Hauptseite

Throughout this section, most Greenlandic words are linked to explanatory footnotes. To reduce visual clutter, the links are not individually marked, except by a very slight change in background color.

Grammatik
der
grönländischen sprache
mit theilweisem einschluss des Labradordialects

von
S. Kleinschmidt.


Berlin, 1851.
Druck und Verlag von G. Reimer.

Inhalt: §. 68–103.

Zweiter haupttheil. Satzlehre.
Erster abschnitt. Verhältnisse der wörter im satze.
§. 68. Allgemeine eintheilung. 65
I. Casus rectus.
§. 69. Arten selbstständiger sätze. 66
§. 70. Ausrufssätze ohne redewort. 67
§. 71. Ausrufssätze mit ersetzender redewortform. 68
II. A. Casus versus der gegenstandswörter.
§. 72. Thatziel und besitz. 69
§. 73. Suffixe der 3ten pers. im allgemeinen. 70
§. 74. e-suffixe. 71
§. 75. Suffixe der 3ten pers. mit appositionen. 72
II. B. Casus versus der redewörter.
§. 76. Im allgemeinen — Particip. 73
§. 77. Einfache und zusammen­gesetzte e-suffixe 75
§. 78. Infinitiv, Conjunctiv, und Indicativ statt des Particip’s. 76
§. 79. Umgekehrte participien. 77
III. A. Casus obliquus der gegenstandswörter.
§. 80. Im allgemeinen. 78
§. 81. Localis. 79
§. 82. Ablativ. 80
§. 83. Vialis. 82
§. 84. Terminalis. 83
§. 85. Modalis (a) des mittels. 84
§. 86. Modalis (b) der beschaffenheit. 86
§. 87. Zusammentreffen des Modalis a) und b). 87
III. B. Casus obliquus der redewörter.
§. 88. Im allgemeinen. 88
§. 89. Conjunctiv und Subjunctiv überhaupt. 89
§. 90. a- und e-form und e-suffixe 90
§. 91. Infinitiv überhaupt. 92
§. 92. Adverbialische Infinitive. 93
§. 93. Casus obliquus bei gegenstandswörtern. 94
IV. Beiordnung.
§. 94. Project und redewort. 95
§. 95. Substantiv und adjectiv. 96
§. 96. Frage und antwort. 97
Zweiter abschnitt. Zusammenhang des satzes. X
I. Wortstellung.
§. 97. In einfachen sätzen. 98
§. 98. In zusammen­gesetzten sätzen. 99
§. 99. In mehrgliedrigen sätzen. 100
II. Verbindung gleichgestellter satztheile.
§. 100. Copula zwischen gegenstandswörtern. 101
§. 101. Copula zwischen redewörtern. 102
§. 102. Relativsätze. 104
§. 103. III. Durchkreuzung der sätze. 105
65

Zweiter haupttheil.
Satzlehre.
(Syntax.)

Erster abschnitt.
Verhältnisse der wörter im satze.

§. 68

Ein satz ist, wenn von einem gegenstand etwas ausgesagt wird, und enthalt also zunächst 2 theile (satzhälften); 1) den gegenstand, von welchem man etwas aussagt, — das project (§. 16, anm.), und 2) das, was von diesem gegenstand ausgesagt wird, — das prädicat, dessen wesentlichster bestandtheil ein redewort ist. [Dieses redewort ist es eigentlich, was den satz bildet, indem es allen sonstigen bestandtheilen desselben zum letzten stützpunkt dient; es kann daher in einem vollständigen satz nie fehlen, wol aber kann umgekehrt ein satz nur aus dem redewort bestehen, insofern nämlich das project desselben gewöhnlich nicht besonders genannt wird, wenn es entweder durch die endung des redeworts (als 1ste od. 2te pers.) genügend bezeichnet, oder die aufmerksamkeit des angeredeten bereits darauf gerichtet ist. Wirklich fehlen kann jedoch das project eben so wenig, als das redewort, da es jedenfalls (auch als 3te pers.) in der endung des redeworts liegt.] Die nothwendigen bestandtheile jedes satzes sind also: das ihn bildende redewort und dessen project. Das verhältniss dieser beiden grundbestandtheile ist, an und für sich betrachtet, das der selbstständigkeit oder casus rectus (grades, directes verhältniss); — ist dann das redewort, und somit der ganze satz transitiv, so kommt zu jenen als dritter grundbestandtheil das object im casus versus (in umgekehrtem, nämlich dem des projects (hier subjects) entgegengesetztem verhältniss, und diesem untergeordnet); — und das prädicat wird vervollständigt oder weiter entwickelt durch gegenstandswörter und redewörter im casus obliquus (seiten­verhältniss, dem (haupt-)redewort untergeordnet). Die redewörter haben eigene formen für jedes dieser drei hauptverhältnisse, nämlich dem casus rectus gehört der Indic., Interr. und Optativ, dem 66 casus versus das Particip, und dem casus obliquus der Cjnct., Sbjnct. und Inf.; — von den formen der gegenstandswörter entspricht zwar zunächst der Subjectiv dem cas. rectus, und der Objectiv dem cas. versus; da aber letzterer auch zur bezeichnung des projects intransitiver redewörter (also im cas. rectus) gebraucht wird, so bleiben dem cas. versus nur Objective bei transitiven redewörtern; dagegen wird der cas. obliquus ausschliesslich durch die appositionen ausgedrückt. Da nun einerseits auch der besitz als object seines besitzers betrachtet und behandelt wird (§. 15), und andrerseits jedes untergeordnete redewort eben so mit andern, ihm zugehörigen wörtern umgeben sein kann, wie ein selbstständiges, so ist überhaupt: der casus rectus das verhältn. der selbstständigen (nicht untergeordneten) satztheile; der casus versus das verh. solcher wörter, die einem gegenstandswort untergeordnet sind; und der casus obliquus das verh. derer, die einem redewort untergeordnet sind. Das gemeinsame verh. aller wörter im cas. versus und cas. obliquus ist das der unterordnung, entgegengesetzt dem der selbstständigkeit oder unabhängigkeit (cas. rect.); daneben findet beiordnung statt zwischen project und redewort, substantiv und adjectiv, und unter umständen auch zwischen frage und antwort.

I. Casus rectus.

§. 69

Hieher gehören also von den formen der gegenstandswörter die beiden zur bezeichnung des projects dienenden, nämlich der Subjectiv bei transitiven, und der Objectiv bei intransitiven redewörtern — (für beide der Nominativ, wo ein solcher besteht, §. 24. 49.); ferner von redewortformen der Indic., Interr. und Optativ, welche drei modus der dreifach verschiedenen natur der selbstständigen oder hauptsätze entsprechen, nämlich dem (geschehenes mit gewissheit besagenden) anzeigesatz gehört der Indic., dem (geschehenes mit ungewissheit besagenden) fragesatz der Interrog., und dem (ungeschehenes besagenden) heischesatz der Optativ als unterscheidende redewortform zu. [Hieraus, und aus der damit zusammen­hängenden bedeutung dieser drei modus ergiebt sich zur genüge, wie und wo jeder derselben zu gebrauchen ist; und die anwendung des Subjectivs und Objectivs im allgemeinen ist bereits §. 16 gezeigt, daher hier fürs erste weder das eine noch andere weiterer erläuterung bedarf.] In einem vollständigen hauptsatz kann keiner der obigen modus durch einen andern ersetzt werden, wol aber geschieht dies in unvollständigen oder ausrufssätzen, deren eigenthümlichkeit darin besteht, dass in ihnen das redewort entweder ganz fehlt, oder 67 durch eine andere, meist unvollkommnere form ersetzt ist. Was durch einen solchen ausrufssatz eigentlich besagt werden soll, muss sich dann immer aus den gleichzeitigen umständen (oder geberden des redenden, u. dgl.) ergeben.

§. 70

Also zuerst ohne redewort stehen (ausrufsweise) ausser den wirklichen ausrufen, oder verbalstämmen in verbindung mit ausrufen (s. §. 12), und einigen partikeln (z. b. agsut! tüchtig! sich angestrengt! ingmatsiaĸ! oder ingmakanak! ingmakanatsiaĸ! (verlängerungen von ingma §. 65, 2) sachte! kisamé! endlich wurde es doch! u. a.) — 1) mit der bedeutung eines heischesatzes: gegenstandswörter im cas. obliq., besonders im Vial., Term. u. Mod., z. b. ugûna hier durch! ikunga dorthin — (gehe, od. lasst uns gehen, od. dgl.); pûmik einen sack (her)! ivssuatsiâmik mit etwas moos (komm’)! — auch mit anhangs­partikeln: ujarĸamigdlûnît oder auch einen stein (gebt her)! akiarĸatigssumíngôĸ jemand zum mitträger (akiarĸat), sage! d. h. sag’, es soll jemand kommen, mir tragen zu helfen! — dann mit der bedeutung eines anzeige- od. fragesatzes: 2) gegenstandswörter aller art im Objectiv, z. b. navssâra mein gefundenes (ist das), d. h. das habe ich gefunden; — naiat! möven (sind dort)! maṙṙaĸ-una (ist) dieses (von) thon? — ĸangauna (ĸanga §. 64 und una §. 23) amussaĸ? wann (ist) dieser (fisch) heraufgezogen? d. h. gefischt? — ganz besonders aber 3) Nominalparticipien, und, als diesen entsprechend, auch Verbalparticipien, da dann durch die suffixe des letzteren und person­zeichen des ersteren der ausdruck äusserlich wieder einem wirklichen satz ähnlich wird, z. b. (1) ordlussunga der ich fiel, = da fiel ich; (2) sumut písassoĸ welcher wohin will? = wohin will er? oder — (denn die 3te pers. genügt hier auch für die 2te): wohin willst du? (3) ainiásángíkiga * der ich ihn nicht holen gehen sollte? = sollte ich ihn nicht holen gehen? (4) agtigssumik uko 68 uterîtsut über die maassen (sind) diese widerspenstig! (5) nuke ikiúngíkâ welcher seinem bruder nicht hilft?! (das sollte er doch); (6) ĸungasiagut erĸoriga (mich) der ich ihn an seinem hals traf (stelle dir vor).] Diese anwendung des Particips als stellvertreter des Indicativs od. Interrogativs findet regelmässig statt, wenn entweder zugleich bedauern, verwunderung, mitleiden, missfallen od. dergl. über das besagte ausgedrückt werden soll — (s. beisp. 4. 5.), oder wenn man die aufmerksamkeit des angeredeten auf etwas in dessen gegenwart geschehenes hinlenken will (beisp. 1.), oder in erzählungen, wenn man sich die sache als eben jetzt vor augen geschehend vorstellt (beisp. 6.), — überhaupt, wenn man nicht mit völliger ruhe, sondern in einer gewissen gemüthsbewegung spricht.

Dieses hat wahrscheinlich die veranlassung gegeben zu einem in schriften sehr häufig vorkommenden missbrauch des Particips, indem es gradezu als Indic. gebraucht worden ist, — angeblich für (länger) vergangene zeit; es wird aber zwischen dieser und der sogenannten gegenwart, d. h. der kürzlich vergangenen zeit — (denn die wirkliche gegenwart ist nur ein augenblick) — im grönländischen kein unterschied gemacht, s. §. 19.

67.1 ordluvoĸ er fällt.

67.2 §. 25.

67.3 pisavoĸ er wird od. soll gehen, stw. pivoĸ*

67.4 ainiarpâ er geht ihm holen; 1, n.

67.5 agtigssoĸ f. agtigissoĸ was (so) gross ist, (so) sehr; stw. angivoĸ es ist gross.

67.6 §. 24.

68.1 uterĩpoĸ er ist widerspenstig.

68.2 nukaĸ der jüngere bruder.

68.3 ikiorpâ er hilft ihm; n.

68.4 ĸungaseĸ der hals.

68.5 erĸorpâ er trifft ihn.

