem obigen taimaitsainarominarpoĸ.)
Bei -rĸojominarpoĸ dagegen, wo der Wunsch in Bezug auf einen andern geäussert wird, (ebenso, wenn ominarpoĸ an ein c. s. Verb wie pigivâ tritt,) muss durch die Personendung ausgedrückt werden, wer dies ist, wie die obigen Beisp. zeigen. So auch: ubvartauĸojominarpoĸ (od. put) ajorninginit; ubvartauĸojominarpose ajornipsingnit.
Anm. 2. „Es ist wünschenswert“ wird von Anfängern oft falsch mit tussujominarpoĸ übersetzt (von tussuvoĸ er wünscht), was doch nur heisst: es ist wünschenswert, dass man wünscht. Dafür richtig, jenachdem es passt, entweder: ominarpoĸ wie oben an das Hauptverb gehängt, oder auch etwa: tussunarpoĸ, pijominarpoĸ (von pijomavoĸ er will).
Anm. 3. -́kkuminarpoĸ ist ganz = gijominarpoĸ, wie -́kkumavâ (welches s.) = gijomavâ. Also pikkuminarpoĸ ganz = dem obigen pigijominarpoĸ; illakkuminarpose = illagijominarpose es ist wünschenswert, euch zu Gefährten zu haben.
60. -ovoĸ er ist s. -uvoĸ.
†-orĸáppait, -orĸaivoĸ s. ĸáppait.
§ 463.
26. pâĸ, (âb, âk, ât) N. beweglich: der Aller—; bes. mit neĸ und dleĸ (§ 133): nerpâĸ, dlerpâĸ. Sonst auch für sich allein angehängt: gewaltig, gross, sehr. Davon pârpoĸ, wehes siehe. Mit -uvoĸ entw.
pângovoĸ oder pauvoĸ er ist der Aller—.
mikkineĸ der Kleinere, Kleinste; mikkinerpâĸ der Allerkleinste.
issukleĸ der Äusserste (in einer Reihe); issuklerpâĸ der Alleräusserste.
sivorleĸ Vordere, Erste; sivorlerpângovoĸ (od. pauvoĸ) ist der Allererste, Vorderste.
piungitoĸ schlecht; piungitopâĸ ganz gewaltig schlecht (z. B. ist er, befindet er sich).
iglopâĸ (etwa in einer Erzählung staunend: das war) ein gewaltiges Haus!
nipperĸortojopâmik kissiane tussâsôngovunga nur einen, der eine tüchtig laute Stimme hat, pflege ich zu verstehen.
25. păk, (aub, âk, ait) N. gebunden: ein grosser; wohl eine Nebenform von -vak. Nur in ganz wenigen Wörtern.
inuk Mensch; inukpak Riese.
kinguk Seefloh; kingukpak eine Art Krebse ohne Scheren. Wbch.
kíllaĸ (kiglaĸ?) Sägenzahn;* kiglaĸpait (killaĸpait) mit kaum hörbarer Aussprache des ĸ vor dem p: das zackige Gebirge zw. Nain und Okak; kiglaĸpangnêlauĸpogut wir waren auf K.
101. pakpoĸ Kl. 4 -vakpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: er pflegt (= sôngovoĸ). Ob mit -vak, pak § 498. 463 verwandt? Vgl. -vakpoĸ gross, sehr § 498.
oĸarpoĸ; taimak oĸarpangilaĸ so pflegt er nicht zu reden.
angúniarpoĸ trachtet Männern nach; angúniarpaktoĸ die so zu thun pflegt, Hure.
pitsartutipâ; pitsartutipakpâ er pflegt ihn zu stärken.
sinnaktômaĸoĸ; sinnaktômavaktoĸ der zu träumen pflegt, Träumer. 1 Mos. 37, 19.
kammavoĸ; NB. kammangipaktut }
welche nicht zu beachten pflegen.
tuksiarutigivaktara das warum (od. wofür) ich zu bitten pflege (eig. mein Gepflegtes).
ĸenunerivaktangit ihre zur Bitte zu haben gepflegten (Dinge, Worte) d. h. die sie od. was sie zu beten pflegen.
Anm. Viele Esk. scheinen aber die Form mit p und v sehr beliebig anzuwenden, u. sagen nicht nur z. B. auch pitsartutivakpâ (wo das v des vorhergehenden Vokals wegen schon erklärlicher ist), sondern brauchen auch auffallendere Bildungen.
80. palaivoĸ s. palukpoĸ.
* Eigentlich: die Vertiefung zwischen den Zähnen. Weiteres über dies Wort, besonders den gl Laut s. § 12 Fussnote, u. hinten in § 579.
§ 464.
105. palliavoĸ Kl. 4 -valliavoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: zunehmends, immer mehr und mehr; nimmt zu in dem und dem.
ĸugviorpoĸ; ĸugviorpalliavoĸ meint mehr und mehr.
ĸuviasukpoĸ; ĸuviasukpalliavoĸ freut sich zunehmends, immer mehr.
ungagivâ; ungagivalliavâ wird zunehmends anhänglich an ihn.
sillatuvoĸ ist klug, verständig; sillatuvalliangilaĸ nimmt nicht zu an Verstand.
Anm. Je mehr — desto mehr kann meist wohl durch palliavoĸ ausgedrückt werden. Z. B. sillatuvallianivut malliklugo ajoĸertortaujomavallianiarivogut unserm zunehmenden Verständigsein folgend werden wir auch zunehmend wollen belehrt werden, d. h. je verständiger wir werden, desto mehr werden wir auch belehrt zu werden wünschen.
80. palukpoĸ Kl. 4 -valukpoĸ, pállakpoĸ (patdlakpoĸ),
palâvoĸ s. s. (an V. auch c. s.)
palaivoĸ Kl. 4 -valaivoĸ s. s. und c. s. — Nebenformen:
pilukpoĸ, píllakpoĸ (pitdlakpoĸ) pilâvoĸ &c.
Diese versch. Formen, auch was das p oder v am Anfang Betrifft, werden zum Teil wohl nicht übereinstimmend gebraucht. Doch wähle man bei Kl. 4 die Formen mit v. Klschm. sagt von diesem Anhang: „er ist eigentlich unübersetzbar“.
a) An Nennwörtern, nicht beweglich: sieht danach aus, hat das Aussehn &c. von.
auk Blut; aupalukpoĸ sieht aus wie Blut, d. h. ist rot.
aupállakpoĸ errötet, wird rot (ein Mensch vor Scham, Schreck, Hitze; das Land bei der Herbstfärbung).
kiak Wärme, Hitze; kiakpalukpoĸ gibt das Gefühl von Wärme, ist warm (eine Stube).
kiakpaluktsiarmêk o wie schön warm (ist’s hier)!
imeĸ; imerpállavoĸ es ist dünn, Suppe, Brei u. dgl.
b) An Verben, auch an c. s., wo bes. palukpoĸ und palaivoĸ sehr viel (die andern Formen dagegen nur gebunden) vorkommen, ist die Grundbedeutung dem Vorigen entsprechend: „thut oder ist so, dass es vernommen wird durch die Sinne, klingt oder sieht aus, als ob; man kann hören oder es scheint, dass er oder es; gibt einen Laut (Knall, Gerücht &c.) davon, dass.“ So kann man denn palukpoĸ und palaivoĸ meist mit vermutlich, wahrscheinlich, scheint so übersetzen, und insbesondere palaivoĸ wird sehr viel gebraucht, wo man es durch: wie ich höre, wie man hört, wie berichtet, erzählt wird, übersetzen kann. Beachte in den Beisp. die Stellung nach niarpoĸ, -lauĸpoĸ &c.
„paluk ohne Verbalendung: Klang oder Aussehn von“.
umiangovoĸ ist ein Boot.
umiangovalukpoĸ (od. valaivoĸ) ist vermutlich ein Boot, sieht so aus.
ăĸigiovalukpoĸ (od. valaivoĸ) ist vermutlich ein Schneehuhn (aĸigeĸ).
tâmnauvalukpoĸ (od. valaivoĸ) es ist vermutlich der, dieser (tâmna).
taimaipoĸ; taimaipalukpoĸ es ist vermutlich so.
terliarpâ thut ihm (etwas) unbemerkt (gutes od. böses) z. B. hintergeht ihn.
terliarpalukpâ hintergeht ihn vermutlich.
ĸeuvoĸ er erfriert; ĸeusimavallaivut sie sind, wie es den Anschein hat, (vermutlich) erfroren; oder: sie sind, wie man hört, erfroren.
tikipalaivut sie sind, wie erzählt wird, gekommen.
tikisimavalukput, tikilauĸpalukput sind vermutlich gekommen | s. auch die Beisp. § 358. |
ĸainiar (ĸaijomâr)palukpoĸ wird vermutlich kommen. |
ahauvalukpoĸ*, ahauvallaivoĸ ja vermutlich (ist’s so).
aukauvalukpoĸ, aukauvallaivoĸ vermutlich nicht.
Weitere Beispiele, wo nicht die Bedeutung vermutlich stattfindet: serĸorpoĸ er, es macht ein knallendes &c. Geräusch, einmal (z. B. ein Mensch mit der Peitsche, beim Kauen von kutsuk Harz &c., bes. serĸortarpoĸ dasselbe, nur öfters), serĸorpalukpoĸ (palâvoĸ) er, es kracht, knallt &c. (z. B. das Eis beim Gehen, oder wenn es birst; das Gebälk des Hauses bei Winde; ein Mensch beim Einrenken, wenn es innerlich knackst, serĸorpalukpotit bei dir knackst’s); serĸorpaluk Knallen, Knarren, Krachen. Ganz ähnlich pervalukpoĸ, pervalâvoĸ (von pivoĸ?) er, es macht Geräusch; pervalung-, pervalâ-niarase (auch pervaluktitsiniarase) oder pervalu-, pervalâ-dlarase = aviloĸidlarase macht nicht Lärm, Spektakel! pervállakpoĸ macht (einmaliges, kurzes) Geräusch, z. B. mit Schürgen des Fusses; sajukpoĸ zittert, sajukpilukpoĸ zittert, bebt (dass man’s fühlt) und zwar länger, ohne Unterbrechung z. B. Erde, ein Dampfschiff; sajukpíllakpoĸ zittert, bebt (einmal, kurz), sajukpilâvoĸ zittert, bebt (das einzelne Mal wohl kurz, aber öfters, in Unterbrechung, hintereinander); vgl. -́llakpoĸ; upkuarpoĸ er macht die Thüre zu oder: die Thüre geht zu (wird zugemacht), upkuarpállakpoĸ er platzt die Thüre zu, die Thüre platzt zu.
131. pârpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: aufs äusserste, gewaltig, arg; von pâĸ.
ĸanimavoĸ; ĸanimapârpoĸ ist sehr, sehr krank.
ungagivâ; ungagipârpâ ist aufs äusserste anhänglich an ihn.
upkuarpállakpoĸ er platzt die Thüre zu oder: die Thüre platzt zu (s. o. das letzte Beisp.).
upkuarpállakpârpoĸ er platzt gewaltig die Thüre zu u. s. w.
upkuarpállakpârniarnak platze nicht so arg mit der Thüre!
* Diese Formen klingen dem Europäer leichtlich nur: ahavalukpoĸ, aukavalukpoĸ. Es liegt aber entschieden ein -uvoĸ darin, wodurch aha zum Verb gemacht wird, und heisst deshalb ahau u. s. w. Vgl. Anm. bei -uvoĸ.
§ 465.
167. parpoĸ (genauer -rparpoĸ od. -kparpoĸ) oder varpoĸ (dies hauptsächlich, aber nicht ausschliesslich nach Vokalen) s. s. bewegt sich (oft pass. wird bewegt) auf die und die Seite, in der und der Richtung hin. Nur an einigen bestimmten Ortswörtern und ähnlichen. Einige davon auch c. s. meist in folg. Sinn: }
parpâ, varpâ bewegt es, schafft es in der und der Richtung hin. Wo dies c. s. ungebräuchlich, mit -utivâ: | Beispiele siehe die auf Seite 264 folgende, wohl das meiste hieher Gehörige bietende Tabelle. |
pautivâ, vautivâ mit demselben Sinn. | |
NB. sehr oft in Verbindung mit -giarpoĸ, -riarpoĸ ein wenig. | |
168. pasikpoĸ (näher -rpasikpoĸ od. -kpasikpoĸ) oder vasikpoĸ (dies hauptsächlich, aber nicht ausschliesslich, nach Vokalen) s. s. Desgleichen: | |
sikpoĸ s. s. (nur einige wenige auch c. s.) ist, liegt nach der und der Seite, Richtung hin. Nur an einigen bestimmten Ortswörtern und ähnlichen. |
Anm. 1. pasikpoĸ und sikpoĸ. Ursprünglich ist vielleicht die Bedeutung dieser zwei Formen auch bei sich so unterschieden gewesen, wie sie Klschm. angibt, nämlich: pasikpoĸ: ist etwas nach der und der Richtung hin, dagegen sikpoĸ: ist ziemlich weit nach der und der Richtung hin. Dieser Unterschied findet bei uns wohl noch zw. ĸogvasikpoĸ, akpasikpoĸ einerseits und ĸotsikpoĸ, atsikpoĸ andrerseits statt, welche letztere eine weitere Entfernung nach oben und unten ausdrücken. Sonst aber scheint zw. pasikpoĸ und sikpoĸ kein Unterschied mehr gemacht zu werden. Bei manchen Worten kommen beide Formen nebeneinander, bei andern nur eine vor, wie die folgende Tabelle zeigt.
Anm. 2. Bedeutung von kikparpoĸ. Während beim Stamm kit, kittâ § 123 die Beziehung auf die Weltgegend, Osten, die hauptsächliche ist, ist dies bei kikparpoĸ nicht der Fall, wo, wie unten angegeben, nur die Beziehung auf die Grundbedeutung: Aussenseite, Rand gebräuchlich. (Im Wbch. zwar auch: er schafft seinen Kajak an die Seekante kikparpâ, was aber im Süden nicht gebraucht.) In kikpasikpoĸ dagegen tritt auch die Beziehung auf die Weltgegend wieder mit ein.
Form von kikparpoĸ und akparpoĸ. Im Grld. wird wohl richtiger kíparpoĸ, áparpoĸ vom Stamm kit, at gebildet. Bei uns ist aber ein deutliches k vorhanden: kik, ak; wie auch ĸogvasikpoĸ und ĸongmut (grld. ĸúmut) von ĸot gebildet wird.
Anm. 3. Wie vom Stamm sak: sagvarpoĸ gebildet wird, mit allgemeinerer Bedeutung (s. Wbch.), so wird daneben auch von der andern Form sâ, aber nur mit engerer Beziehung auf das Wasser (Meer &c.) gebildet: sârparpoĸ bewegt sich nach dem Lande, Strande zu (vom tiefen Wasser aus, nämlich nunab sânganut auf die Vorderseite des Landes, das vor dem Land Gelegene zu), also der Gegensatz zu imarbikparpoĸ. Z. B. sârparluadlarput sie fahren (Menschen, ein Boot) zu sehr aufs Land zu, z. B. wenn sie in Gefahr sind, auf den Grund zu kommen; sârpariarle etwa von einem Boot: es möge ein wenig nach dem Lande zu gehn d. h. rudre, schiebe, ziehe &c. es ein wenig dahin zu! Dann sârpasikpoĸ ist, liegt nach dem Lande zu; z. B. von geankerten Böten: sârpasingnersat die, welche mehr nach dem Lande zu liegen.
Anm. 4. Vom Stamm ĸâ, ĸak Obere, Oberfläche § 118 ĸagvarpoĸ und ĸagverpoĸ s. Wbch.
265
Übersicht zu § 465.
Stamm § 113-136 § 182-185 |
parpoĸ, varpoĸ An Ortswörtern und Term. der Deutewörter; viel mit -riarpoĸ |
pasikpoĸ, vasikpoĸ An Ortswörter und Loc. der Deutewörter |
sikpoĸ | ||
---|---|---|---|---|---|
wohl alle | allivarpoĸ (z. B. Mt. 6, 33. Ap. 21, 4) entfernt sich („ĸannitsungnaipoĸ“) nicht c. s. aber wohl mit -riarpoĸ oft: | allivasikpoĸ ist in der Ferne = | (allisikpoĸ weniger gebraucht) | ||
allivariarpoĸ s. s. und c. s. er entfernt sich ein wenig. c. s. er entfernt es ein wenig | |||||
allivariarit geh ein wenig weg, aus dem Wege | |||||
allivarialauruk nimm’s ein wenig aus dem Wege | |||||
ungat | ungasikpoĸ s. s. ist fern c. s. ist fern von ihm | ||||
tachaĸ | tacharparpoĸ | geht nach Norden zu | tacharpasikpoĸ | ist, liegt nach N. zu = | avanesikpoĸ |
avunga | avungarparpoĸ | avanerpasikpoĸ | |||
avane | nicht c. s. Dafür -pautivâ | avanevasikpoĸ | |||
seĸineĸ | seĸinerparpoĸ | geht, bewegt sich nach Süden zu | seĸinerpasikpoĸ | ist, liegt nach S. zu = | ânesikpoĸ |
aunga | aungarparpoĸ | ânerpasikpoĸ | |||
âne | nicht c. s. | ânevasikpoĸ | |||
paunga | paungarparpoĸ (nicht c. s.) geht nach Westen zu | pânerpasikpoĸ | ist, liegt nach W. zu = | pânesikpoĸ | |
pâne | pânesikpoĸ | ||||
unnunga | unnungarparpoĸ (nicht c. s.) geht nach Osten zu | unnanerpasikpoĸ | ist, liegt nach O. zu = | unnanesikpoĸ (= kikpasikpoĸ s. u.) | |
unnane | unnanevasikpoĸ | ||||
kange | kangivarpoĸ er (der Mensch) geht nach Westen, von der See nach den Buchten, nach dem Lande. Auch in einem Hause: er geht von der Thüre mehr ins Innere; kangivariarit (zu einem Eintretenden): komm ein wenig mehr herein, tritt näher! Dagegen | kangivasikpoĸ liegt nach der Land- oder Westseite zu = | (kangisikpoĸ wenig gebraucht) | ||
kangibvarpoĸ sie (die Sonne) rückt nach Westen (von der Mittagshöhe): kangibvartillugo tikipogut, als sie (die Sonne) nach Westen ging, d. h. am Nachmittag sind wir gekommen | ĸaĸĸat kangivasingningit Geogr. Büchlein | ||||
kangivarpâ c. s. hier mit folg. Bedeutung: er geht zu ihm mehr ins Innere des Hauses: kangivanga komm hieher zu mir mehr ins Innere | |||||
kangivautivâ er bringt es von der See nach Westen, oder mehr ins Innere des Hauses | |||||
kit | kikparpoĸ* bewegt sich an den Rand (auch z. B. beim Sitzen: rückt vor); | kikpasikpoĸ ist, sitzt am Rande; ferner aber = | (unnanesikpoĸ ist im Osten s. o.) | ||
c. s. rückt es an den Rand (des Tisches &c.), auch: rückt es ab (von der Wand, von seinem Platze) | |||||
tib | tibvarpoĸ (nicht tigvarpoĸ Wbch.) geht landauf-, landeinwärts (weg vom Strande) | tibvasikpoĸ | ist landeinwärts, in einiger Entfernung vom Meere | ||
time | c. s. trägt es vom Strand aufs Land, schafft es landeinwärts; tibvariarpara ich schaffe es ein wenig landaufwärts | timerpasikpoĸ | |||
266 267 at |
akparpoĸ* (= „unnungarnersaulerpoĸ“) geht nach unten, senkt sich &c. (z. B. Schnee beim Tauen, ein Vogel in der Luft, ein von einer Anhöhe herabsteigender Mensch); nuna akparpalliavoĸ imarbik tikillugo Geogr. § 47 | akpasikpoĸ ist nach unten gelegen, niedrig, tief (z. B. auf ein Mensch beim Herabsteigen, wenn er ziemlich unten ist) | atsikpoĸ ist nach unten gelegen, tief unten (weiter als durch akpasikpoĸ bezeichnet wird; s. o. Anm. 1) | ||
akparpâ (tipâ) c. s. er bewegt es, setzt es, senkt, schüttelt es nach unten (nicht ganz bis unten, bis auf den Grund); akparialauruk (akpariartileruk) setze es etwas tiefer oder: schüttle es, dass es sich senkt (Mehl, Pulver &c.) | |||||
ĸot = ĸolle | ĸogvasikpoĸ* ist nach oben gelegen, ist hoch, ist für einen etwas hoch (darum nur im Zusammenhang: es ist zu hoch. Wbch.) | ĸotsikpoĸ ist in der Höhe, ist hoch (weiter als durch ĸogvasikpoĸ bezeichnet wird; s. o. Anm. 1. Vgl. aber das im Wbch. Gesagte) | |||
kingu Längsrichtung des Weges | |||||
kinguvarpoĸ bleibt zurück (weil er langsam ist). NB. nicht etwa: „er geht zurück“. Auch z. B. von der Flut (ullersoaĸ), wenn ihr Eintreten vom Morgen auf den Abend rückt: kinguvarpoĸ, kinguvarpalliavoĸ | kinguvasikpoĸ befindet sich hinten, ist zurückgeblieben | (kingusikput nur speziell von Seehunden, „tikinasârunik“ wenn sie später kommen, als ihre Zeit ist, oder als man erwartet) | |||
sak = sâ vgl. o. Anm. 3 | |||||
sagvarpoĸ bewegt sich (od. wird bewegt) nach vorn (von hinten nach der Vorderseite eines Gegenstandes, oder von dieser noch weiter vor) c. s. bewegt ihn, es nach vorn. Vgl. Wbch. und das dort Angegebene |
sagvasikpoĸ ist, liegt nach vom zu. Wohl nicht grade häufig gebraucht. (NB. Die Bildung vom Stamm sâ: sârparpoĸ, sârpasikpoĸ s. o. Anm. 3) | ||||
sagvariarle es möge bewegt werden = | rücke &c. es vor | ||||
salsarialeruk | |||||
tunno | tunnuvarpoĸ bewegt sich (wird bewegt) nach hinten, nach der Rückseite eines Gegenstandes. c. s. er ihn | tunnuvasikpoĸ ist, liegt nach hinten zu. Wohl nicht grade häufig gebraucht | |||
tunnuvariarle es möge sich bewegen = | rücke &c. es nach hinten | ||||
tunnuvarialauruk | |||||
senne | sennibvarpoĸ bewegt sich (wird bewegt) nach der Seite. c. s. er ihn. | sennibvasikpoĸ ist, liegt nach der Seite (eines Gegenstandes) hin. Wohl nicht häufig gebraucht | |||
sennibvariarle es möge sich bewegen = | bewege du es ein wenig seitwärts | ||||
sennibvarialauruk | |||||
mâne | mânevasikpoĸ | ist, liegt hier, hieher zu = | { mânesikpoĸ | ||
ovane | ovanerasikpoĸ | { ovanesikpoĸ | |||
iglo eins von zwei zusammengehörig. Dingen | |||||
igluvarpoĸ geht, bewegt sich auf die eine Seite c. s. setzt, bringt es auf die eine Seite igluvarialauruk rücke es ein wenig nach der einen Seite (z. B. eine Lampe auf dem Tisch) |
igluvasikpoĸ ist nach der einen Seite hin, aus der Mitte heraus | (iglusikput von Seehunden in der Bucht. Wbch. Im Süden ungebräuchlich) | |||
imarbik offne See, tiefes Wasser | |||||
imarbikparpoĸ fährt vom Strand aus, auf das offene Meer, das diese Wasser zu (auf die Höhe Luk. 5, 4) (Gegensatz sârparpoĸ s. o. Anm. 3) |
imarbikpasikpoĸ ist, liegt nach dem tiefen Wasser zu. Z. B. von geankerten Böten: imarbikpasingnersat die, welche vom Strand ab weiter nach dem tiefen Wasser zu liegen | ||||
sikjaĸ | sikjarparpoĸ geht, bewegt sich nach dem Strand zu (NB. Nur vom Lande aus. Von der See aus sârparpoĸ s. Anm. 3) | sikjarpasikpoĸ liegt am Strande, nach dem Strande zu |
§ 466.
*poĸ I, nach Vokalen und t -́poĸ, s. s. bei Tiernamen: bekommt, hat bekommen, gefangen, erlegt. Ist eigentlich kein Anhang, sondern nur Verbalendung s. § 346.
Von tukto, nenoĸ, ukjuk, ĸopanoarniut:
tuktupoĸ, nenorpoĸ bekommt ein Renntier, einen Eisbären.
ukjukpoĸ, ĸopanoarniupoĸ bekommt einen Ukjuk, Neuntöter.
Anm. Passives Part. dieser Verba. „Diese Verba haben auch das pass. Part. (auf taĸ), obgleich sie s. s. sind. Daher aber auch in etwas uneigentlicher Bedeutung, da nämlich das Stammwort zugleich das Objekt bezeichnet“. Z. B. tuktutanga, nenortanga sein d. h. das von ihm bekommene Renntier, der von ihm erlegte Eisbär; mittertara, ôgartara mein d. h. der von mir bekommene, gefangene Eidervogel, Dorsch.
*poĸ II, nach Vokalen voĸ, s. s. bei Kleidungsstücken: zieht sich sein — an, oder: hat sich sein — angezogen;
pâ c. s. zieht ihm an, hat ihm angezogen.
Eigentümlicherweise scheint an die versch. Wörter entw. die Präs.- bedeutung (zieht an) oder besonders die Perfektbedeutung (hat angezogen) fest geknüpft zu sein, wie bei den Beisp. zum Teil abweichend vom Wbch. (bei nessaĸ) angegeben. Vgl. -nasuarpoĸ.
Von annorâĸ, kammik, nessaĸ, attige, aeĸ:
annorârpoĸ (pâ) zieht sich (ihm) die Kleider an (Präs.).
annorarêrpâ hat ihm die Kleider angezogen.
annorârsimavoĸ hat die Kleider angezogen, ist bekleidet.
kamikpoĸ (pâ) hat sich (ihm) die Stiefel angezogen (Perf.).
kamigasuarpoĸ s. s. und c. s. | zieht sich (ihm) die Stiefel an. |
kamiktorpoĸ s. s. und c. s. |
(wie ĸarlikpoĸ und ĸarliktorpoĸ Hosen).
nessarpoĸ hat die Mütze aufgesetzt, die Kappe übergezogen (Perf.).
nessarasuarpoĸ setzt sie auf, zieht sie über.
nessarsimavoĸ hat die Mütze auf &c.
attigivara ich habe ihm das Attige angezogen (Perf.).
aerpunga ich habe den Ärmel an(gezogen).
aerasuarpunga ziehe den Ärmel an.
†-psâĸ N. u. a. Wörter: ein zweites der Art.
ĸukkiut; ĸukkiutipsâra meine zweite Flinte.
kamik; kamipsãkka mein zweites Paar Stiefeln; s. auch Mt. 10, 10: „ein zweites Paar Schuhe.“
atteĸ; attipsâlik mit einem zweiten Namen, Zunamen versehen.
achâne voriges Jahr; achânipsâĸ vorvoriges Jahr.
147. -psârpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: zum zweitenmal, abermals. Doch auch, wenn der Ausdruck oder Zusammengang es klar macht, allgemeiner für: wieder.
takkunârpoĸ; takkunâpsârpoĸ sieht abermals; insbesondere: sieht beim Abendmahl zum zweitenmal zu.
tikipoĸ; tikipsâromârpoĸ wird wiederkommen.
erniangovoĸ; erniangupsârpoĸ wird wiedergeboren.
kaiblapsârpagit (so allein:) ich ermahne dich zum zweiten Male. Aber auch
unuktoertorlunga kaiblalauĸpagit, mãna kaiblapsârpagit (oder -lerĸipagit, -lerivagit) ich habe dich oft ermahnt, jetzt ermahne ich dich wieder. S. -givoĸ § 406. Anm. 1.
§ 467.
28. -ralak s. -galak und Fussn. bei -galakpoĸ.
13. -ralloaĸ, -ralloarpoĸ s. -galloaĸ u. s. w.
†-ránnerpoĸ ist angenehm zu s. o. nerpoĸ.
106. -ránnerpoĸ fährt fort zu s. -gánnerpoĸ.
†-rârpoĸ s. s. bei Zahlwörtern und ähnlichen: hat so viele bekommen; vgl. § 111.
ĸapsît? wie viele? ĸapserârĸêt wie viele hast du bekommen (z. B Seehunde)?
atauserârpoĸ, maggorârpoĸ hat einen, hat zwei bekommen.
unuktorârpoĸ hat viele bekommen.
sittamarârput sie haben (NB. jeder) vier bekommen.
attunit s. § 319; attunerârput sie haben jeder gleich viel bekommen.
Anm. -râjarput. Nur für den Plur. des Subjekts kommt noch diese Form (sonst ganz = rârput) vor: sie haben (NB. jeder) so und so viel bekommen, erworben; pingasorâjarput (oder pingasorârput) sie haben je drei bekommen; attunerâjarput = attunerârput. Aber nicht mit Singularendung etwa: pingasorâjarpoĸ, sondern hier nur: -sorârpoĸ. Vgl. neben kangivarpoĸ (s. o. bei parpoĸ Tabelle): kangivâjarput sie (d. h. mehrere Schlitten-, Bootgesellschaften) gehen nach Westen von der See.
155. -rdlerpoĸ nur zur Bildung der s. s. Form von c. s. Verben; s. schon § 379; bes. § 222.
104. -rêrpoĸ fertig, schon s. -gêrpoĸ.
9. -riaĸ, -riaĸarpoĸ s. -giaĸ u. s. w.
77. -rikpoĸ und 135 -riorpoĸ s. -gikpoĸ und -giorpoĸ.
56. -rivâ hat ihn zum s. -givâ.
145. -rivoĸ auch, wieder s. -givoĸ.