* Es wird ein- für allemal bemerkt, dass das redewort pivoĸ od. pivâ — (denn es ist beides intrans. und transitiv) — in folge seiner grundbedeutung: thun, ihm thun, — fast jede art des thuns bezeichnen kann, sobald aus anderm hervorgeht, was man meint, daher es oft in bedeutungen wie: gehen, kommen, haben, besitzen, meinen, nehmen u. a. m. vorkommt; — ferner, dass der verneinungsstamm (§. 61), wo er im text vorkommt, hier kürze halber durch n. bezeichnet ist; und ebenso einige oft wiederkehrende, den stand der handlung angebende anhängewörter durch zahlen, nämlich -́savoĸ, -́savâ (stamm -́sa) und umârpoĸ, umârpâ (st. umâĸ), er wird . . ., (bevorstehende handlung) durch 1; und simavoĸ, simavâ (st. sima), er hat od. ist ge . . ., (vollendete handlung) durch 2.

§. 71

Als stellvertretende oder ersetzende redewortform kommen in solchen ausrufssätzen vor: 1) der Interrogativ oder Imperativ mit der bedeutung eines verstärkten Indicativs — (dies immer in folge lebhafter gemüthsbewegung), — z. b. amuarpit ziehst du herauf! = da habe ich recht aus allen kräften heraufgezogen; oder: da nimmt das heraufziehen kein ende (so tief ist’s) od. dgl.; amerdlapat sind’s viele! = ich will meinen, dass es viele sind; isumangnik ordloĸît fall’ nach (deinem) belieben! = hier kann man immerhin fallen, man wird sich keinen schaden thun (z. b. in weichem schnee); ássakãnguarit rolle ein bischen! = da rollt’s, dass die stücken fliegen! píneĸit sei gar sehr schön! = ei! wie du schön sein wirst, wenn du das an hast (ein kleidungsstück, was man eben betrachtet); — 2) der Infinitiv statt des Imperativs (was überhaupt in noch jugendlichen sprachen etwas gewöhnliches ist), z. b. nikuvigdlutit du (sollst) aufstehen! nanerdlugo (thue oder thut) drauf drücken! muluvatdlâĸínase ihr (sollt) nicht gar zu 69 lange wegbleiben! una agtornago (thue od. thut) diesen nicht anrühren! Am häufigsten ist dies bei den verneinenden redewörtern, da der Optativ des verneinungsstämmes so gut wie gar nicht vorkommt, s. §. 61. Zuweilen kann unter einem solchen Infinitiv eben so gut auch die erste person des Optat. verstanden werden, z. b. kipivdlugo (thut od. lasst uns) es abschneiden! Dann stehen noch 3) als stellvertreter des Imperativs: das Verbalpartic. des anhangs­stamnes -́sa (er wird od. soll . . .), z. b. takuiartúsagit der du es zu sehen kommen sollst! = komm es zu sehen! tusásagigse die ihr es hören sollt! = hört, was jetzt geschieht, oder gesagt werden wird! savtísagiga der ich es befühlen soll! = gieb her! lass mich’s befühlen! — oder der Indic. des anhangs­stammes umâĸ (er wird . . .), z. b. torĸorumârparse ihr werdet es aufheben = hebt es auf! mianerssorumârputit du wirst vorsichtig sein = sei vorsichtig! (ist das gewöhnliche abschiedswort, wenn man jemand auf bedenklichem wege zu land oder see verlasst)*. Solche stellvertreter geben zugleich einen milderen ausdruck, als der Imperativ selbst.

68.6 amuarpoĸ er zieht herauf.

68.7 amerdlaput (mehrh.) es sind viele.

68.8 isuma meinung, belieben.

68.9 ordloĸaoĸ, stw. ordluvoĸ er fällt.

68.10 ássakãnguarpoĸ, stw. ássakâvoĸ es rollt.

68.11 pineĸaoĸ, stw. pínerpoĸ er ist schön.

68.12 nikuvigpoĸ er steht auf.

68.13 nanerpâ er drückt drauf.

68.14 muluvatdlâĸaoĸ, n; stw. muluvoĸ er verzieht, bleibt aus.

69.1 §. 23.

69.2 agtorpâ er berührt ihn.

69.3 kipivâ er schneidet es ab.

69.4 takulartorpâ er kommt es zu sehen, 1.

69.5 tusarpâ er hört es, 1.

69.6 savtípâ er befühlt es, 1.

69.7 torĸorpâ er hebt es auf, verbirgt es, 1.

69.8 mianerssorpoĸ er ist vorsichtig, 1.

* und zugleich das einzige einer begrüssungsformel ähnliche, was den Grönländern eigen ist.

II. Casus versus.

A. der gegenstandswörter.

§. 72

Ein gegenstand kann einem andern auf zweierlei weise untergeordnet sein: 1) durch die that (als thatziel); 2) durch angehörigkeit (als besitz). Beides wird ausgedrückt durch die suffixe und die objectiven und subjectiven formen dieser und der gegenstandswörter an sich, nämlich dadurch, dass im ersten fall das redewort, was die that besagt, und im zweiten fall das nennwort, was den besitz benennt, ein suffix, und in beiden fällen das subject (thäter oder besitzer) subjective, und das object (thatziel oder besitz) objective form erhält, wie bereits §. 15 f. im allgemeinen gezeigt ist. Dabei ist zu bemerken, dass solche unterordnung im grönländischen etwas häufiger ist als bei uns, oder mit andern worten: dass manches als besitz oder thatziel gedacht und behandelt wird, was wir nicht so kurz unterordnen können. So wird namentlich 1) ein thatziel vorausgesetzt nicht nur bei solchen redewörtern, wo wir ein object im Accusativ od. Dativ haben, sondern oft auch, wo wir 70 den zunächst durch die handlung berührten gegenstand, als ort, ziel od. dgl. betrachtet, durch eine präposition dem redewort unterordnen, z. b. pisugpâ er geht auf ihm (dem lande, schnee od. dgl.), najorpâ er ist bei ihm, ornigpâ er geht zu ihm u. dgl. 2) als besitz eines gegenstandes gelten nicht nur solche dinge, die auch bei uns durch ein besitzpronomen — (sein, dein, mein etc.) — als solcher bezeichnet werden, z. b. wirkliches eigenthum, bestandtheile, eigenschaften, blutsverwandte u. dgl.; sondern u. a. auch das thatziel, als behandeltes — (vermittelst der passiven participien (§. 111): sein gesehenes, sein gehörtes u. dgl.; = was er gesehen hab was er gehört hat etc.), — die umgebungen, als zugehörige räume betrachtet — (vermittelst der ortswörter §. 46 f.), — verglichene gegenstände — (sein grösseres, sein kleineres etc. = was grösser ist als er, was kleiner ist als er etc., s. §. 119) u. dgl. m. Und so wie es viele redewörter giebt, die immer ein suffix haben (§. 59), so giebt es auch viele nennwörter, die selten oder nie ohne ein suffix vorkommen. Dahin gehören ausser den ortswörtern (§. 46 f.) namentlich noch die benennungen der theile eines ganzen — wo wir sagen: der kopf, die augen, die rinde, der mast, die mitte u. dgl., da sagt man im grönland. durchgängig: sein (dein etc.) kopf, seine augen, seine rinde, sein mast, seine mitte etc.; — ferner die activen participien (§. 111), verwandt­schaftsnamen, und einige anhängewörter.

Den suffixen an den nennwörtern mit dem zugehörigen Subjectiv entspricht bei uns immer der Genitiv, aber nicht umgekehrt, da wir unsern Genitiv nicht nur zur bezeichnung des angehörigkeits­verhältnisses, sondern auch für anderes brauchen; so sagen wir z. b. zeit der noth für zeit, in welcher noth herrscht; gedanken des friedens für gedanken von frieden; worte des zorns für aus zorn entsprungene oder zorn kundgebende worte; todesfurcht für furcht vor dem tode etc, etc. S. den anhang.

§. 73

Was nun die anwendung der verschiedenen formen der suffixe insbesondere betrifft, so ergiebt sich diese theils aus ihrer bedeutung, theils aus dem bereits früher gesagten, daher hier nur in betreff der suffixe 3ter pers. auf einiges aufmerksam zu machen ist; die e-suffixe an redewörtern finden später ihre weitere erläuterung (§. 77 u. 90). Für ein subject und ein object findet überall nur ein objectives a-suffix statt, nämlich am redewort, wenn die beiden gegenstände als thäter und thatziel mit einander verbunden sind, sonst am object (besitz), z. b. terianiap orssoĸ nerivâ der fuchs frass den speck; terianiap orssua 71 ajorpoĸ des fuchses speck ist schlecht; — sind dagegen zu einem object zwei subjecte vorhanden, so sind auch zwei suffixe erforderlich; überhaupt: zu jedem Subjectiv gehört ein suffix, und zu jedem suffix (3ter p.) ein Subjectiv (der aber in der zweih. und mehrh. der nennwörter ohne Suffix dem Objectiv gleich ist). Hierbei sind zwei fälle zu beachten: 1) das eine subject ist thatsubject (thäter), das andere besitzer desselben objects — (welches also doppelt untergeordnet ist); — in diesem fall hat das redewort ein suffix wegen des thäters, und das object eins wegen des besitzers, z. b. naiat meriagât isúngap nerissarpâ der struntjäger pflegt der möven ausgespieenes zu fressen. 2) der thäter oder besitzer ist selbst wieder besitz eines andern gegenstandes (d. h. eines 2ten subjects, was dann wieder besitz eines 3ten sein kann etc.); — wörter, die solchergestalt in zweierlei verhältniss stehen, nämlich einerseits subject, und andrerseits object sind, müssen ein subjectives suffix haben, z. b. terianiap orssuata tivka ajorpoĸ des fuchses speckes geruch ist schlecht; seĸernup kíssarnaráta tasínguaĸ páĸerpâ der sonne hitze hat die pfütze ausgetrocknet; karâtdlit nunâta tunuata akia das gegenüberliegende der ostseite des landes der karadlit. S. auch d. letzte beisp. §. 16.

70.1 terianiaĸ fuchs.

70.2 orgssoĸ speck.

70.3 er isst es.

71.4 er ist schlecht.

71.5 naia möve.

71.6 meriagaĸ ausgespieenes.

71.7 tsúngaĸ struntjäger (eine raubmöve).

71.8 er pflegt es zu essen.

71.9 tipik (3te cl. 1ste abth.) der geruch (od. geschmack) einer sache.

71.10 seĸineĸ (3te cl. 1ste abth.) die sonne.

71.11 kissarneĸ (3te cl. 2te abth.) wärme, hitze.

71.12 stw. taseĸ leich, pfütze.

71.13 trocknet es aus.

71.14 karâleĸ (2te cl.), ist der nationalname der Grönländer.

71.15 nuna land.

71.16 tuno §. 46, von einem land gebraucht: die ostseite.

71.17 ake das entgegengesetzte.

§. 74

In dem ersten dieser beiden fälle — bei doppelter unterordnung — finden dann auch die e-suffixe an nennwörtern ihre anwendung, nämlich ein objectives e-suffix erhält das object, wenn beide subjecte — thäter und besitzer — in einer person vereinigt sind, d. h. wenn der thäter zugleich auch besitzer seines thatziels ist; — und ein subjectives e-suffix erhält der besitzer des objects (des thatziels), wenn er selbst wieder besitz des thäters ist, wie §. 33 gezeigt ist.

Diese vom hauptsubject ausgehende doppelte unterordnung — hier darin bestehend, dass entweder das thatziel oder dessen besitzer dem thäter angehört — ist eigentlich dasjenige, wodurch die anwendung der e-suffixe bedingt wird. Es ist daher ein durchaus fehlerhafter, nur in gedankenlosigkeit seinen grund habender gebrauch der, dass dem project (was doch in keiner weise untergeordnet ist) ein e-suffix angehängt wird, um es als einem andern project angehörig zu bezeichnen. Namentlich geschieht dies — und zwar nicht selten — 1) wenn von zwei oder mehreren projecten eines redeworts, die als 72 zweiheit oder mehrheit zusammen­zufassen wären, erst nur eins berücksichtigt, und dann das andere, jenem angehörige, nachgeholt wird, z. b. autdlarpoĸ ilanilo er ging weg und seine begleiter (gingen auch weg); toĸuvoĸ angunilo er ist gestorben und sein vater (auch). [Regelrecht ist dafür entweder: angutâlo tamangmik toĸupuk (er) und sein vater, beide sind gestorben; oder: autdlarpoĸ ilane ilagálugit er ging weg, seine begleiter zu begleitern habend, d. h. mit seinen begleitern.] — 2) wenn das project eines untergeordneten redeworts — Cjnct., Sbjnct. od. Verbalparticip (was dann, wenn ein suffix erforderlich ist, auch ein e-suff. erhält, nach §. 90, anm.) — dem project desjenigen redeworts, welchem dieses untergeordnet ist, angehört, z. b. angune toĸungmat uterpoĸ als sein vater gestorben war, kam er zurück (dessen v. gestorben war); igdlume nanermane toĸuvoĸ weil sein (eigenes) haus ihn erdrückte (d. h. über ihm zusammen­gefallen war, daran) ist er gestorben. Sogar wenn das project nur einem gegenstand angehört, von dem vorher die rede war, wird ihm zuweilen ein e-suffix angehängt, z. b. angajune taimáingilaĸ sein älterer bruder ist nicht so. Die widerhaarigkeit dieser ausdrucksweise zeigt sich am allerdeutlichsten darin, dass solche e-suffixe keinen Subjectiv bei sich leiden, der doch zu jedem suffix gehört, denn z. b. taussuma angune toĸungmat ist völliger unsinn.

72.1 er geht weg.

72.2 ila der mit ist, begleiter (auch: theil).

72.3 toĸuvoĸ er ist gestorben.

72.4 angut mann (männliches); mit suff.: vater.

72.5 Nominativ der zweih. v. tamaĸ, §. 49, 1.

72.6 ilagâ er hat ihn mit, bei sich, zum begleiter.

72.7 er kehrt um, kommt zurück; stw. ute §. 47, 7.

72.8 igdlo haus.

72.9 nanerpâ er drückt auf ihn.

72.10 angajuk der ältere bruder.

72.11 taimáipoĸ er ist so, n.

72.12 §. 24.

§. 75

Wenn das besitz­verhältniss mit dem casus obliquus (§. 80–86) zusammen­trifft, d. h. wenn ein nennwort ein suffix und eine apposition haben soll, so richtet sich der gebrauch der a- und e-suffixe der 3ten pers. nach derselben regel, nämlich ein e-suff. erhält ein solches wort, wenn das dadurch benannte besitz des projects desjenigen redeworts ist, dem es untergeordnet ist, sonst ein a-suffix; oder mit andern worten: ein nennwort mit suffix und apposition hat immer dasjenige suffix, was es haben würde, wenn es durch andere gestaltung des redeworts zum object gemacht wäre — (versteht sich, die subjective form statt der objectiven, wo die app. solches erfordert). Z. b. (mit e-suff.:) ĸitornaminut tuniúpâ er gab es seinem (eig.) kinde; s. v. a.: ĸitorne tunivâ er begabte sein (eigenes) kind (damit); — (mit a-suff.:) ĸitornânut tuniúpâ er gab es seinem (eines andern) kinde; s. v. a.: ĸitornâ tunivâ er begabte sein (eines andern) kind. [Vergl. §. 33, anm.: ich gab es meinem kinde, und: ich gab es seinem k.] Eine scheinbare ausnahme von der regel machen die passiven redewörter §. 60, 4; da dasjenige, was bei diesen als project erscheint, bei der 73 natürlichen (d. h. transitiven) form des redeworts object sein würde, und von einem subject, gar keine rede ist, e-suffixe aber immer nur auf das natürliche subject sich beziehen, so können nennwörter, die einem solchen passiven redewort untergeordnet sind, in keinem fall ein e-suffix haben, also z. b. savianik tunissauvoĸ er (a) wurde mit seinem (a’s oder eines andern) messer begabt; pianik arsârneĸarpoĸ er wurde seines eigenthums beraubt. [Aus §. 33, anm. ergiebt sich dieses als völlig regelrecht: ich gab ihm sein m., ich raubte ihm sein eigenthum.] Dagegen haben nennwörter, die einem unpersönlichen redewort (§. 60, 3) untergeordnet sind, ein e-suffix, wenn sie dem (transit. od. intransit.) stammwort durch dieselbe apposition mit einem suffix der 1sten pers. untergeordnet sein würden , z. b. arnaminut nagsagaĸarnarpoĸ man hat mitgenommenes an seine mutter, s. v. a.: arnavnut nagsagaĸarpunga ich habe mitgen. an meine mutter (d. h. ich habe was für meine mutter mit).

In dergleichen verbindungen (e-suff. mit app.) steht häufig das suffix in der einheit, wo nach unserer redeweise die mehrheit stehen sollte, namentlich wenn die meinung ist: jeder . . . sein —, z. b. tamarmik iniminĩput sie sind alle je an ihren plätzen; nunaminut autdlarput sie sind jeder in seine heimath gereist.

72.13 ĸitornaĸ kind.

72.14 er giebt es (weg).

72.15 er giebt ihm, begabt ihn.

73.1 savik messer.

73.2 er ist ein begabter (§. 60, 4); stw. tunivâ er giebt ihm, begabt ihn.

73.3 pik sache, besitz, eigenthum.

73.4 eig.: es ist ihm beraubung widerfahren (s. §. 60, 4); stw. argsârpâ er beraubt ihn.

73.5 arnaĸ weib(-liches), mit suff.: mutter.

73.6 nagsagaĸarpoĸ er hat mitgenommenes, er hat was mit; stw. nagsarpâ er nimmt es mit.

73.7 §. 49.

73.8 iné platz; ipoĸ er ist.

73.9 nuna land, mit suff.: heimath.

73.10 autdlarpoĸ er geht weg, reist ab.

B. der redewörter.

§. 76

Ein redewort kann einem gegenstandswort nur mittelbar untergeordnet sein, so nämlich, dass nicht sowohl die handlung an sich, als vielmehr der gegenstand, von dem sie ausgeht — das project — mit sammt seiner handlung thatziel eines andern gegenstandes wird, — äusserlich dadurch, dass das (nach §. 16 im Objectiv stehende) thatziel durch eine redewortform adjectivisch näher bezeichnet wird. Dazu dient ganz eigentlich das Particip, dessen eigenthümlichkeit den andern redewortformen gegenüber darin besteht, dass es nicht die handlung als von einer person (od. sache) ausgehend darstellt, sondern eine person als das, woran die handlung haftet. Es liegt ferner in der natur der sache, dass die durch das hauptredewort* besagte handlung eine geistige sein muss, d. h. eine solche, deren (eigentliches, geistiges, nicht grammaticalisches) 74 object wieder eine handlung sein kann; dies findet sich namentlich bei allen redewörtern, die den begriff eines wahrnehmens in sich schliessen, — (wozu auch solche gehören, die ein glauben, erzählen, antreffen etc. ausdrücken), — daher bei diesen zuerst und eigentlich das Particip (als redewortform) seine anwendung findet; nämlich um die am object wahrgenommene handlung (eigenschaft, zustand) anzuzeigen, z. b. ĸajaĸ issigâra orníkâtit ich sah einen kajak, welcher zu dir kam, d. h. ich sah, dass ein k. zu dir kam; umiat autdlalersut tikípai er kam zum boot, welches anfing abzufahren, d. h. als es eben abfahren wollte; arnâ toĸussoĸ oĸautigât sie besagen seine mutter, welche gestorben ist (= wäre), d. h. sie sagen, oder man sagt, dass seine m. gestorben sei, oder: seine m. soll gest. sein; misigilerpunga utorĸálissunga ich fange an, mich zu merken, der ich alt werde, d. h. ich fange an zu merken, dass ich alt werde; tusarpâse neĸigssaĸángitsuse sie haben euch gehört, die ihr = sie haben gehört, dass ihr nichts zu essen habt; ivna misigaiuk aipe akiumángikâ merktest du jenen, welcher . . . = merktest du, dass jener seinem gefährten nicht antworten wollte? nalúngilânga ĸingmia toĸúkiga er ist nicht unwissend mich, der ich . . . = er weiss wohl, dass ich seinen hund getödtet habe; sujuaissara angumerâra aitsait ĸeĸertarssuaĸ tikíkâ ich holte meinen vorfahr ein, welcher = als er eben erst die grosse insel erreicht hatte; angumerâra torĸorâ ich ertappte ihn, welcher = dabei, dass er es versteckte; nalúngilatit mána ĸimásagit du weisst (dich) wohl, dass du dieses verlassen musst.

74.1 ein grönl. mannsboot; dann auch: ein mann in einem solchen boot.

74.2 issigâ er sieht (auf) ihn.

74.3 ornigpâ er geht od. kommt zu ihm.

74.4 umiaĸ ein boot, bes. ein grönl. weiberboot; s. §. 14, anm.

74.5 Nominalpart. von autdlalerpoĸ er fängt an fort zu gehen; stw. autdlarpoĸ er geht fort.

74.6 tikípâ er kommt (bis) zu ihm, erreicht es.

74.7 arnaĸ mutter (s. o. z. §. 75).

74.8 Nominalpart. v. toĸuvoĸ er ist gestorben.

74.9 oĸautigâ er besagt ihn od. es, spricht davon.

74.10 misigilerpâ, stw. misigâ er merkt ihn od. es.

74.11 Nominalpart. v. utorĸálivoĸ er wird alt.

74.12 tusarpâ er hört ihn od. v. ihm.

74.13 v. neĸigssaĸarpoĸ er hat zu essen; n.

74.14 §. 23.

74.15 misigâ s. o.10.

74.16 aipaĸ gefährte.

74.17 akiumaṙâ er will ihm antworten; n.

74.18 naluvâ er weiss ihn od. es nicht; n.

74.19 ĸingmeĸ hund.

74.20 toĸúpâ er tödtet ihn.

74.21 sujuaissaĸ der voran ist — (pass. partic.; eig.: den man vor sich hat).

74.22 angumerâ er trifft ihn bei was an, holt ihn ein, ertappt ihn.

74.23 §. 65, 5.

74.24 grosse insel.

74.25 tikípâ er kommt bis dahin, erreicht es.

74.26 torĸorpâ er verbirgt es, versteckt es, hebt es auf.

74.27 ĸimagpâ er verlässt es od. ihn; 1.

* Dasjenige redewort, auf welches ein untergeordnetes sich bezieht, führt in hinsicht auf dieses letztere hier und im folgenden überall die benennung: hauptredewort.

75
§. 77

Also, wo das Verbalparticip angewendet wird, sind 3 persönlichkeiten im spiel: (1) das subject des hauptredeworts, (2) das object des hauptredeworts, was zugleich subject des Verbalpart. ist, und (3) das object des Particips. So lange nun diese auch 3 verschiedene gegenstände sind, od. das hauptsubject — d. i. das subj. des hauptredeworts — 2te od. 1ste pers. ist, kommen überall keine anderen suffixe in anwendung, als die a-suffixe der 3ten pers., und die gewöhnlichen suffixe der 1sten u. 2ten pers., wie obige beispiele zeigen. Wenn dagegen zwei dieser persönlichkeiten — und zwar 1 u. 2, od. 1 u. 3 — in einem gegenstand 3ter pers. vereinigt sind, so kommen statt der gewöhnlichen suffixe die e-suffixe in anwendung, nämlich 1) die einfachen e-suffixe im fall doppelter handlung eines subjects, d. h. wenn beide handlungen von einem gegenstand ausgehen: er (a) . . ., dass er (a) . . .; 2) die zusammen­gesetzten e-suffixe im fall wechselseitiger behandlung zweier subjecte, d. h. wenn das subject des hauptredeworts object des Particips ist: er (a) . . . ihn (b), dass er (b) ihn (a) . . . . Z. b. (1ster fall) oĸautigíngilâ pigingne er (a) besagte es (b) nicht, dass er (a) es (b) besässe, d. h. er sagte nicht, dass er es hätte; tuniumagine únerpoĸ er besagte sich, der er . . . = er sagte, dass er ihnen geben wollte; iserfigíngíkitik oĸarput sie (a) sagten*, dass sie (a) nicht zu ihnen (b) hineingegangen wären. Es versteht sich von selbst, dass wenn hier das object des Particips 2te od. 1ste pers. ist, nur ein gewöhnliches suffix statt findet, da in allen e-suffixen die 3te pers. object ist, also z. b. tuniumagânga oĸarpoĸ er (a) hat gesagt, dass er (a) mir was geben wollte. (2ter fall:) kivfe oĸautigâ sorâerúkâne er (a) besagte seinen (a’s) diener, welcher mit ihm (a) aufgehört hätte, d. h. er sagte, dass sein diener aufgehört hätte, ihm zu dienen; niuvertukut ilimagait ornísagâtik sie (a) vermutheten den kaufmann und seine leute, welche . . . = dass sie zu ihnen (a) kommen würden; malugâtigut sagdloĸútar­simagivtine er (a) ist uns gewahr geworden, die wir . . . = dass wir ihm (a) was vorgelogen haben; ilisimavâtit tunísángíkingne er weiss dich, der du . . . = dass du ihm nichts geben wirst; 76 tusásavâse oĸautigigivtik sie (a) werden (euch) hören, dass ihr von ihnen (a) gesprochen habt. Übrigens aber werden in der 2ten u. 1sten pers. statt der zusammen­gesetzten e-suffixe öfters nur die gewöhnlichen suffixe gebraucht, z. b. ilisimavânga ornísagiga er (a) weiss, dass ich zu ihm (a) kommen werde, — statt ornísagivne; — und noch öfter der Conjunctiv, s. u. §. 78.