141. -rĸámmerpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: neulich, kürzlich (= immane Adv.); und mit ungnaerpoĸ:
-rĸámmerungnaerpoĸ schon vor geraumer, langer Zeit (nicht mehr kürzlich).
toĸĸovoĸ; toĸĸorĸammerpoĸ ist seit kurzem tot.
tussarpâ; tussarĸammerpâ hat es neulich gehört.
baptipâ er tauft ihn; baptitaurĸammertoĸ ein neulich Getaufter.
270ĸiguteĸarĸammerungnaerpoĸ hat seit geraumer Zeit Zähne (ein Kind).
sivannerĸammerungnaerpoĸ es hat schon vor langer Zeit Zeit geläutet (z. B. wenn jemand spät zur Arbeit kommt).
mãnnaĸammeĸ jetzt neulich (s. Anm. Schluss).
Anm. rk bei diesem und den folg. Anhängen. Sie wurden bisher nur mit ĸ geschrieben, ausgenommen etwa bei i (tikkerĸammerpoĸ, tikkerĸârata). Es ist aber rk überall richtig, wobei man nur in Bezug auf die Aussprache festhalte, das das r nicht scharf zu sprechen, sondern mit dem ĸ fast in einen Laut zusammenfliesst, wie ĸĸ § 12. Vgl. z. B. die Aussprache von itterĸammerpoĸ mit der von itteĸattarpoĸ, angeĸatigivâ, peĸarpoĸ wo das einfache ĸ oft mit einem Anfluge von ch gehört wird.
Warum nur in mãnnaĸammeĸ bloss ĸ vom Esk. gesprochen und gewollt wird, ist unerklärlich.
itteĸattarpoĸ, angeĸatigivâ, peĸarpoĸ
angeĸatigiva
§ 468.
†-rĸârĸotautivut sie — um die Wette s. § 496 Anm. 1.
133. -rĸârpoĸ s. s. u. c. s. V. beweglich: erst, zuerst, vorher; stets nur im Verhältnis zur Zukunft (-tainarpoĸ im Verhältnis zur Vergangenheit), also:
a) ehe ein andrer (Subjekt) so thut wie ich.
b) ehe man einem andern (Objekt) so thut oder: ehe man etwas anderes thut (und da auch, vielleicht nur seltner: ehe man dieselbe Handlung wieder thut, d. h. = zum erstenmal.)
Davon, wie unser „nachdem, ehe, bis“ durch den bejahenden und neg. Inf. -rĸârlune, -rĸârnago, -rĸârtinnago &c. ausgedrückt wird, s. ausführlich § 506 f. und auf der Konjugationstabelle § 260 Anh. II.
itterĸârpunga ich gehe zuerst, vorher hinein (ehe ein andrer geht, od. ehe ich etwas anders thue).
aglait tussarĸârlavut lasst uns die Schriften zuerst hören (ehe wir an etwas anders gehn).
una sennarĸâruk arbeite du dies zuerst (ehe du etwas anderes arbeitest od. überhaupt: ehe du etwas anders thust).
uivêrivâ verführt ihn; uivêrijauĸârpoĸ er ist vorher verführt worden (ehe er dann so that).
illingnut ĸaerĸârniarpoĸ er wird zuerst, vorher zu dir kommen (ehe er zu einem andern geht, od. überhaupt: ehe er etwas anders thut).
sivannerĸârpoĸ es läutet zum ersten Male (ehe es später wieder läuten wird).
tikkerĸârame nunamut als er zum erstenmal auf die Erde kam (ehe er später wieder kam).
oĸarĸârlune er vorher redend | = nachdem er geredet. |
oĸalaurĸârdlune er vorher geredet habend |
oĸarĸâlaungmat (nicht laurĸârmat) nachdem er geredet.
oĸarĸârane er vorher nicht redend | = ehe, bis er redete, s. § 506 f. |
oĸarĸârtinnago ihn nicht vorher reden lassend |
88. -rĸauvoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: ist, hat kürzlich, eben erst; ganz nahe Vergangenheit (näher als bei -lauĸpoĸ). Verwandt mit dem Vorigen, von einem ungebräuchlichen -rĸâĸ (grld. -rdlâĸ).
netsermik perĸauvunga habe (kürzlich, eben erst, heut) einen Netsekseehund bekommen (pilauĸpunga etwa gestern &c.).
oĸautivâ; oĸauterĸauvâ hat ihm (vor kurzem) gesagt.
sôrlo oĸarĸaugama wie ich gesagt habe (z. B. in einer Rede, die man noch hält, besser als oĸalaurama).
12. -rĸijaĸ (-rĸejaĸ) V. beweglich: der mehr, in höherem Grade so ist, als der; nur mit Suff. (-rĸejanga) oder mit -rivâ: -rĸejarivâ.
angivoĸ; angerĸijanga sein Grösserer, d. h. der grösser ist als er.
angerĸejarivara ich habe ihn zum Grösseren, d. h. er ist grösser als ich.
idluarpoĸ; idluarĸejara mein Besserer, der besser ist als ich.
unnukput sind viele; unnorĸejangit ihre mehreren, d. h. mehrere als sie.
ôma sillerĸejanganik sennalerit arbeite ein Breiteres (sillikpoĸ) als dies; sillatorĸijarivagit (od. s. s. sillatorĸijakarpunga illingnik) ich habe dich zum Klügeren, d. h. du bist klüger als ich; sukallerĸejarivara es ist schneller (sukallivoĸ) als ich; sukaerĸejarivara er ist langsamer (sukaípoĸ) als ich; perĸijarivâ s. Wbch. 237.
Anm. Im Wbch. wird überall als Grundform -rĸivâ angenommen (so angerĸivâ, sillatorĸivâ vgl. mit dem oben Angegebenen). Dies scheint aber nicht richtig (wenigstens jetzt nicht mehr gebräuchlich), sondern erst von der Grundform -rĸijaĸ wird gebildet -rĸijarivâ, -rĸejaĸarpoĸ. Desgl. ist angerĸejiga Dtsch. Wbch. Seite 11 unter „als“ nicht zu rechtfertigen.
12. -rĸijaĸ (-rĸejaĸ)
† -rĸijaĸ (-rĸejaĸ)
§ 469.
169. -rĸopâ c. s. -rĸotsivoĸ s. s. gebunden, an bestimmten Ortswörtern: er geht auf der und der Seite von ihm (s. s. von jmdm.), passiert es da und da.
-rĸopoĸ s. s. absolut, ohne Objekt: geht auf der und der Seite (von etwas).
senne das Nebige § 118; asse ein andrer § 132.
sennerĸopoĸ fährt, geht daneben vorbei; (c. s. neben ihm).
sennerĸotsivoĸ s. s. (mik) geht an jmdm. vorbei.
asserĸopoĸ geht anderwärts (c. s. von ihm).
S. im Wbch. avarĸopoĸ auf der Aussenseite (avat), ausserhalb herum (c. s. von ihm); ferner mit guten Beispielen S. 280. 281: sillarĸopâ ausserhalb von ihm (sillat), neben ihm; S. 260 sârĸopa vor (sâ) ihm hin, an ihm entlang. Übrigens wird in diesen Fällen die vom Vialis abgeleitete Bildung wohl mehr vorgezogen, s. -gôrpoĸ. Z. B. avatâgôrpâ von avatâgut: geht an seiner Aussenseite herum, vorbei; atâgôrpara ich gehe, krieche unter ihm durch, von atâgut.
100. -rĸôrpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: er scheint.
Vgl. was die Stellung desselben betrifft, die Beisp. § 358.
ânanauvoĸ ist schön; ânanauĸôrpoĸ scheint schön zu sein.
illitarivâ kennt ihn; illitarerĸôrpâ scheint ihn zu kennen.
illitarijaurĸõngilaĸ scheint nicht gekannt zu werden.
272epúpoĸ er rudert; eporĸõngilaĸ scheint nicht zu rudern.
katakpoĸ fällt herunter; katangniarĸôrpoĸ scheint herunterfallen zu werden, zu wollen.
Anm. -orĸôrtoĸ scheint’s. An jedes Wort, wenn es durch -uvoĸ zum Verb gemacht ist, kann dieser Anhang treten, also in der Form: -orĸôrpoĸ, -orĸôrtoĸ scheint’s Z. B. illingnôrĸôrtoĸ scheint’s zu dir (illingnut); angijomiorĸôrtoĸ wie es scheint ein grosses (angijomik); ahauĸôrtoĸ ja so scheint’s. S. Anm. bei -uvoĸ und § 348. 350. 444 Anm. 1. 453 Anm. 2.
52. -rĸŏrtôĸ, (ûb, ûk, ût) N., der das gross hat; kommt aber in Labr. kaum mehr vor. Vielleicht noch etwas mehr mit -uvoĸ: rĸortôvoĸ, wofür aber das Folgende vorherrschend gebraucht wird.
napârutarĸortôĸ der einen grossen Mast hat; Name des männlichen Schwertfisches (ârluk), dessen hoch aufgerichtete Flosse einem Maste mit Segel verglichen wird.
umiarĸŏrtôĸ ein grosses Boot (NB. also in einem etwas andern Sinn, nämlich: der gross ist).
76. -rĸŏrtŏvoĸ s. s. N. beweglich: hat das gross, viel. Das Nom. Part. davon:
51. -rĸŏrtŏjoĸ einer, der das und das gross, viel hat. Ursprünglich wohl: in grossem Umfang, dann aber überhaupt: in grossem Mass. Vgl. mit ähnlichen Ausdrücken: -tuvoĸ Anm. 2. Nach t Hilfsvokal e.
siut; siuterĸortojoĸ Langohr, Esel.
nujaĸ; nujarĸortovoĸ hat viele Haare, starkes Haar.
nippe; nipperĸortojoĸ einer, der eine starke Stimme hat.
tippe; tipperĸortovoĸ hat starken Geruch, riecht stark.
sillatuneĸ; sillatunerĸortovoĸ hat grossen Verstand.
§ 470.
165. -rĸŏvâ c. s. -rĸŏjivoĸ s. s. V. beweglich: er heisst ihn (s. s. jmdn. mik), gebietet, befiehlt od. erlaubt ihm, dass er. Sehr häufig. Nur die refl. Form -rĸovoĸ heisst sich = will wird selten gebraucht. NB. Das Ausführlichere darüber, auch über die Form
-rĸŏvlugo damit er u. s. w. so wie mehr Beispiele s. u. im Anhang § 502 ff. und auf der Konjugationstabelle § 260 Anh. II.
itterpoĸ geht hinein; itterĸovâtit od. itterĸojivoĸ illingnik befiehlt, erlaubt dir hineinzugehn.
ingípoĸ setzt sich; ingerĸungilâ er heisst ihn nicht sich setzen.
tunnivâ gibt es; una tunnijaurĸovâ (oder tunnerĸovâ § 502) heisst dies geben, eig. gegeben werden.
ĸaujivâ erfährt, weiss es; tamattominga ĸaujijaurĸojivoĸ (od. ĸaujerĸojivoĸ § 502) er heisst dies gewusst werden, d. h. bekannt machen.
ípoĸ er ist; illiktut-erĸojauvogut wir werden geheissen wie du zu sein.
inôvoĸ er lebt; inôrĸovlugo ihn leben heissend, d. h. damit, auf dass er lebe.
tikípoĸ ist gekommen; tikkerĸonnagit sie nicht kommen heissend, d. h. damit sie nicht kommen.
273†-rngarpoĸ s. s. und c. s. (auch ngarpoĸ) V. gebunden: zum erstenmal. Nur noch in ganz wenigen Formen gebraucht.
takorngarpâ sieht ihn zum erstenmal.
takorngartaĸ fremd, zum erstenmal gesehn.
tussarngartaĸ fremd, zum erstenmal gehört. Z. B. Ap. 2, 4.
Dagegen die Form tussarngarpâ hört’s zum erstenmal, tuktungarpoĸ, oĸautingarpâ, wie im Wbch. angegeben, im Süden nicht gebräuchlich.
171. -roĸpâ, (-rorpâ) c. s. -roivoĸ s. s. auch wohl eine Bildung vom Vial. kut bei Körperteilen: er fährt ihm (s. s. jmdm. mik) da durch, da hinüber, trifft ihn da.
kênaroĸpâ fährt ihm ins, übers Gesicht, trifft ihn da (z. B. aus bei Spritzen mit Wasser), bezw. thut ihm da weh.
õmateroĸtauvoĸ ist ins, durch Herz getroffen worden, z. B. durch eine Kugel; auch bildlich: durch ernste Worte &c.
timeroĸpâ schiesst, wirft ihn an oder durch den Leib, Rumpf (nicht in die Glieder); auch: vernimmt, hört es ganz (letzteres vielleicht nicht mehr allgemein gebräuchlich).
61. -rorpoĸ er wird s. -́ngorpoĸ Anm. 2.
†-̂rpoĸ s. s. u. c. s. sagt (c. s. ihm) so und so, spricht das und das Wort; wird nicht an den Stamm gehängt, sondern an die volle Wortform.
nãmaĸsivoĸ es ist vollbracht;
nãmaĸsivôrpoĸ er sagt: nãmaĸsivoĸ.
nãmaĸsivôrpâtit er sagt dir: nãmaĸsivoĸ.
malliksinga folgt mir; malliksingârpâse er sagt zu euch: malliksinga!
kinauvâ wer ist er? kinauvârpunga ich sage kinauvâ.
unêt mag’s sein; unêrpoĸ er sagt unêt.
perĸojat tigliktuksaungilatêrtut die Gebote, die aussprechen: tigliktuksaungilatit.
very bârtoĸ er sagt: very bad.
170. -̂rpoĸ, -rpoĸ und -arpoĸ s. s. (einzelne auch c. s.) geht dahin, dadurch. Verlängerung des Term. und Vial. Bildet verschiedne Formen (s. das erste Verzeichnis Nr. 170 in § 383), welche im einzelnen in ihrer alphabetischen Reihe zu finden sind.
55. -ruseĸ ein Neben—; s. useĸ.
8. -rut s. -ĸut Anm. 1.
14. saĸ s. das richtigere -ksaĸ.
§ 471.
143. saraipoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: bald, schnell; auch: bald einmal (= hat die Gewohnheit). Vgl. das sehr ähnliche sârpoĸ.
nunguvoĸ; nungusaraipoĸ es ist schnell zu Ende.
nungupâ; nungusaraingilara ich mache es nicht schnell zu Ende.
274sanguvoĸ; sangusaraipoĸ er wendet sich bald, ist wetterwendisch, unbeständig.
tussarsaraipâtigut er hört uns bald.
pisaraipoĸ er thut schnell, d. h. z. B. wird schnell krank, ist schnell auffahrend, hitzig &c.
ĸeasaraipoĸ weint schnell einmal (das ist so seine Art).
aularsaraipoĸ geht schnell einmal aus, pflegt so zu thun.
163. sarpâ c. s. saivoĸ s. s. bei manchen bestimmten Wörtern:
sârpâ c. s. sârivoĸ s. s. V. nicht mehr recht beweglich: macht ihn (s. s. jmdn. mik); macht, dass er; arbeitet darauf hin, dass er. Davon mit ut:
saut ein Mittel, um das zu bewirken. S. auch Anhang § 502 f.
idluarpoĸ; idluarsarpâ macht ihn (selbstthätig) gut, recht.
kẽnnarpoĸ ist scharf (NB. Die erste Silbe geschärft, drum Doppel n).
kẽnnarsarpâ macht ihn (selbstthätig) scharf.
mannikpoĸ; manniksarpâ macht es glatt, eben.
manniksaut Mittel dazu, z. B. Platte, Mangel.
sêrnarsaut Mittel, um sauer (sêrnarpoĸ) zu machen, Sauerteig.
ĸagvarsaut Mittel, das in die Höhe (ĸagvarpoĸ) zieht, erweicht, bes. Leinsamenumschlag.
nangiarpoĸ fürchtet sich; nangiarsârpâ (s. s. sârivoĸ) bringt ihn in Angst, in eine gefährliche Lage (etwa durch einen Griff, Stoss).
sivôrasârpâ, kiosârpâ macht ihn sich fürchten, antworten (etwa durch körperliche Züchtigung).
sungiutivoĸ gewöhnt sich; sungiutisaivoĸ macht jmdn. sich gewöhnen, leitet ihn an z. B. im Erwerb und dgl.
Anm. sarpâ (bei bestimmten Wörtern sârpâ) und típâ: „sarpâ drückt immer eine positive Selbstthätigkeit aus, wodurch er sich von típâ (das in vielen Fällen zwar auch eine gewisse mittelbare Selbstthätigkeit nicht ausschliesst) unterscheidet.“ Bei manchen Verben sind beide Anhänge nebeneinander im Gebrauch, z. B. tupaksârpâ (wobei das selbstthätige Aufrütteln ausgedrückt wird) und tupaktípâ; ningarsarpâ und típâ, ĸaumarsarpâ und típâ; auch idluartípâ, sivôratípâ vgl. die obigen Beispiele. Aber típâ hat scheint’s sarpâ manchmal verdrängt. So wird jetzt z. B. auktípâ er schmilzt es (macht es schmelzen, tauen: Metall, Schnee &c.) von vielen ganz = auksarpâ, ja lieber gebraucht, wie z. B. beim ganz selbstthätigen Auftauen des Schnees in der Hand; (auch auktosarpâ, auksiarivâ).
84. sarpoĸ s. s. und c. s. N. beweglich: er holt, geht (fährt) um zu holen; c. s. für ihn. Ganz = itorpoĸ, wo die Beisp. zu vgl. Unterschied von tarpoĸ s. bei diesem § 482 Anm.
pipse; pipsisarpâ holt getrocknete Fische für ihn.
nulluaĸ; nulluaĸsarpoĸ holt Netze.
Anm. sât (NB. mit langem â) kommt für den Plur. des Nom. Part. sartut vor, z. B. puijisât uvlome utterniarput die Seehundholenden werden heut zurückkommen. Vgl. aulât für aulârtut § 340. Desgl. liaĸ, niaĸ. Anm. bei niarpoĸ.
§ 472.
144. sârpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich. Ähnlich wie saraipoĸ, doch nicht nur „bald“, sondern: schnell (gleich, sofort) u. zwar mit dem näheren Sinn: schnell ein wenig, schnell und kurz. Das Negativ ist
nasârpoĸ* (ganz ähnlich wie saraingilaĸ) nicht schnell, nicht bald, ist langsam dazu, zögert zu —.
nunguvoĸ; nungusârpoĸ es ist schnell zu Ende.
tikinasârpoĸ ist nicht schnell, nicht bald gekommen.
tussarnasârpoĸ, tussarsaraingilaĸ hört nicht schnell.
angergautivâ; angergautisârniarpara ich werde es gleich schnell nach Hause bringen (es wird nicht lang dauern, ich kann z. B. schnell wieder hier sein).
angergautisarainiarpara werde es bald, schnell nach Hause bringen (dabei unbestimmt gelassen, ob man nicht etwa zu Hause bleibt).
ingisârpoĸ setzt sich schnell ein wenig (um bald wieder aufzustehen).
ingisaraipoĸ: er setzt sich bald.
tigusârpâ er ergreift es schnell (bei plötzlichem Erfassen; in diesem Sinn also nicht tigusaraipâ).
Anm. saraipoĸ und sârpoĸ. Im Gegensatz zum ersteren wird durch sârpoĸ scheint’s nicht bloss der Eintritt der Handlung als ein schneller (und zwar sofortiger, nicht bloss baldiger) bezeichnet, sondern die Handlung selbst auch als eine schnell vorübergehende. Aber doch berühren sich diese Begriffe so nah, dass es oft ziemlich einerlei ist, welcher Anhang gebraucht wird. Dabei ist weiter zu erwähnen, dass sârpoĸ sehr viel vom Esk. da gebraucht wird, wo wir einen solchen Zusatz nicht erwarten würden; wobei dann das im sârpoĸ liegende „ein wenig“ fast nur als Höflichkeitsphrase erscheinen kann, und nicht grade der Wirklichkeit entspricht. Z. B. ovanêsâlaurit sei (bleibe) schnell ein wenig hier, wobei zum Schluss sein Gewicht darauf zu liegen braucht, dass das Hierbleiben ein ganz kurzes ist. Ganz ebenso bei ĸaisâlaurle lass ihn schnell ein wenig kommen!
Noch andre Beispiele: sennasâlauniarĸunga ich möchte schnell ein wenig arbeiten (es soll nicht lang dauern); kattimgasâlaulârĸogut wir werden schnell ein wenig zusammensein, wohnen (und dann uns bald wieder trennen); zum Kaufmann gesagt: ĸaitsisâlaurit gib doch schnell (dies od. das) her (etwa: ich will nicht lang aufhalten)! epusâlaurit rudere schnell ein wenig! pisâlauruk mach’s schnell (ein wenig)! S. auch Jak. 1, 19. 25. Mt. 13, 5. 6. 21, 20.
68. serpâ, sêvoĸ versieht ihn damit s. -lerpâ.
107. sertorpoĸ Kl. 3 -tsertorpoĸ s. s. und c. s. V. thut, stellt sich, als ob er. Nicht völlig beweglich (?) bes. häufig aber mit dem Neg.
-́ngitsertorpoĸ thut, als ob er nicht.
toĸovoĸ; toĸosertorpoĸ er stellt sich tot.
pivoĸ; pisertorpoĸ verstellt sich, stellt sich unwissend, schwach, während er doch wissend od. stark ist &c. Jos. 8, 15. 1 Kön. 20, 38. 2 Chron. 18, 29. Ps. 34 Überschrift.
pingitsertorpoĸ thut, als ob er nicht etwas thäte, als wenn nichts wäre. Unser listig sein, List wird oft dadurch ausgedrückt.
276kamagivâ; kamagingitsertorpâ thut, als wenn er ihn, es nicht beachte. Unser langmütig sein wird manchmal dadurch ausgedrückt. Ap. 13, 18.
ĸanimasertorpoĸ stellt sich krank; takorngartausertorpoĸ verstellt sich, als ob er ein Fremder sei, stellt sich fremd 1 Kön. 14, 2. 6. ĸanoengitsertorpoĸ thut, als ob nichts mit ihm wäre, z. B. thut, als ob er gesund, gleichmütig, redlich sei, während er doch unwohl, ärgerlich ist, Böses im Sinne hat.
* Dieses na in nasârpoĸ ist wohl dasselbe wie beim neg. Inf. (nane, nago) s. § 269. Aber es kommt hier kein Ausstossen des n vor, wie bei einigen Formen des Inf. und nach niar im Imp. § 270. Also heisst Kl. 1 und 2 nicht -rasârpoĸ, -gasârpoĸ, z. B. nicht tussarasârpoĸ, mallugosugasârpoĸ, sondern tussarnasârpoĸ, mallugosungnasârpoĸ (wie tussarnago &c.). Das ähnlich klingende -nasuarpoĸ § 451 verhält sich anders.
§ 473.
21. siaĸ N. frei: ein bekommener, erhaltener, bes. durch Finden od. Kauf, aber auch sonstwie; gehört zu sivoĸ. Nach t Hilfsvokal. Meist mit Suff. oder -rivâ:
sianga sein bekommener, d. h. den er bekommen, gefunden, gekauft hat.
siarivâ er hat es zum erhaltenen, d. h. hat es erhalten &c., bes. gekauft.
eput; eputisiara (od. siarijara) mein, das von mir gekaufte, gefundene Ruder.
saviksiara illingnit das Messer, das ich von dir gekauft.
pisiarivâ er hat es zum erhaltenen, gekauften Ding (pe), d. h. hat es gekauft.
Anm. ut und usiaĸ. Gewisse Worte werden durch diese Endung klar unterschieden. Mit ut bezeichnen sie nur das, was man gibt, mit usiaĸ nur das, was man bekommt. Im Deutschen lässt der Ausdruck oft doppelte Bedeutung zu, z. B. „mein Geschenk“ sowohl das, was ich gebe, als das, was ich bekomme. Dagegen esk. piliut das Geschenk, das man gibt; piliusiaĸ das man bekommt; akkiliutigivâ er hat es als Bezahlung, d. h. nur: er gibt es als Bezahlung; akkiliutâ seine Bezahlung (Sold), die er gibt; Röm. 6, 23. akkiliusiarivâ er hat d. h. bekommt es als Bezahlung; aitût (Ap. 10, 4 Almosen) was man mitteilt, aitûsiaĸ was einem mitgeteilt wird; tujût ein fortgesendetes, tujûsiaĸ ein zugeschickt bekommenes Geschenk; tunnergut die gegebene, tunnergusiaĸ die erhaltene Gabe, Opfer &c.; (z. B. Ap. 14, 13); illangiusiaĸ der bekommene Anteil.
161. siarivâ, sêvoĸ wartet, s. -tsiarivâ.
69. -sijarpoĸ, -tsijarpoĸ s. -lijarpoĸ.
168. sikpoĸ s. pasikpoĸ.
§ 474.
91. simavoĸ (oft auch -mavoĸ) s. s. und c. s. beweglich: hat (c. s. ihn, es) so gethan (und ist nun so); drückt = unserm Perfektum die Vollendung der Handlung nachdrücklich aus*. Vgl. § 219 f. und die Beisp. bei -mavoĸ und -ngavoĸ.
An manchen c. s. Verben mit pass. Sinn: ist gethan worden, dann = taumavoĸ, -jaumavoĸ s. Anm. 1.
itterpoĸ; ittersimavoĸ ist (war) hineingegangen und ist (war) nun drin.
tikisimavâ er ist zu ihm gekommen, und ist nun da.
277inuarpâ; inuarsimavâ hat ihn ermordet.
inuarsimavoĸ hat gemordet (von inuarpoĸ) jmdn. od. sich selbst (ingminik). Aber auch, wenn dies aus dem Zusammenhang klar: ist gemordet worden (von inuarpâ), wofür klarer: inuartaumavoĸ.
neksarsimavoĸ (von neksarpâ = taumavoĸ) ist mitgenommen worden, ist mit.
supôrumik neksarsimavoĸ (von neksarpoĸ) hat die Pfeife mitgenommen, hat sie mit.
nessarsimavoĸ hat die Mütze auf, die Kappe über (entw. = hat sie sich aufgesetzt von nessarpoĸ refl. od. = ist ihm aufgesetzt worden von nessarpâ).
nipangersimavlune nivingavoĸ (aufgehört habend zu reden und nun) schweigend hängt er.
iglua malliksimaĸattarpoĸ (wenn das eine, Auge z. B., schlecht ist) folgt das andre öfters; das Folgen als mehr dauernder Zustand gedacht. S. Anm. 2.
Anm. 1. simavoĸ hat Pass. Bedeutung (s. o.) nicht bei allen c. s. Verben, sondern nur bei solchen, die an sich schon die Neigung haben, mit der Endung poĸ auch pass. Bedeutung anzunehmen, wovon § 228 die Rede. Vgl. § 502, b. Z. B. ijersimavoĸ ist verborgen, von ijerpâ; nakasimavoĸ (= taumavoĸ) ist abgehauen worden von nakappâ. — Die Beisp. o. zeigen, dass so bei manchen Verben simavoĸ einerseits pass., andrerseits aktive od. refl. Bedeutung haben kann; z. B. noch: aglaksimavoĸ (= taumavoĸ) ist geschrieben worden, aber auch: aglangnik aglaksimavunga habe geschrieben.
Anm. 2. simavoĸ einen Zustand ausdrückend. Wie aus den obigen Beisp. sich ergibt, drückt simavoĸ also dabei auch einen (einigermassen) dauernden Zustand aus, und zwar nicht nur den nach vollendeter Handlung eintretenden Zustand („ist nun so“); sondern dann auch manchmal in andrer Weise die Dauer der Handlung selbst (ähnlich wie -mavoĸ und -ngavoĸ; s. o. das letzte Beisp.) Z. B. angersimavoĸ, malliksimavoĸ nicht bloss: hat einmal zugesagt, gefolgt, sondern: bleibt nun auch in zusagendem, folgendem Zustand, sagt zu, folgt (länger dauernd). Dann ist simavoĸ etwa gleich dem engl. he is doing im Gegensatz zu he does. Mit naheliegender Gedankenverbindung scheint dabei dann auch die Gewissheit der Handlung einigermassen ausgedrückt zu werden.
So wird simavoĸ auch in Verbindung mit dem Futurum gebraucht, in einer Weise, die einem befremdlich sein müsste, wenn man nur bei dem Begriff der Vollendung stehn bliebe. Also z. B. nicht nur: ittersimalârpat wenn er hineingegangen sein wird (Vollendung in der Zukunft), sondern auch: aviniarpatta malliksimatuinarpunga (od. tuinarniarpunga) wenn sie sich trennen, werde ich nur folgen; ĸaupat Gûdib sângane kattimalârupta, angersimanasuarluta pita lasst uns uns bestreben (volle, fertige, dauernde, gewisse) Zulage zu geben; ôgarniarviksaĸarpat, ikajulârpunga = I will help; daneben: ikajorsimalârpunga = I will be helping.
* ob diese Vollendung nun in der Vergangenheit („hat damals, hatte, war ge—“) oder in der Gegenwart („hat, ist jetzt od. kürzlich ge—“) stattfinden mag. Z. B. ittersimangmat tikilauĸpogut als er hineingegangen war, kamen wir an; aber ebenso: mânna ittersimavoĸ jetzt ist er hineingegangen; attuarsimavakka ich habe sie gelesen, entw. früher (dann ähnlich wie attuarsimalauĸpakka) oder auch eben jetzt: oĸautsit mânna attuarsimajakka (= attuarêrtakka) die Worte, die ich jetzt gelesen habe (z. B. gleich nach der Verlesung des Textes gesagt).