75.1 oĸautigâ er besagt es, spricht davon (n.).

75.2 pigâ er besitzt es.

75.3 tuniumavâ er will ihm geben.

75.4 únerpâ er sagt von ihm.

75.5 iserfigâ er geht zu ihm hinein; n.

75.6 oĸarpoĸ er sagt.

75.7 kivfaĸ diener.

75.8 sorâerúpâ er hört auf damit.

75.9 niuvertoĸ der kaufmann.

75.10 ilimagâ er vermuthet ihn.

75.11 ornigpâ er kommt zu ihm, u. 1.

75.12 malugâ er wird es gewahr, spürt es (od. ihn).

75.13 sagdloĸúlarpâ er lügt ihm was vor, betrügt ihn, führt ihn an; 2.

75.14 ilipâ er lernt es (od. ihn) kennen, kriegt es weg; u. 2 — er weiss ihn (es).

75.15 tunivâ er giebt ihm, u. 1, n.

76.1 tusarpâ er hört ihn od. es, u. 1.

76.2 oĸautigâ er besagt es, spricht davon, (n.).

76.3 ilisimavâ er weiss ihn (s. o.).

76.4 ornigpâ er kommt zu ihm, u. 1.

* Das hauptredewort kann nämlich hier auch intrans. sein, — ob etwa wegen der gleichheit dieser und der reflexiven form? —

§. 78

Der erste dieser beiden fälle tritt auch nicht selten beim Nominalparticip ein, so nämlich, dass dieses und dessen hauptredewort ein project haben: dann steht das Particip im Subjectiv der einheit, wenn das project eine einheit ist*, und im Modalis der einheit, wenn es eine zweih. od. mehrheit ist, z. b. náparsimassup misigilerpoĸ er fängt an zu merken, dass er (selbst) krank ist; aggisassumik oĸarput sie sagten, dass sie (selbst) kommen würden, — jedoch wird diese (überhaupt etwas merkwürdige) construction nicht mehr allgemein angewendet, sondern hier sowohl, als auch für die entsprechenden formen des Verbalpart. (näml. die einfachen e-suffixe) steht sehr häufig statt des Particips der Infinitiv, also (s. o.): aggísavdlutik oĸarput sie sagten kommen zu wollen; náparsimavdlume misigilerpoĸ er merkt sich krank seiend; tuniumavdlugit únerpoĸ (§. 77, 1ster fall) er sagt ihnen geben zu wollen etc. Sonst wird auch nicht selten statt des Particips der Conjunctiv gebraucht, besonders statt der zusammen­gesetzten e-suffixe 2ter u. 1ster pers., od. wenn das hauptredewort reflexiv ist (od. beim Partic. reflexiv sein würde), z. b. ilisimavâtit tunisânginagko (s. §. 90, anm. 3) er (a) weiss, dass du ihm (a) nichts geben wirst; ilisimavutit utorĸáligavit (statt utorĸálissutit) du weisst, dass du nun alt wirst; tusarpuse tássunga pisánginavse (statt: písángitsuse) ihr habt gehört, dass ihr nicht dahin kommen sollt; — dieses ist aber immer nur gebrochene rede, die auch dadurch wenig (od. gar nicht) gebessert wird, dass man, wie öfters geschieht, einen solchen Conjunctiv wie ein gegenstandswort durch ein suffix am hauptredewort unterordnet, z. b. nalúngilara takujumâravse ich weiss es wohl, dass ich euch sehen werde; — denn der 77 Conjunct. hat sonst nicht die hierzu erforderliche bedeutung, s. §. 88. — [Im Labr.-dial., wo das Verbalpart. ganz fehlt, steht statt dessen durchgehend der Conjunctiv.] — Ferner wird zuweilen — besonders wenn das hauptredewort kein suffix hat, und dessen project 1ste pers. ist — die durch das Particip auszudrückende handlung als ein zweiter hauptsatz im Indic. hingestellt, und also nur logisch untergeordnet, z. b. tusarpunga ĸingmip kîvâtit ganz wie bei uns: ich höre, es hat dich ein hund gebissen; isumaĸarpunga uvdlume sisamángorpoĸ ich denke, es ist heut donnerstag.

76.5 v. náparsimavoĸ er ist krank.

76.6 stw. misigâ er merkt es (od. ihn).

76.7 v. aggerpoĸ er kommt, u. 1.

76.8 oĸarpoĸ er sagt.

76.9 tunivâ er giebt ihm; 1, n.

76.10 utorĸâlivoĸ er wird alt.

76.11 tusarpoĸ er hört.

76.12 §. 20.

76.13 pivoĸ; 1, n.

76.14 naluvâ er weiss ihn od. es nicht; n.

76.15 takuvâ er sieht ihn; 1.

77.1 tusarpoĸ er hört.

77.2 ĸingmeĸ hund.

77.3 kivâ er heisst ihn.

77.4 isumaĸarpoĸ er denkt; eigentl.: hat meinung, v. isuma meinung, gedanke, sinn.

77.5 heute (§. 41).

77.6 es wird der 4te (hier:) wochentag.

* Dies ist der einzige fall, wo ein Subjectiv ohne zugehöriges suffix steht.

§. 79

Andrerseits steht auch das Particip nicht selten in anderer, als der oben (§. 76 f.) beschriebenen weise, nämlich — in folge einer art umkehrung des gedankenganges — so, dass entweder beide, das Particip und dessen hauptredewort, ein object haben; oder dass das natürliche object des Particips — (also bei Nominalparticipien mit passiver bedeutung das project) — ein theil, d. h. besitz des hauptobjects ist; oder auch nur so, dass das object des einen vom andern object ähnlich berührt wird; — Verbalparticipien, die in solchem verhältniss stehen, haben ihr subject, da es nicht object des hauptredeworts ist, im Subjectiv bei sich. Z. b. âtârtara tikípara eĸalugssûp nerilerâ ich kam zu meinem erlegten seehund, (da war) ein haifisch, welcher ihn zu fressen anfing; tupeĸ issigâra neṙṙup upitíkâ ich sah ein zelt (und) dass der südwind es umwarf, oder: ich sah zu wie der s. ein zelt umwarf; umiaĸ kalitdlugo tikiúpât, únugtoĸ das boot bugsirend brachten sie es; welches abend wurde, d. h. darüber war es abend geworden; oĸarpoĸ umiaĸ singísagât er sagte (zu ihnen, welche . . ., d. h.:) dass sie das boot ins wasser lassen sollten; (Dan. 3, 27:) takuvait angutit tauko, ingnerup kivdlíngíkai timait, nujaitdlo 78 ĸiligtisimángitsut ĸagdlersautaitdlo avdlángor­simángitsut, ingnersung­níngitsutdlûnît agdlât sie sahen diese männer, (da waren:) dass das feuer ihre leiber nicht verletzt hatte, und ihre haupthaare, welche nicht versengt waren, und ihre mäntel, welche nicht anders geworden waren, ja die sogar nicht einmal nach feuer rochen. Solche gleichsam abgerissene oder umgekehrte Participien sind besonders in beschreibender erzählung sehr häufig, und geben derselben eine lebendigkeit und frische, wie sie auf keine andere weise zu erreichen ist. — [Auch diese mögen zu dem §. 70, anm. erwähnten missbrauch des Particips verleitet haben.]

77.7 âtârtaĸ, stw. âtâĸ seehund.

77.8 tikípâ er kommt dahin.

77.9 eĸalugssuaĸ haifisch.

77.10 nerilerpâ, stw. nerivâ er isst (od. frisst) ihn.

77.11 zelt.

77.12 issigâ er sieht auf das.

77.13 nigeĸ (3te cl. 1ste abth.) südwind.

77.14 úpitípâ er macht es umfallen, wirft es um; stw. úpípoĸ es fällt um.

77.15 boot.

77.16 kalípâ er bugsirt es.

77.17 tikiúpâ er kommt damit, bringt es.

77.18 v. únugpoĸ es wird abend.

77.19 er sagt.

77.20 singipâ er schiebt es hinunter; 1.

77.21 takuvâ er sieht ihn.

77.22 angut ein mann.

77.23 §. 24.

77.24 ingneĸ (3te cl. 2te abth.) feuer.

77.25 kivdligpâ er verletzt ihn, n.

77.26 timé (§. 37, 1) leib, körper.

77.27 nujaĸ haupthaar.

78.1 ĸiligtípoĸ es ist versengt — (eig.: es hat sich versengen lassen); 2, n.; stw. ĸiligpâ (das feuer) versengt es.

78.2 ĸagdlersaut mantel, überzug; stw. ĸak §. 46.

78.3 avdlángorpoĸ es wird anders; 2, n.; stw. avdla ein anderer.

78.4 ingnersungnípoĸ es riecht nach feuer (ingneĸ); n., u. §. 63, 4.

78.5 sogar, §. 65, 9; — lûnît und agdlât stehen auf diese art öfters beisammen, in der bedeutung: ja sogar.

III. Casus obliquus.

A. der gegenstandswörter.

§. 80

Hieher gehören gegenstandswörter, die durch angabe eines zur handlung in entfernterer beziehung stehenden gegenstandes und der art seiner beziehung die handlung an sich (ohne rücksicht auf das project) näher bestimmen. Das jedesmalige beziehungs­verhältniss solcher gegenstände wird im grönländ. ausgedrückt durch die (unsern präpositionen entsprechenden) appositionen, gemäss der §. 17 dargelegten eintheilung dieser verhältnisse. Denn wenn auch in einzelnen fällen nicht die entsprechende apposition, sondern eine andere form oder construction angewendet wird, so ist doch dergleichen immer nur eine stellvertretung, und mehr als jene fünf beziehungs­verhältnisse werden nicht unterschieden; es handelt sich also hier im wesentlichen nur um regeln für die anwendung der appositionen, doch mit angabe der fälle, wo andere formen an deren stelle treten. Übrigens weicht hier die art der unterordnung von der uns geläufigen hin und wieder etwas ab, und zwar auf zweierlei weise: erstlich haben, in folge anderweitiger auffassung der handlung, einige redewörter einen örtlich bezogenen gegenstand in einem andern verhältniss bei sich, als dies bei uns der fall ist; z. b. statt dass wir sagen: es ist nahe bei . . ., ich verliess ihn dort, sagt man im grönl.: es ist nahe von . . ., ich verl. ihn dorthin; — und zweitens werden bezogene begebenheiten, die wir häufig als geistige 79 gegenstände betrachten, und also in nennwortform durch eine präposition mit dem redewort in verbindung setzen, im grönländ. gewöhnlicher als das, was sie eigentlich sind, nämlich als handlungen, und also in form eines (abhängigen) redeworts untergeordnet, z. b. wo wir sagen: mit lust und liebe, mit verdruss (Mod.), sagt man im grönl. lieber: lust und liebe habend, verdriesslich seiend (Inf.); für: zur zeit (Loc.) des königs N. N.: als N. N. könig war (Conj.) u. dgl. Wo redewörter einen von unsrer ausdrucksweise abweichenden casus bei sich zu haben pflegen — (wie z. b. die obigen: es ist nahe von . . . (Abl.), ich verliess ihn dorthin (Term.)) — da ist es sache des wörterbuchs, solches anzuzeigen. Die anwendung der durch die appositionen gebildeten casus der gegenstandswörter ist dann folgende:

§. 81

1. Der Localis — (me, ne etc.) — dient zur angabe 1) des orts, am welchem die handlung vor sich geht, oder das besagte statt findet, nur nicht, wenn die handlung in einer auf einen bestimmten ort gerichteten bewegung besteht, als wo die richtungs­verhältnisse eintreten. — Also z. b. ĸavane toĸuvoĸ er ist in süden gestorben; nunane tamane tusagauvoĸ es ist in allen ländern gehört worden; igdlumine nâpípâ er traf ihn in seinem hause; niaĸornap kangiane ĸalôrput landeinwärts von Niakornak haben sie (häringe) geschöpft; sujunivtine malerssorput vor uns verfolgen sie (seehunde); — 2) der zeit, innerhalb welcher das besagte statt findet, doch nur, wenn entweder grade auf die zeit ein besonderer nachdruck gelegt wird, z. b. aussame ajorssarnángilaĸ im sommer — (im gegensatz zum winter) — leidet man keinen mangel; oder wenn das zeitbestimmende wort kein eigentlicher zeitname ist, wie denn namentlich durch neĸ (§. 112) von redewörtern abgeleitete wörter häufig als zeitbestimmungen dienen, z. b. ĸatsornerame autdlarit mach’ dich fort in seiner (näml. des wetters) ruhe; sikut kigtorarneráne ipúniaritse rudert in des eises — (mehrh.; der eisstücken) zerrissenheit, d. h. während das eis zertheilt ist. Sonst stehen die eigentlichen zeitnamen, wo sie zur bezeichnung einer bestimmten zeit dienen, wie partikeln ohne app., d. h. im Objectiv (wie bei uns im Accusativ), 80 z. b. aussaĸ avalagpoĸ den (letzten) sommer hat er das land verlassen; únuaĸ siníngilanga die nacht habe ich nicht geschlafen; uvdloĸ tamánarpiaĸ toĸúsavutit denselbigen tag sollst du sterben; sujorna uvdlume uvdloĸ maunga pivunga vorigs jahr den heutetag, d. h. heut vor einem jahr kam ich hieher; — und für unbestimmt angegebene zeit im Vial.; s. §. 83, 2.

79.1 §. 20.

79.2 er stirbt od. ist gestorben.

79.3 nuna land.

79.4 §. 49, 1.

79.5 passive bildung von tusarpâ er hört es (§. 60, 4).

79.6 igdlo haus.

79.7 er trifft ihn an.

79.8 §. 46.

79.9 ĸalôrpoĸ er schöpft.

79.10 sujuneĸ das davor befindliche, v. sujo, §. 46.

79.11 malerssorpoĸ er verfolgt, ist auf treibjagd.

79.12 aussaĸ sommer.

79.13 unpersönl. bildung (§. 60, 3) v. ajorssarpoĸ er leidet mangel; n.

79.14 v. ĸatsorpoĸ es ist ruhig.

79.15 autdlarpoĸ er geht fort.

79.16 siko eis (auf dem wasser).

79.17 v. kigtorarpoĸ es reisst ab, geht querüber von einander.

79.18 ipúniarpoĸ, stw. ipúpoĸ er rudert.

80.1 aussaĸ sommer.

80.2 er geht seewärts, zur see, verlässt das land.

80.3 nacht.

80.4 sinigpoĸ er schläft; n.

80.5 tag.

80.6 grade der, derselbige.

80.7 toĸuvoĸ er stirbt; 1.

80.8 §. 65, 10.

80.9 heute (s. §. 41).

80.10 §. 20.

80.11 pivoĸ.

§. 82

2. Der Ablativ (mit, nit etc.) bezeichnet das ausgangs­verhältniss, und steht daher 1) bei einigen redewörtern, die den begriff des von anderm ausgehens oder sich entfernens in sich schliessen, z. b. kigdlínganit kâvoĸ es ging von seiner gränze los, d. h. es liegt nicht mehr fest an; nunavtinit ĸanípoĸ es ist nahe von (d. h. bei) unserm lande; taussumánga pivara von dem habe ich es erhalten; ikánga tiguvara von dort habe ich es genommen; — 2) bei redewörtern, die eine auf einen bestimmten ort gerichtete bewegung besagen, um den ausgangsort anzuzeigen, z. b. ĸáĸamit aterput sie gingen vom berg hinunter; avánga piput sie kommen von norden; suanit ornigpiuk von welcher seite (eig.: von seinem was) kamst du zu ihm? ikánga nûngmit avalagpugut von dort von der ecke, d. h. von jener ecke (aus) verliessen wir das land; — 3) auch bei andern redewörtern, um den geistigen ausgangspunkt, näml. den grund oder die ursache anzugeben, z. b. kiangmit peĸaunga vor hitze thue ich sehr (schwitzen, od. heiss ein); sialungmit aserorpoĸ es ist vom regen verdorben; — am häufigsten steht so der Abl. des anhängeworts neĸ (§. 113), entweder ohne weiteres, z. b. mikinermit támarpoĸ vor kleinheit ist’s verloren gegangen; siningnermit 2144âivugut vor schlafen sind wir zu spät gekommen; — oder mit einschluss des zum stammwort desselben gehörigen Objectivs, z. b. (stw. und zugehöriger Objectiv (project): sikut amerdlaput das eis (mehrh.) ist in menge:) sikut amerdlanermit 81 avĸutigssâerúpugut vor menge des eises waren wir ohne weg, d. h. konnten wir nicht fort, oder weiter kommen; (stw. u. Objectiv [project]: ûvartara angivoĸ mein gefangener dorsch ist gross:) ûvartara anginermit ajasôrnaĸaoĸ vor grösse meines gefangenen dorsches erstaunt man sehr; (stw. u. Objectiv [object]: init takujumavara ich will deine wohnung sehen:) init takujumanermit ornigpavkit vor deine-wohnung-sehen-wollen, d. h. vor verlangen, deine wohnung zu sehen, komme ich zu dir. — 4) Zur angabe der zeit, seit wann . . ., dient der Ablativ kaum anders, als in verbindung mit einem zugehörigen Terminalis, z. b. uvdlâmit únungmut von morgen bis abend; — gewöhnlicher wird statt dessen die partikel lo (und, §. 63) angehängt, z. b. aussardlo taimáipoĸ und den sommer (schon) war es so, d. h. schon seit dem sommer ist es so; ukiordlo orgssuêrúpugut und den winter (der noch ist, d. h. schon einen theil des winters) sind wir ohne speck; uvatsiardlo ikípoĸ und heute (schon) ist’s angezündet, d. h. es brennt schon seit einer weile. Dagegen steht 5) bei vergleichungen, die nicht (mittelst der anhangs­stämme ĸik od. taĸ, §. 119 f. no. 12 u. 29) durch ein suffix bewerkstelligt werden, der gegenstand, womit verglichen wird, im Ablativ, z. b. nano tugtumit angivoĸ der bär ist vom rennthier (ausgegangen) gross, d. h. grösser als ein rennthier; ivssumánga (oder ivssumánganit)* ûma tuningârpâtigut von jenem (ausgeg.) hat dieser uns sehr gegeben, d. h. er hat uns mehr gegeben, als jener. [Oft fehlt hier der Ablativ, nämlich wenn der angeredete schon weiss oder sich denken kann, wovon man ausgeht, z. b. una ingmánguaĸ siligpoĸ dieses ist ein wenig breit (gegen das, wovon wir jetzt sprechen); nunavta ĸáĸat púkíput unsers landes berge sind niedrig (gegen andere berge).] Auch zwei handlungen können auf diese weise als solche mit einander verglichen werden: die, von welcher man ausgeht, wird dann (um des Ablativs willen) vermittelst des anhängeworts neĸ (§. 113) in form eines nennworts ausgedrückt, die andere durch einen Cjnct., Sbjnct. od. Infin., z. b. uníkuvit autdlarnermit pitsáusavoĸ wenn 82 du bleibst, wird es vom weggehen (ausgegangen) gut sein, d. h. es ist besser, du bleibst da, als dass du weggehst; usiardlune kalínermit ĸasunángilaĸ aufgeladen haben, ist nicht so ermüdend, als bugsiren.

80.12 kigdlik (3te cl. 2te abth.) gränze.

80.13 es geht ab, wird locker.

80.14 nuna land.

80.15 es ist nahe.

80.16 §. 23 f.

80.17 pivâ.

80.18 §. 20.

80.19 tiguvâ er nimmt es, ergreift es.

80.20 ĸáĸaĸ berg.

80.21 aterpoĸ er geht hinunter (stw. at, §. 46).

80.22 §. 20.

80.23 pivoĸ.

80.24 suk was.

80.25 ornigpâ er geht od. kommt zu ihm.

80.26 §. 20.

80.27 nûk das vorstehende ende.

80.28 avalagpoĸ er verlässt das land (seewärts).

80.29 kiak hitze, wärme.

80.30 peĸaoĸ, stw. pivoĸ.

80.31 sialuk regen.

80.32 es ist unbrauchbar, verdorben.

80.33 v. mikivoĸ es ist klein.

80.34 es ist verloren, ist weg.

80.35 v. sinigpoĸ er schläft.

80.36 kingorâivoĸ er kommt zu spät, hinten drein (stw. kingo, §. 46).

80.37 siko eis.

80.38 einheitsform amerdlavoĸ.

81.1 avkutigssaerúpoĸ, eig.: er ist ohne was zum weg (avĸut).

81.2 ûvartaĸ stw. ûvaĸ dorsch.

81.3 er ist gross.

81.4 stw. ajasôrpoĸ er erstaunt, wundert sich.

81.5 iné ort, platz, wohnung.

81.6 takujumavâ, stw. takuvâ er sieht es.

81.7 ornigpâ er geht od. kommt zu ihm.

81.8 uvdlâĸ morgen.

81.9 ûnuk abend.

81.10 aussaĸ sommer.

81.11 taima so (§. 65, 8) u. ípoĸ es ist.

81.12 ukioĸ winter.

81.13 orgssuêrúpoĸ er ist ohne speck (orgssoĸ).

81.14 uvatsiaĸ heute.

81.15 es ist angezündet (worden).

81.16 bär.

81.17 tugto rennthier.

81.18 es ist gross.

81.19 §. 23 f.

81.20 tuningârpâ, stw. tunivâ er giebt ihm.

81.21 §. 65, 2.

81.22 es ist breit.

81.23 nuna land.

81.24 ĸáĸaĸ berg.

81.25 púkípoĸ es hat eine geringe höhe.

81.26 unígpoĸ er bleibt da.

81.27 v. autdlarpoĸ er geht weg.

81.28 pitsauvoĸ es ist gut, erwünscht, vorzüglich; n. 1.

82.1 usiarpoĸ er hat ladung auf seinem kajak.

82.2 v. kalipoĸ er bugsirt.

82.3 ĸasunarpoĸ es ist ermüdend; n.

* Bei den deutewörtern wird in dieser bedeutung häufig das Ablativzeichen verdoppelt, näml. nit an ánga od. nánga gehängt, s. §. 41.

§. 83

3. Im Vialis — (kut, gut, ûna) — steht 1) bei redewörtern, die eine auf einen bestimmten ort gerichtete bewegung besagen, der weg, oder die gegenstände, über oder durch welche die bewegung geht, z. b. nunákut ornigpâ er ging über land zu ihm; samûna ingerdlavoĸ er reiste westwärts durch oder vorbei; mâuna písavugut hier (wo ich gehe) müssen wir gehen; kigdlúkut aterpugut wir kamen den verkehrten weg herunter; — 2) die unbestimmte oder beiläufig angegebene zeit, die wir meist durch den Genitiv bezeichnen, z. b. uvdlãkut autdlarpugut wir reisten morgens ab; upernãkut aput migdlissaraoĸ des frühjahrs oder im frühjahr pflegt die schneemasse kleiner zu werden; igpagssaĸ únúkut tikípunga gestern abend kam ich an; ĸaĸutigut tikerârtarput mitunter besuchen sie; so auch: mátuma sujornagut vor diesem (ist’s geschehen u. dgl.); kingornagut nach ihm u. a. — 3) der theil eines ganzen, dem die auf das ganze gerichtete handlung zunächst widerfährt, z. b. agssaisigut tiguvâ er ergriff ihn bei seiner hand; niaĸuagut erĸorpara ich traf ihn an seinem kopf; ativkut taivânga er nannte mich bei meinem namen; — 4) auch andere, körperliche oder geistige, mit der handlung vorübergehend oder beiläufig in berührung kommende gegenstände — (denn das vorbeigehend berühren ist hier der grundbegriff, wie beim Ablativ das ab- od. ausgehen, und beim Termin. das darauf gerichtet sein), — z. b. arnavkut erĸardlerâra durch meine mutter habe ich ihn zum verwandten, d. h. ich bin von meiner mutter seite mit ihm verwandt; tarnivkut najorpara durch meine seele (= im geiste) bin ich bei ihm; 83 ûmativtigut erĸarsautigârput wir erwägen es in unsern herzen; iligkut sernigissauvunga durch dich wurde ich behütet (= du warst das (mittelbare) mittel zu meiner behütung); ikûna nuivoĸ dort drüben (durch) kam er zum vorschein.