Wird -lauĸpoĸ dazugesetzt, so wird natürlich nur die Vollendung in der Vergangenheit ausgedrückt; und zwar weist -lauĸsimavoĸ im Gegensatz zu simalauĸpoĸ auf eine recht ferne Vergangenheit zurück; z. B. takosimalauĸpoĸ hat (früher, damals) gesehn, takolauĸsimavoĸ dasselbe, nur vor geraumer Zeit.
§ 475.
137. sínnarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: endlich.
aularpoĸ; aularsinnarpoĸ geht endlich fort, aus (nachdem er lang gewartet).
attorpâ; attorsinnarpara ich brauche es endlich.
itterpoĸ; ittersinnalerpoĸ geht endlich hinein.
tikipâ; tikisinnarpapse ich komme endlich zu euch (nachdem ich lang ausgeblieben).
sinerpoĸ, siniarpoĸ kauft, siniutivâ s. sivoĸ.
-siorpoĸ, -tsiorpoĸ macht, s. -liorpoĸ.
27863. siorpoĸ s. s. und c. s. N. beweglich: a) er sucht nach; b) bewegt sich darin oder darauf, diese Bedeutung aber mit beschränktem Gebrauche c) bei Festen: er feiert.
siorpâ c. s. meist: er sucht ihm, für ihn (vgl. Anm. 2).
a) tukto; tuktusiorpoĸ sucht nach Renntieren.
tume; tumisiorpoĸ sucht nach Spuren.
iniksaĸ ein (künftiger) Platz; iniksarsiorpoĸ sucht sich einen Platz, Aufenthaltsort.
iniksarsiorpâ sucht für ihn, es einen Platz.
issumaksarsiorpoĸ sucht Gedankenssache, überlegt.
illaksarsiorpâ sucht für ihn Gefährten oder einen Gefährten.
susiorĸêt, sunasiorĸêt was suchst du? oder: suchst du was?
b) mauja weicher, tiefer Schnee; maujasiorpoĸ bewegt sich durch solchen Schnee.
unnuaĸ; unnuaĸsiorpoĸ geht, reist in der Nacht.
tâĸ; tâĸsiorpoĸ bewegt sich in Finsternis.
c) uvloĸ; uvloĸsiorpoĸ feiert den Tag, feiert ein Fest.
Sontagesiorpoĸ feiert den Sonntag.
Anm. 1. In Bedeutung b) auch direkt an den Verbalstamm in niptaisiorpoĸ, erginaisiorpoĸ fährt, reist &c. in dickem, trübem Wetter. Vgl. 1 Kor. 13, 12.
Anm. 2. siorpâ c. s. hat neben der obigen hauptsächlichen (bes. auch nach -ksaĸ: -ksaĸsiorpâ) Bedeutung auch folgende andere; „er sucht sein (des Objektes) —“; z. B. tumisiorpâ (= tumingit ĸennerpait) er sucht seine Spuren (anders als in Grld. gebraucht); und besonders: „sucht unter ihnen“, z. B. anginersiorpait, mikkinersiorpait, ânanaunersiorpait er sucht die grössten, kleinsten, schönsten unter ihnen aus. Ebenso: takkeĸatisiorlugit, ivjoĸatisiorlugit such die gleich langen, gleich dicken unter ihnen aus! oder auch: such gleich lange (wie diese andern hier sind)! Dagegen mit s. s. takkeĸatigêksiorit (nicht takkeĸatisiorit) sâĸatigêksiorit such einerlei lange, einerlei dünne! Denn takkeĸatisiorit, angeĸatisiorit heisst: such jmdn., der gleich lang, gleich gross ist wie du. Vgl. -ĸat.
63. siut, (ib, ik, it), nicht immer (s. Beisp. unter a), aber doch meist aus siorpoĸ und ut entstanden; dann: N. (und V.) beweglich: a) „was man zu der Zeit od. bei der Gelegenheit od. behufs dessen braucht“. Besonders auch z. B. bei Medizinen gebraucht. b) Bei einzelnen bestimmten Worten auch: was gewissermassen sich da und da braucht, d. h. was da oder zu der Zeit erscheint, sein Wesen hat*. Nach § 494 Fussn. nicht siût. Kommt auch an manchen Verbalstämmen vor. Ebensowohl manchmal als -siut, d. h. mit Ausstossung des vorhergehenden Konsonanten; dies wohl meist infolge ungenauer Aussprache, bei killisiut (s. d. Beisp.) aber durchaus bewusst.
Durch diesen Anhang können viele unsrer zusammengesetzten Wörter gegeben werden, wie „Mittagsmahlzeit,“ „Männerkleider“ u. s. w.
a) uvlâĸ, uvlâĸsiut was man am Morgen braucht, z. B. Frühstück, Morgensegen.
sontagesiutit Plur. dessen man sich Sonntags bedient, z. B. Sonntagskleider od. die Sonntagslitanei &c.
ãniasiut (von ãniaĸ od. ãniavoĸ?) was man fürs Leiden, Schmerzen braucht, Arzenei, Medizin.
ijesiut Augenmittel.
arnarsiutit Dinge, die man für Frauen (arnaĸ) braucht, d. h. welche Frauen brauchen, z. B. Frauenkleider.
ingergasiutit (vom Verb ingergavoĸ) Reisebedürfnisse, z. B. Peitsche, Schlitten, Reisekleider &c.
kíllisiut Mittel für einen Schnitt, eine Wunde (kílleĸ), etwas Blutstillendes, Pflaster u. dgl. Dagegen
NB. kíllersiut (von kíllersivoĸ abzuleiten) Mittel zum Verwunden, Wundmachen, d. h. Spanische Fliege.
Vgl. ĸillersiut, ĸellersiut (von ĸelersipoĸ) Mittel, die Haare aufzubinden, Haarband.
b) ĸausiut (von ĸau oder ĸauvoĸ?) Morgenstern (= der in der Morgenfrühe erscheint); auch z. B. ein kleines Kind, das immer früh beim Morgengrauen aufzuwachen &c. pflegt. Über die Erklärung nach Nr. a) s. d. Fussn.
unnuaĸ; unnuaĸsiut ein Mensch oder Tier, das in der Nacht sein Wesen hat.
imaĸsiutit, nunasiutit Wassertiere, Landtiere.
ingiulik; ingiuliksiut Schwingwellenvogel, Kragenente.
Weitere Beisp. zu a): neĸât sagvisiutit (isländisches) Moos für die Brust: pingoaksat sorusersiutit Kinderspielzeug; angutisiutit was Männer brauchen, Männer —; ĸejuit kattimaviksiutit Kirchenholz; nerrimârvik kattititauviksiut Hochzeitsmahl. Von einem Verbalstamm: nerrimârsiutit dessen man sich bei der Mahlzeit bedient, z. B. Tischgebet; imgeruseĸ sâlaĸarsiut Ps. 47 Siegeslied; soraersiut das beim Aufhören gebraucht wird, z. B. ein Schlussvers &c.
* Sollte man nicht in den hieher unter b) gehörigen Wörtern doch eig. eher das Nom. part. siortoĸ oder siorte erwarten? Ist das ut nicht befremdend? Wie hat man sich dessen Erklärung in siut zu denken? Ist die oben in den Worten: „was (gewissermassen) sich selbst da und da braucht“ versuchte Erklärung die richtige? — Ganz dieselbe Frage in Bezug auf das ut kann sich bei ĸopanoarniut und ĸajarniut (s. die letzten Beisp. bei niarpoĸ § 459, kurz vor Anm. 1) regen.
Eine andre Erklärung von ĸausiut (vgl. grld. Wbch.) nach Nr. a) ist folgende: „was man bei Gelegenheit des Tagwerdens braucht“, „Mittel, um in der Morgenfrühe zu erkennen, wie weit es noch bis zum eig. Tag“. Aber die andern Beisp. unter b) lassen sich wohl kaum in dieser Weise erklären. Sie kommen übrigens, ausser ĸausiut, so in dieser Bedeutung in Grld. nicht vor.
§ 476.
*155. sivoĸ I nur zur Bildung der s. s. Form von c. s. Verben; s. schon § 379; bes. aber § 222.
62. sivoĸ II s. s. und c. s. N. und V. beweglich.
a) An Nennwörter.
sivoĸ s. s. er findet, trifft an (sieht), erhält, (dann auch oft bei sichtbaren Gegenständen) kauft etwas? (für sich);
sêvoĸ s. s. für einen andern.
sivâ c. s. 1) meist: findet u. s. w., kauft für ihn; so bes. in der Verbindung mit -ksaĸ. In der Bedeutung kaufen ist hier als s. s. („für jmdn.“) wohl mehr sinerpoĸ als sêvoĸ gebräuchlich.
2) seltner: „er findet sein (des Objektes) —“.
1) saviksivoĸ er findet, bekommt, kauft ein Messer.
savingmik pisivoĸ (von pe Ding) er kauft ein Messer.
inuksivoĸ trifft, sieht Menschen.
nâpkigijauneĸsivoĸ findet Erbarmen (erbarmt werden).
akkiliutiksarsivoĸ erlangt Bezahlung(ssache), für sich.
akkiliutiksarsêvoĸ erlangt Bezahlungssache für jmd. anders.
280iniksarsivâ findet eine Stelle, Aufenthaltsort für ihn.
ĸaĸĸôjaĸsivara una | ich kaufe Schiffsbrot für ihn. |
ĸaĸĸôjaĸsinerpunga ôminga |
nutârsivunga (savingmik &c.) ich finde, bekomme, kaufe ein neues (Messer &c.), speziell ich finde, sehe neue Spuren (inungmik von einem Menschen).
2) tumisivara ich finde seine Spuren.
tukkisivara ich finde seinen Sinn (eig. Längsrichtung § 128 Fussn.), verstehe es.
kênarsilungilara ich sehe sein Gesicht nicht; s. Wbch.
Anm. 1. Für das einfache sivoĸ wird öfters gebraucht: siniarpoĸ sucht sich zu verschaffen, zu kaufen, kauft. Und davon siniutigivâ kauft dafür, hat es zu seinem Kaufmittel; und siniutivâ kauft für ihn. Vgl. Wbch. Seite 249 pisiniut &c. Luk. 22, 36. Z. B. una tobâgesiniutigivara (= tâpsomunga tobâgesiniarpunga) für dies suche ich zu kaufen, kaufe ich Tabak; tobâgesiniutivara ernera (oder tobâgemik pisiniutivara ernera) ich kaufe für meinen (nicht anwesenden) Sohn Tabak; tâmna ernerma ĸukkiutisiniutâ dies (ist) meines Sohnes Flintenkaufensmittel, d. h. dafür will er sich eine Flinte kaufen.
b) An Verben, bes. solchen, die eine Beschaffenheit, einen adj. Begriff ausdrücken:
sivâ c. s. sêvoĸ s. s. er hat ihn (s. s. jmdn. mik) so und so gemacht; eig. hat für ihn das und das erlangt, gefunden. Häufiger wohl noch mit típâ: sitípâ.
sivoĸ s. s. er, es ist so und so geworden, ist nun so, wird so; eig. hat sich so und so gemacht, für sich das und das erlangt. Vgl. auch noch im einzelnen giksivoĸ bei gikpoĸ, narsivoĸ bei narpoĸ, tusivoĸ, -rĸortusivoĸ bei tuvoĸ, -jariksivoĸ, ungnarsivoĸ. Beachte auch die Verbindung sivalliavoĸ wird zunehmends.
idluarpoĸ ist gut, recht; idluarsivâ (sitípâ) hat ihn gut, gerecht gemacht.
idluarsêvoĸ ôminga dasselbe.
idluarsivoĸ ist gut, recht geworden (nachdem es vorher anders war).
silikpoĸ ist breit; siliksivâ hat es breit gemacht.
ĸaĸorpoĸ ist weiss; ĸaĸorsivoĸ ist weiss geworden (wird weiss).
târpoĸ ist finster; târsivoĸ ist dunkel geworden.
nellonarpoĸ ist ungewiss; nellonarsivoĸ ist ungewiss geworden, wird ungewiss.
unukput sind viele; unuksivalliavut sie werden zunehmends viele, werden immer mehr.
nakorpoĸ ist gut, hat Kraft; nakoĸsivoĸ ist gestärkt, erquickt, hat sich erholt.
nakoĸsivâ (sitipâ) hat ihn erfrischt, erquickt, erquickt ihn.
ânanausijauvoĸ wird schön gemacht (z. B. „verklärt“).
sinikpoĸ schläft; sinisivoĸ (silerpoĸ) wird schlafend, ist schlafend geworden, d. h. schläft ein, ist eingeschlafen.
ĸeavoĸ weint; ĸeasivoĸ (silerpoĸ) wird weinend, ist weinend geworden, d. h. fängt an zu weinen (nachdem er’s vorher nicht gethan).
Anm. 2. Kommt es darauf an, das Präsens: er macht ihn, er wird, deutlicher auszudrücken, so setze man den Anhang -lerpoĸ fängt an od. andre dazu. S. Anm. bei -lerpoĸ. Z. B. tâĸsilerpoĸ fängt an dunkel werden = wird (jetzt) dunkel; ânanausijaulerpoĸ wird (jetzt) verklärt. Neben idluarsivâ hat ihn gut gemacht, wäre idluarsarpâ macht ihn gut (ist selbsteigens damit beschäftigt), und ähnlich: idluartinasuarpâ, idluarsarasuarpâ für das Präsens zu wählen.
tobâgesiniutivara ernera
tobagesiniutivara
§ 477.
15. soaĸ* (sûb, soâk, suit, aber doch auch soab, soat) N. beweglich: gross. Nach ĸ und nach einem Vokal -rsoaĸ (= ĸsoaĸ), nach k: -ksoaĸ, nach t: -tsoaĸ (oder mit Hilfsvokal -tersoaĸ). Viel gebraucht; nicht bloss von räumlicher Grösse, sondern auch um den hohen Grad einer Eigenschaft auszudrücken = sehr. Mit -uvoĸ:
sôvoĸ oder soangovoĸ ist gross.
ĸaĸĸaĸ; ĸaĸĸaĸsoangovoĸ od. sôvoĸ ist ein grosser Berg;
nuna; nunaĸsoaĸ ein grosses Land, oder die Erde.
nuvuk; nuvuksoaĸ eine grosse Spitze, auch Landspitze.
ĸukkiut Flinte; ĸukkiutsoaĸ Kanone &c. (auch ĸukkiutersoaĸ).
kiæksaut; kiæksautersoaĸ grosser Ofen; Offb. 9, 2. (auch kiæksautsoaĸ).
nippe; nippersuit (auch soat) 1) starke Stimmen. 2) deine starke Stimme.
ĸingmeĸ; ĸingmersoatit deine grossen Hunde.
ningarpoĸ zürnt; ningartoĸsôvoĸ ist ein gross zürnender, d. h. zürnt sehr.
tammarpoĸ irrt; tammartoĸsôvoĸ ebenso: irrt gewaltig.
unnuktut viele; unnuktovaksuit gross gross viele, = sehr, sehr viele.
125. soarpoĸ s. s. und c. s. V. sehr, gewaltig, von soaĸ. Nicht für sich allein gebräuchlich, sondern nur mit -dlarpoĸ:
soadlarpoĸ oder -vaksoadlarpoĸ s. -vakpoĸ I.
Kl. 1 und 4 -rsoadlarpoĸ, Kl. 2 -ksoadlarpoĸ, Kl. 3 -tsoadlarpoĸ.
nippeĸarpoĸ hat Stimme, redet; nippeĸarsoadlarpoĸ redet gewaltig (laut oder eindrücklich).
nippeĸarvigivâ redet zu ihm; nippeĸarvigersoadlarpâtigut er redet gewaltig zu uns.
* Bei uns mit s geschrieben, im Grld. aber ssuak, mit jenem § 8 näher besprochenen Laute, den die Labr. Aussprache doch auch oft hören lässt, als sehr weich klingendes sch (schoak).
§ 478.
11. -sôĸ od. -jôĸ V. beweglich: einer, welcher pflegt; = -sôngojoĸ Nom. Part. von -sôngovoĸ welches siehe. Ungemein häufig gebraucht. Ebenso, aber nur mit Suffixen, an c. s. Verba:
-sônga = -sôrijanga sein gepflegter, d. h. welchen er pflegt.
sinikpoĸ; sinisôĸ (od. jôĸ) einer, der zu schlafen pflegt, oft = er pflegt zu schlafen (§ 282).
taipkua sennasût die pflegen zu arbeiten, sind’s Arbeiten gewohnt, sind geschickt.
amuvoĸ (= amujauvoĸ) wird gezogen; amujôĸ was aufgezogen zu werden pflegt, Schubfach; auch Register (an der Orgel).
282upkuerpoĸ seine Thüre wird aufgemacht; upkuejôĸ (od. sôĸ) ein Schrank.
nunagivâ hat es zum Land (Aufenthalt); nunagisôra (= sôrijara) was ich zum Land zu haben pflege, oder: das pflegt mein Hand zu sein (§ 289).
maujaĸasôrâluk das (Land &c.) pflegt greulich viel weichen Schnee zu haben; aivigisôvut (= sôrijavut) das wohin wir zu gehn pflegen; piuserisôptut (= sôrijaptut ganz = piuserivaktaptut) wie (es) meine Gewohnheit (ist). Ebenso nunagisôptingnut; nuna inungnut aiviosôĸ od. aivigijausôĸ (oder nicht aivigisôĸ).
Ist dies -sôĸ als Zusammenziehung aus -sôngovoĸ, -sôrivâ oder umgekehrt als dessen Stammwort aufzufassen?
102. -sôngovoĸ od. -jôngovoĸ s. s. (und c. s.) V. beweglich: er pflegt zu; = pakpoĸ. Das c. s. wird kaum mehr gebraucht, ja von manchen gar nicht gelten gelassen, dafür das gewöhnliche:
-sôrivâ c. s. er pflegt ihn zu. Die Formen werden nach Belieben mit j über s beginnend gebraucht.
oĸarpoĸ; oĸasôngovoĸ, oĸajôngovoĸ (= oĸarpakpoĸ) pflegt zu reden.
ĸaiblarpâ; ĸaiblasôrivâ (seltner ĸaiblasôngovâ) pflegt ihn zu ermahnen.
taimaipoĸ er, es ist so; taimaisôngovoĸ so pflegt er, es zu sein.
102. sugivâ glaubt, dass er s. nasugivâ.
152. -suípoĸ nie, s. -juípoĸ.
108. -sukpoĸ ist aufgelegt zu, s. -gosukpoĸ.
136. -sungarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: zum letztenmal.
ovanẽpoĸ; ovanêsungarpoĸ er ist zum letzten Male hier.
itterpoĸ; ittisungarpunga ich gehe zum letzten Male ein.
attorpâ; attusungarpâ er braucht es zum letzten Male.
tikipoĸ; tikisungarpoĸ er ist zum letzten Male gekommen.
ĸaiblarpâ; ĸaiblasungarpagit ich ermahne dich zum letzten Male.
82. sungnípoĸ od. nípoĸ, manchmal -arnípoĸ. N. beweglich: es riecht danach; auch, aber wohl bloss in einem einzelnen Falle (s. u.): es schmeckt danach.
orĸssoĸ; orĸssorsungnípoĸ es riecht nach Speck, Öl.
isseĸ; issiarnípoĸ es riecht nach Rauch.
issiarnimêk das riecht nach Rauch!
ĸejuk; ĸejuksungnípoĸ, mehr: ĸejuarnípoĸ es riecht nach Holz.
tarrioĸ; tarriornípoĸ schmeckt nach Salzwasser, Salz; ist salzig. Mt. 5, 13.
igunăĸ riechendes Fleisch &c., igunârnípoĸ riecht danach; puja, pujanípoĸ riecht nach Ranzigem; supôrut, supôrutiarnimêk das riecht nach Tabaksrauch (eig. -pfeife)! isseriaĸ, isseriarsungnimêk das riecht nach Höhenrauch! ikkisungnimêk das riecht nach Brand, als ob’s brenne! (von welchem Stamme? dem Verbalstamm ikkipâ? oder von ikkineĸ mit Zusammenziehung?) S. auch: Geruch des Lebens 2 Kor. 2, 16.
†-sŭngŭvoĸ s. s. und c. s. V. wohl nicht ganz beweglich: ist bereit zu, ist am („parngnaerpoĸ sôrlo, od. pimmarigane pikasakpoĸ, od. piniartoĸ pilungitoĸ sulle“).
ĸeavoĸ; ĸuasŭngŭvoĸ ist am weinen, es ist ihm weinerlich; (vgl. ĸeasôngovoĸ er pflegt, ĸeagosukpoĸ ist aufgelegt zu weinen).
aivavoĸ; aivasunguvoĸ ist bereit zu zanken 2 Tim. 2, 24.
toĸĸopâ; toĸĸosunguvâ ist bereit, ist dran ihn zu töten.
arĸtaisunguvoĸ ist bereit zum, ist am rauben; Luk. 11, 39; annâtôtisunguvut, Röm. 1, 29 sind bereit, einander zu widerstreben; ebenso akkerartusunguvoĸ = „parngnaípoĸ akkerartornenmut“; toĸosunguvoĸ ist am sterben („piniarune“).
§ 479.
6. -t: Mittel, Ursache; nach einem Vokal d. h. nur bei den Verben von Kl. 4 öfters für ut: s. ut.
166. tailivâ c. s. tailitsivoĸ od. tailiklivoĸ s. s. beweglich: verhindert ihn (s. s. jmdn. mik) zu.
tailivoĸ refl. er, es* verhindert sich d. h. kurz = nicht.
Nur ist die Handlung (das sich Verhindern) eigentlich doch wohl mehr dauernd zu denken, als wenn die einfache Negation -́ngilaĸ angewendet wird. Sehr oft vermittelst dieser refl. Brücke (tailivoĸ) mit típâ:
tailitípâ c. s. tailititsivoĸ s. s. fast ganz gleich dem einfachen tailivâ**, nur eigentlich mehr mittelbar: macht oder hilft, dass er nicht; verhindert, dass er.
Sehr viel wird tailivâ auch imperativisch (in Inf. oder Imp. Form) gebraucht. NB. Ausführlicheres, sowie erschöpfendere Beispiele s. im Anhang § 502 ff.
ochovoĸ fällt um; ochotailivâ (tailitípâ) verhindert es am Umfallen.
serĸomípâ zerbricht es; serĸomítaililugo zerbrich’s nicht! pass auf, dass du’s nicht zerbrichst.
aktuivoĸ rührt an; aktuitailigit rühre nicht an (verhindere dich, anzurühren)!
perorpoĸ wächst; perortailivoĸ wächst nicht (verhindert sich zu wachsen).
itje perortailititsivoĸ die Kälte hindert am Wachsen.
134. -tainarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: a) zum erstenmal, im Verhältnis zur Vergangenheit, nachdem es vorher nicht geschehen, ähnlich wie -giorpoĸ Anm. 2. b) eben erst, soeben.
attorpâ; attutainarpâ er braucht’s zum erstenmal.
pijarêrpoĸ; pijarêtainarpoĸ ist eben erst fertig.
tikitainarpoĸ ist zum erstenmal, od. auch: ist eben erst gekommen.
tupakpoĸ; tupatainarpoĸ wacht eben erst auf.
ikajorpoĸ; ikajutainangilaĸ er hilft nicht zum erstenmal.
ikajungitainarpoĸ es ist das erste Mal, dass er nicht hilft.
Anm. 1. -tainarpoĸ hat auch manchmal neben den zwei obigen Bedeutungen im Zusammenhang die dritte: jetzt erst, ähnlich wie -sínnarpoĸ endlich. Z. B. neben a) aulatainarpoĸ er geht zum erstenmal aus (nachdem er lang geruht od. krank gewesen &c.) und b) er ging eben erst fort (z. B. auf die Frage: ist er schon fort?) auch die Bedeutung c) er geht, zieht jetzt erst fort (etwa nach langem Trödeln, od. nachdem andre schon längst fort sind) ähnlich wie das stärkere aulasínnarpoĸ.
Anm. 2. -tainarpoĸ (Bedeutung a) und -giorpoĸ zum erstenmal. Es trifft die Sache nicht, wenn der Unterschied so angegeben wird, dass das eine nur: zum erstenmal im Leben überhaupt, das andre nur: zum erstenmal nach längerer Zeit bedeute. Vielleicht trifft folgendes einigermassen den Sprachgebrauch:
a) Bei Verben, bei deren Handlung es überhaupt in Betracht kommen kann, wird -giorpoĸ gebraucht, wenn man die Handlung zum erstenmal ordentlich verrichtet, nachdem man bis dahin körperlich od. geistig nicht dazu fähig war (subjektivische Hinderungen: Jugend, Ungeübtheit &c.), während dies bei -tainarpoĸ so nicht der Fall ist. Z. B.
aglagiorpoĸ er schreibt zum erstenmal ordentlich (was man wirklich schreiben nennen kann), versteht’s jetzt, nachdem er oft schon die Feder in der Hand gehabt. | |
aglatainarpoĸ kann von einem gesagt werden, der zum erstenmal die Feder in die Hand nimmt und die ersten Krohaken hinmalt. | |
pissugiorpoĸ ein Kind, ein Kranker geht zum erstenmal ordentlich (und es scheint sein Zweifel zu sein, dass es so bleiben wird; „sapperungnaerpat“). | |
pissutainarpoĸ wenn er wohl geht, aber vielleicht noch fraglich, ob die Fähigkeit vollkommen erworben („sappikasaktomik tukkilik“: „annajanarpoĸ sulle“). |
angugiorpoĸ erwirbt zum erstenmal einen Seehund; von einem, der es bis dahin nicht verstanden, vermocht (Jugend, Unfähigkeit &c.). Ebenso tuktugiorpoĸ, ukjugiorpoĸ, ĸemukseriorpoĸ u. s. w.
b) Bei andern Verben ist’s einerlei. Z. B. takko-giorpâ und tainarpâ, tussa-riorpoĸ und tainarpoĸ, ovunga-riorpoĸ und tainarpoĸ; sillaĸi-giorpoĸ und tainarpoĸ (ist nach langer Zeit zum erstenmal schönes Wetter).
c) Aber selbst bei Verben der ersten Art (a) werden sie doch auch, abgesehen vom obigen Unterschied beim ersten Erlernen, oft ganz einerlei gebraucht. Z. B. angugiorpoĸ (ganz = -tainarpoĸ) auch von einem erwachsenen Erwerber, wenn er nach längerer Zeit wieder erwirbt. [Beides kann dann auch im Zusammenhang ziemlich = angusínnalerivoĸ sein.] Und aglagiorpoĸ (= tainarpoĸ) auch, wenn man jmdm. einen Brief schreibt, an den man früher nicht geschrieben hat.
Anm. 3. -tainarpoĸ wird auch in uneigentlichem Sinn oft gebraucht, wie wir etwa sagen: so wie noch nie. Z. B. pissutainarpunga ich bin (gewissermassen) zum erstenmal gegangen = so bin ich noch nie gegangen (wenn man einen bes. starken Marsch gemacht); aputeĸatainarpoĸ soviel Schnee hat’s noch nie gehabt. Hier ist das „zum erstenmal“ oder „nie“ nicht in mathematisch genauer Weise auszudeuten.
* „Dies von leblosen Sachen gebraucht ist entsprechend unserm: die Sache macht sich, während sie doch in Wirklichkeit nichts macht.“ Klschm.
** Einen Unterschied in der Anwendung von tailivâ und tailitípâ bei Verben, die zugleich c. s. und s. s. sind, s. bei den Beispielen § 504 letzte Fussn. zu puigortailitigut.
§ 480.
†-taisarpoĸ s. s. N. nicht beweglich: bekommt wenig.
tuktutaisarpoĸ bekommt wenig Renntiere.
aĸigetaisarpoĸ bekommt wenig Schneehühner.
35. taĸ der zu (ihm) gehörige. Meist nur mit Suff. od. -lik (s. u. talik) od. -ĸarpoĸ (s. Anm. bei talik).
„Die Zugehörigkeit ist aber nicht aufzufassen als dabei stattfinden müssend, sondern nur als für die (längere od. aber auch kürzere) Zeit stattfindend“. In Labr. wird dies taĸ besonders von der Zugehörigkeit zu leblosen Dingen, weniger aber zu lebenden Wesen gebraucht.
ĸejuk Holz; ĸejuktanga ihr (der zur Flinte gehörige) Schaft. ĸejuktaksaĸ Schaftholz.
285attaneĸ; nunab attanertanga des Landes Herrscher, der dem Lande zugehörige;
(inuit attanertangat aber nicht gebräuchlich).
aglait oĸausertangit die zur Schrift gehörigen Worte, die Worte der Schrift (auch bloss oĸausingit).
ajornerub siniktanga der mit der Sünde verbundene Schlaf, Schlaf der Sünde.
pe Ding, pitaĸ ein zu etwas Gehöriges:
pitaĸarpoĸ er, es hat (etwas; eig. etwas zu ihm Gehöriges).
kamiktanga sein (des Stiefels) Schaft; serĸallitsiviub ujaraktanga Mühlstein, Luk. 17, 2. sittijoĸtanga seine (eines Kranken) Verhärtung (etwa im Leib), für die Zeit ihm zugehörig.
45. talik (aus taĸ und -lik) N. beweglich: mit etwas dazu, dorthin Gehörigem versehen; besonders für Aufbewahrungsorte bestimmter Gegenstände gebraucht, aber nicht dafür allein; s. Anm.
umiaĸ, umiaĸtalik mit zugehörigen Böten versehen, d. h. Boothaus (umialik wo grade Böte sind).
ĸejuk; ĸejuktalik Holzschuppen.
argjat Asche, Pulver; argjatalik Aschen- oder Pulverbehältnis; wie argjaĸaut (was von manchen übrigens scheint’s mehr nur bei Pulver gebraucht wird).