82.4 nuna land.

82.5 er geht zu ihm.

82.6 §. 20.

82.7 er bewegt sich fort, rückt von der stelle, reist.

82.8 pivoĸ; 1.

82.9 §. 47, 3.

82.10 aterpoĸ er geht hinunter.

82.11 uvdlâĸ morgen.

82.12 autdlarpoĸ er geht fort, reist ab.

82.13 upernâĸ frühjahr.

82.14 der schnee auf dem lande.

82.15 stw. migdlivoĸ es wird kleiner.

82.16 gestern.

82.17 únuk abend.

82.18 tikípoĸ er ist angekommen.

82.19 §. 64, nt.

82.20 stw. tikerãrpoĸ er besucht an einem andern ort.

82.21 §. 23 f.

82.22 sujuneĸ was voran ist (v. sujo §. 46).

82.23 kinguneĸ was nach ist (v. kingo §. 46).

82.24 agssaĸ finger, mehrheit: die hand.

82.25 er ergreift ihn.

82.26 niaĸoĸ der kopf.

82.27 erĸorpâ er trifft ihn.

82.28 ateĸ name.

82.29 taivâ er nennt ihn.

82.30 arnaĸ, m. suff.: mutter.

82.31 erĸardlerâ er hat ihn zum verwandten (erĸardleĸ).

82.32 tarné seele.

82.33 najorpâ er ist bei ihm.

83.1 ûmat herz.

83.2 erĸarsautigâ er erwägt es, denkt darüber.

83.3 §. 48.

83.4 stw. sernigâ er behütet ihn (s. §. 60, 4).

83.5 §. 20.

83.6 es kommt hervor.

§. 84

4. Der Terminalis — (mut, nut etc.) — ist seiner grundbedeutung nach dem Ablativ entgegengesetzt, und bezeichnet also, wie jener den ausgang, so das ziel, und zwar 1) das ziel der bewegung, z. b. ĸavunga ingerdlavoĸ er reist od. geht nach süden, südwärts; samunga tikerârput sie sind nach westen auf besuch gegangen; ĸáĸap ĸârpiânut pivugut wir kamen auf des berges spitze; igdluminut iserpoĸ er ging in sein haus; igalássamut ilivara ich habe es ins fenster gelegt; sumut kigdligpit bis wohin kamst du? ĸeṙṙunut taṙṙípoĸ er verschwand in oder hinter den felstrümmern — (eig.: in die f.); — 2) das ziel der gedanken, daher unter umständen das object, s. §. 85, 1. 2.; besonders aber gegenstände, die einerseits objectähnlich bezielt werden, und andrerseits bei der handlung irgendwie als subjectähnlich betheiligt erscheinen (od. gedacht werden), z. b. nalinginarnut atorpoĸ es wird zu allerhand gebraucht; inungnut pigssauvoĸ es ist für die leute bestimmt (s. v. a.: die leute sollen es haben); ilingnut naviagâra ich halte es bei dir nicht für sicher (od.: ich befürchte, dass du es beschädigen wirst); seĸinermut ikitsivoĸ er zündet an der sonne an (mit einem brennglas); — so namentlich das 2te subject der doppelttransitiven redewörter §. 60, 1; und das natürliche subject (od. project) der unpersönlichen §. 60, 3. Seltener bezeichnet er 3) die zeit, bis zu welcher das besagte statt findet; zwar sagt man z. b. isuanut inûvoĸ er lebt bis ans ende (seiner lebenszeit, d. h. so lange menschen überhaupt zu leben pflegen); gewöhnlicher aber braucht man dafür den Infinitiv des redeworts tikípâ er kommt dahin, erreicht es, z. b. aussaĸ tikitdlugo den sommer erreichend, d. h. bis zum sommer. Gewöhnlich 84 steht auch 4) beim kaufen die summe, für welche man etwas begehrt, im Terminalis (die begehrte waare dagegen im Modalis nach §. 85, 2), z. b. âtârssuarmut tupamik für 12 schilling taback (gieb mir).

Im Labradordialect wird — gewiss sonderbarer weise — der Terminalis auch zur bezeichnung des ausgangs- und artverhältnisses gebraucht, d. h. in gleicher bedeutung wie der Ablativ u. Modalis, die doch beide dort nicht nur vorhanden, sondern auch übrigens im besitz ihres rechtes sind. Besonders geschieht dies in den fällen §. 82, 3 und §. 85, 1; doch nicht immer, wie denn überhaupt keine regel dabei zu walten scheint, denn es kommt vor, nicht nur, dass wörter, deren beziehungs­verhältniss völlig dasselbe ist, bei verschiedenen redewörtern verschiedene apposition haben, sondern sogar, dass von zwei einander beigeordneten, oder ein und demselben redewort in gleichem verhältniss untergeordneten wörtern das eine im Abl. oder Mod., das andere im Term. steht. Ein anfang zu ähnlichem findet sich auch im grönländischen, indem nämlich von einigen der begriff des Modalis und der des Ablativs in dem fall §. 82, 3 — z. b. vor freude (Abl.) und mit freuden (Mod.) — nicht sonderlich auseinander gehalten wird.

83.5 §. 20.

83.7 s. d. vor. seite.

83.8 ĸáĸaĸ berg.

83.9 ĸârpiaĸ die oberste spitze, der gipfel.

83.10 pivoĸ.

83.11 igdlo haus.

83.12 er geht hinein.

83.13 igalâk fenster (s. §. 30, anm.).

83.14 ilivâ er legt es hin.

83.15 §. 25.

83.16 kigdligpoĸ, eig.: er gränst.

83.17 ĸeṙṙoĸ ein trümmerstein.

83.18 er verschwindet (hinter anderem).

83.19 nalinginaĸ irgend was, allerlei.

83.20 es wird gebraucht; eig.: es braucht sich.

83.21 inuk mensch.

83.22 v. pigssaĸ zum gehabten bestimmtes; was einer haben soll.

83.23 §. 48.

83.24 naviagâ er hält es für unsicher.

83.25 seĸineĸ die sonne.

83.26 halbtrans. (§. 60, 2) v. ikípâ er zündet es an.

83.27 isuk ende; — wird sonst nur von körperlichen gegenständen gebraucht.

83.28 er lebt (ein mensch).

84.1 âtârssuaĸ, eig.: eine art seehund; dann: der (ehemalige) werth der haut eines solchen: 12 schilling.

84.2 tupaĸ tabak.

§. 85

5. Der Modalis — (mik, nik etc.) — drückt artverhältnisse aller art aus, und hat daher eine sehr mannigfaltige anwendung. In seiner ersten und eigentlichen bedeutung bezeichnet er 1) das mittel, sowohl das körperliche als geistige, durch welches od. mit welchem die handlung verrichtet wird, z. b. agssaminik tiguvâ er nahm es mit seiner hand; ujarĸamik milôrpâ er warf ihn mit einem stein; akiúmik áisavât sie sollen es mit der trage holen; sûvagssamik akilerpânga er bezahlte mich mit einem pfeileisen; oĸautsimik atausînarmik oĸalugfigânga er hat nur mit einem wort zu mir gesprochen; piuáinermik pivai er behandelte sie mit sanftmuth; neĸimik pajugpâtigut sie beschenkten uns mit fleisch, oder: sie brachten uns fleisch zum geschenk; aningaussánik inuit tunivai er begabte die leute mit geld, d. h. er gab den leuten geld. So, wie in diesen beiden letzten beispielen, steht ein Modalis bei den meisten redewörtern, wo wir zwei objecte — eins im Acc. und eins im Dat. — haben, wenn das object, was bei uns Dativ ist, im suffix liegt; ist dagegen unser Accusativ durch das suffix ausgedrückt, so steht das andere object — unser Dat. — im Terminalis, 85 z. b. (s. o.) aningaussat inungnut tuniúpai er gab das geld (zu) den leuten. Hieran schliesst sich, dass 2) das object der halbtransitiven redewörter (§. 60, 2), d. h. das, was bei der transitiven form des redeworts object sein würde, in der regel im Modalis steht, und zwar entspricht dann die transitive form mit dem Objectiv meist unserm bestimmten artikel (beim object), und die halbtransitive form mit dem Modalis immer dem unbestimmten, z. b. ujarak tiguvâ er nahm den stein, ujarĸamik tigusivoĸ er nahm einen stein; pôĸ aivâ er holt den sack, pûmik aigdlerpoĸ er holt einen sack; merdlertut asavai er liebt die kinder, merdlertúnik asangnigpoĸ er liebt kinder, ist ein kinderfreund. Eben so bei redewörtern, die sowohl ohne als mit suffixen gebraucht werden (§. 59), z. b. una ĸajût sanavara diesen löffel habe ich gemacht, ĸajûmik sanavunga ich mache einen löffel. Redewörter dieser letzteren art, bei denen ein örtlich bezogener gegenstand zum object gemacht wird, haben diesen, wenn sie ohne suffix stehen, nicht im Mod. bei sich, sondern meist im Loc. od. Vial., z. b. taseĸ ĸajartorpâ er befährt den teich, tatsime ĸajartorpeĸ er fährt auf dem teich; — und bei einigen halbtransitiven redewörtern steht das object zuweilen nach §. 84, 2 im Terminalis, z. b. merdlertúnut asangnigpoĸ (s. o.) etwa: er ist liebreich gegen kinder; dies ist jedoch, als eine abweichung von der regel, nicht allgemein. In folge ähnlicher auffassung steht 3) bei redewörtern, die den begriff eines aussagens in sich schliessen, der gegenstand der aussage, sofern er nicht object ist, im Modalis, z. b. âtânik oĸalugput sie reden von seehunden; pilíssaminik univkârpoĸ er erzählt von seinen thaten; ilingnik tusarpunga ich höre von dir, d. h. dich betreffend; tusángilara tikímausianik ich habe ihn nicht gehört, betreffend sein angekommen sein, d. h. ich habe nicht gehört, ob er angek. ist od. nicht; tauko taissarâvut ûvkánik diese nennen wir ûvkat; nâlagkavnik taivara ich nenne ihn meinen herrn — (wir sagen: ich nenne ihn herr); Juánasimik atserpât sie gaben ihm den namen Johannes. Endlich steht noch in ähnlicher weise 4) bei redewörtern, die von nennwörtern abgeleitet sind, ein das stammwort (adjectivisch) näher bestimmendes 86 gegenstandswort in dar regel im Modalis, z. b. igdlorput iggíssanik igalâĸarpoĸ unser haus hat fenster von schlünden; mardlungnik igalâĸarpoĸ es hat zwei fenster; ĸitugtumik pôrdlugo es in weiches einwickeln, ujarĸamik ikorfarsiuk unterlegt es mit einem stein; itisûnik ĸôrĸerpâ er macht tiefe furchen hinein; — nur die durch uvoĸ (er ist . . ., §. 126) und ngorpoĸ (er wird . . ., §. 128) von nennwörtern abgeleiteten redewörter haben ein solches beiwort gewöhnlicher im Objectiv bei sich (und zwar nach sich, denn vorstehend würde es als project gelten, s. §. 97, 1) z. b. mána ĸissugssauvoĸ ajúngitsoĸ das ist gutes brennholz.

84.3 agssaĸ finger; mehrh.: die hand.

84.4 er nimmt es.

84.5 ujarak stein.

84.6 er wirft nach ihm.

84.7 akiut trage.

84.8 aivâ er holt es; 1.

84.9 sûvagssaĸ ein zu einer pfeilspitze (sûvaĸ) bestimmtes eisen.

84.10 akilerpâ er bezahlt ihn.

84.11 oĸauseĸ wort.

84.12 atausinaĸ nur eins.

84.13 oĸalugfigâ er spricht zu ihm.