Anm. taĸarpoĸ und talik. Da, wie oben gesagt, taĸ nicht nur den Begriff einer dauernden, sondern ebensogut auch einer kürzeren Zugehörigkeit, eines kürzeren Damitverbundenseins ausdrückt, so steht es ungemein häufig mit -lik und besonders mit -ĸarpoĸ, wo man es nicht immer besondere übersetzen kann, und diese Anhänge allein auch genügen würden. Z. B. auf die Frage: gibt’s Spuren? tumitaliogalloaĸ es hat da zwar (für die Zeit hingehörige) Spuren; wo tumiliogalloaĸ ebensogut genügen würde. Ebenso pitaĸarpoĸ und bloss pekarpoĸ er, es hat; sunataĸangilaĸ und sunaĸangilaĸ es hat nichts; tuktutaĸangilaĸ und tuktoĸangilaĸ es hat, gibt nicht Renntiere; sittijoĸtaĸarpoĸ er (der Mensch) hat eine (für die Zeit ihm zugehörige, od. mit der Krankheit verbundene) Verhärtung.
§ 481.
37. tâĸ, (tâb, tâk, tât) N. beweglich: neu. Nach t Hilfsvokal. Mit Suff. oft: ein neu (neulich) erhaltener, wo aber lieber eine Form von târivâ (er hat es zum neuen, vgl. târpoĸ) gebraucht wird. Kommt allein seltner vor, als man denkt. Öfters dafür die Zusammensetzung mit nutâĸ neu.
inuk; inuktâĸ der neue Mensch.
ômat nutâĸ od. ômatitâĸ ein neues Herz.
achâne saviktârilauĸtara mein d. h. das Messer, das ich voriges Jahr (neu) erhielt, od. mir anschaffte.
Sehr häufig dagegen das Verb:
târpâ (auch târtipâ) c. s. târivoĸ s. s. N. beweglich: hat ihm (s. s. jmdm. mik) das neu geschafft; überhaupt, ohne dass das „neu“ betont wird: hat ihn mit etwas versehen, das er eben vorher nicht hatte, das für ihn also neu ist.
târpoĸ hat ein neues bekommen, od. überhaupt: hat das bekommen, was er vorher nicht hatte. So wird târpâ ganz wie -lerpâ versieht ihn damit, gebraucht, und zwar noch mehr als dies. Vgl. die ersten Beisp. bei -lerpâ.
ĸarlik; ĸarliktârpâ (od. ĸarliktârivoĸ ôminga) er schafft ihm neue Hosen, od. schafft ihm Hosen überhaupt.
ĸajaĸtârpoĸ hat einen neuen Kajak bekommen od. auch nur: hat jetzt einen K. bekommen.
ittigaĸ; ittigaĸtârpâ macht ihm (dem Stiefel) einen neuen Fuss, d. h. schuht ihn vor.
asse; assetârpâ er schafft ein anderes (von derselben Art neu) z. B. an die Stelle eines Kastens einen andern, ob er nun neu ist oder nicht.
issumatârtitauvoĸ (seltner: târtauvoĸ) es sind ihm neue, andre Gedanken gegeben worden.
ameĸtârpâ überzieht es, gibt ihm einen (neuen) Überzug; iksivaviktârpâ sattelte ihn 1 Mos. 22, 3; sullugainertârput bekommen Ähren; Luk. 8, 15. S. auch Hiob 38, 4. 10; ĸollâtârpâ macht ihm (dem Hause) ein neues od. andres Dach (trotz Suffix; vgl. -ĸarpoĸ Anm. 4 und -ksaĸ Anm.); ernertârpoĸ er od. sie hat einen Sohn bekommen, ernertârivâ er od. sie hat ihn, den Sohn bekommen (auch etwa: ihn zum Sohn, beim Annehmen eines fremden Kindes).
60. taksauvoĸ, -jaksauvoĸ s. -uvoĸ und § 294.
56. taksarivâ, -jaksarivâ s. -givâ und § 294.
27. -tánnak, (aub, âk, ait) N. beweglich: breit, dick.
umiaĸ; umiatannak ein breites Boot („silliktôkpat, angijôngmangâllõnêt mikkijôngmangâllõnêt“).
kangerdluk; kangerdlutannak breite Bucht.
nuvuk; nuvutannak eine Landspitze (bei Nain) ihrer Gestalt wegen so genannt.
Samueletannak der breite, dicke Samuel (bei Personen besonders, wenn sie dabei klein sind).
§ 482.
85. tarpoĸ I s. s. und c. s. N. beweglich: er trägt, bringt, führt mit sich (sei es selbst tragend, sei es als Ladung in Boot und Schlitten), daher auch oft (bes. tariartorpoĸ, tariarpoĸ) zu übersetzen: er holt. c. s. für ihn.
(Klschm.: „sammelt — und bringt es nach Hause“.)
imeĸ; imeĸtarpoĸ er trägt, holt Wasser.
imertartauvogut es wird Wasser für uns geholt.
ĸejuk; ĸejuktariarpoĸ er geht Holz bringen, holt Holz.
ivik; iviktarpâ bringt, holt Strandgras für ihn.
Anm. Der Unterschied von tarpoĸ und sarpoĸ ist also der, dass man bei sarpoĸ (ebenso -itorpoĸ) nach dem zu Holenden, zu Bringenden erst ausgeht, dagegen bei tarpoĸ es schon bei sich hat. Umiakímut ĸingmetarungnanginapta denn wegen Kleinheit des Bootes konnten wir nicht (die) Hunde mit uns bringen (als wir jetzt zurückkehrten).
138. tarpoĸ II s. s. und c. s. V. nicht mehr völlig beweglich: öfters*. Wohl manchmal auch in der Form arpoĸ. Vgl. -goarpoĸ.
utterpoĸ kehrt zurück: uttertarpoĸ kehrt öfters zurück, geht hin und her, z. B. beim Suchen einer Spur.
avilorpoĸ klopft an, avilortarpoĸ öfters.
serĸorpoĸ; serĸortarpoĸ knallt (öfters) z. B. mit der Peitsche.
ĸiggerpoĸ; ĸiggertarpoĸ hüpft (nicht nur einmal).
annarpoĸ; annararpoĸ hat häufig kommenden Durchfall (itiktarpoĸ). Z. B. Ap. 28, 8.
Anm. Bei manchen Worten: tarpâ c. s. mit taivoĸ s. s. S. bes. -arpâ und die dortigen Beispiele. Desgl. tiglukpâ schlägt ihn mit der Faust, einmal, (tigluktarpâ Wbch. selten, mehr:) tigluatarpâ c. s. -taivoĸ s. s. mehreremal.
60. tauvoĸ, -jauvoĸ Passiv, s. -uvoĸ und § 229.
†terpâ c. s. terivoĸ s. s. terpoĸ refl. od. pass. Nicht grade häufig. Nach dem Grld. scheint die Grundbedeutung: „allmählich, nach und nach“. „Es scheint zuweilen (— in Labr. wohl vorherrschend —) zugleich die Bedeutung von típâ zu enthalten; möglich, dass es eine Umbildung davon ist: vgl. -juerpoĸ neben -juípoĸ.“ S. im Wbch.: pimariuterpoĸ (refl. macht sich); perorterput, perortersârput Mt. 4, 5. siamarterpait (tipait) z. B. Ap. 11, 19; siamarterput zerstreuen sich (nach und nach); siamarterivoĸ (jmdn.) wie siamartitsivoĸ. Ferner apterpâ, apterivoĸ, igupterpâ, allarterpâ, tessiterpâ, issakterpâ, angmarterpâ.
57. tigêkput, -jigêkput einander, s. -gêkput.
56. tigivâ, -jigivâ s. bei -givâ 1 (und Anm. = utigivâ).
154. tigivoĸ s. s. ist so — wie. Bei Vergleichungen, und zwar nur in Verbindung mit ĸanoĸ wie, imaĸ, taimak so und der Apposition tut wie.
takkivoĸ; ĸanoĸ takkitigivâ wie lang ist es?
imak (taimak) takkitigivoĸ es ist so lang.
ôtunaĸ silliktigijomik sennalaurit arbeite (mache) ein so breites wie dieses!
pensetut pingasutut akketotigivoĸ (akkekitigivoĸ) es ist drei Pence teuer (billig). Vgl. bei tôrpoĸ.
Anm. Man beachte, dass in abhängigen Sätzen neben ĸanoĸ öfters tigivoĸ gesetzt werden kann, oder auch nicht, mit einem kleinen Gedankenunterschied. Z. B. unipkârpoĸ ĸanoĸ entw. angitigijomik od. angijomik pitsiarviongmangâpse (od. viogapse). Im ersten Fall: er erzählt, in wie grosser Weise euch wohlgethan ist. Im zweiten Fall: er erzählt wie euch (und zwar) in grossem Masse wohlgethan ist.
* ingmikôrtartut werden in Labr. die einzelnen Abteilungen, Chöre der Gemeine genannt, weil dieselben in früheren Zeiten Mittwochs hintereinander für sich Versammlungen (Liturgien) hatten, „öfters (tarpoĸ) für sich gingen (ingmikkôrpoĸ)“.
es wird Wasser für uns geholt
Holz für uns
§ 483.
164. típâ c. s. titsigivoĸ s. s. V. beweglich: er lässt ihn, es (s. s. jmdn. mik); er macht, veranlasst, dass er. Aktives Lassen*. Nur in seltneren Fällen aus ein mehr passives Lassen, Zulassen.
288típoĸ refl. er lässt sich, macht sich.
NB. Das Ausführlichere, auch über die Inf. Form tillugo = während, indem er, so wie den Gebrauch von típâ erschöpfende Beispiele s. Anhang § 502 ff. Über das Verhältnis von tillugo und dem einfachen Inf. lune s. § 563.
kivgauvoĸ ist Knecht; kivgautípâ macht ihn Knecht sein, d. h. zum Knecht.
annivoĸ geht hinaus; annitípâ macht, bewirkt, dass er hinausgeht, sei’s durch andre, sei’s durch Drohungen, sei’s selbst anfassend.
(annípâ schafft ihn [nur mit selbsteigner Hand] hinaus; schafft es aus seinem Innern, d. h. sagt es heraus.)
annititsivoĸ macht hinausgehn (jmdn. mik).
uivêrivâ betrügt, verführt ihn; uivêrijautípâ macht, veranlasst, dass er betrogen wird, lässt ihn betrogen werden.
ningartillugo aularpoĸ während er (A) zürnte (eig. ihn zürnen lassend), ging er (B) fort. Zwei verschiedene Subjekte.
ningardlune (seltner ningartillune) aularpoĸ zürnend (od. sich zürnen lassend) ging er fort. Dasselbe Subjekt.
asserorpoĸ es verdirbt; asserortípâ lässt es verderben od. verderbt werden, sei es durch jemand anders od. durch eigne Nachlässigkeit; (asserorpâ er richtet es zu Grunde).
53. tôĸ, (tûb, tûk, tût) N. der das in grossem Masse, in grosser Zahl hat; (ein Land, Ort) wo es viel davon gibt. Hauptsächlich nur bei feststehenden Ortsnamen.
arveĸ; arvertôĸ wo es viel Walfische gibt (der alte Name des Hoffenthaler Landes).
aiveĸ; aiveĸtôĸ wo es viel Walrosse gibt.
inuksuk; inuksuktût (Inseln) wo es viel Steinwarten gibt.
So auch nullatartôĸ (Rama), parngertôĸ, manneĸtôĸ (bei Nain); amâĸtôĸ Kohlrübe s. § 579; kôroĸtôĸ ein Rifle, gezogenes Gewehr.
38. -toĸăĸ, (ab und aub, âk, at und ait) N. beweglich: alt.
inuk; inutoĸaĸ der alte Mensch.
iglo; iglotoĸaĸ das alte Haus.
pe Ding; pitoĸaĸ ein altes.
pôĸ pitoĸaĸ ein alter Sack.
kamît pitoĸait od. kamitoĸait alte Stiefeln (noch gute, ganze. Alte zerrissene: kamivinît).
†tômavoĸ aus torpoĸ und -mavoĸ: er isst; bei einigen Verben mit „lang“ zu übersetzen; s. darüber bei. torpoĸ a) 1 und Anm.
56. torivâ, -jorivâ s. -givâ 2 und nasugivâ.
* Dieses schliesst dann eine gewisse mittelbare Selbstthätigkeit nicht aus, sondern oft mit ein. Die unmittelbare Selbstthätigkeit drückt sarpâ aus, welches zu vergleichen.
§ 484.
79. torpoĸ s. s. und c. s. N. und V. „Die Grundbedeutung scheint: wendet es wiederholt an.“
a) An Nennwörter; meist nur s. s.
1) geniesst, isst, trinkt das; bei Essbarem. Hier auch oft die Form mit -umavoĸ d. h. tômavoĸ s. -mavoĸ b.
puijevinertorpoĸ (od. tômavoĸ) isst Seehundsfleisch.
puijevinertorominaĸ könnte man doch S. essen! § 462.
paungaĸtorpoĸ (tômavoĸ) isst Beeren.
vainitorpoĸ trinkt Wein. 1 Tim. 5, 23.
tobâgetorpoĸ (= tobâgeniarpoĸ) er raucht od. kaut Tabak.
naĸĸatannait mikkigaĸtorpakka ich esse die Rüben ungekocht, roh (mikkigaĸ).
inuktômajoĸ Menschenfresser (inuktorpoĸ). Vgl. aber Anm. 2.
2) er fährt; bei schwimmenden Fahrzeugen.
ĸajaĸtorpoĸ, umiaĸtorpoĸ fährt Kajak, Boot.
ĸajaĸtorpoĸ aber auch: er z. B. ein Hund frisst den Kajak, d. h. das Leder.
3) zieht an, c. s.zieht ihm an; bei Kleidungstücken. Vgl. das bei poĸ („hat angezogen“) Gesagte. Entspricht b) 2*.
ĸarliktorpoĸ, kamiktorpoĸ Sieht die Hosen, Stiefeln an.
Mehr Beisp. s. deutsches Wbch. unter: anziehn.
b) An Verben torpâ c. s. und s. s. meist aber s. s. tuivoĸ; öfters auch sorpâ, suivoĸ. Nicht völlig frei anzuwenden. Hier „drückt es die Handlung als eine wiederholte, oder als eine solche aus, die man sich aus mehreren einzelnen Verrichtungen zusammengesetzt vorstellt.“ Und solche Formen sind oft viel gebräuchlicher, als die Stammform.
Daraus hervorgehend drückt 2) die Form mit torpâ öfters die noch fortgehende Handlung aus, das Präsens, im Gegensatz zur einfachen Form ohne torpâ, die die abgeschlossene Handlung bezeichnet, das Perfekt; (torpara: „sulliarigupko“; aber das einfache Verb ohne torpâ: „pijarêrupko“ = torêrpara). Der Gebrauch scheint aber unter den Leuten bei den einzelnen Worten in der Beziehung verschieden. Vgl. § 439 Fussn.
1) aitorpâ teilt ihm mit (einmal); aitortorpâ (mehrmals od. mehreren).
aperivâ fragt ihn; apersorpâ (mehreres).
allikpâ zerreisst es (einmal); alliktorpâ (mehreremal od. wohl auch in ausgedehnterer Weise).
innappâ fordert ihn auf, nötigt ihn, innaksorpâ stärker, öfter; akkerartorpoĸ widersteht; ajoĸerpâ, -torpâ belehrt ihn; ajakpâ stösst ihn vor sich, ajaktorpâ, stärker (auch möglich bei nur einmaligem Zurückstossen, vgl. Wbch.); kattipait setzt, fügt sie zusammen, kattersorpait sammelt mehreres; tikoarpâ weist (kurz) mit dem Finger auf ihn, tikoartorpâ lange (Wbch. dagegen: wiederholt?)
2) ãĸiksorpâ setzt es in stand: ãĸikpâ (= ãĸiksorêrpâ) hat’s in Ordnung gebracht, ist fertig.
illulertorpâ füllt es, ein Gefäss, ladet sie, die Flinte; illulerpâ (= torêrpâ) hat es gefüllt, hat sie geladen.
atsungerpâ hat es befestigt, atsungersorpâ befestigt es; und anders als im Wbch. angegeben und wohl auch von manchen gebraucht wird: kikiakpâ hat es angenagelt, kikiaktorpâ nagelt es, ist drüber her: ergorpâ hat es geschweift, gewaschen, ergortorpâ wäscht es, sibvupâ hat es ausgedrückt, ausgewunden, sibvutorpâ windet es aus. S. auch die Beisp. in der Fussnote zu -lerpâ § 439.
Anm. 1. torpâ in ganz andrer Bedeutung: „wenig, kurz“ findet sich in udlapâ er läuft ihm nach, ihn zu fangen, udlatorpâ (wenig, kurz); pagrearpâ geht ihm entgegen, pagreartorpâ (wenig, ein kurzes Stück).
Anm. 2. a) tômavoĸ (Zusammensetzung mit -umavoĸ s. -mavoĸ) kommt in der ersten Bedeutung essen in gleichem Sinn wie das einfache torpoĸ vor. Der Unterschied, wie ihn das Wbch. bei inuktômavoĸ angibt, letzteres nämlich von einem öfteren Essen, einer Gewohnheit gebraucht, scheint nicht vorhanden, da auch von einem ganz einzelnen Fall gesagt wird: uvlome inuktômalauĸpoĸ, paungaĸtômalauĸpoĸ er hat heut Menschen, Beeren gegessen. Bei den zwei andern Bedeutungen von torpoĸ kommt tômavoĸ daneben nicht vor. Also z. B. ĸajaĸtômavoĸ (wie auch ĸajaĸtorpoĸ) nur: er, ein Hund &c., frisst den Kajak. (Ein Hund, der solche Gewohnheit hat, wird ĸajaĸtômaniut od. ĸajarniut genannt, vgl. niarpoĸ. Vgl. zur Erklärung des niut die Fussn. bei siut.)
b) tômavoĸ in der Bedeutung lange, wohl aus dem an Verba tretenden torpoĸ, kommt bei einigen Wetterausdrücken vor, nämlich: sillaĸitômavoĸ, sillarnerluktômavoĸ es ist lange schönes, schlechtes Wetter, sillaluktômavoĸ es regnet lang, perĸtotômavoĸ es stöbert lang. Die Form bloss mit torpoĸ hier nicht gebräuchlich.
* Diese ganze Nr. 3) wohl besser unten hin zu b) 2) zu setzen, und die betreffenden Formen nicht vom Nennwort (ĸarlik &c.), sondern vom Verb (ĸarlikpoĸ &c.) abzuleiten.
§ 485.
170. tôrpoĸ s. s. ist wie; im besonderen auch: kostet, ist wert. Verlängerung von tut wie. Vgl. die verwandten Formen unter -̂rpoĸ Nr. 170 in § 383.
ikpeksatôrpoĸ = ikpeksatun ipoĸ ist wie gestern.
pensetôrpoĸ pingasutut es ist wie drei Pence, ist drei Pence teuer.
shillingetôrtut Dinge, die einen Schilling kosten.
ĸapsitôrĸât wie teuer sind sie?
Englisitôrpoĸ er ist wie ein Engländer (kann sich sowohl auf Gewohnheit, Aussehn als auch Sprache beziehn).
75. tŏvoĸ hat es gross, s. tuvoĸ.
†tôvoĸ 1) Nom. Part. mit -uvoĸ, wie auch -jôvoĸ. Z. B. ikkitôvut sie sind wenige = ikkiput.
119. -tsainarpoĸ s. s. und c. s. beweglich: immer; ganz = ínarpoĸ.
ningarpoĸ; ningatsainarpoĸ er zürnt immer.
attorpâ; attutsainarpâ (= attuínarpâ) er braucht es immer.
ĸeavoĸ; ĸeatsainarpoĸ (= ĸeangínarpoĸ) er weint immer.
§ 486.
111. -tsâlúngilaĸ s. s. und c. s. V. beweglich; etwa: leider nicht, betrübender, verdriesslicherweise nicht. Wohl zusammengesetzt aus dem ungebr. -tsarpoĸ, -âlukpoĸ und -́ngilaĸ.
puijeĸarpoĸ; puijeĸatsâlungilaĸ es gibt keine Seehunde, das ist verdriesslich!
ĸuviasukpoĸ; ĸuviasutsâlungilaĸ er ist leider, ist betrübenderweise nicht vergnügt.
Gûde nagligitsâlungilâ er liebt leider Gott nicht, das ist traurig!
111. -tsângilaĸ, (-tsǽngilaĸ) s. s. und c. s. V. beweglich: nicht; ganz = dem einf. -́ngilaĸ und -lúngilaĸ, mit dem sonst ungebr. -tsarpoĸ zusammengesetzt. Eine Verstärkung der Verneinung („durchaus nicht“) liegt nicht darin, wie wohl manchmal angenommen worden. Man beachte die Doppelform im Inf., wovon auch § 265 Fussn. Vgl. unten -tsângilaĸ Anm.
sapperpoĸ; sappitsangilaĸ er ist nicht unvermögend.
ĸemakpâ; ĸematsangilâ er verlässt ihn nicht.
oĸarpoĸ; oĸatsărane und tsænnane er nicht sagend.
oĸarpoĸ; oĸatsărnak und tsænnak du nicht sagend.
oĸarpoĸ; oĸatsărata und tsænnata wir nicht sagend.
nagligitsărnago und tsænnago ihn nicht liebend.
†-tsângilaĸ s. s. und c. s. V. beweglich: nicht so stark, weniger. Hauptsächlich nur in dem imperativisch gebrauchten Inf.
-tsârane &c. vorkommend.
epúpoĸ; eputsârnak (= „kêtaunersaĸ epugit“) rudere nicht so stark, rudere weniger (aber höre nicht ganz auf) z. B. wenn einer auf einer Seite zu stark rudert.
(Dagegen eputsungnaisâlaurit halt mal schnell etwas mit Rudern — ganz — inne!)
oĸarpoĸ; oĸatsârane er möge nicht so viel, weniger reden!
(Dagegen oĸatsărane = tsænnane = lugane er nicht redend.)
tuavípoĸ; tuavitsârnak sei nicht so schnell, sei etwas langsamer!
Von nênerpâ: nênitsârnago drücke es nicht so stark, lass etwas nach (doch drücke noch immer)! nerritsârase, imitsârase esst, trinkt nicht so stark! aksorotsârnak streng dich nicht so arg an, lass etwas nach! mânêtsârnak od. ovanêtsârnak sei weniger hier, d. h. gehe ein klein wenig grade von hier weg! ĸaggorpoĸ: ĸaggutsârata lasst uns weniger stark schreien!
Anm. Die Länge des â unterscheidet es allein von -tsángilaĸ (-tsârane, -tsărane u. s. w.) Weiter ist zu beachten, dass dieser Anhang nichts mit sârpoĸ „schnell ein wenig“ zu thun hat, wie wohl manchmal fälschlich angenommen worden ist; vergl. nur das ganz verschiedene ts und s z. B. in ovanêtsârnak und ovanẽsâlaurit.
Ohne Negation wird -tsârpoĸ nicht gebraucht. Mit der Negation können ja auch andre Formen aus der Inf. je nach dem Zusammenhang verständlich gebildet werden. Z. B. eputsârtuksaungilagut = kêtaunersaĸ epatuksauvogut; nangianartoĸ ĸângersimalaurapko eputsâlaungilanga (od. eputsârnanga pituinalauĸpunga) als ich bei der gefährlichen Stelle vorbei war, ruderte ich schwächer.
104. -tsarêrpoĸ wie -jarêrpoĸ s. -gêrpoĸ.
9. -tsariaĸ, -tsariaĸarpoĸ wie -jariaĸ s. -giaĸ.
99. -tsarungnaerpoĸ = dem einf. ungnaerpoĸ.
§ 487.
19. -tsiaĸ, (ab, âk, at) N. beweglich: schön, hübsch, nicht gering. Nach t Hilfsvokal.
aggiarut; aggiarutitsiaĸ eine schöne Geige.
nuna; nunatsiangovoĸ es ist ein schönes Land.
kênaĸ; kênatsiaĸarpoĸ hat ein schönes Gesicht.
tâmnatsiaĸ der (ist) schön! tapkuatsiat die (sind) schön!
77. -tsiarikpoĸ s. s. N. beweglich: er hat das schön. Aus dem Vorigen und -gikpoĸ.
kênaĸ; kênatsiarikpoĸ er hat ein schönes Gesicht.
kênaĸ; kẽnnatsiarikpoĸ hat eine schöne, scharfe Schneide (die erste Silbe geschärft, drum Doppel n).
tippe; tippitsiarikpoĸ hat guten Geruch, riecht schön.
illuseĸ; illusitsiarikpoĸ hat schöne Gewohnheiten.
ĸajaĸ; ĸajatsiarikpoĸ hat einen schönen, guten Kajak.
ije; ijitsiarikpoĸ hat gute Augen, sieht gut.
ije; (ijigikpoĸ hat grosse Augen).
161. -tsiarivâ c. s. -tsêvoĸ s. s. Kl. 1 und 2 (und wohl auch öfters Kl. 4*): siarivâ, sêvoĸ V. beweglich: wartet, bis er (ein andrer); s. s. bis jemand. Der Inf. oft durch bis zu geben. Ausführlicheres und Beispiele s. auch im Anhang § 502 ff. Hier sei ausserdem bemerkt, dass oft das Warten eine „Wartebeschäftigung“ ausdrückt, wobei dann meist bei der kurzen Übersetzung im Deutschen das „Warten“ gar nicht erscheint.
tikípoĸ; tikitsiarivagit ich warte, bis du kommst.
annivoĸ; illingnik annitsêvunga ich warte, bis du hinausgehst.
ovanẽniarpose tikitsiarivlunga ihr werdet hier sein, bis ich komme (mein Kommen erwartend) Vgl. Gal. 3, 19. 23; 4, 2.
toĸovoĸ; toĸĸotsiarivavut wir warten, bis er tot ist.
saimavoĸ; taipsominga saimasêvunga ich warte, bis sich jener besänftigt.
aukpoĸ; auksiarivâ (auksêvoĸ ôminga) wartet, bis es auftaut, schmilzt, d. h. schmilzt es, taut es auf, z. B. einen gefrornen Seehund im Hause.
ônarsivoĸ wird warm; ônarsisêvunga ich wärme etwas (mik), eig. habe das Warmwerden zur Wartebeschäftigung. Ebenso:
pannerpoĸ; pannersêvoĸ, pannersiarivâ er trocknet etwas (c. s. es).
perorpoĸ; perorsêvoĸ gärtnert, hat das Wachsen zur Wartebeschäftigung.
Anm. -tserpoĸ, serpoĸ refl. wartet, bis er (der Wartende selbst) = tsiarivoĸ refl., wohl bes. bei der Passivform, von einem jetzt in Labr. nicht mehr gebr. tserpâ = tsiarivâ. Z. B. perĸojauserpoĸ (tserpoĸ) er wartet, bis ihm befohlen wird; oĸautjauserit warte, bis dir gesagt wird; merngoerpoĸ ist ausgeruht, merngoerserpoĸ wartet, bis er ausgeruht ist, d. h. ruht sich aus.
-tsêvâ, sêvâ c. s. kommt bei einigen Wörtern vor in der Bedeutung: hat es zur Wartebeschäftigung, wartet für ihn. Z. B. pannersêvara annorânginik ich trockne ihm, für ihn seine Kleider; ônarsisêvara nerĸiksanginik ich wärme ihm seine Speise.
128. -tsiarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: schön, hübsch.
aglakpoĸ; aglatsiarpoĸ er schreibt schön, hübsch.
majorarpoĸ; majoratsiarpogut wir stiegen hübsch hinauf; auch: wir führen hübsch stromaufwärts od. gegen die Flut.
kamagivâ; kamagitsiarpâ er beachtet ihn, es hübsch.
ĸanoengilaĸ es fehlt ihm nichts; ĸanoengitsiarĸêt befindest du dich wohl &c.?
itjeĸatsiangilaĸ es hat nicht hübsch, nicht ordentlich Kälte (man wünscht mehr, könnte mehr brauchen).
itjeĸangitotsiaĸ schön, dass es nicht Kälte hat! (eig.: schön nicht Kälte habendes (ist’s).)
* Z. B. ônarsitsêvunga mehr: ônarsisêvunga. Oder wäre es bei dieser Kl. 4. nur als eine abgeschliffne Aussprache des ts aufzufassen, also als ein Doppel s mit vorheriger geschärfter Silbe, ähnlich wie luatsiaĸ, luassiaĸ? Z. B. ônarsissêvunga? perĸojausserpoĸ (Anm.)?
§ 488.
36. -tuaĸ, (ab, âk, at) N. und andre; beweglich: der einzige (der Art); meist mit Suffix od. -uvoĸ od. -rivâ. Mit -uvoĸ dann sowohl: -tôvoĸ als -tuangovoĸ.
pe; pituaĸ der Einzige; pitôvoĸ od. pituangovoĸ er ist der Einzige.
ikajortoĸ (und te) der Helfende: ikajortotuaĸ (od. tetuaĸ) (NB. nicht tôtuaĸ) der einzige Helfer.
ikajortetôvoĸ er ist der einzige Helfer.
erneĸ; ernituanga sein einziger Sohn.
amiako; amiakotôvoĸ ist das einzige Überbleibsel, ist allein übrig.
malligaksatuarivâ er hat es zur einzigen Befolgungssache d. h. soll ihm allein folgen.
pituarigapkit weil ich dich zum Einzigen habe (z. B. kein andrer das thun kann &c.)
tãmnatuaĸ, tâpkuatuat dieser allein, diese (Plur.) allein.
tapkunungatuaĸ (= tâpkununga kissênut od. kissiane) nur zu diesen, nur durch diese.
kêtatuaĸ 1) nur wenig (= kêtatuinarmik) 2) nur bloss, einzig und allein (deswegen) = kissianetuaĸ.
Anm. -tuarivâ unbesehens an ein (c. s.) Verb zu setzen, wie der Anfänger häufig thut, hüte man sich. Z. B. für: ich liebe ihn einzig und allein — sage man nicht: nagligituarivara, sondern nur an ein Nennwort, nämlich das pass. Part. (auf taĸ, -jaĸ) setzend: nagligijatuarivara = ich habe ihn zu dem einzig Geliebten.
121. -tuarpoĸ (von -tuaĸ) s. s. und c. s. V. einzig, nur, ohne von etwas anderem in Anspruch genommen zu werden: dem -tuínarpoĸ ähnlich, aber wohl nicht so häufig gebraucht. Es scheint manchmal eine Gedankenfärbung damit verbunden zu sein (?), die uns schwer auszudrücken fällt.
utaĸĸituarpunga (para) = utaĸĸituinarpunga (para) ich warte nur (einzig) c. s. auf ihn.
takunâtuarpunga ich sehe nur zu („noĸĸangatuinarlunga“, bloss so, ohne was vorzuhaben).
Gûdemut issumaĸatuarpunga (= tuinarpunga) ich habe nur Gedanken auf, an Gott.
Auch die Verbindung mit ípoĸ „ist“:
ituarpoĸ ist einzig, ist beständig für: bleibt (mit dem Localis) ist nicht mehr gebräuchlich, aber dem Esk. gut verständlich und deshalb in unsern Schriften noch völlig berechtigt, z. B. Mt. 12, 45.
iglome, iglomẽpoĸ; iglomêtuarniarpunga ich werde im Hause bleiben.
Dagegen ist der häufigste Gebrauch der mit Konj. und Subjunktiv:
-tuarmat, -tuarpat sobald als, sofort wenn.
sivannituarmat ĸailauĸpoĸ sobald es läutete, kam er.
sivannituarpat ĸainiarpotit sobald es läutet, wirst du kommen.
naipituarupko oĸautiniarpara sobald ich ihn treffe, werde ich ihm sagen.
18. -tuínaĸ nur, ein blosser s. das gleichbedeutende -ínak.
§ 489.
120. -tuínarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: nur, sowohl unser unbetontes als betontes nur. In letzterem Fall dann ganz in den Begriff des immer übergehend, welche Bedeutung bei ínarpoĸ und -tsainarpoĸ die einzige ist.
ĸaivoĸ; ĸaituiuaritse kommt nur!
asserorpâ; asserutuinarpâ er verdirbt es nur.
tukkisivoĸ; tukkisituinaromavunga ich will nur verstehen, erfahren.
ĸungavoĸ; ĸungatuinarpoĸ er lächelt nur d. h. 1) thut nichts anders, z. B. sagt nichts, sondern lächelt bloss; oder 2) lächelt beständig = ĸungatsainarpoĸ.
Anm. Über verschieden mögliche gleichbedeutende Ausdrücke durch -tuinauvoĸ (von -tuinaĸ) und -tuinarpoĸ s. o. § 349.
†tuípoĸ s. bei -juípoĸ Anm. 2.
60. tuksauvoĸ, -juksauvoĸ er soll, muss, s. -uvoĸ und § 294.
66. tulivoĸ s. -livoĸ.
75. tuvoĸ, (tovoĸ aber nicht tôvoĸ) s. s. N. und V. beweglich: er hat das gross od. aber auch: viel. Ganz ähnlich -rĸortovoĸ, -gikpoĸ, -tjarikpoĸ s. Anm. 2. Das Gegenteil ist -kípoĸ, weshalb diese Wörter mit ihren Beisp. zu vgl. (Manchmal scheint’s -tuvoĸ d. h. mit Ausstossung des vorhergehenden Konsonanten.) tusivoĸ s. Anm. 1.
Der Anhang tôĸ § 483 hängt mit diesem zusammen.
a) An Nennwörter: (Aus Verben durch Anhängung von neĸ: nertovoĸ zu bilden, wie bei -kípoĸ, ist in Labr. nicht üblich.)
akke; akkituvoĸ hat grosse Bezahlung, ist teuer.
(po ungebräuchlich); poĸtovoĸ hat grosse Erhebung, ist hoch.
(ĸêĸ ungebr.); ĸêrtovoĸ hat viel graue Haare, ist grauhaarig.
ije; ijetuvoĸ hat grosse (nicht: viele) Augen.
(nerro ungebr.); nerrotuvoĸ hat grosse Weite, ist weit, geräumig.
295inuk; inutuvoĸ es hat viele Menschen. (inutôvoĸ von -tuaĸ es ist der einzige Mensch.)
nunatovoĸ 1) er (der Mensch) oder es, sie (die Gegend) hat grosses, geräumiges Land (= nunagikpoĸ). Aber auch 2) er hat viele Länder (nunatovunga = nunadjarikpunga).
ikke; ikketuvoĸ (= ikkitjarikpoĸ) er hat viele Wunden. (hat eine grosse Wunde ikkerĸortovoĸ.)
auk; auktovoĸ blutet stark; bes. auch wenn die Vielheit (mehrere Stellen) in Betracht kommt. (aurĸortovoĸ blutet stark, nur in Bezug auf die Stärke.)
b) Direkt an den Verbalstamm in der Bedeutung: oft, immer, sehr. Die Form tuípoĸ s. -juípoĸ Anm.
nerivoĸ; nerituvoĸ mehr aber nerchetuvoĸ (= nerrituvoĸ mit Doppel r) isst stark, viel (aufs Mal).
imerpoĸ; imertuvoĸ trinkt stark; Mt. 11, 19. Luk. 16, 15.
pijomavoĸ; pijomatuvoĸ will gross, immer; ist habsüchtig.
sennatovoĸ arbeitet gut; sæglotuvoĸ pflegt zu lügen; puigortuvoĸ ist vergesslich; nangiartuvoĸ fürchtet sich schnell, es scheint ihm schnell etwas gefährlich; ĸunnutuvoĸ ist immer unwillig („illusilik taimak“, anders als im Wbch.); ĸennutuvoĸ ist immer ungeduldig, pflegt so zu sein; tappatovoĸ ist immer ungehorsam; sínnatovoĸ schläft tief („ittijomik“, anders als im Wbch.)
Anm. 1. tusivoĸ heisst dann: hat es nun gross, viel bekommen, bekommt es viel, wird nun sehr &c. so (nachdem es vorher nicht so war). Z. B. ĸêrtusivoĸ wird grau, inutusivoĸ es hat nun viel Menschen, es werden, erscheinen nun viel; ĸenutusivoĸ er wird (immer) ungeduldig, oder ist geworden (vorher war er nicht so). Vgl. sivoĸ b.
Anm. 2. tuvoĸ verglichen mit ähnlichen Ausdrücken.
-rĸortovoĸ geht nur hauptsächlich auf die Grösse: er hat das gross; -jarikpoĸ nur auf der Menge: er hat das viel; tuvoĸ steht zwischen beiden u. bezeichnet entw. Grösse: er hat dass gross (dann = rĸortovoĸ, z. B. ijetovoĸ = ijerĸortovoĸ); oder aber die Menge: er hat es viel (dann = jarikpoĸ, z. B. puijetuvoĸ = puijejarikpoĸ); oder aber in einzelnen Fällen kann es beides sowohl Grösse als Menge ausdrücken, z. B. nunatovoĸ, auktovoĸ (s. o.). Endlich -gikpoĸ entw. Grösse od. seltner Schönheit: er hat das gross, seltner: schön. Im ersteren Fall dann = -rĸortovoĸ, tuvoĸ z. B. ijigikpoĸ = ijerĸortovoĸ = ijetuvoĸ.
§ 490.
†-udjarpâ macht ihm das los, s. Anm. 2 bei -erpâ.
48. -ujaĸ, (ab, âk, at) N. beweglich: dem und dem ähnlich. Kommt meist nur in feststehenden Benennungen vor. Nach t ist der Hilfsvokal a. Vgl. -ujârpoĸ.
niaĸoĸ; niaĸôjaĸ Kopfähnliches, Brot.
ĸarĸoĸ (ĸaĸĸoĸ) getrocknetes Eingeweide (Leber, Zungen, Nieren);
ĸaĸĸôjaĸ dem Ähnliches (an Härte), Schiffszwieback.
tesseĸ; tessiujaĸ eine fast ganz geschlossene und somit teichähnliche Bucht der See.
erngaut ausgelaufnes schwarzes Öl bei Lampen &c., erngautaujaĸ Syrup; ĸallut, ĸallutaĸ Schöpfgefäss, Schöpper, ĸallutaujaĸ die schaufelförmige Zacke am Renntiergeweih; s. auch 1 Sam. 2, 14; ĸikkertaujaĸ Halbinsel; nujaujaĸ Haarähnliches: fein geschnittener 296 Tabak: sioraujaĸ Salz, Sandähnliches. Die Erklärung von sâtujâĸ im Wbch. S. 267 aus einer Zusammensetzung von sâtoĸ und -ujaĸ ist unrichtig, denn dann müsste das Wort sâtôjaĸ lauten; es lautet aber: sâtŭjâĸ.
†-ujărpoĸ s. s. (sich berührend mit dem folg. -ujârpoĸ, aber unterschieden davon). N. beweglich: sucht das und das vorzustellen — durch Benehmen, auch durch Kleidung, Verkleidung —, spielt das und das (also stets mit bewusster Absicht). Nach t Hilfsvokal a.
sûtjaĸ (aus soldier); sûtjaujărpoĸ spielt einen Soldaten, stellt ihm dar, z. B. auch auf einem Maskenball.
arnaĸ; arnaujărpoĸ spielt eine Frau, verkleidet sich etwa so &c.
ĸanimajoĸ; ĸanimajôjărpoĸ spielt einen Kranken.
86. -ujârpoĸ s. s. N. beweglich: ist scheinbar, dem Anschein nach ein —; sieht so aus, ist ähnlich wie. Besonders viel an dem Nom. part. auf toĸ, -joĸ. Nach t Hilfsvokal a. Vgl. das vorstehende -ujărpoĸ.
ujaraĸ; ujaraujarpoĸ sieht wie ein Stein ans, scheint ein Stein zu sein.
aĸigeĸ; aĸigiojârpoĸ sieht wie ein Schneehuhn aus, ist dem ähnlich.
ânanâĸ; ânanaujârpoĸ ist dem Anschein nach, scheinbar schön.
eput; eputaujârpoĸ scheint ein Ruder zu sein, sieht so aus.
idluartoĸ von idluarpoĸ; idluartôjârpoĸ ist scheinbar gut, hat den Anschein eines Gerechten.
ĸanimajoĸ von ĸanimavoĸ; ĸanimajôjârpoĸ ist dem Anschein nach krank, sieht aus wie ein Kranker, z. B. auch bei einem sich Verstellenden, aber nicht bloss bei einem solchen.
idluitullijutaujârnerit böser Schein 1 Thess. 5, 22. ĸuglugiangojârtoĸ was aussieht wie eine Schlange. In unsern Drucken z. B. Joh. 3, 14 dafür doch noch besser ĸuglugiangoaĸ (von -ngoaĸ Abbild) zu setzen.
Anm. -ujârpoĸ a) Form. Vergleicht man den Anhang -gijarpâ, so könnte man diesen Anhang auch als jârpoĸ s. s. und c. s. aufstellen, nur mit der Einschränkung, dass er einzig und allein an -uvoĸ und -givâ gebunden vorkommt. Man hüte sich durchaus, etwa jârpoĸ an sonst einen Verbalstamm zu hängen und z. B. ĸanimajârpoĸ zu sagen, wie ĸanimarĸôrpoĸ; es ist nur die Bildung ĸanimajôjârpoĸ möglich.
b) Die Bedeutung berührt sich mit der von -rĸôrpoĸ. Dieses drückt aber wohl mehr den Eindruck des betrachtenden Subjekts aus; also (mit versch. Graden der Gewissheit und Ungewissheit): es scheint = ich glaube, man (ich) möchte glauben, man könnte glauben; — während -ujârpoĸ den objektiven Thatbestand, das so und so Aussehen, ausdrückt.
So kann man auch in Fällen, wo man bestimmt weiss, das etwas nicht so ist, -rĸôrpoĸ brauchen. Z. B. wenn man von jemandem, der sich krank stellt, bestimmt weiss, dass er nicht krank ist, kann man wie ĸanimajôjârpoĸ auch ĸanimarĸôrpoĸ sagen; ebenso neben ĸejôjârpoĸ auch ĸejôrĸôrpoĸ, wenn man von dem, das man sieht, auch ganz bestimmt weiss, dass es nicht Holz, sondern z. B. ein auftauchender Seehund ist.
§ 491.
*-ulivâ c. s. er macht es so vielfach, od. teilt es in so viele Teile; bei Zahlwörtern. Z. B. pingasôlivâ. Davon auch s. s. ist geteilt, so und so vielfach gemacht. S. ausführlicher schon § 112 Anm.
-umavoĸ s. -mavoĸ b.
148. -umivoĸ Kl. 4 -jumivoĸ s. s. und c. s. V. ein wenig mehr (besser oder schlechter, stärker od. schwächer), als es vorher war. Hauptsächlich bei Wetter, Krankheit, doch nicht allein.
-umijârpoĸ dasselbe, nur wenn es öfters so eintritt, also: öfters, wiederholentlich ein wenig mehr.
Sehr oft wohl mit -lerpoĸ in der Form -liumivoĸ, bes. bei Kl. 4. Vgl. auch ungnaersômivoĸ. (Vgl. § 492 Anm. 1.)
pivoĸ; piliumivoĸ (ein Kranker) ist wieder etwas schlechter; desgl. der Wind ist wieder etwas stärker.
ãnnialiumijârpoĸ od. ãnniajumijârpoĸ er hat wiederholentlich etwas mehr Schmerzen, nachdem es dazwischen erträglicher ist.
ĸassukpoĸ* der Wind hat (ganz) nachgelassen, es hat keinen Wind mehr; (desgl. es, ein Tau, eine Saite, ist nicht mehr straff;) ĸassûmivoĸ (suumivoĸ) es ist etwas stiller als vorher (aber noch immer Wind); es, ein Tau &c. ist schlaffer als vorher.
ãĸikpâ; ãĸiumivâtigut er macht uns wieder etwas besser (nachdem wir uns vorher schlechter befunden).
(--jârpâtigut wiederholentlich).
ãnniajumijângínartoĸ ganz wie oben, nur mit -ínarpoĸ immer. Von einem Springbrunnen gesagt: piliumijâtuinartoĸ er thut (steigt) fortwährend wieder etwas (in die Höhe, nachdem er immer wieder gefallen); sillaluliumivoĸ regnet etwas mehr. Ferner s. im Wbch.: okpiliumivoĸ, ungaliomigivoĸ, nekoĸsiumivoĸ und c. s., tussujomigivoĸ, tussialiomigivoĸ.
Anm. Leider ist -umijarpâ (dazu noch manchmal verdruckt: miujârpâ) im Wbch. mit der nicht zu haltenden Bedeutung: im voraus angegeben, und so auch in unsern Drucken gesetzt. Schon Br. Elsner hat auf diesen Irrtum hingewiesen. S. z. B. Wbch. oĸautiumijârpâ, issumagiumijârpâ. Oder sollte wirklich im Norden ein derartiger Gebrauch stattfinden??
170. ûnârpoĸ s. s. (und c. s. s. Anm.) er geht da durch. Verlängerung des Vialis (ûna) der Deutewörter § 182. 185. Vgl. die verwandten Formen unter -̂rpoĸ Nr. 170 in § 383.
maunârpoĸ er geht hierdurch.
avûnârpoĸ er geht da nördlich (durch).
tâpsomûnârpoĸ er geht durch, über diesen od. dieses.
Anm. ûnârpâ c. s. wohl nur selten, z. B. beim Arbeiten, in der Bedeutung: er behandelt, bearbeitet es da und da (durch), an der und der Stelle. Z. B. ovûnârniarpara, igvit tagvûnârniarpat ich werde es hier (durch) bearbeiten, z. B. bohren, stemmen &c. du dort. Nicht aber in der auch naheliegenden Bedeutung: er schafft es da durch. Dafür nur ûnârutivâ. Z. B. ovûnârutivâ er bringt, schafft es hier durch. Vgl. im Gegensatze dazu das gleich folg. ungarpâ das = ungautivâ ist.
170. ungarpoĸ s. s. und c. s. er geht dorthin; c. s. er bringt, schafft ihn, es dorthin (= ungautivâ). Verlängerung des Term. (unga) der Deutewörter. § 182. 185.
tagvungarpoĸ er geht dahin, auch: kommt hieher.
aungarpoĸ er geht nach Süden.
ovungaruk (= ovungautiuk) schaffe, bringe es hieher z. B. ein Kind, das sich draussen herumtreibt.
taipsomungarpoĸ er geht zu jenem.
* Im Wbch. wird ĸassukpoĸ gesondert von ĸassuvâ und bloss auf das Wetter bezogen. Und so mag es auch gebraucht werden. Andre stellen ĸassukpâ c. s. und s. s. gang = ĸassuvâ c. s. und s. s., beide Worte einerlei sowohl auf Wetter als auf Taue &c. beziehend.
§ 492.
99. ungnarpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: er kann („sappingilaĸ“).
Kl. 1 -rungnarpoĸ,
Kl. 2 -gungnarpoĸ,
Kl. 3 -tsungnarpoĸ (manche: -gungnarpoĸ),
Kl. 4 -jungnarpoĸ.
ungnarsivoĸ s. s. und c. s. ist könnend geworden (s. sivoĸ b) d. h. kann nun, nachdem er vorher nicht konnte od. verhindert war.
oĸarpoĸ; oĸarungnangilaĸ sulle er kann noch nicht reden, z. B. ein Säugling.
pisukpoĸ; pisugungnarpoĸ er kann gehen.
tikípâ; tikitsungnarpâ (od. gungnarpâ) kann zu ihm kommen.
aulajivâ; aulajijungnarpara ich kann mich seiner od. daran erinnern.
tautukpoĸ; tautugungnarsitainalerpoĸ fängt nun an zum erstenmal sehen zu können.
pivâ; pijungnarsivâ, er kann es nun thun (nachdem er es vorher nicht konnte).
Zusammensetzungen mit -erpoĸ, -ngerpoĸ § 392 sind folg. zwei:
a) ungnangerpoĸ s. s. und c. s. er kann nicht mehr. (= ungnarungnaerpoĸ = „sappilerpoĸ“).
oĸarungnangerpoĸ = oĸarungnarungnaerpoĸ (s. b) kann nicht mehr sprechen, z. B. ein Sterbender.
pisugungnangerpoĸ kann nicht mehr gehen.
puigorpâ; puigorungnangerpâ kann ihn, es nicht mehr vergessen.
b) ungnaerpoĸ s. s. und c. s. nicht mehr, hört auf zu; auch ungnaípoĸ mit -ípoĸ § 414. Die Bedeutung „können“ verschwindet hierbei ganz. In ganz gleichem Sinn mit -lukpoĸ (s. -lungilaĸ) und dem sonst ungebräuchlichen -tsarpoĸ (s. 266 Fussn.):
-lugungnaerpoĸ und -tsarungnaerpoĸ.
itterviksaĸarungnaerpoĸ es hat (gibt, ist) nicht mehr Eingangs-, Besuchszeit.
taimaipoĸ; taimaitsungnaerpoĸ (auch gungnaerpoĸ) es ist nicht mehr so.
illauvoĸ; illau-jungnaerpoĸ (od. lugungnaerpoĸ od. tsarungnaerpoĸ) er geht nicht mehr mit.
inôvoĸ; inôjungnaerpoĸ hört auf zu leben d. h. stirbt.
issumagivâ; issumagijungnaerpâ gedenkt seiner od. dessen nicht mehr; im besonderen: vergibt es; doch auch: vergibt ihm.
299issumagijungnaervigivâ hat ihn zur Stelle des Nichtmehrgedenkens d. h. vergibt ihm.
Anm. 1. ungnaersômivoĸ mit der Bedeutung: etwas weniger oder: hört ein wenig auf zu ist eine Zusammensetztung, worin am Schlusse -umivoĸ § 491 enthalten ist. Z. B. ĸanimajungnaersômivoĸ ist weniger, etwas weniger krank (als vorher, aber immer noch nicht ganz gesund).
Anm. 2. -ojungnaertoĸ oder -olugungnaertoĸ (ungnarpoĸ an -uvoĸ) adverbial: nicht mehr (seiend); an alle möglichen Wortklassen zu fügen. S. Anm. bei -uvoĸ und § 348. 350; taimaitomiolugungnaertoĸ nicht mehr ein solches (taimaitomik) z. B. will ich haben.
Anm. 3. ungnangilaĸ wird in dieser neg. Form öfters gebraucht mit völligem Zurücktreten der in ungnarpoĸ liegenden Bedeutung „können“, genau wie dies bei ungnaerpoĸ auch der Fall ist. Oder man müsste sich die Sache so deuten: „er kann nicht, weil er eben nicht will“ (?). Von Vögeln z. B., die trotz des Schusses nicht auffliegen: tingijungnangilat sie können, d. h. wollen nicht auffliegen, fliegen nicht auf; von einer Person die faul im Hause herumliegt, statt zu helfen: ikajorungnangitoĸ sie kann d. h. will nicht helfen, kurz: sie hilft nicht.
Anm. 4. Mit -lauĸpoĸ sowie den futurischen niarpoĸ, -lârpoĸ, omârpoĸ verbunden steht ungnaerpoĸ (wie -́ngilaĸ) gewöhnlich nach, z. B. kâlaurungnaerpoĸ er hungerte nicht mehr, kângniarungnaerpoĸ wird nicht mehr hungern. Doch kann es auch allenfalls vorstehen: kâgungnailauĸpoĸ, kâgungnaerniarpoĸ.
§ 493.
7. -useĸ und useĸ, auch -seĸ (utsib, usîk, utsit) V. nicht völlig beweglich; dient zur Bildung von Nennwörtern aus dem Verb, in ähnlicher Weise wie neĸ Nr. 4.
Die Grundbedeutung ist wohl die bei Klschm. angegebene: Die Weise, auf welche er. Eine eingehendere Vergleichung der Bedeutung dieses -useĸ mit den auch ähnliche Nennwörter bildenden -ut und neĸ (man denke z. B. an inôseĸ, inôneĸ, inôgut, inôjut) sei hier nicht erst versucht, da bei uns in Labr. wirklich mancher feinere Unterschied verloren gegangen zu sein scheint, sowie der in Grld. ausserdem noch vorkommende Anhang ssuseĸ hier ganz verschwunden ist*.
oĸarpoĸ, unipkârpoĸ; oĸauseĸ, unipkauseĸ Wort, Erzählung.
tamakkua oĸauserivait diese hat es zu Worten, d. h. dies sind, waren seine Worte.
tuksiarpoĸ; tuksiaruseĸ Gebet, geistliches Lied, Choral.
tuksiagalautsit Plur. (§ 395, 129) derartige kleine Lieder, Nichtchorale.
ajoĸertorpâ; ajoĸertûseĸ Lehre.
illivoĸ (illingavoĸ) thut so, benimmt sich so, ist so;
illusinga seine Art zu thun od. sich zu behaben, Beschaffenheit, Gewohnheit, Wesen, Natur (ähnlich illinganeĸ und illingaseĸ).
piguseĸ, piuseĸ von pivoĸ, dasselbe wie das Vorige.
inôseĸ, inôneĸ Leben; inôsera od. inônera nâvlugo mein Lebenlang; mit eben dieser Bedeutung:
inônimne (auch inôsimne).
300ĸaumavoĸ ist hell, leuchtet; ĸaumaseĸ Licht, Helligkeit;
ĸaumaneĸ das Leuchten, oder: eine leuchtende, helle Stelle (an einem Gegenstand, wo andre Teile dunkler).
ĸaumaut, ĸaumat Leuchte Spr. 13, 9; kinauninga, kinausia sein Wersein, d. h. Wesen &c.; nagliguseĸ = naglingneĸ Joh. 17, 26; okperuseĸ = okperneĸ, ganz richtig, was im Wbch. verkannt wird. Die dort behauptete Bedeutung „Nebenglaube“ müsste heissen: okperneruseĸ vom Nennwort okperneĸ. Ferner tussausera od. tussaumausera oĸumaipoĸ mein Gehörtes, was ich gehört, ist schwer; sivôrausera attortara taimailerpoĸ was ich gefürchtet, passierte mir, od. trat ein.
55. useĸ, (utsib und usiub, usîk, utsit); nach ĸ und nach einem Vokal -ruseĸ; nach t Hilfsvokal, also -teruseĸ; nach k -guseĸ (die Wörter auf ik daneben auch -aruseĸ): „ein — in beschränktem Sinn“; oft zu übersetzen: ein Neben—, ein An—, ein Unter—.
iglo; igloruseĸ ein Nebenhaus, z. B. eine Kammer neben der Stube, ein Vorbau, Anbau (Vorhöfe, Hallen Ps. 84, 3 und öfters).
aipaĸ; aiparuseĸ etwas kleineres Gleiches neben einem andern, z. B. Kammer, Anhang eines Buches &c.
attaneĸ; attaneruseĸ Unterkönig, Statthalter („Landpfleger“).
attaniovik; attanioviguseĸ od. -viaruseĸ ein kleineres Neben- od. Unter-Reich.
nuvuk Landspitze od. Spitze eines Berges; nuvuguseĸ eine Spitze in beschränkterem Sinn d. h. Spitze von Masten &c., Turmspitze (Turm nuvugusersoaĸ), od. auch: kleinere Landspitze neben einer grösseren.
Öfters in Namen: Nullatartôĸ, Nullatartôruseĸ; Pillik, Pilliaruseĸ; Umiakovik, Umiakoviaruseĸ. Von siut würde gebildet werden siuteruseĸ. In Grld. heisst der Unterkaufmann niuvertoruseĸ.
usiaĸ s. Anm. bei siaĸ.
* Dies Grld. ssuseĸ, dem vielleicht das labr. -useĸ auch mit entspricht, bedeutet mit Suffix, ssusia: „seine —heit, der Person od. des Gegenstandes Thun od. Sein als blosse Eigenschaft, ohne Rücksicht darauf, inwiefern diese Eigenschaft auf jmd. od. etwas Einfluss hat od. nicht.“ Vgl. im Gegensatz dazu das § 452 bei neĸ 2 zur Erklärung der Bedeutung Gesagte.
§ 494.
6. -ut oder ut oder -jut (auch manchmal bloss -t bei Kl. 4); Nebenform gut; V. beweglich: „1) Mittel dazu; 2) Sache, Gegenstand, wobei; „Veranlassung zu, welches letzte dann oft wird: 3) Ursache, weshalb.“ In der ersten Bedeutung: Mittel auch manchmal -utaĸ.
Bei der Verneinung neben -́ngijut oft auch -́ngilut, dem -́ngilaĸ entsprechend.
Die versch. Formen (-ut, ut, -jut, -t) kommen oft nebeneinander vor, so aut neben arut (z. B. ovungaut und ovungarut), ût neben ujut od. orut* (z. B. ĸuviasût, nertût und ĸuviasujut, nertorut). Zusammenziehungen sind ferner niut aus niarut, siut aus siorut*. Die hier folg. Beispiele geben hauptsächlich die erste Bedeutung: Mittel. Die andern Bedeutungen siehe auch bei der gleich unten folg. Bildung -utigivâ, wo auch der Unterschied, den das Antreten von -ut an c. s. oder s. s. Stämme ergibt, gezeigt wird.
ullimavoĸ haut &c.; ullimaut Mittel dazu, Beil.
aglakpoĸ macht (auch stickt) Figuren, schreibt; aglaut Schreibmittel, bes. Feder.
pinasuarpoĸ sucht zu erwerben: pinasuarutit Erwerbs-, Jagdgerätschaften aller Art.
pêrpâ macht es los; pêrut Schlüssel.
ĸukkerpoĸ schiesst: ĸukkiut Flinte.
aĸópoĸ steuert; aĸôt (aus aĸout) Steuerruder.
sillivoĸ wetzt; sillit Wetzstein.
nâvoĸ ist beendigt; naggatâ sein Ende, Schluss (wie von naggavoĸ).
inôvoĸ lebt; inôjut, inût mehr: Lebensursache; inôgut mehr: Mittel, wodurch man lebt, Speise und anderes**.
pivoĸ er thut, es geschieht; 1) pijutâ, pitjutâ (= pitjutinga § 94c) seine Ursache, d. h. die Ursache, aus welcher es geschieht od. er so thut. 2) piut Mittel (z. B. Guthaben &c.) wodurch man etwas thun (z. B. Handeln) kann.
ovungarpoĸ (od. maungarpoĸ) kommt hieher; tagva ovungautiga (od. arutiga od. ajutiga) 1) das ist mein Hieherkommensmittel (z. B. ein Schlitten, Boot); 2) das ist die Ursache, weshalb ich herkomme (z. B. der Tod meines Freundes).
nangmarpoĸ trägt auf dem Rücken; nangmautaĸ Tragband, Joch.
pitukpâ bindet es an: pitûtaĸ (auch pitût) ein Strick, womit etwas fest, oder angebunden wird.
sunasiniarpoĸ (seltner susiniarpoĸ) er sucht etwas zu erhalten, zu kaufen (s. sivoĸ);
sunasiniutâ? sein Was- (zu erhalten) -suchensmittel (ist das)? d. h. was will er dafür haben? womit will er bezahlt werden?
sunasiniutît? dein u. s. w. d. h. was willst du dafür haben? (= „sunamik pijomavêt ômunga?“)
kallípoĸ bugsiert, kallut Bugsier-, Schlepptau &c.; ĸalluvoĸ schöpft, ĸallut (ĸallute) Schöpfgerät; állarpâ hat es abgewischt, allarut Wischtuch: kaimitsivoĸ schiebt etwas vor sich her, z. B. versenkt einen Nagel, kaimitsit z. B. Versenknagel; tilluktorpâ klopft ihm (Staub, Schnee &c.) ab, tilluktût etwas zum Abklopfen; sennavoĸ arbeitet, sennagut Werkzeug; nunivakpoĸ pflückt Beeren, nunivaut Gefäss dazu; allupsârpoĸ isst Suppe, allupsaut Löffel.