84.14 piuaineĸ sanftmuth.

84.15 pivâ.

84.16 neĸe fleisch.

84.17 pajugpâ er beschenkt ihn.

84.18 aningaussaĸ ein geldstück.

84.19 inuk mensch.

84.20 tunivâ er begabt ihn, giebt ihm.

85.1 tuniúpâ er giebt es weg.

85.2 stein.

85.3 er nimmt ihn.

85.4 sack.

85.5 er holt ihn.

85.6 merdlertoĸ ein kind.

85.7 asavâ er liebt ihn.

85.8 §. 23 f.

85.9 suppenlöffel.

85.10 sanavâ er bearbeitet es, macht es.

85.11 teich.

85.12 ĸajartorpoĸ er fährt im kajak.

85.13 âtâĸ der (vorzugsweise) grönländische seehund.

85.14 oĸalugpoĸ er redet.

85.15 piliaĸ gethanes.

85.16 er erzählt.

85.17 §. 48.

85.18 tusarpoĸ er hört.

85.19 tusarpâ er hört ihn od. von ihm; n.

85.20 tikímauseĸ, eig.: angekommenheit; stw. tikípoĸ er ist angekommen.

85.21 taissarâ er pflegt es zu nennen.

85.22 uvaĸ dorsch.

85.23 nâlagaĸ herr.

85.24 taivâ er nennt ihn.

85.25 atserpâ er giebt ihm einen namen (ateĸ).

86.1 igdlo haus.

86.2 iggiaĸ schlund.

86.3 es hat (ein od. mehrere) fenster; v. igalâĸ fenster.

86.4 mardluk zwei.

86.5 ĸitugtoĸ weiches.

86.6 pôrpâ er umhüllt es; v. pôĸ hülle, sack.

86.7 ujarak stein.

86.8 ikorfarpâ er unterlegt es; v. ikorfaĸ unterlage, unterschiebsel.

86.9 ilisôĸ tiefes.

86.10 ĸôrĸerpâ er furcht es; v. ĸôroĸ furche, thal.

86.11 §. 23 f.

86.12 v. ĸissugssaĸ brennholz.

86.13 v. gutes.

§. 86

Weiter dient dann der Modalis sehr häufig dazu, die art der handlung beschaffen­heitsweise anzugeben, wie bei uns die adverbien. Namentlich stehen so: 1) die zahlwörter und zahlwortähnlichen nennwörter, um bei wiederholter handlung die zahl der wiederholungen anzugeben, und zwar bezeichnet dann der Modalis des stammworts die summe der wiederholungen (. . . mal), und der Mod. der verlängerung desselben durch gssaĸ (§. 120) mit suff. der 3ten pers. (nach §. 44) die ordnungszahl der letzten wiederholung (zum . . . ten mal), z. b. atautsimik takuváka ich habe sie einmal gesehen; aipagssânik tusásavat du sollst es (nun) zum zweiten mal hören; sisamagssânik ornigpât sie gingen zum vierten mal zu ihm; taimánanik ingnâdlagiarpoĸ so viel mal hats geblitzt; kavsînik tusartarparse ihr habt es oft und viel (eig.: vielmal oft) gehört; ĸavsigssânik takuviuk? zum wie vielten mal siehst du es? sujugdlermik ĸavanĩkama als ich zum ersten mal in süden war — (dass hier weder gssaĸ noch ein suffix statt findet, folgt aus §. 44); — 2) Nominalparticipien in der einheit, welche dann ganz unsern von adjectiven gebildeten adverbien entsprechen, — und in gleicher bedeutung auch einzelne verbalstämme (die doch sonst nicht als nennwörter gebraucht werden), z. b. kigaitsumik aggerpoĸ er kommt langsam; iluartumik taivai er benannte sie richtig; tunivânga ûgtorneĸángitsumik er gab 87 mir ungemessen; ivertípara pêrneĸ ajortumik ich habe es so befestigt, dass es nicht losgehen wird; iluamik takuvarput wir haben es recht (gründlich) gesehen; ingagtamik niune napivâ nun brach er gar noch sein bein; — 3) passive participien (§. 111) mit suffixen; diese geben adverbialische ausdrücke, die wir meist durch präpp. wie: nach, gemäss, zufolge, oder auf ähnliche weise auflösen müssen; so u. a. perĸussânik nach seinem befehl, oder auf sein geheiss, auch: in seinem namen, — von perĸussaĸ das zu geschehen befohlene; nâmagissânik zu seiner genüge, — v. namagissaĸ genügendes; iluarissânik nach seinem wohlgefallen, — v. iluarissaĸ gebilligtes; piumassânik nach seinem wunsch od. willen, — v. piumassaĸ gewolltes; sapíngisânik nach seinem vermögen, — v. sapíngisaĸ vermochtes, was man vermag; z. b. nâmagissânik tuniuk gieb ihm so, dass er genug hat; piumassarnik sanajumârpara ich werde es nach deinem wunsch machen, oder: wie du es haben willst; sapíngisavtinik ikiorparput wir halfen ihm nach unserm vermögen, oder: so gut wir konnten; — 4) auch einige andere nennwörter mit suffixen, in ähnlicher bedeutung wie die vorigen, z. b. isumaminik nach seinem (eigenen) belieben; isumangnik nach deinem belieben etc.; — besonders solche, die durch neĸ (§. 113) oder ut (§. 117) und gssaĸ (§. 120) von redewörtern abgeleitet sind, z. b. tipaitsûtigssânik zu seiner freude; pivdluarnigssânik zu seinem heil u. dgl. m.

86.14 takuvâ er sieht ihn.

86.15 tusarpâ er hört ihn; 1.

86.16 ornigpâ er geht zu ihm.

86.17 §. 65, 8.

86.18 es blitzte.

86.19 ĸavsît viele.

86.20 tusartarpâ er hört es wiederholt.

86.21 stw. ĸavseĸ.

86.22 takuvâ er sieht es.

86.23 ĸavanĩpoĸ er ist in süden.

86.24 v. kigáipoĸ es geht langsam.

86.25 er kommt (her).

86.26 v. iluarpoĸ (stamm iluaĸ) es ist recht, wie es sein soll.

86.27 taivâ er benennt es.

86.28 tunivâ er giebt ihm.

86.29 v. ûgtorneĸarpoĸ (§. 60, 4) es ist gemessen; n.

87.30 ivertípâ er befestigt es.

87.31 v. pêrneĸ ajorpoĸ, eig.: es taugt nicht loszugehen.

87.32 v. ingagtarpoĸ (stamm ingagtaĸ) es läuft über; bildl.: es ist zu arg.

87.33 nio bein.

87.34 er zerbricht es.

87.35 v. parĸuvâ er heisst es geschehen.

87.36 v. nâmagâ es genügt ihm.

87.37 v. iluarâ er billigt es.

87.38 v. piumavâ er will es.

87.39 v. saperpâ er vermag es nicht; n.

87.40 sanavâ er bearbeitet es; 1.

87.41 ikiorpâ er hilft ihm.

87.42 isuma meinung, belieben.

87.43 v. tipaitsugpoĸ er freut sich.

87.44 v. pivdluarpoĸ er ist glücklich.

§. 87

Es kommt nicht selten vor, dass einem redewort zwei gegenstandswörter auf verschiedene art im Modalis untergeordnet sind, z. b. ujarĸamik tigusivoĸ agssaminik er nahm einen stein mit seiner hand, — (hier steht der erste Mod. nach §. 85, 2, der zweite nach §. 85, 1); angiortumik pianik arsârpâ er beraubte ihn heimlich des seinigen, od. er nahm ihm heimlich das seinige — (der erste nach §. 86, 2, der zweite nach §. 85, 1); ĸavsînik ilingnik tusarpunga ich habe oft von dir gehört — (der erste nach §. 86, 1, der zweite nach §. 85, 3); tássa pingajugssânik pûmik aigdlerpoĸ nun holt er zum drittenmal 88 einen sack — (der erste nach §. 86, 1, der zweite nach §. 85, 2); uvavnik nâlagkamingnik taisiput sie nennen mich ihren herrn — (der erste nach §. 85, 2, der zweite nach §. 85, 3); — das specielle verhältniss solcher wörter ergiebt sich dann immer zur genüge aus dem zusammenhang und der bedeutung des redeworts, wie denn überhaupt trotz der vieldeutigkeit des Modalis nicht leicht ein fall verkommen wird, wo über die art, wie er zu verstehen ist, ein zweifel bliebe.

87.45 s. §. 85, 2.

87.46 agssaĸ finger; mehrh.: die hand.

87.47 v. angiorpoĸ er verheimlicht.

87.48 pik sache, besitz.

87.49 er beraubt ihn.

87.50 ĸavsit viele.

87.51 s. §. 85, 3.

87.52 §. 20.

88.1 §. 48.

88.2 s. §. 85, 3; taisivoĸ = taivâ (halbtrans.).

B. der redewörter.

§. 88

Da jedes redewort mit den ihm zugehörigen wörtern einen satz bildet, so handelt es sich hier darum, einen satz dem andern unterzuordnen. Dies wird im grönl. dadurch bewerkstelligt, dass das redewort des untergeordneten (abhängigen) satzes in einen abhängigen modus — Cjnct., Sbjnct., Infin. — gesetzt wird, wobei im wesentlichen dieselbe eintheilung der beziehungs­verhältnisse statt findet, wie bei der entsprechenden unterordnung der gegenstandswörter; nämlich das verh. des Cjnct. und Sbjnct. entspricht dem ortsverh., und das des Infin. dem artverh. der gegenstandswörter; daher stehen auch der Cjnct. und Sbjnct. immer als antwort auf dieselben fragen, wie der Loc. und Abl. in übergetragener bedeutung: wann? warum? — und der Infin. wie der Mod. als antwort auf die frage: wie? [Dass der Infin. gewisser anhängewörter auch verhältnisse ausdrückt, die dem Vial. und Term. entsprechen — (während, auf dass, damit etc., s. §. 92) — liegt mehr in der bedeutung dieser anhängewörter, als im Infin. selbst.] Abgesehen hiervon ist in bezug auf das hauptredewort das verh. des Cjnct. und Sbjnct. entgegenstehend und das des Infin. mitgehend. Weiter besteht der unterschied des Cjnct. und Sbjnct. darin, dass ersterer für geschehenes od. gewisses, letzterer für ungeschehenes od. ungewisses steht; der grundbedeutung des Cjnct. entspricht daher ganz unser: dieweil (und dessen stellvertreter: als, da, weil), und der des Sbjnct.: wenn. Dem Infin. in verbindung mit einem andern redewort entspricht immer unser (vom Infin. gebildetes) particip auf d: sagend, gehend etc. Also z. b. Cjnct.: tunigavko nipangerpoĸ als ich ihm (was) gab, schwieg er still; ĸaerĸugangma ornigpavkit weil du mich gerufen hast, komme ich zu dir; ĸanoĸ-ingmat igípiuk weil es wie war, d. h. warum warfst 89 du es weg? Subjunct.: tiníngagpat kivdluiarto­rumârpugut wenn das wasser niedrig ist, werden wir (seegras) abschneiden gehen; ĸaerĸugpatigut ornikumârparput wenn er uns ruft, werden wir zu ihm gehen; takuguvko nalusángilara wenn ich ihn sehe, werde ich ihn schon kennen; Infinit.: nákaivdlugo aserorpâ es fallen lassend zerbrach er es; tikitdlugo ĸimerdlêrsiuk betrachtet es bis zu ihm hingehend, d. h. von nahem; ĸiviardlunga takuvara mich umkehrend oder indem ich mich umkehrte, sah ich ihn. Sonst ist hinsichtlich des gebrauchs dieser modus noch folgendes zu merken:

88.3 tunivâ er giebt ihm.

88.4 er schweigt.

88.5 ĸaerĸuvâ, eig.: er heisst ihn kommen.

88.6 ornigpâ er geht zu ihm; (1).

88.7 ĸanoĸ wie, u. ipoĸ es ist.

88.8 igipâ er wirft es weg.

89.1 tiníngavoĸ es ist niedrig wasser (ebbe).

89.2 kivdluiartorpoĸ er geht abschneiden; 1.

89.3 ĸaerĸuvâ, eig.: er heisst ihn kommen.

89.4 ornigpâ er geht zu ihm; (1).

89.5 takuvâ er sieht ihn.