* „Das an sich kurze ut wird natürlich lang, wenn es ein anderes u (o) in sich aufnimmt, was u. a. immer der Fall ist, wenn es an Verba auf orpoĸ mit vorhergehendem Konsonanten tritt; dagegen an iorpoĸ (liorpoĸ, siorpoĸ) ist es gewöhnlich kurz, z. B. siut.“
** Nâlekab anânamnik pitsartutitsininga kissiat inôjutigivara od. inôtigivara — (Ursache, das ich lebe, geboren bin). Dagegen nerĸiksat tagva inôgutikka (Mittel zum Leben). Ebenso: tuksiarneĸ tagva tarnima inôjutinga (Ursache, dass m. Seele zum Leben kam, kommt), dagegen inôgutinga Mittel, dass sie, wodurch sie lebt. Freilich machen wohl die meisten Esk. keinen solchen genaueren Unterschied (?).
ĸalluvoĸ schöpft
ĸalluĸoĸ
§ 495.
Häufige Verbindungen sind mit -uvoĸ und -givâ:
a) -utauvoĸ (utauvoĸ, -jutauvoĸ, -tauvoĸ) ist Mittel, Veranlassung, Ursache, kann deshalb häufig mit unserm Passiv übersetzt werden: wird ge— (= -utigijauvoĸ).
302Der Anfänger hält diese Formen oft für eine Ableitung von taĸ; das a ist aber nur der Hilfsvokal nach t vor -uvoĸ; s. dies. (Die seltnere Form -tauvoĸ, von -t, entspricht dem -tigivâ unter b).
oĸarpoĸ, oĸaut; oĸautauvoĸ ist Redeursach, -veranlassung, -gegenstand d. h. oft: er wird beredet, es wird gesagt (= oĸautigijauvoĸ).
oĸâlavoĸ; oĸâlajutauvoĸ (od. lautauvoĸ od. latauvoĸ) ist Predigtursache &c., darum oft: wird gepredigt.
mittakpoĸ; mittautauvoĸ oft: wird verspottet; ebenso missiarutauvoĸ, unertûtauvoĸ Luk. 12, 9. 58.
b) -utigivâ (utigivâ, -jutigivâ, -tigivâ) er hat es 1) zum Mittel des —, 2) zur Veranlassung, zum Gegenstand des —, 3) zur Ursache des —; und drückt demnach aus unser: 1) dadurch, damit, 2) das betreffend, 3) darum, aus dem Grunde.
Vgl. die Bemerkungen bei -ut; ferner auch -utivâ und die Beisp. dort.
Wenn bei den folg. Beisp. nur eine der obigen Bedeutungen angegeben, so versteht es sich von selbst, dass dem Zusammenhang nach ebenso auch die andern eintreten können. Über die Form -tigivâ s. -givâ Zusammensetzungen 1. Anm.; ebenso -ut; sie tritt nur an Wörter der Kl. 4.
oĸarpoĸ; oĸautigivâ hat es zur Veranlassung, zum Gegenstand des Redens, d. h. redet in Betreff seiner, von ihm, oder: sagt es.
oĸâlavoĸ; oĸâlajutigivâ (od. lautigivâ od. latigivâ) er redet, predigt es, davon.
pillorikpoĸ; pilloriutigivâ (od. rijutigivâ od. rigutigivâ) er hat es zur Ursach des Geschickt-, des Selig- &c. seins.
ovungarpoĸ; ovungarutigivara u. s. w. ich bin damit (d. h. vermittelst dessen) oder deshalb hergekommen (s. bei -ut).
mânêpoĸ; mânẽngijutigivâ (od. lutigivâ) er hat es zum Grund seines nicht Hierseins, ist deshalb nicht hier. Vgl. Eph. 5, 18. Phil. 3, 7. 8.
nertorpâ c. s. rühmt ihn, refl. rühmt sich, nertordlerpoĸ s. s. rühmt jmdn.;
nertôtigivâ (od. nertorutigivâ) hat’s zur Veranlassung, zur Ursache des sich selbst Rühmens.
nertortaujutigivâ hat’s zur Ursache des Gerühmtwerdens.
nertordlerutigivâ hat es zum Mittel od. zur Ursache jmdn. (mik) zu rühmen:
oĸausikullukka kissêta Gûdemik nertordlerutigivakka (Mittel) nur mit meinen armen Worten rühme ich Gott.
pitsiarvionikka Gûdemik nertordlerutigivakka (Ursache) wegen meiner empfangenen Wohlthaten preise ich Gott.
ĸuviasukpoĸ; ĸuviasûtigijanga (od. sujutigijanga od. sugutigijanga) sein zur Freudeveranlassung Gehabtes, d. h. das, vorüber er sich freut.
tikípâ; tikitaujutigijavut (od. tautigijavut) unser zur Veranlassung des Getroffenwerden Gehabtes, d. h. das, wodurch wir betroffen werden.
303toĸovoĸ; toĸojutigivânga (od. toĸotigivânga) er hat mich zur Ursache des Sterbens, d. h. stirbt für mich, um meinetwillen.
tamanna piulijaujomautigijara dies (ist) meine Gerettetwerdenwollensursache, d. h. das ist’s, weshalb ich gerettet werden will.
illusinga (tautua) aulajitigivara atâtanganik sein Wesen (Aussehn) erinnert mich an seinen Vater, eig. ich habe es zur Veranlassung des mich Erinnerns (aulajivoĸ). NB. Im Wbch. ist die Bedeutung nicht genügend angegeben.
§ 496.
159. -utivâ (auch utivâ) c. s. -udjivoĸ (-utjivoĸ, -utsivoĸ) s. s. mit -ut Nr. 6 zusammenhängend. Ältere, seltnere Form -úpâ bes. im Inf. (manchmal wohl auch -́pâ c. s. tsivoĸ s. s.). Tritt nicht immer in ganz regelmässiger Weise an das Stammwort.
Ein schwieriger Anhang, was seine Bedeutung und Anwendung betrifft. Deshalb die einzelnen Wörter sich einzuprägen. „Die Grundbedeutung scheint zu sein: er thut so an ihm, übt die Handlung an ihm aus, od. wendet sie auf ihn an; daher oft: 1) für ihn, zu seinem Nutzen, mit Rücksicht auf ihn, ihn betreffend, seinetwegen, an seiner Statt; auch 2) mit ihm. Dieser Anhang, obwohl oft vorkommend, ist doch nur unvollkommen beweglich, da er an manchen Stämmen nur in bestimmter Bedeutung gebräuchlich ist, und an andre zum Teil gar nicht gehängt werden kann.“
Ohne Suffix:
-utivoĸ (Sing. und Plur.) er — mit sich, od. auch nur: er — sich.
-utivut Plur. sie — einander (auch miteinander).
a) -utivâ.
Die Form -utipâ, wie Eskimos sie jetzt auch gelten lassen, und sie sich auch im Wbch. findet, ist nur eine Verketzerung, und gewiss auch durch den Einfluss der Europäer entstanden, daher zu vermeiden*.
oĸarpoĸ; oĸautivâ od. oĸaúpâ redet zu ihm, mit ihm.
ningarpoĸ zürnt; ningautivâ schlägt, prügelt ihn.
sapperpoĸ; sappiutivâ vermag es nicht (ist unvermögend in betreff seiner).
tikípoĸ; tikiutivâ kommt mit ihm d. h. bringt es. Ap. 5, 10. Richt. 2, 1.
savik tikiutivara illingnut (nicht nik) | ich bringe dir das (ein) Messer = „saviksalípagit“. |
savingmik tikiudjivunga illingnut (nicht nik) |
tilliklerpoĸ; tillikliutivâ er schickt es, die Sache; (schickt jmdn. mit ihm). Richt. 3, 15.
illingnut aglait tillikliutivait | er schickt dir einen Brief, Briefe. |
illingnut aglangnik tillikliutjivoĸ |
angergarpoĸ; angergautivâ bringt’s nach Hause (geht mit ihm nach Hause).
imertarpoĸ; imertautivâ er holt Wasser für ihn.
paungarpoĸ geht hinauf; paungautjauvoĸ (= tijauvoĸ) wird in die Höhe gebracht, geschafft.
piniarpoĸ; piniarutivâ od. piniutivâ er erwirbt für ihn.
pilloringniksamnik piniutivânga | er erwirbt mir meine Seligkeit. |
pilloringniksamnik piniutjivoĸ uvamnik (od. nut) |
annivoĸ geht hinaus: annípâ schafft ihn, es hinaus; nunguvoĸ ist zu Ende: nungúpâ hat es zu Ende gemacht: nungûtivâ hat ihm was (mik) zu Ende gemacht, z. B. hat ihm alles aufgegessen, während jener etwa zu thun hat. So beim Zusammenessen: nungûtjaulerpotit dir wird zu Ende gemacht, dir wird’s aufgegessen; ĸemukserpoĸ: ĸemuksiutivâ fährt mit ihm, d. h. bringt ihn, es zu Schlitten; aunga ĸemuksiutivagit (auch tigivagit) ich bringe, schaffe dich zu Schlitten nach Süden; sivorliovoĸ ist der erste; davon (?) sivorliotivâ nimmt ihn zuerst, thut ihm zuerst (ehe er andern so thut). Hier natürlich auch sivorliotípâ möglich. Ebenso die Passiva: kôgudjauvoĸ (von kôkpoĸ) wird fortgeschwemmt; augudjauvoĸ (von aukpoĸ) es taut heraus, aus dem Schnee, Eis (wird — durch Sonne, Wärme) z. B. ein schneebedeckter Schlitten; imagôdjauvoĸ, vut (von ?) es bekommt offen Wasser, Plur. bei ihnen (den Menschen) wird offen Wasser. Das Gegenteil Wbch. S. 280: sikkojauvoĸ, vut es, das Boot, Schiff friert ein, Plur. bei ihnen (den Menschen) friert es zu — scheint anders zu stehn, da hier wohl übereinstimmend nur j (jauvoĸ nicht tjauvoĸ) gesprochen wird.
b) -utivoĸ refl. -utivut sie sich, sie einander (auch: miteinander). Oft mit ingmingnut, ingminut § 174. S. auch Wbch. bei: „einander“. Die Formen auf -utivut, -ĸáttautivut (s. -ĸáttarpoĸ Anm. 2), tigêkput, -ĸatigêkput scheinen manchmal nebeneinander gebraucht, anderwärts aber wohl auch bloss eine derselben, wobei der Gebrauch unter den Esk. auch nicht einerlei zu sein scheint. Über -rĸârĸotautivut s. Anm. 1.
tikiutivoĸ (s. o. unter a) bringt sich, d. h. kommt.
nungúpoĸ (s. o. unter a) es hat sich zu Ende gemacht, d. h. ist zu Ende = nunguvoĸ.
nertorpâ; nertôtivoĸ (= nertorpoĸ) rühmt sich. Oft im Römerbrief.
nertôtivut sie rühmen einander.
ĸannípoĸ; ĸanniutivut sie sind einander nahe.
takkovoĸ; takkôtivut sie sehen einander.
ningautivut (s. o. unter a) sie prügeln einander.
akkerartorpoĸ; akkerartôtivut (auch mit ingmingnut, ingminut) sie widerstehen einander = akkerartortigêkput.
oĸauseĸautivut haben Worte zu einander; oĸumaitoĸautivut haben Schweres miteinander; unatarpâ: unatautivut = unatartigêkput sie schlagen, bekriegen einander; aĸpangerĸáttautivut (von aĸpangerpoĸ) und aĸpaliutivut (vom ungebr. Stamm aĸpakpoĸ) sie laufen (um die Wette) miteinander 1 Kor. 9, 24. 25; sôngonersaujomautivut sie wollen einander stärker sein, d. h. der eine will stärker sein als der andere, z. B. beim Arbeiten, Ringen, Zanken &c.; sivorliorpâ (seltner ingiarpâ) kommt ihm zuvor: sivorlioĸáttautivut od. sivorliortigêkput (seltner ingiaĸáttautivut) thun etwas um die Wette, z. B. gehn, rudern. So auch (mit sârpoĸ schnell) sivorliorsârutivut bes. beim Erwerb, wenn einer den andern zuvorkommen will. Merke auch sinikpoĸ: sínnautivut = sineĸatigêkput sie schlafen (alle) miteinander. Vgl. auch manigôtivoĸ, najútivoĸ.
305Anm. 1. -rĸârĸotautivut sie — um die Wette, sie wetteifern in —, ein jeder will zuerst. Dieser überall frei anzuwendende Anhang ist eine Verbindung von mehreren Anhängen und heisst nach wohl richtiger Erklärung eigentlich: sie heissen sich d. h. sie wollen (-rĸovoĸ von -rĸovâ) gegenseitig (-utivut) zuerst (-rĸârpoĸ) d. h. jeder von ihnen will zuerst. Nur das ta in -rĸotautivut bleibt so noch nicht erklärt. Ist’s etwa tarpoĸ? Sehr interessant die Vergleichung mit dem entsprechenden grld. -rĸáiniũput s. grld. Wbch.
Beispiele: Von aivoĸ, pisukpoĸ, epúpoĸ: aer-, pisor-, epor-ĸârĸotautivut sie gehen, rudern um die Wette. Ebenso: tikker-, tiguser-, anner-, itter-, aular-, tuppar-, ĸalluser-, tættaer-ĸârĸotautivut jeder vom ihnen will zuerst kommen (da sein), nehmen, hinausgehn, hineingehn, fortziehn, aufwachen, schöpfen, füllen. (Das letzte von dem im Wbch. nicht angegebnen zu tættæpâ gehörigen tættaivoĸ s. s. er füllt etwas, ein Gefäss — mik.) Desgl. pijarêr(od. innerser)ĸârĸotautivut ein jeder will zuerst fertig sein. Vgl. auch die unmittelbar vor dieser Anm. gegebnen Beispiele.
Anm. 2. -utivâ und -utigivâ ist meist der Bedeutung nach unterschieden, wie oĸautivâ sagt ihm, oĸautigivâ sagt von ihm, sagt es. Ebenso kigligiutivâ und kigligiutigivâ, unertûtivâ (übergibt ihm) und tigivâ (übergibt ihn, es). Andre Male aber scheinen sich die Bedeutungen zu nähern od. ganz gleich zu sein, wie in oĸarnerlôtivâ und oĸarnerlôtigivâ (oĸauserlôtigivâ) nippôtivâ und tigivâ. Jedenfalls haben die Formen mit -utigivâ noch eine weitere Anwendung. Vgl. z. B. oben unter a) das Beisp. vom Schlittenfahren. Man kann da auch sagen: nukama inôjungnaerninga ĸemuksiutigivara (nicht aber utivara) aunga wegen meines Bruders Tod fahre ich zu Schlitten nach Süden (Ursache).
Bei akkiliutivâ und akkiliutigivâ könnte man nach Obigem erwarten, dass ersteres hiesse: er bezahlt für ihn, und letzteres: bezahlt damit, gibt es als Bezahlung. Und so ist es auch in Grld. In Labr. aber werden beide Formen, wie es auch im Wbch. angegeben, ganz einerlei gebraucht, und zwar nur in letzterer Bedeutung. Also heisst in Labrador ernera akkiliutivara (grade wie utigivara) ich gebe meinen Sohn als Bezahlung, bezahle mit ihm, nicht: für ihn.
* Man müsste sich sonst etwa bei manchen Verben, wo es möglich, dies -utipâ aus der refl. (alten) Form -úpoĸ mit tipâ zusammengesetzt denken.
§ 497.
60. -uvoĸ (-ovoĸ, aber nicht -ôvoĸ, das nur durch Zusammentreten von zwei u Lauten entsteht); öfters auch
-ngovoĸ, bes. wenn zwei Vokale wie z. B. ia, ua od. was dasselbe ist, lange Vokale wie z. B. â (= aa) vorhergehn; s. s. N. beweglich: er, es ist —; er, es ist ein —.
Die Wörter auf t nehmen als Hilfsvokal a an (tauvoĸ), neuerdings auch, — ob durch Einfluss der Europäer? — e (teovoĸ, tiovoĸ).
Aus neĸ wird niovoĸ, nur bei der Superlativbedeutung: nerôvoĸ (s. mehr bei neĸ 3). Sehr häufig ist die Verbindung mit dem Nom. part. (toĸ, -joĸ): tôvoĸ, -jôvoĸ, ganz mit dem Sinn des einfachen Verbs. Ebenso häufig auch mit soaĸ gross (sehr) und -tuaĸ einzig: sôvoĸ und soangovoĸ, -tôvoĸ und -tuangovoĸ.
nuna; nunauvoĸ es ist, das ist Land.
nâlegaĸ; nâlegauvoĸ er ist Herr, es ist der Herr.
aggiaĸ; aggiangovoĸ es, das ist eine Feile.
aggiarut; aggiarutauvoĸ es, das ist eine Geige.
eput; eputauvoĸ (eputiovoĸ) es, das ist ein Ruder.
iglugêk; iglugêngovuk es sind zwei zusammengehörige Dinge, ist ein Paar.
pingasut; pingasôvut es sind drei.
tâmnauvoĸ, tâpkuangovut dieser ist’s, diese sind’s.
uvangauvunga, igviovotit ich bin’s, du bist’s.
anerneĸ; anerniovoĸ er, es ist ein Geist.
angineĸ; anginerôvoĸ er ist der grösseste, ist am grössten.
angivoĸ ist gross; angijôvoĸ ist gross (ist ein grosser).
306angijoĸsoaĸ; angijoĸsôvoĸ ist sehr gross (ist gross gross).
nâlegauvoĸ pitsiartoĸ (od. pitsiartomik) siehe Syntax § 523, 4 er ist ein gütiger Hers.
Häufige Verbindungen mit -uvoĸ sind:
a) tauvoĸ Kl. 4 -jauvoĸ, mit dem pass. Part. auf aĸ: er wird gethan (so behandelt). Mehr s. schon § 229.
b) taksauvoĸ Kl. 4 -jaksauvoĸ, mit dem pass. Part. und -ksaĸ: er muss gethan (so behandelt) werden, ist zu thun. Häufig: er kann gethan (so behandelt) werden, man kann es. Und mit Verneinung: man kann es nicht —; es ist un—bar. S. mehr schon § 294.
c) tuksauvoĸ Kl. 4 -juksauvoĸ, mit dem Nom. part. auf oĸ: er soll, muss —. S. mehr schon § 294.
d) viovoĸ oft für’s Passiv: er wird so behandelt, es wird ihm so gethan. S. mehr bei vik.
Anm. 1. -ungitoĸ in unveränderter Form als Adverb in der Bedeutung: nicht (eig. nicht seiend) kann an alle Wortklassen und Formen treten; z. B. aungaungitoĸ nicht nach Süden (aunga), uvamniungitoĸ oder uvamniolungitoĸ entw. nicht mich (uvamnik) oder: nicht von mir (uvamnit); aggangnuungitoĸ nicht durch Hände (aggangnut); nagligaptigoungitoĸ nicht weil wir ihn lieben; inuingungitoĸ nicht Menschen (von inuit; ng wegen des vorhergehenden Doppelvokals).
Wie hier bei -́ngilaĸ wird -uvoĸ überhaupt bei noch manchen andern Anhängen ganz ebenso verwendet, um deren Nom. part. in dieser adverbialen Weise an alle möglichen Wortformen treten zu lassen (die eben durch -uvoĸ in ein Verb umgewandelt werden). Vgl. § 348 und 350. Vgl. ebenso die bei den betreffenden Anhängen angeführten: -ugalloaĸ zwar, -olugungnaertoĸ nicht mehr, -olerêrtoĸ schon (-gêrpoĸ), -uluaĸ mehr, besonders, -unersaĸ mehr, -unerpâĸ am meisten, -orĸôrtoĸ scheint’s ahauvalukpoĸ unter palukpoĸ.
Anm. 2. -uvoĸ unmittelbar an eine Suffixform wohl nur an die Personwörter kissime (s. mehr § 144 und Wbch.) und assia § 179: assiangovoĸ und nelliat § 162. Z. B. illusinga assiamariovoĸ oder assiangomarikpoĸ sein Benehmen ist (jetzt) ganz anders; assiangolermijoĸ es fängt an zu sein, d. h. bildet sich wieder ein andrer (z. B. Schwär). Vgl. § 347 Fussn. und die dort angegebenen §§.
§ 498.
24. -vak, (vaub, vâk, vait) N. gross. Für sich allein nicht beweglich, aber bes. viel vorkommend in der Zusammensetzung:
-tsiavak (gross schön, sehr schön) und -vaksoaĸ (gross gross, sehr gross). Der Plur. -vaksuit bezeichnet eine grosse Menge. — Ähnlich -vik und pak § 463. 500.
tukto Renntier; tuktuvak grosses R., für Ochse, Kuh, Rind.
tâmnatsiavak, tâpkuatsiavait dieser (ist), diese (sind) sehr schön!
imeĸ; imitsiavak! sehr schönes Getränk! (z. B. Bier.)
anginersaĸ; anginersavaksôjomik viel, viel grösseres, od. in viel grösserer Weise.
ânanâĸ; ânanâvaksôvoĸ (mit -uvoĸ) ist überaus schön.
(Dasselbe ist ânanauvaksoadlarpoĸ von ânanauvoĸ und dem folg. -vakpoĸ).
kutsertavaksuit, perĸutivaksuit sehr sehr viele Sperlinge, Güter. Luk. 12, 7. 15.
124. -vakpoĸ I s. s. und c. s. (den -vak). V. beweglich: gross, sehr. In dieser Bedeutung für sich allein kaum vorkommend, sondern nur mit soadlarpoĸ:
-vaksoadlarpoĸ sehr stark, gewaltig; vgl. soaĸpoĸ.
ĸuviasukpoĸ; ĸuviasuvaksoadlarput sie freuten sich überaus, Mt. 2, 10.
(ĸuviasuktovaksôvut mit -vak und -uvoĸ wäre dasselbe.)
perĸuteĸarpoĸ; perĸuteĸavaksoadlarpoĸ hat gewaltig viel Güter; vgl. Luk. 2, 19. (perĸuteĸartovaksôvoĸ, perĸutilivaksôvoĸ wäre dasselbe.)
ĸaggorpoĸ schreit laut: ĸaggorvigivaksoadlarpânga er brüllt mich gewaltig an.
101. -vakpoĸ II er pflegt, s. pakpoĸ.
80. -valaivoĸ, -valukpoĸ vermutlich &c. s. -palukpoĸ.
105. -valliavoĸ nimmt zu, s. palliavoĸ.
†-valeĸ ganz = -giarlak ein wenig; ebenso
-valerpoĸ s. s. und c. s. = galakpoĸ, nur wohl weniger gebraucht als dieses.
ovungavaleĸ = ovungagiarlak ein wenig hieher.
illingnuvaleĸ ein wenig zu dir hin.
poĸtusivâ (voĸ); poĸtusivalerpâ macht es ein wenig hoch, höher; poĸtusivalerpoĸ ist so geworden, ist ein wenig höher.
Ebenso könnte man (vgl. die Beisp. bei -giarlak) sagen: angijovalermik etwas ziemlich Grosses; ovatsiarovaleĸ in einer kleinen Weile; ovatsiarovalinit (od. valermit) seit ganz kurzem.
†-válloĸ N. wohl nicht ganz beweglich: einer der mehr als andre das zu sein pflegt („assiminit sôngonersamik pisôĸ“) und bes. auch mit -uvoĸ:
-vállôvoĸ ist ein solcher. Bei Verben tritt es scheint’s nur an das Part. der s. s. auf e (vgl. tigêkput). NB. die erste Silbe vá geschärft (eig. varloĸ?).
pe; piválloĸ (pivállôvoĸ er ist) einer, der sich vor andern hervorzuthun pflegt, z. B. ein Hund im Fressen u. dgl.
pisukpoĸ; pisuktevállôvoĸ pflegt am meisten im Gehen zu leisten (öfters oder auch: länger, besser als andre).
sennavoĸ; sennajevállôvoĸ pflegt am meisten, besten zu arbeiten.
aulasarpoĸ; aulasartivállôvoĸ fischt am meisten.
sinikpoĸ; siniktivállôvoĸ schläft am meisten, thut sich darin hervor.
167. varpoĸ, vasikpoĸ geht, ist nach der Richtung hin, s. parpoĸ, pasikpoĸ.
§ 499.
5. vik, (viub, vik, vît) V. beweglich: Stelle (Ort) od. Zeit, wo* er so thut od. ist. „Der Ort kann eine Person od. ein beliebiger Gegenstand sein.“ Das Stammwort kann ein s. s. od. c. s. Verb sein. In letzterem Fall meist wohl nur mit refl. Bedeutung, kaum mit passiver, da diese meist ausführlich durch tauvik, -jauvik ausgedrückt wird. Oft mit -ksaĸ: viksaĸ. Über das Verhältnis zu -vik gross s. dort Anm.
inûlerpoĸ wird geboren; inûlervia sein Geburtstag, Geburtsort.
kattimavut; kattimavik Versammlungszeit, -ort, Kirche.
aulasarpoĸ; aulasarvik Ort od. Zeit, da man angelt.
tikivia seine Kommenszeit (auch für Advent).
aularviksiorvik die Zeit, da man die Ausgangszeit (aularvik) feiert, für Passa.
nerivoĸ isst; neritípâ c. s. speist ihn (titsivoĸ jmdn.): (nerivik selten, mehr:) nerchevik (= nerrevik) Zeit od. Ort, da man isst, Stube, Tisch, Krippe, bei Menschen und Tieren.
nerititauvinga Ort od. Zeit, da er gespeist wird. (neritivia wäre: Ort od. Zeit, da er sich selbst speist, von neritípoĸ (von pâ) refl.)
nerititsivia Ort od. Zeit, da er jmdn. anders speist.
tungavoĸ es ruht, liegt auf; tungavia worauf es ruht, seine Grundlage.
Nâlegauvoĸ ist Herr; nâlegauvia Ort od. Zeit, wo er Herr ist; sein Reich.
akkiliksarsivoĸ; akkiliksarsivik Ort, wo — od. Person, bei der man auf Schulden bekommt.
akkiliksarsiviksaungilanga ich bin kein Ort zum Schulden machen, d. h. bei mir kann man nicht Schulden machen.
itterviksaungilaĸ es ist | seine Eingangszeit, Besuchszeit d. h. man kann nicht eingehen; ersteres auch: er, der Mensch, ist kein Eingangsort, man kann nicht bei ihm eingeben. |
itterviksaĸangilaĸ es hat |
missikpoĸ; missigvivininga die Stelle, wohin er (mit beiden Füssen zugleich) gesprungen ist; s. § 501 -vineĸ b).
Sehr häufige Verbindungen sind mit -givâ und -uvoĸ:
a) vigivâ c. s. V. beweglich: er hat ihm zum Ort des so Thuns d. h. aa) thut daselbst oder bei ihm so; woraus dann häufig die Bedeutung entsteht: bb) er thut gegen ihn so. Beim ersteren kommt also die Frage: wo? (auch woher?) in Betracht; beim zweiten: wohin? s. die Fussn.
oĸarpoĸ; oĸarvigivâ hat ihn zum Ort des Sagens, sagt zu ihm (= oĸautivâ od. oĸarpoĸ tâpsomunga).
ĸenuvoĸ; ĸenuvigivâ er bittet ihn.
tunitjivoĸ; tunitjivigivâ hat ihn zur Gebestelle, gibt ihm.
tungavoĸ; tungavigivâ hat es zum Grund, ruht auf ihm.
ĸenuersârpoĸ; ĸenuersârvigivâ ist geduldig mit ihm (ganz ähnlich wie ĸenuersârutigivâ).
aglakpoĸ; aglagvigivâ 1) schreibt dort, 2) schreibt darauf, 3) schreibt ihm, an ihn.
akkiliksaĸarpoĸ; akkiliksaĸarvigivara ich habe ihn (Ort oder Person) zum Ort des Schuldenhabens; habe dort oder: bei ihm Schulden, er ist mein Gläubiger. Mt. 18, 28. Luk. 7, 41.
sennavoĸ; sennavigivâ er arbeitet dort, auch: er hat es zur Werkstelle. (NB. aber nicht mit Bedeutung bb) er bearbeitet es.)
ittervigilauĸtanga der Ort, wo er — od. der Mensch, zu dem er hineingegangen war.
iglo sennavigijavut mikkivoĸ das Haus, wo wir arbeiten, ist klein.
ajugauvoĸ (ähnlich sâlaĸarpoĸ) überwindet, ajugauvigivara (sâlaĸarvigivara) ich habe ihn zur Stelle, wo (woher) ich überwinde, d. h. bei ihm, zu ihm überwinde, siege ich. (NB. nicht aber etwa mit Bedeutung bb: ich habe ihn zur Überwindensstelle, zur Stelle, wohin, auf die sich mein Überwinden bezieht = ich überwinde ihn); ajortomik sâlaĸarvigivavut bei ihm, in ihm (von ihm her) überwinden wir das Böse; piulijauvigijase, saputijauvigijase euer zum Art doch Errettet-, Beschützt-werdens gehabter d. h. der, bei dem, in dem (von dem her) ihr errettet, geschützt werdet; der Ort wo, die Person, bei der ihr Rettung, Schutz findet. Gûde perĸutauvigijara Gesb. 538, 2. Gott, mein zur Eigentumseinsstelle gehabter d. h. wo ich Eigentum bin, kurz: Gott, dessen Eigentum ich bin. Gûdib inuk angajoĸauvigivâ, attaniotivigivâ. Vgl. die Fussn. bei vik.
b) viovoĸ s. s. V. beweglich: er ist die Stelle des d. h.
aa) der Ort, wo man; daher oft (aber durchaus nicht immer) passivisch:
bb) es wird ihm so gethan, er wird so behandelt (= vigijauvoĸ).
kattimaviovoĸ (vgl. o. unter vik) es ist eine Kirche.
tuksiarviovoĸ es ist Gebetszeit, Gebetsstätte, aber auch bb): er wird gebeten, es wird zu ihm gebetet.
tunnitsiviovoĸ (vgl. o.) er ist die Gebestelle, es wird ihm gegeben.
attaniotivoĸ herrscht; attaniotiviovoĸ er wird beherrscht, auch: es ist ein Reich (Herrschensstelle).
aglagviovoĸ (vgl. o.) es wird dort, od. darauf, od. ihm geschrieben.
oĸarviovoĸ (vigijauvoĸ) es wird zu ihm geredet. S. auch Mt. 16, 22. 18, 6. Joh. 4, 14.
sennaviovoĸ (vgl. o.) es ist die Werkstelle, od. es wird da (z. B. auf einem Tische) gearbeitet. (NB. aber nicht etwa nach bb) er, es wird bearbeitet.)
ajugauviovoĸ (vgl. o.) ist der Ort, da man überwindet, d. h. bei ihm, in ihm überwindet man. (NB. aber nicht etwa nach bb: er wird überwunden.)
* od. daneben (bes. in den Zusammensetzungen vigivâ, viovoĸ) wie Klschm. hinzufügt, öfters auch: „2) der Ort (od. Person) woher er, od. auch: wohin er.“ Dies „wohin“ entspricht dann der unten bei vigivâ und viovoĸ unter bb) angegebenen Bedeutung. Man muss nur bei den einzelnen Worten da auf den Gebrauch achten, da mit Zugrundelegung des „wo, woher“ sich doch ganz andre Bedeutungen ergeben, als bei der des „wohin“. Vgl. die Beisp. unter vigivâ und viovoĸ, bes. die bei sennavoĸ, ajugauvoĸ, sâlaĸarpoĸ.
nerchevik (= nerrevik)
nercheviĸ
§ 500.
24. -vik, (viub, vik, vît) N. beweglich: gross. Besonders in der Form
-viksoaĸ. Ähnlich wie vak.
attaneĸ; attanivik (viksoaĸ) ein grosser Herrscher.
Nâlegaĸ; Nâlegavik (viksoaĸ) ein grosser Herr.
imaĸ; imarpik Meer, tiefes Wasser (grosses Wasser) wie die andere in Grld. auch gebrauchte Form imavik. Ähnlich wie z. B. ernerpit neben ernivit.
In tallerpik rechter Arm scheint es wie in Grld. die dortige Bedeutung zu haben: der eigentliche Arm (talleĸ).
Anm. vik Ort und -vik gross und Besprechung einiger Wörter der Art. Um Fehler zu vermeiden, achte man durchaus darauf, das vik Ort nur an ein Verb, dagegen -vik gross nur an ein Nennwort treten kann; z. B. Nâlegauvik, attaniovik Herrseinsstelle, d. h. Reich, dagegen Nâlegavik, attanivik der grosse Herr. Darum kann Sâtanasevik, wie es früher gedruckt worden, nicht Hölle (Ort des Satans) bedeuten, sondern nur: der grosse Satan. (Dafür höchstens nur Sâtanaseĸarvik Ort, wo es den Satan hat, gibt.) In dem Namen der Insel Allavik scheint freilich etwas Ähnliches vorzuliegen. Es könnte dies allerdings, vom Nennwort Alla abgeleitet gedacht, nichts anders heissen als: der grosse Indianer. Verständigere Esk. erklärten aber den Namen als: Allanik toĸotsivik Ort, wo Indianer getötet wurden. Und dies ist abgeleitet zu denken von dem Verb Allapoĸ er erlegt Indianer, ganz so gebildet, wie tuktupoĸ &c. er erlegt ein Renntier.
Die Wörter kappianartovik für Hölle, ĸuvianartovik für Seligkeit, Paradies sind im Wbch. fälschlich von vik Ort abgeleitet (Qualort, Freudenort). In diesem Fall müsste vik als Verb kappianartôvoĸ &c. treten, und kappianartôvik (mit langem ô) lauten, wofür aber der Esk. stets lieber das einfache kappiasugvik, ĸuviasugvik wählt. In jenen obigen Worten ist aber -vik (ans Nennwort auf toĸ) „gross“: und kappianartovik &c. ist ganz = kappianartoĸsoaĸ, ĸuvianartoĸsoaĸ „das grosse zur Qual, zur Freude Dienende,“ und es können alle diese vier Formen gut in dem gewünschten Sinn für Hölle und Seligkeit verwendet werden.
In angervivik (für unsre „Chorfeste“) treten beide vik auf: angervik (ans Verb angerpoĸ) ist: die Zeit, da man zusagt, gelobt; angervivik (ans Nennwort angervik) die grosse, wichtige Zeit des Zusagens.
Endlich folg. drei Ausdrücke aus der Offenbarung: ajugaĸangitovitôjoĸ 4, 8 „der einzig (-tuaĸ) gross (-vik) mächtige (ajugaĸangitoĸ).“ In den zwei folg. ist dagegen vik (an dem Verb) = Stelle: ajugauviojotôjoĸ (od. vitôjoĸ) und nellopĸotingivitôjoĸ 5, 12. 13. Ersteres: „er die einzige Stelle seiend, da (d. h. bei, in, mit dem) man überwindet,“ s. o. die Beispiele. Letzteres: „er die einzige Stelle seiend, da man sich nicht unwürdig fühlt (nellopĸotingilaĸ)“ = „nellopĸotinnata tâpsomunga aijuksaugapta.“
Man sieht, diese zwei letzten, in sich selbst zwar richtigen u. von den Esk. gern gebrauchten Worte treffen den Sinn der betreffenden Stellen nicht, da ja hier nicht von unsrer der Menschen Kraft in Christo oder unsrer Würdigkeit, Nichtblödigkeit vor ihm die Rede ist. Also entschieden eine andre Wortbildung zu wählen, mit -vik gross, an ein Nennwort; am liebsten dann in Verbindung mit soaĸ, also für das erste etwa (ajugaviojotôjoĸ od. vitôjoĸ oder lieber) ajugaviksôjoĸ gross, gross unüberwindlich; für das zweite etwa: nellopĸotijuksaungitoviksôjoĸ (er ist) der sich gross gross nicht unwürdig fühlen müssende; oder wohl am besten einfach nur nellopĸotijuksaungitoĸ.
§ 501.
123. -vikpoĸ s. s. und c. s. V. beweglich: gross, in hohem Grade („angijomik“). Von -vik; oft ähnlich wie -́marikpoĸ.
okperpoĸ; okpivikpoĸ (nicht okpervikpoĸ) er glaubt völlig.
ajornarpoĸ; ajornavikpoĸ es ist durchaus unmöglich.
neriugivâ; neriugivikpara ich hoffe es ganz bestimmt.
ĸujagivâ; ĸujagivikpâ er dankt ihm überaus.
44. -vineĸ, (niub, îk, ît) N. beweglich: ein Stück von. Aus dieser Grundbedeutung entwickelt sich bei diesem interessanten Worte aber die ungemein häufig vorkommende Bedeutung: ein gewesener:
a) sowohl in Bezug auf die frühere gute Beschaffenheit, also: altes (aber anders als pitoĸaĸ d. h.) nicht mehr gutes, schlecht gewordenes, abgelegtes &c.
b) als auch sogar in Beziehung nur auf die Zeit, die Vergangenheit ausdrückend, ohne allen schlechten Nebenbegriff: bes. mit dem Nom. Part. (auf toĸ, -joĸ). Die einzige Einschränkung ist, dass es nicht gebraucht wird von Begebenheiten, bei denen man selbst gegenwärtig war, oder die man selbstbewusst miterlebt hat, und es entspricht darin dem nerpoĸ und palaivoĸ. Wie das Part., so wird auch -vineĸ überaus häufig für des verbum finitum (§ 218) gebraucht, d. h. es ist dabei „er ist, sie sind“ ausgelassen zu denken. Vgl. § 282.
tukto, puije; tuktuvineĸ, puijivineĸ Renntier-, Seehundsfleisch (was früher ein R. war, ein Stück von einem R.)
machaĸ; machavineĸ zerbrochenes Geschirr, Scherbe.
iglo; iglovinît alte zerfallene Häuser.
kamik; kamivinîk Dual. alte schadhafte, abgelegte Stiefeln.
uvineroĸ; uvinerovinermik ein altes, abgelegtes Hemd (Acc. z. B. möchte ich haben).
Oĸamioĸ; Oĸamiovineĸ ein gewesener, früherer Okaker (NB. nicht etwa: ein Stück von d. h. einer von den Okakern, der noch jetzt in Okak wohnt).
kíllaĸ; kíllavinît gewesene Löcher (die jetzt z. B. zugefroren), solche Stellen auf dem Eise.
pe; piviningit seine (früheren) Sachen, die ihm früher gehört, z. B. aus Hinterlassenschaft eines Gestorbenen.
unnuaĸ tikkitovinît (= tikipallaivut, tikínnerput) sie sind in der Nacht gekommen (der Redende war aber nicht dabei, wusste nichts davon).
ĸanimavoĸ; ĸanimadlalauĸtovineĸ (er ist) ein sehr krank gewesener, d. h. er ist sehr krank gewesen.
katakpoĸ; kataktovineĸ (= katangnerpoĸ) (ist) ein Heruntergefallener, d. h. ist heruntergefallen, ohne dass man es merkte oder zugegen war.
koivoĸ; koeĸattartovineĸ aungmik er hat öfters Blut geharnt.
anguvâ; angujavininga (es ist) sein erlegter (Seehund), d. h. er hat ihn erlegt.
ijerpâ; ijersimajaviningit (das sind) seine verborgenen, d. h. diese hat es verborgen, versteckt.
S. auch Mt. 21, 20. Luk. 24, 2. Joh. 11, 17.
Anm. -vineĸ mit -arsuk und -âluk. Z. B. von puijevineĸ: puijeviniărsuk und puijevinârsuk, puijiviniâluk (seltner wohl puijevinâluk); unaviniâluk (piviniâluk) in Bezug auf etwas Schlechtgewordenes, Verdorbenes: dieser, dieses Schlechte (das früher gut war); dagegen ohne Vergleich mit dem früheren Zustand: unavinâluk dieser Greuliche! (s. unter -âluk.)
Anhang.
Über die Eigentümlichkeiten der sechs Anhänge: -tsiarivâ, -nasugivâ, sarpâ, típâ, -rĸovâ, tailivâ.
§ 502-509.
§ 502.
Vgl. zunächst in der ersten Übersicht Nr. 161-166, und im zweiten alphab. Verzeichnis im einzelnen diese dort mit all ihren Formen angegebnen Affixa. Da mancherlei Gemeinsames bei ihrer Anwendung zu bemerken ist, besonders bei den drei letzten, so mögen noch eingehendere Winke und erschöpfende Beispiele folgen:
1) All diese sechs Anhänge treten an ein Stammwort mit s. s. Form. Davon gehe man aus.
2) Treten sie an den Stamm eines c. s. Verbs, so denke man sich dasselbe daher mit s. s. Endung. Danach erhält ein solches Verb nach § 226 und 228 reflexive, öfters aber auch passivische Bedeutung. Z. B. pairivâ pflegt ihn, pairivoĸ pflegt sich, neksarpâ nimmt ihn mit, neksarpoĸ nimmt sich mit, d. h. wird mitgenommen = neksartauvoĸ. So haben wir auch hier in Verbindung mit diesen sechs Anhängen zwei Fälle:
a) Das Stammwort hat reflexive Bedeutung. In diesem Fall wird aber zum Unterschied von Fall b) wohl regelmässig der refl. Sinn durch ein hinzugefügtes ingminik &c. klarer ausgedrückt, z. B.
ingminik pairerĸovâ er heisst ihn sich selbst pflegen.
illingnik pairitípagit ich mache, dass du dich pflegst.
uvamnik pairitíparma du machst, dass ich mich pflege.
Ja man kann in diesem Fall selbst die nicht refl. s. s. Formen nehmen, also z. B. statt des Vorstehenden (von pairsivoĸ er pflegt jmdn.) sagen: ingminik pairserĸovâ, illingnik pairsitípagit, uvamnik pairsitíparma. Vgl. § 226 Schluss.
b) Die passive Bedeutung tritt natürlich, wo sie nach dem Sprachgebrauch bei dem einfachen Verb möglich ist (§ 228) auch in der Zusammensetzung mit diesen Anhängen hervor. Dabei ist aber die ausführlichere Bezeichnung des Passivs durch tauvoĸ, -jauvoĸ auch möglich; z. B.
pôĸ illingnut neksarasugivâ od. neksartaunasugivâ er glaubt, | dass der Sack durch dich mitgenommen wird. |
pôĸ illingnut neksartípâ od. neksartautípâ er macht, |
(Vgl. beim Anhang simavoĸ: neksarsimavoĸ = taumavoĸ.)
Aber bei -rĸovâ und tailivâ (und wohl manchmal auch noch bei típâ) ist dieser Gebrauch ausgedehnter. Bei diesen zwei Anhängen sind nicht nur die eben gemeinten Verben (§ 228), sondern überhaupt alle c. s. Stammwörter passivisch aufzufassen. Diese wichtige, Klarheit gebende Regel ist nicht zu übersehn. Hier ist also des § 228 sogenannte „versteckte Passiv“ in ausgedehntestem Masse im Gebrauch*. Z. B.
313pairerĸovâ ganz = pairijauĸovâ er heisst ihn pflegen (eig. gepflegt werden).
pairitailivara = pairijautailivara ich verhindere, dass er gepflegt wird (von mir od. einem andern).
Doch ist hierbei noch folgende Einschränkung zu nennen:
aa) Bei -rĸovâ wird doch schon wohl fast eben so oft (?) die ausführlichere Ausdrucksweise des Passivs durch tauvoĸ, -jauvoĸ angewendet. Also z. B. pairijauĸovâ eben so oft wie pairerĸuva.
bb) Bei tailivâ scheint der Sprachgebrauch die zwei an sich ganz gleichen Ausdrucksweisen so zu sondern, dass bei völlig ausgedrücktem Passiv (durch tauvoĸ, -jauvoĸ) die Verhinderung eines anderen bezeichnet wird, bei verstecktem Passiv dagegen (wenigstens vorherrschend) die Selbsthinderung (kurz: = nicht). Z. B.
pairijautailivara ich verhindere ihn (von einem andern) gepflegt zu werden. Dagegen
pairitailivara vorherrschend: ich verhindere ihn (von mir) gepflegt zu werden, d. h. kurz: ich pflege ihn nicht.
* Ursprünglich galt wohl diese Regel von allen diesen Anhängen, wie das noch im Grld. der Fall ist. Man muss sich daher nicht wundern, wenn der Gebrauch nicht überall ganz gleich ist, und man ab und zu auch bei den anderen Anhängen das versteckte Passiv angewendet findet. Im allg. aber kann man sagen, dass jetzt in Labr. bei -tsiarivâ, -nasugivâ, típâ, auch nerarpâ das Passiv des Stammwortes regelmässig durch tauvoĸ, -jauvoĸ ausgedrückt wird, vielleicht noch am meisten mit Ausnahme bei típâ. Z. B. pairijaunasugivâ, nicht pairinasugivâ ich glaube, dass er gepflegt wird; annerijautípâ nicht anneritípâ er lässt ihn erwählt werden; pairijautípâ er lässt ihn gepflegt werden (bei welchem letzteren doch von manchen auch pairitípâ gelten gelassen wird, das doch eigentlich ganz dem von ebendenselben Leuten nicht gebilligten anneritípâ gleichsteht, — nur ein Beweis, wie der Gebrauch bei típâ schwankend ist). Endlich tækkotípoĸ und tækkojautípoĸ illinniartiminut er liess sich durch seine Jünger gesehen werden, d. h. erschien ihnen.
Beispiele zu diesen sechs Anhängen
(§ 503-505),
aus denen in ihrer Ausführlichkeit in zweifelhaften Fällen am besten die Anwendung obiger Regeln ersehen werden kann.
A. An ein s. s. Stammwort.
§ 503.
a) an ein intransitives, d. h. ein solches ohne Objekt, wie ochovoĸ fällt um, itterpoĸ geht hinein, idluarpoĸ ist gut, gerecht, maksuavoĸ ist getrost, mutig, tammarpoĸ er irrt.
1 | ochotsiarivara | ich warte, bis er, es umfällt. |
ochotsêvunga ôminga | ||
ochotsiarivunga (mit od. ohne uvamiuk) | ich warte, bis od. dass ich umfalle. | |
ochoserpunga (s. -tsiarivâ Anm.) refl. | ||
2 | ochoniarasugivara | ich glaube, dass er umfallen wird. |
ochoniarasugiklivunga ôminga | ||
ochoniarasugivunga (auch mit Hinzufügung von uvanga*) refl. ich glaube, dass ich umfallen werde. | ||
3 | idluarsarpâ | er macht ihn gut, gerecht. |
idluarsaivoĸ ôminga | ||
4 | ochotípara | ich mache, veranlasse, dass er umfällt. |
ochotitsivunga ôminga | ||
5 | itterĸovara | ich heisse ihn hereinkommen: befehle od. erlaube ihm. |
itterĸojivunga ôminga | ||
6 | ochotailivara (od. tailitípara) | ich verhindere ihn, es, umzufallen. |
ochotailitsivunga (tailititsivunga) ôminga | ||
314 tammartaililaungna (od. wohl öfter tailitilaunga) verhindere mich zu irren (mach, hilf, dass ich nicht irre)! | ||
ochotailivoĸ refl. er, es verhindert sich umzufallen, d. h. es fällt nicht um (wenn es länger so bleibt). |
b) an ein transitives s. s. Stammwort, d. h. ein solches, das ein Objekt bei sich hat, wie tukkisivoĸ er versteht etwas (mik), sapkutsivoĸ lässt los, aus der Hand fahren, aiklerpoĸ holt, serĸomitsivoĸ zerbricht, beschädigt.
1 | inuit piniaraksamingnik tukkisitsiarivakka | ich warte, bis die Leute ihre Arbeit (das, was sie thun sollen) verstehn. |
inungnik piniaraksamingnik tukkisitsevunga | ||
2 | inuit aglangnik tukkisinasugivakka | ich glaube, dass die Leute die Schriften verstehn. |
inungnik aglangnik tukkisinasugiklerpunga | ||
aglangnik tukkisinasugivunga refl. ich glaube, dass ich die Schriften verstehe. | ||
4 | ernine pôrmik (von pôĸ) aiklertípâ | er lässt, macht seinen Sohn den Sack holen. |
ernerminik pôrmik aiklertitsivoĸ | ||
5 | ernine pôrmik aiklerĸovâ | er heisst seinen Sohn den Sack holen. |
ernerminik pôrmik aiklerĸojivoĸ | ||
6 | macharmik serĸomitsitailivunga refl. ich verhindere mich, hüte mich, das Geschirr zu zerbrechen, d. h. kurz: ich zerbreche nicht. | |
macharmik serĸomitsitailivânga (vielleicht öfter: tailititípânga) | er verhindert mich, das Geschirr zu zerbrechen (macht, dass ich nicht zerbreche). | |
macharmik uvamnik serĸomitsitailitsivoĸ (vielleicht öfter: tailititsivoĸ) | ||
ominga sapkutsitailitigut (vielleicht öfter: tailitítigut) verhindere uns, dies fahren zu lassen (im zweiten Fall mehr: mach, hilf, dass mir dies nicht fahren lassen)! |
* nicht uvamnik. Dies würde hier nach Esk. Aussage bedeuten: ich glaube, dass ich von selbst umfallen werde; s. § 173.
Unseen Collaborator seems to have misunderstood the numbers, and wrongly penciled-in “3” in the row beginning aglangnik. The example belongs with affix 2, -nasugi.
B. An ein c. s. Stammwort,
das also nach § 226 ff. entw. refl. od. pass. Bedeutung erhält,
§ 504.
wie z. B. nertorpâ er rühmt ihn, aivâ holt ihn, ajoĸertorpâ belehrt ihn, nachogivâ verachtet ihn, serĸomípâ beschädigt, zerbricht es, illitarivâ kennt ihn, sapkupâ lässt es los, aus der Hand, neksarpâ nimmt ihn mit, attorpâ, braucht es (neksarpoĸ, attorpoĸ wird mitgenommen, gebraucht § 228).
1 | ingminik illitaritsiarivara (auch vom s. s. illitarsitsiarivara § 502, 2a) ich warte, bis er sich selbst erkennt. | |
una nertortautsiarivara | ich warte, bis er gerühmt wird, auf sein Gerühmtwerden. | |
ominga nertortautsêvunga | ||
2 | ingminik illitari(auch tarsi)nasugivara ich glaube, dass er sich selbst erkennt. | |
ĸerĸojat illingnut neksar(od. neksartau)niarasugivavut wir glauben, dass das Seegras von dir mitgenommen werden wird. | ||
315 sorutsemut machaĸ serĸomitauniarasugivara (auch ohne tau) | ich glaube, dass das Geschirr vom Kinde zerbrechen werden wird. | |
sorutsemut macharmik serĸomitauniarasugiklerpunga | ||
illingnut nachogijaunasugivunga (nur mit jau) ich glaube, dass ich von dir verachtet werde. | ||
4 | ingminik illitari(auch tarsi)típara ich mache, veranlasse, dass er sich selbst erkennt. | |
pôĸ neksartípâ od. neksartautípâ | er macht, dass der Sack mitgenommen wird, lässt ihn mitnehmen. | |
pôrmik neksartautitsivoĸ | ||
ĸukkiut attortípâ od. attortautípâ er macht, veranlasst, dass die Flinte gebraucht wird*. | ||
illingnut pairijautípara (allenfalls pairitípara § 502, b. Fussn.) ich lasse, mache ihn durch dich gepflegt werden. | ||
Gûdib annerijautípâ (nur mit jau) Gott lässt ihn erwählt werden. | ||
5 | ingmingnik illitarer(od. tarser)ĸovait er heisst sie sich selbst erkennen. | |
uvamnik illitarer(od. tarser)ĸovânga er heisst mich mich selbst erkennen. | ||
pôĸ neksarĸovâ od. neksartauĸovâ er heisst den Sack mitnehmen (mitgenommen werden). | ||
pôrmik neksar(od. neksartau)ĸojivoĸ er heisst einen Sack mitnehmen; s. § 30. | ||
inuata tamanna uvamnut pairerĸovâ od. pairijauĸovâ** | sein Besitzer heisst dies durch mich, von mir gepflegt werden. | |
inua tamattominga uvamnut pairer(pairijau)ĸojivoĸ | ||
Mosesib tunnerĸojanga (Mt. 8, 4) od. tunnijauĸojanga des Moses zu geben (eig. gegeben zu werden) Befohlenes, oder: was Moses zu geben gebietet. | ||
illingnut ajoĸertortau-rĸovoĸ häufiger aber -rĸojivoĸ*** (wohl nur mit tau) er zeigt sich (d. h. will) von dir belehrt werden. S. auch 1 Kor. 9, 18. | ||
316 6 | ingminik illitaritailivara (od. tailitípara) ich verhindere ihn, sich selbst zu erkennen. | |
serĸomitailivoĸ es verhindert sich, beschädigt zu werden, d. h. zerbricht nicht, wird nicht zerbrochen, beschädigt. | ||
sapkutailivoĸ es verhindert sich, fahren gelassen zu werden, d. h. es wird nicht fahren, los gelassen. | ||
serĸomitailivara (od. tailitípara) | Ich verhindere es, beschädigt, zerbrochen zu werden (sei es durch mich od. durch andre; dem Sprachgebrauch nach aber hauptsächlich: durch mich d. h.) ich hüte mich es zu zerbrechen, zerbreche es nicht. Dagegen: | |
ôminga serĸomitailitsivunga (od. tailititsivunga) | ||
una sorutsemut serĸomitautailivara (od. tailitípara) | ich verhindere, dass es durch (jmd. anders) das Kind zerbrochen werde. In diesem Fall das Passiv klar ausgedrückt: Ebenso: | |
ôminga sorutsemut serĸomitautailiklivunga (od. tailititsivunga) | ||
puigortailitigut**** verhindere, dass wir vergessen werden (bei dir od. überhaupt. Dem Sprachgebrauch nach aber vorherrschend: bei dir d. h.) vergiss uns nicht. Dagegen: | ||
puigortautailitigut (od. tailitítigut) verhindere, das wir vergessen werden (durch andre). | ||
serĸomitaililugo verhindere, verhüte dass es zerbrochen wird (dem Sprachgebrauch nach vorherrschend: durch dich d. h.) zerbrich es nicht! Dagegen: | ||
serĸomitautaililugo (od. tailitillugo) verhindere, verhüte, dass es (durch andre) zerbrochen wird. |
* Vgl. ernine ĸukkiúmik attortípâ er macht, das sein Sohn die Flinte braucht, vom s. s. er braucht etwas (mik) abgeleitet.
** In einem Fall aber wie dem folgenden, drückt der Esk. selbst vor -rĸovâ das Passiv stets ausführlich aus: ernerminut pôĸ aijaurĸovâ (nicht airĸovâ) er heisst den Sack durch seinen Sohn geholt werden, da neben aivâ er holt ihn auch das s. s. aivoĸ er geht, existiert, und an dieses zu denken dann am nächsten liegt. Z. B. ernerminut soruseĸ airĸovâ er heisst das Kind zu seinem Sohn gehen.
*** In dieser Kürze, d. h. ohne Zufügung eines bestimmten Objektes wird hier und in ähnlichen Beispielen auch bei der Form -rĸojivoĸ (die der Sprachgebrauch scheint’s der an sich genaueren refl. Form -rĸovoĸ vorzieht) kein Missverständnis stattfinden, sondern (wenn dies auch nicht zwingend im Worte liegt) das Belehrtwerden auf das Subjekt in -rĸojivoĸ zurückbezogen werden, was durch ein hinzugefügtes ingminik (sich selbst) ganz unzweifelhaft werden würde. Dass natürlich ein anderes Objekt ebenso hinzugefügt werden kann, ist selbstverständlich. Z. B. ernerminik illingnut ajoĸertortauĸojivoĸ er heisst seinen Sohn von dir belehrt werden.
**** Mit Fleiss ist hier nicht, den andern Beisp. entsprechend, die Form puigortailititigut als gleichbedeutend eingeklammert. Da neben puigorpâ die s. s. Form puigorpoĸ (mik) er vergisst jmdn. vorkommt, so wird die erwähnte Form mit típâ von diesem (aktiven) Stamm genommen: also z. B. perĸojarnik puigortailitítigut mache, hilf, dass wir deine Gebote nicht vergessen! Und so in allen Fällen, wo ein Verb c. s. und s. s. zugleich ist.
§ 505.
Anm. Zu den vorstehenden sechs Anhängen, vgl. Klschm. § 137. Anm. 2. Diese Anhänge lassen das Stammwort in allen seinen Rechten. Es regiert die dazu gehörigen Casus, als ob’s alleinstünde, wie auch die vorstehenden Beisp. gezeigt haben; überhaupt behalten alle, dem Stammwort im einfachen Satz untergeordneten Wörter dieselbe Beziehung, z. B. ĸaupat aullalârput morgen werden sie fortgehn werden. Daraus: ĸaupat aullalârasugivakka ich glaube, dass sie morgen fortgehn werden. Ferner: Erfordert das Stammwort ein refl. Suffix, so ist dies auch in der Zusammensetzung mit diesen Anhängen der Fall. Z. B. issumaminik oĸauseĸarpoĸ er redet nach seinem eignen Belieben; Joase ernerminik neksarpoĸ Joas nimmt seinen (eignen) Sohn mit. Davon:
issumaminik oĸauseĸarĸovâ er heisst ihn nach seinem eignen Belieben reden.
Noab Joase ernerminik neksarĸovâ Noa heisst den Joas seinen (d. h. des Joas) Sohn mitnehmen. Es kann da freilich auch den Sohn des Noa (des Subjektes zu -rĸovâ) bedeuten. Der Zusammenhang muss zeigen, was gemeint ist. Ebenso: Noab Joase tikípâ oĸartillugo ernerminut Noa kam zum Joas, während der mit seinem (des J. oder auch des N.) Sohn redete. Hierher gehört auch z. B. 1 Kor. 14, 31: oĸâlatuinariaĸarpose nelikârluse, illũnatik illinniarĸovlugit, illũnaitalo ĸaiblartauĸovlugit. Ohne Anhang würde man nämlich auch sagen: illũnatik (nicht naita) illinniarput und illũnaita (od. natik) ĸaiblartauvut. § 151. 152. Ebenso 1 Sam. 16, 10: Jsaib ernine sângagôrĸovait Samuelib. Ohne Anhang: Samuelib sângagôrput. Das refl. ernine bezieht sich aber auf Jsaib, das Subjekt in -rĸovait. Vgl. aber auch Syntax § 535 und bes. die Fussn. daselbst.
Die Infinitive der meisten dieser Anhänge,
§ 506.
wozu wir auch als siebenten den von -rĸârpoĸ § 468 nehmen, können wir häufig durch Konjunktionen übersetzen (s. auch die Konj.-Tabelle § 260 Anm. 2). Nämlich:
1 -tsiarivlugo, -tsêvlune immer durch: bis.
2 -nasugilugo immer durch: in der Meinung dass.
4 tillugo, tillune (tinnago, tinnane) öfters durch: während, indem (während nicht); namentlich an -ĸarpoĸ, -uvoĸ, ípoĸ.
5 -rĸovlugo, -rĸovlune (-rĸonnago, -rĸonnane) meist durch: damit, auf dass, um zu (damit nicht).
7 Positiv: -rĸârdlune (oft -laurĸârdlune), -rĸârdlugo nachdem.
Negativ: -rĸârane, -rĸârnago oft mit típâ: -rĸârtinnane, -rĸârtinnago ehe, bis.
Man vergesse aber nie, die esk. Grundbedeutung festzuhalten, um nicht Fehler in der Endung (ob c. s. lugo od. s. s. lune) zu machen. Danach kann man auch speziell für die Zusammensetzungen mit típâ und -rĸovâ* folg. Regel aufstellen (s. Syntax § 563): Wenn in unserm deutschen, mit der Konjunktion (während, damit, ehe) beginnenden Nebensatze ein andrer Thäter (Subjekt) ist, als im Hauptsatze, hat die c. s. Form (tillugo, -rkovlugo, -rĸârtinnago) zu stehn. Wenn dagegen derselbe Thäter ist wie im Hauptsatze, muss die s. s. Form (tillune -rĸovlune, -tinnane, -rĸonnane vom refl. típoĸ, -rĸovoĸ) genommen werden. Z. B.
akkianêtillugo perudlalauĸpoĸ während er (A) drüben (in Europa) war, wuchs er (B) sehr. Die zwei Subjekte verschieden.
akkianêtillune perudlalauĸpoĸ während er (B) drüben war, wuchs er (B) sehr. Das Subjekt beidemal dasselbe.
Doch ist dabei einschränkend zu bemerken, dass diese s. s. Formen (bes. die der dritten Person) wenn auch durchaus gebilligt, von den Esk. grade nicht häufig gebraucht werden:
Statt tillune (sich sein lassend = während er ist, war) wird daher meist der Inf. des einfachen Verbs: lune (seiend, als er war) ohne típâ gesetzt, wenn nicht grade das durch das típâ ausgedrückte „während“ hervortreten soll.** So z. B. in dem ebengenannten Beispiel:
akkianêdlune perudlalauĸpoĸ drüben (seiend) wuchs er sehr, als er (B) drüben war, wuchs er (B) sehr. Vgl. Syntax § 563.
Und statt -rĸovlune (er sich heissend, wollend) wird meist omavlune (wollend) gesagt. Vgl. zum Letztgesagten noch § 508 Anfang.
Als Muster für alle übrigen stehe hier der Inf. von típâ und típoĸ durchconjugiert, nach § 245.
318Inf. von tipâ er lässt ihn, macht ihn. |
Inf. von típoĸ er lässt sich. |
Gemeinsame Bedeutung beider. |
---|---|---|
tillugo ihn lassend | tillune er sich lassend | = während er |
tillugik sie 2 lassend | tillutik sie 2 sich lassend | = während sie 2 |
tillugit sie lassend | tillutik sie sich lassend | = während sie |
tillutit dich lassend | tillutit du dich lassend | = während du |
tillutik euch 2 lassend | tillutik ihr 2 euch lassend | = während ihr 2 |
tilluse euch lassend | tilluse ihr euch lassend | = während ihr |
tillunga mich lassend | tillunga ich mich lassend | = während ich |
tillunuk uns 2 lassend | tillunuk wir 2 uns lassend | = während wir 2 |
tilluta uns lassend | tilluta wir uns lassend | = während wir |
* nur für diese, nicht aber z. B. für das einfache -rkârpoĸ (-rĸârlune, -rĸârlugo, -rĸarane, -rĸârnago) wie nähere Überlegung klar macht. Die genaue Übersetzung mit der Grundbedeutung „vorher, erst“ wird stets das Richtige an die Hand geben. Vgl. die Beisp. unter 7 im nächsten §.
** Und ganz genau so das einfache -rĸârane, -rĸâratik häufiger als -rĸârtinnane, -rĸârtinnatik.
§ 507.
Beispiele zu § 506.
1 bis:
mânẽniarpunga ĸaulersiarivlugo od. ĸaulersêvlunga ich werde hier sein, bis es tagt (es erwartend, od. wartend, bis)
anniniarase tikitsiarilugo geht nicht hinaus (bleibt), bis er kommt (ihn kommen erwartend).
mânẽniarpoĸ pijungnaersiarivlune er wird hier bleiben, bis er (selbst) gesund ist (sich gesund werden erwartend).
mânẽniarpoĸ pijungnaersiarivlugo er wird hier sein, bis er (ein andrer) gesund ist (ihn — erwartend).
2 in der Meinung das.
puigijaksaunasugilugit oĸautivakka in der Meinung, dass ihnen zu misstrauen sei (sie für eine Misstrauenssache haltend) redete ich zu ihnen.
4 während, indem
tillugo, tillune u. s. w.
assinẽtillugo kingômalauĸpavut während er auswärts war (ihn auswärts sein lassend), haben wir ihn vermisst. | |
assinẽtillune kingômalauĸpâtigut während er auswärts war (sich auswärts sein lassend), hat er uns vermisst. Oder statt des: |
assinêdlune auswärts seiend, als er auswärts war.
sillaĸsoaĸartillugo während, solang es eine Welt gibt (es eine Welt haben lassend).
tamânẽtinnak mittautigivâtit während du nicht hier warst (dich nicht hier sein lassend), verspotteten sie dich.
illũnata (atautsemik) pingitoĸartinnago (od. ĸartinnata) wir alle ohne Ausnahme, wörtlich: wir alle, es (od. uns) nicht einen Nichtthuenden haben lassend.
inôjuksautinnanga inôvunga während ich doch nicht leben sollte (mich nicht eine Sache zum Leben sein lassend), lebe ich. Ebenso:
illaujuksaungigalloardlune (seltner tillune) illauvoĸ, während er doch nicht, obwohl er nicht mitgehn sollte, geht er mit.
319atâtat ernermik niaĸungit pattingmivait, oĸautsinik saimanartunik oĸartillutik od. oĸarlutik die Väter legten die Hände auf die Häupter ihrer Söhne, indem sie (die Väter) Gegensworte sprachen (sich sprechen lassend).
oĸartillugit würde heissen: indem die Söhne sprachen (sie sie sprechen lassend).
ânẽtilluse tikilauĸpogut während ihr im Süden wart (euch im Süden sein lassend), sind wir gekommen.
5 damit, auf dass, um zu -rĸovlugo u. s. w.
tamaungarpoĸ erĸsilerĸonnago er kommt hieher, damit er (ein andrer) sich nicht fürchte (ihn sich nicht fürchten heissend).
kammalerle ochoĸonnane er achte, dass er nicht falle (sich nicht umfallen heissend). 1 Kor. 10, 12.
kammajariaĸarpoĸ tikitausarailerĸonnane sumut er hat nötig aufzumerken, auf dass er nicht schnell von etwas überkommen werde (sich nicht — heissend).
illingnit inungnut averĸonnanga (od. avitauĸonnanga) damit ich nicht von dir durch Menschen getrennt werde (mich nicht — — heissend).
nunaliarpoĸ inungnut takkojau-rĸovlune (mehr aber -jomavlune) er geht ans Land, um von den Menschen gesehn zu werden (sich — heissend, wollend).
illingnut tuksiarpogut asserorĸonnata wir beten zu dir, auf dass wir nicht verderben (uns nicht verderben heissend).
7 ehe, bis (auch: ohne vorher zu) -rĸârane, -rĸârtinnago u. s. w.
maunga-rĸârdlune (od. laurĸârdlune) utterivoĸ illaminut nachdem er hieher gekommen (vorher hieher kommend), kehrte er wieder zu den Seinen zurück.
sugia-rĸârdlugo (od. laurĸârdlugo) aulaitípât nachdem sie ihn gezüchtigt (ihn vorher, erst züchtigend), liessen sie ihn gehn.
ailerta kinguraerĸârtinnata od. kinguraerĸârata lasst uns gehen, ehe wir zu spät kommen, d. h. ehe es zu spät ist. Im ersten Fall = wir vorher uns nicht zu spät sein lassend; im zweiten: wir vorher nicht zu spät seiend.
anniniarase tikkerĸârtinnago geht nicht hinaus, bis od. ehe er kommt (ihn vorher nicht kommen lassend). Sinn ganz wie oben mit -tsiarilugo.
maungarĸârane od. rĸârtinnane utterivoĸ illaminut vorher nicht hieher kommend od. sich vorher nicht hieher kommen lassend, kehrte er wieder zu den Seinen zurück; d. h. entweder: ohne vorher hierher zu kommen (ein späteres Kommen als nicht eintretend gedacht); oder aber auch: ehe er hieher kam (sein späteres Kommen als eintretend gedacht).
sugiarĸârnago aulartingilât sie liessen ihn nicht gehn, ehe, bis sie ihn gezüchtigt hatten, od. ohne ihn vorher zu züchtigen (sie ihn vorher nicht züchtigend).
320aularĸârtinnago tikipotit ehe er fortging (du ihn vorher nicht fortgehn lassend), bist du gekommen.
aulaĸârtinnane od. aularĸârane imailivoĸ ehe er fortging (er sich vorher nicht fortgehn lassend od. er vorher nicht fortgehend), sprach er so, that er so (wie folgt).
aulaĸârtinnak tikipogut ehe du ausgingst (wir dich vorher nicht ausgehn lassend), sind wir gekommen.
aularĸârtinnak od. aularĸârnak imaililauĸpotit ehe du weggingst (du dich vorher nicht weggehen lassend od. du vorher nicht weggehend), sprachst du so, thatest du so.
tessiulaunga ĸaerĸoniarĸârnanga illingnut führe mich, bis du mich zu dir rufen wirst (du mich vorher nicht zu dir kommen heissend).
§ 508.
Anm. 1. tillugo, -rĸovlugo und tillune, -rĸovlune.
Wie oben § 506 gesagt, werden bei diesen Anhängen die refl. Formen der dritten Person auf lune, lutik nicht grade häufig gebraucht. Deshalb brauchen auch wohl die meisten Esk. sogar ruhig tillugo, -rĸovlugo, wo tillune (od. lune), -rĸovlune stehen sollte. Aber dieser Gebrauch, der entschieden fehlerhaft ist, ist nicht nachzuahmen.
In Fällen dagegen, wo dem Sinn nach ein andrer Thäter in den Vordergrund tritt, als der in Wortform ausgedruckte (z. B. beim Optativ und Passiv), ist es ein ander Ding, und die Form tillugo, -rĸovlugo nicht zu verwerfen; z. B. Mark. 6, 36: aularlit ĸaĸĸôjaĸsiniarĸovlugit lasst sie gehn, dass sie Brod kaufen (ihr sie — Acc. — Brod kaufen heissend). Stünde hier -rĸovlutik (was von den Esk. nicht vorgezogen wird, aber doch geht), so würde die Form massgebend sein, nämlich: Sie mögen gehen, sie sich selbst Brod kaufen heissend.
Ebenso beim Passiv. Z. B. pidlartauvoĸ annusingorĸovlugo er wird bestraft, damit er sich’s ad notam nehme und nicht mehr thue. Der Form nach ist „er“ wohl das Subjekt (Thäter), dem Sinn nach aber ists ein andrer: Man straft ihn, ihn durch Erfahrung klug werden Heissend. Vgl. Syntax § 532. und § 536. § 564.
Brod (dreimal)
Text ungeändert; anderswo immer Brot
§ 509.
Anm. 2. a) -rĸovlugo und -rĸolugo.
Wo dass Heissen ein direktes ist, nicht nur ein indirektes, in Gedanken stattfindendes = wollen (in welchem letzteren Fall wir es, wie oben gezeigt, oft durch einen Nebensatz mit damit übersetzen können), wird scheint’s von vielen Esk. im Inf. die Form ohne v (s. § 245) gebraucht, also -rĸolugo, (nicht -rĸovlugo = damit er) u. s. w. Z. B. bei ĸaerĸovâ er ruft ihn, heisst ihn kommen: ailerit uit ĸaerĸolugo geh, rufe deinen Mann. Joh. 4, 16. Ebenso: Gûdib maksuarĸovâtigut ĸuviasorĸolutalo Gott heisst uns mutig und froh sein.
Doch scheinen die meisten Esk. diesen Unterschied nicht zu machen, und beide Formen durcheinander zu brauchen, wie man ja auch annerivlugo und annerilugo sagen kann (§ 245). Immerhin aber wäre in dieser möglichen Doppelform eine grammatikalische Unterlage zu einem solchen Unterschied gegeben, wie er z. B. auch zwischen pivlune und pilune von manchen gemacht wird § 248. Vgl. auch uvlome und uvlorme § 58. Eine solche gram. Grundlage fehlt aber völlig für die Unterscheidung von
b) tillugo und tilugo.
Ganz ähnlich nämlich wie bei dem eben Erwähnten wird in unsern bisherigen Drucken folg. Unterschied gemacht: Wo wir „während, indem“ übersetzen, wird tillugo (od. tidlugo) geschrieben; dagegen wo auch mir „machen, lassen“ übersetzen (ein aktives Machen) nur tilugo mit einem l. Z. B.
kiksaralloartillugo mittautigivara obwohl er betrübt war, verspottete ich ihn. Dagegen:
mittautigivara kiksartilugolo ich verspottete und betrübte ihn. Ebenso:
piungitomut illingatillugo sapperpavut während er aufs Böse gerichtet ist, können wir’s nicht mit ihm schaffen. Dagegen:
ĸanoĸ illingatilugo sennalauĸiûk wie (es beschaffen sein machend) hast du es gearbeitet?
Aber die Esk. selbst machen diesen Unterschied nicht, sondern sprechen überall der gram. Forderung gemäss mit geschärfter Silbe: tíllugo, tidlugo. Jedenfalls herrschte hier nur europäischer Einfluss, der ja früher auch tillugo und -rĸovlugo (es aus seinem Zusammenhang mit típâ und -rĸovâ reissend) der lateinischen Grammatik gemäss als Gerundium und Supinum des Verbums bezeichnete.
Deutsch-eskimoisches Verzeichnis
der vorstehenden Anhänge.
§ 510.
Die Esk. Form ist nur ganz kurz angegeben, man hat daher durchaus den voranstehenden esk.-deutschen Teil stets näher zu vergleichen.
Abbild -ngoaĸ;
in abbildlicher (spielender) Weise -ngoarpoĸ.
Abfall -ko.
ähnlich -ujaĸ.
(-gijarpâ § 402 u. Anm.)
aller; der aller— pâĸ.
alt -toĸaĸ.
am meisten -unerpâĸ § 453 Anm. 2.
anscheinend -ujârpoĸ.
armselig -lugasak.
auch, wieder -givoĸ, mivoĸ &c.
bald, schnell saraipoĸ (sârpoĸ).
bedient sich dessen -lijarpoĸ.
Behältnis für -ĸaut.
beinah, so halb -ngavoĸ, -ngajoĸ.
bekommt -ligarpoĸ, nărpoĸ.
bekommt viele -avoĸ, -lerĸivoĸ.
bekommt wenige taisarpoĸ.
bekommt so u. so viel -rârpoĸ.
bemüht, bestrebt sich -nasuarpoĸ.
bereits -gêrpoĸ, -jarêrpoĸ.
beschädigt, verletzt ihm das -ijarpâ, -ilivâ.
besonders -luarpoĸ, -luaĸ.
bestimmt zu einem -ksaĸ.
Bewohner, sich da befindend mioĸ.
breit, dick tánnak.
bringt -litsivoĸ s. versieht ihn.
bis -tsiarivlugo, -rĸârane, -rĸârtinnago § 506.
damit -rĸovlugo § 506.
Dank, dass; ich danke, dass er -dlartuarĸôĸ!
eben erst (jetzt erst) -tainarpoĸ.
ehe -rĸârane, -rĸârtinnago § 506.
eigen, vorrätig -ĸŏt (-ĸut).
einander -gêt, -gêkput, -tigêkput, -utivut, -ĸáttautivut.
einerlei, sie sind -ĸatigêkput, -ĸuarêkput.
ein klein wenig -luarsukpoĸ.
ein klein wenig mehr, zu viel -luarârsukpoĸ.
ein wenig -galak, -galakpoĸ &c., -giaĸ, -giarlak, -giarpoĸ.
ein wenig mehr als vorher -umivoĸ, -umijârpoĸ.
einzig -tuaĸ (-tuarpoĸ).
endlich sínnarpoĸ.
Ergebnis, Folge, Wirkung neĸ.
erhält (findet, kauft) sivoĸ, siarivâ (siaĸ).
erlegt, bekommt poĸ.
etwas von, ein Stück von -jaĸ, -ja.
etwas weniger -ungnaersômivoĸ.
fast -kasak, -kasakpoĸ.
Familie, Gesellschaft des -kkut.
fährt (z. B. Boot) torpoĸ.
fährt fort zu -gannerpoĸ.
fängt an -lerpoĸ, -giarpoĸ.
feiert siorpoĸ.
findet, erhält, kauft sivoĸ.
friert daran -erpoĸ, -ijarpoĸ.
früh -jâjuvoĸ.
fürchtend, aus Furcht, dass er -dlaroarpoĸ.
ganz -́marik, -́marikpoĸ.
gehabtes (zum Eigentum) -ĸŏt (-ĸut).
gehörig, zugehörig taĸ.
geht auf der u. der Seite von ihm -rĸopâ, -rĸotsivoĸ.
geht dahin muarpoĸ, môrpoĸ, ungarpoĸ. Term.
geht da durch -́kôrpoĸ, -gôrpoĸ, ûnârpoĸ. Vial.
geht zu -liarpoĸ.
geht hin oder kommt her um zu iartorpoĸ (iarpoĸ).
gemachtes -liaĸ (-lianga).
—genosse -ĸat.
gern, durch nerpoĸ, nerivâ.
gewesener -vineĸ.
gewaltig, greulich, schlecht -âluk.
322gewaltig stark, arg pârpoĸ, soadloarpoĸ.
glaubt, dass er; hält ihn für -nasugivâ.
gleicht seinem -gijarpâ.
Gott sei Dank, gottlob vgl. -dlartuarpoĸ.
grade (ganz ein) -luatsiaĸ, -luatsiarpoĸ.
gross soaĸ, păk, -vak, -vik, -vakpoĸ, -vikpoĸ.
hält ihn für torivâ, -jorivâ, -nasugivâ.
hält es wert (bezw. geizt damit) -ĸarĸerpoĸ.
hat -ĸarpoĸ (-ĸsarpoĸ, -ksarpoĸ).
hat ihn zu -givâ, -rivâ.
hat das bei sich, führt mit sich -gípoĸ.
hat das bei sich und bedient sich dessen -lijarpoĸ.
hat das gross -gikpoĸ.
hat das gross (viel) -rĸortovoĸ, tovoĸ, -jarikpoĸ.
hat das klein, wenig -kípoĸ.
hat das schön -tsiarikpoĸ.
hat das schlecht -lukpoĸ.
hat es satt -́ngorpoĸ.
hat ge—; ist ge—, war (Handlung in der Vergangenheit) -lauĸpoĸ &c. -rĸauvoĸ.
hat ge—; ist ge— (vollendete Handlung) simavoĸ.
hat (neu) bekommen târpoĸ.
hat ihn ohne — gemacht -erpâ, -erutivâ (-ijarpâ).
hat Lust danach -gosukpoĸ, -gukpoĸ.
heisst ihn -rĸovâ.
holt (trägt) tarpoĸ.
holt d. h. geht oder kommt zu holen -itorpoĸ, sarpoĸ.
—iges (z. B. steiniges) -lik.
immer -ínarpoĸ, -tsainarpoĸ.
Infinitiv mit Artikel neĸ (-giaĸ).
ist -uvoĸ.
(ist, bes. mit Lok. ípoĸ).
ist am, ist bereit sŭngŭvoĸ.
ist angenehm zu nerpoĸ, -rannerpoĸ &c.
ist aufgelegt, hat Lust zu -gosukpoĸ.
ist damit beschäftigt, hat damit zu thun -lerivoĸ.
ist des müde -́ngorpoĸ (-́ngudlarpoĸ).
ist fertig -gêrpoĸ, -rêrpoĸ, -jarêrpoĸ.
ist langsam dazu nasârpoĸ.
ist —lich, —bar, ist zum — narpoĸ.
ist ihm passend -luarivâ.
ist ohne das -ípoĸ.
ist ohne das geworden -erpoĸ.
isst, trinkt das torpoĸ.
jeder will zuerst -rĸârĸotautivut § 496 Anm. 1.
je mehr — desto mehr, durch palliavoĸ.
Junges -araĸ.
Kameraden des -kkut.
kann ungnarpoĸ.
kann nicht mehr ungnangerpoĸ.
kauft sivoĸ, siniarpoĸ, siniutivâ.
klein (niedlich) -arsuk, -arulak, -gulak, -galak (-giarlak).
klein (gering, elend, kümmerlich) -kulluk, -kullukpoĸ; -arpik.
Komparativ, durch neĸ, nersaĸ, -luarpoĸ, -rĸejaĸ
kommt dahin -lípoĸ (-livoĸ).
kostet = ist wie tôrpoĸ.
kurze Zeit, einen Augenblick -́llakpoĸ, -́llâvoĸ.
lang -ĸitârpoĸ (vgl. § 484 Anm. 2. tômavoĸ).
lässt ihn, macht ihn típâ.
lieber -ngârpoĸ, -ngâĸ.
liebstes, Lieblings — -́nnâĸ.
macht ihn, macht dass er típâ, sarpâ.
macht schafft das -livoĸ; für ihn -livâ.
macht ihm viel -avâ, -adlarpâ; sich, d. h. bekommt viel -adlarpoĸ.
macht ihm das los -udjârpâ § 393.
macht ihn ohne -ijarpâ (Präs., -erpâ Perf.)
mehr -unersaĸ § 453 Anm. 2.
mehr als -luarpoĸ, -ngârpoĸ, nersaĸ s. Komparativ.
mehrere, viele -gasait, -gasaksuit.
Mit—, —genosse -ĸăt.
mit, zugleich mit -ĸassiutivâ &c. -ĸătauvoĸ, -ĸătigivâ.
miteinander -ĸătigêt, -ĸătigêkput.
mit knapper Not, zur Not -ggarpoĸ.
Mittel -ut, -jut, -t, -ĸut (utigivâ).
Müssen, das so sein Müssen -giaĸ.
nachdem -rĸârlune &c. § 506.
nächstens, wird bald -jaraklivoĸ.
Neben—, Unter— useĸ (-ruseĸ).
nennt ihn nerarpâ.
neu tâĸ.
neulich, kürzlich -rĸámmerpoĸ.
nicht -́ngilaĸ, -lúngilaĸ, -tsangilaĸ, (durch tailivâ, voĸ).
nicht = kann durchaus nicht leicht, ist durchaus nicht -jaípoĸ.
nicht mehr ungnaerpoĸ.
nicht so stark -tsângilaĸ (-tsârnak).
nie -juípoĸ, -suípoĸ.
niedlich -arsuk, -arsukpoĸ.
nimmt ihm weg -erpâ, -ijarpâ.
nimmt mit sich, hat bei sich -gípoĸ.
nötig, hat -giaĸarpoĸ, -jariaĸarpoĸ.
nun, durch -lerpoĸ § 439 Anm.
sivoĸ § 476, b. (z. B. -jariksivoĸ, tusivoĸ, ungnarsivoĸ).
nur, nur ein -ínaĸ, -tuínaĸ, -tuínarpoĸ.
oft -goarpoĸ.
oft bei jeder Gelegenheit -gajukpoĸ.
öfters ĸáttarpoĸ (tarpoĸ II).
Ort wo vik.
Partizip § 360.
Perfekt (Vollendung) simavoĸ.
pflegt pakpoĸ, -sôngovoĸ, -sôrivâ.
pflegt welcher pflegt -sôĸ, -jôĸ.
plötzlich, mit einem Male -aĸivoĸ, -liaĸivoĸ.
Präsens, durch nasuarpoĸ, -lerpoĸ (Anm.).
Resultat s. Ergebnis.
Richtung, der (äusserste) in der R. -leĸ &c.
Richtung, bewegt sich nach der u. der R. parpoĸ, varpoĸ.
Richtung, liegt nach der u. der R. zu pasikpoĸ, vasikpoĸ.
riecht nach sungnípoĸ, nípoĸ.
Sache, Stoff (Material) &c. zu etwas -ksaĸ.
sagt -̂rpoĸ.
sagt, dass er nerarpâ.
schafft sich an, nimmt nikpoĸ.
scheint -rĸôrpoĸ, -ujârpoĸ.
schenkt s. versieht ihn mit.
schlägt ihn da u. da -arpâ, -artarpâ.
schlecht -âluk, -âlukpoĸ, -lukaĸ, -lugasak, -lukpoĸ, nerlukpoĸ.
schnell, bald saraipoĸ.
schnell ein wenig sârpoĸ.
schnell, hurtig -kállakpoĸ.
schon -gêrpoĸ, -jarêrpoĸ.
schön, hübsch -tsiaĸ, -tsiarpoĸ.
schön hat das schön -tsiarikpoĸ.
schön thut schön &c. -́llorikpoĸ.
schön, dass oder gut, dass s. o. Dank, dass: dlartuarpoĸ.
Schutz, Bedeckung für oder vor -ilitaĸ.
sehr -dlarpoĸ (-ngârpoĸ).
sieht danach aus palukpoĸ.
sobald als -tuarmat.
so und so vielmal -arpâ, -arpoĸ, -arterpoĸ, -ertorpoĸ, pâ.
(ist, thut) so — wie tigivoĸ.
soll, muss (thun) tuksauvoĸ, -juksauvoĸ § 294.
soll, muss (gethan werden) taksauvoĸ § 294.
soll, muss (ihn thun) taksarivâ § 294.
spielt das u. das, sucht das u. das vorzustellen -ujărpoĸ.
stammend aus der u. der Zeit nitaĸ.
Stelle wo vik.
stellt sich, als ob er (nicht) sertorpoĸ, -́ngitsertorpoĸ.
Stoff im allgemeinen -ksajaĸ.
Stück von -vineĸ.
sucht (ihm) siorpoĸ, siorpâ.
Superlativ neĸ, nerpâĸ, nerôvoĸ, nerpauvoĸ.
teilt es in so u. so viele Teile -ilivâ, -ulivâ
thut ihm was mit dem (einem Leibesgliede) mikpâ &c.
thut mehreren od. öfters so ĸáppait (ĸarpait), ĸaivoĸ.
thut so an ihm -utivâ.
trachtet nach niarpoĸ.
trägt, bringt, holt tarpoĸ.
trifft, bekommt nârĸutivoĸ.
trifft ihn so an nârĸutivâ.
trifft ihn an dem u. dem Körperteil -roĸpâ.
Ursache ut, -ut, -jut (-utigivâ).
ungewussterweise, gerüchtsweise, ohne dass man dabei war nerpoĸ.
übt die Handlung an ihm aus -utivâ.
veranlasst, dass er típâ.
verdient — zu werden durch taksaĸ Pass. Part. § 294.
verhandelt -erpoĸ, -ijarpoĸ.
verhindert ihn tailivâ &c.
Verhinderungsmittel -gêkut, -rêkut.
Vergangenheit (je nachdem kürzere od. längere Zeit verstrichen:) -rĸauvoĸ, -lauĸpoĸ, -laulerivoĸ, -laulerpoĸ, -laujuvoĸ.
verlieren, hat ihm verloren -ersivâ, voĸ &c. (-erpoĸ).
vermutlich palukpoĸ, palaivoĸ.
versehen mit -lik, talik.
versehen hat ihn damit -lerpâ, tarpâ.
versieht ihn damit, bringt, schenkt -lípâ, -litsivoĸ.
völlig, ganz, durchaus -́marik, -́marikpoĸ, -́llarikpoĸ.
vollendete Handlung simavoĸ, mavoĸ.
vorrätiges, gehabtes -ĸŏt (-ĸŭt).
was ein — werden soll -ksaĸ.
während, indem tillugo § 506.
wartet, bis er -tsiarivâ &c.
weiland, der -lauĸtoĸ.
welcher, durch die Partizipien § 360.
welcher das in grossem Masse od. in gr. Zahl hat tôĸ.
welcher mehr, in höherem Grade ist -rĸejaĸ.
welcher thun muss, soll tuksaĸ § 293.
welchem so gethan werden muss od. soll taksaĸ § 293.
wendet die Handlung auf ihn an -utivâ.
wenig, ein klein wenig -kullukpoĸ, -arpik, -arpikpoĸ.
weniger -tsângilaĸ (-tsârane).
Werkzeug -ut, ut.
wetteifern in -rĸârĸotautivut § 496 Anm. 1.
wieder, auch -givoĸ, mivoĸ &c.
wieder nochmals -psârpoĸ, -lerĸípoĸ.
wie man hört palaivoĸ (nerpoĸ); vgl. gôĸ § 299.
will omavoĸ.
mit ihn haben -́kkumavâ (= -gijomavâ).
Wind von dort u. dort -ngâĸ.
wird das, wird so -́ngorpoĸ.
wird (Zukunft) niarpoĸ, -lârpoĸ; omârpoĸ.
wird (Passiv) tauvoĸ, -jauvoĸ, viovoĸ.
wünscht sich das, sehnt sich nach -ilerĸivoĸ.
wünschenswert, es ist ominarpoĸ, -rĸojominarpoĸ.
würde (wäre) -najarpoĸ.
würdig zu — durch das Part. tuksaĸ od. taksaĸ § 294.
Zeit da vik.
zieht an, hat angezogen poĸ (torpoĸ).
zögert zu nasârpoĸ.
zuerst, erst -rĸârpoĸ.
zugehöriges taĸ.
zugleich mit -ĸassiudjivoĸ, -ĸătauvoĸ.
zunehmends, nimmt zu in palliavoĸ.
zum erstenmal -giorpoĸ, -tainarpoĸ (-rngarpoĸ).
zum letzten Mal -sungarpoĸ.
zusammen -ĸătigêkput, -ĸătigivâ.
Zustand; ist, bleibt in dem Z. -ngavoĸ.
zwar, wohl -galloaĸ, -galloarpoĸ.