89.6 naluvâ er weiss od. kennt ihn nicht; 1, n.

89.7 nákaivâ er lässt es fallen.

89.8 er macht es unbrauchbar.

89.9 tikípâ er geht bis hin.

89.10 ĸimerdlôrpâ er betrachtet es.

89.11 ĸiviarpoĸ er kehrt sich um.

§. 89

1. Conjunctiv und Subjunctiv. 1) Wenn ein Cjnct. sich auf ein redewort seines eigenen urstammes bezieht, und die eine der beiden handlungen das (ungefähre) gegentheil der andern ist, so sind diese einander immer als vorher u. jetzt entgegengesetzt; gewöhnlich steht dann noch entweder kingumut (zurück, umgekehrt; s. §. 46) beim hauptredewort, oder der Cjnct. ist mit dem anhangsstamm aluaĸ (zwar, §. 120) gebildet, z. b. kamigdlârama kingumut kamigpunga vorhin zog ich die stiefeln aus, jetzt (umgekehrt) ziehe ich sie wieder an; igdlorput ajúngíkaluarame ajulerpoĸ früher war unser haus gut, jetzt fängt’s aber an schlecht zu werden; ornigtaraluaragkit ornísâerpigit du gingst sonst öfters zu ihnen, thust du es jetzt nicht mehr? — 2) Oft wird der Cjnct. ohne hauptredewort gebraucht, nämlich um den grund dessen anzugeben, was vor den augen des angeredeten eben statt findet, und also keiner beschreibung bedarf, z. b. igdlorput nákarmat weil unser haus eingefallen ist — (darum bauen wir jetzt dran, od. darum sind wir hier bei andern leuten, od. dgl.); pûgssaĸángínama weil ich nichts habe, es hinein zu thun — (weiss ich nicht, wie ich es fortbringe); kingoraigavta weil wir zu spät kamen — (haben wir es nicht gesehen, od. sind wir leer ausgegangen); — auch als frage, d. h. wenn das weggelassene hauptredewort Interrog. sein würde, z. b. súsangmat weil es was sein wird? = warum nicht? sumĩkavit weil du wo warst (kamst du nicht)? 90 d. h. wo warst du, dass du nicht kamst, oder man dich nicht gesehen hat? — 3) Nicht selten steht ein Cjnct. od. Sbjnct. wie ein adjectiv bei einem nennwort, doch immer mit einem im gedanken liegenden redewortbegriff, auf den er sich eigentlich bezieht, z. b. angutima autdlarame oĸausê puiúngiláka meines vaters als-er-abreiste-worte (d. h. was mein vater sagte, als er abreiste) habe ich nicht vergessen; avungnásaguma umiagssara misiligpiuk hast du mein wenn-ich-nach-norden-reisen-werde-boot (d. h. das boot, was ich brauchen soll, wenn ich nach n. r. werde) untersucht? Wenig verschieden hiervon ist es, wenn 4) ein grundangebender Cjnct. wie sonst auf ein redewort, so vermittelst einer copula — (tássa das ist; s. §. 100) — auf ein nennwort sich bezieht, z. b. aussaĸ arfimineĸ pigavko, tássa taortigssâ weil ich diesen sommer ein stück wallfischknochen (von dir) erhielt, das (was ich hier habe, od. dir jetzt bringe) ist seine tauschzahlung, = dieses ist für das st. w., was ich etc.; nâlángínavit tássa akia weil du nicht gehorchtest, das (was dir jetzt widerfuhr) ist seine (nämlich deines ungehorsams) vergeltung, = das hast du davon, dass du nicht hören wolltest. Ausserdem steht der Cjnct. auch öfters in uneigentlicher bedeutung statt des Particips, wie §. 78 gezeigt worden ist.

89.12 kamigpoĸ er zieht die stiefeln an, kamigdlârpoĸ er hat sie aus (urstamm kamik).

89.13 igdlo haus.

89.14 ajúngilaĸ es ist gut, ajulerpoĸ es fängt an schlecht zu werden (urstamm ajoĸ).

89.15 v. ornigtarpâ er geht öfters zu ihm, ornísaerpâ er geht nicht mehr zu ihm (urst. ornik).

89.16 nákarpoĸ, eig.: es fällt auf den boden.

89.17 pûgssaĸángilaĸ; stw. pôĸ hülle, sack.

89.18 kingoraivoĸ.

89.19 súsavoĸ; stw. suk was.

89.20 sume wo? (§. 25) u. ipoĸ er ist.

90.1 angut, m. suff.: vater.

90.2 autdlarpoĸ er geht fort, reist ab.

90.3 oĸauseĸ wort.

90.4 puiorpâ er vergisst es; n.

90.5 avungnarpoĸ er reist nach norden; 1.

90.6 umiagssaĸ was boot (umiaĸ) sein soll.

90.7 misiligpâ er untersucht es.

90.8 sommer.

90.9 eig.: ein stück wallfisch.

90.10 pivâ.

90.11 taortigssaĸ was in tausch gegeben zu werden bestimmt ist.

90.12 nâlagpoĸ er gehorcht; n.

§. 90

Für die anwendung der a- und e-form der 3ten pers., und der zusammen­gesetzten e-suffixe gilt hier dieselbe regel, wie für die entsprechenden formen des Verbalparticips (s. §. 77), nämlich die a-form steht, wie dort die a-suffixe, wenn beide redewörter (das hauptredewort und das ihm untergeordnete) verschiedene projecte (3ter pers.) haben; die e-form, wie dort die einfachen e-suffixe, wenn das project beider redewörter dasselbe ist; und die zusammen­gesetzten e-suffixe hier wie dort im fall wechselseitiger behandlung zweier subjecte — (s. jedoch die anm.). Also z. b. seĸineĸ taṙṙingmat tikípugut als die sonne untergegangen war, kamen wir an; taussuma tuningmatit, aipâta tunísángilatit weil der dir gegeben hat, wird der andere (eig.: sein and.) dir nichts geben; nerissagssaerúkunik angerdlarumârput wenn sie werden 91 ohne lebensmittel sein, werden sie nach hause gehen (dieselben); takugamiuk ilisarâ als er (a) ihn sah, erkannte er (a) ihn; kivfâta orningmane iserkúngilâ als sein diener zu ihm kam, hiess er (zu dem er kam) ihn nicht herein kommen; tunigungne iluarísavâtit wenn du ihm (was) giebst, wird er (dem du giebst) dich billigen. Wenn das project des einen redeworts aus mehreren gegenständen 3ter pers. besteht, und einer derselben project des andern redeworts ist, so steht auch die e-form, z. b. tikíkamik toĸuvoĸ als sie ankamen, starb er — (einer der angekommenen). Dagegen kann das anhängewort narpoĸ (§. 60, 3) oder dessen stamm — naĸ — einen Cjnct. od. Sbjnct. 3ter pers. nur in der a-form bei sich haben, auch wenn das natürliche project beider redewörter dasselbe ist, z. b. ĸavanînarmat nano takunarpoĸ als man (d. h. ich) in süden war, hat man (= habe ich) einen bären gesehen; ĸujanaĸ siningnarmat (man) dank(t), weil man geschlafen hat.

Anm. 1. In fällen, wo es zweifelhaft scheint, ob die a- od. e-form anzuwenden ist, neigt sich der sprachgebrauch mehr zu letzterer, daher namentlich in dem fall §. 89, 2 die a- form nur selten vorkommt. Auch, wenn ein Cjnct. od. Sbjnct. mit thätigem project, was in einem unmittelbar vorhergehenden Indicativ ebenfalls project war, sich auf ein redewort mit unthätigem (blos passivem) project bezieht, wird die e-form häufig vorgezogen, z. b. (2. Mos. 4, 4:) agssáne tauva isagtorpai; tigugamiugdlo ujaupiángorpoĸ itumâne da streckte er (Moses) seine hand aus (nach der schlange), und als er (Moses) sie ergriff, wurde sie zum stab in seiner hand.

Anm. 2. Bei der anwendung der zusammen­gesetzten e-suffixe finden hier ganz ähnliche abweichungen statt, wie in dem entsprechenden fall bei den nennwörtern, §. 74, anm.; indem sie nämlich in der 3ten pers. nicht selten auch da angewendet werden, wo keine wechselseitige behandlung statt findet, wenn nur das object des Cjnct., od. Sbjnct. selbstthätiges (od. wenigstens thatfähiges, nicht willen- od. lebloses) project des hauptredeworts ist, z. b. sujuarĸungmane sujuarpoĸ weil sie ihn voraus gehen hiessen, ging er voraus; pine torĸorpai, tigdligtup ornilermane er verschloss seine sachen, weil ein dieb sich ihm näherte. Zuweilen kommt dieser gebrauch zu statten, um entweder zweideutigkeit oder unpassende wiederholung des projects zu vermeiden, s. z. b. §. 103.

92

Anm. 3. Umgekehrt werden in der 2ten u. 1sten pers. statt der zusammen­gesetzten e-suffixe sehr häufig die gewöhnlichen suffixe angewendet, z. b. tunigugko (statt tunigungne) iluarísavâtit (s. o.).

90.13 ake das entgegengesetzte; hier: vergeltung.

90.14 die sonne.

90.15 targipoĸ es verschwindet hinter anderm.

90.16 tikípoĸ er ist angekommen.

90.17 §. 23 f.

90.18 tunivâ er giebt ihm, (1.).

90.19 aipaĸ geführte; der andere.

90.20 nerissagssaerúpoĸ er ist ohne zu-essen.

90.21 angerdlarpoĸ er geht nach haus; 1.

91.1 takuvâ er sieht ihn.

91.2 er erkennt ihn.

91.3 kivfaĸ diener.

91.4 ornigpâ er kommt zu ihm.

91.5 iserĸuvâ er heisst ihn herein kommen; n.

91.6 tunivâ er giebt ihm, (1.).

91.7 iluarâ er billigt ihn; er ist ihm recht; 1.

91.8 tikípoĸ er ist angekommen.

91.9 er stirbt.

91.10 v. ĸavanĩpoĸ er ist in süden.

91.11 bär.

91.12 v. ĸujavoĸ er dankt.

91.13 v. sinigpoĸ er schläft.

91.14 v. agssaĸ finger, mht.: die hand.

91.15 §. 65, 15.

91.16 er streckt sie (die finger) nach was aus.

91.17 tiguvâ er ergreift es, nimmt es.

91.18 es wird ein stab (ajaupiaĸ).

91.19 itumaĸ die innere seite der hand, der handteller.

91.20 sujuarĸuvâ er heisst ihn vorangehen.

91.21 pik sache, eigenthum.

91.22 torĸorpâ er verbirgt es, hebt es auf.

91.23 tigdligtoĸ ein dieb.

91.24 ornilerpâ, stw. ornigpâ er kommt zu ihm.

§. 91

2. Der Infinitiv zeichnet sich vor den übrigen redewortformen namentlich dadurch aus, dass ihm auch die letzte spur von selbstständigkeit abgebt. Folge davon ist: 1) dass einem Infinitiv kein redewort untergeordnet sein kann; 2) dass nie ein transitiver Infin. ein eigenes subject, oder ein intr. Inf. ein eigenes project hat, sondern das subject od. project des hauptredeworts gilt auch für den zugehörigen Infinitiv. Hieraus folgt weiter, dass, wenn ein passives redewort — sei es, dass es nach §. 60, 4 passiv gebildet ist, oder dass es nur ohne suffix in passiver (statt reflexiver) bedeutung steht — einen transitiven Inf. bei sich hat, und nicht ein anderer gegenstand als object genannt ist, so ist das project (d. h. das natürliche object) des hauptredeworts object des Infinitivs, und das natürliche subject ist dann in beiden redewörtern dasselbe, z. b. tunineĸarpoĸ peĸangârĸuvdlugo ihm wurde gegeben, ihn sehr haben heissend, d. h. damit er viel habe — (näml. der geber will, dass der, dem gegeben wird, viel habe); sinigtitdlugo toĸutauvoĸ ihn schlafen lassend, d. h. während er schlief, wurde er getödtet — (die ihn tödteten, liessen ihn schlafen, d. h. sie warteten die zeit ab, da er schlief); túkerdlugo matuêrpoĸ es mit dem fuss stossend, wurde es geöffnet — (für: öffnete es sich). [Dagegen mit einem intrans. Infin. verhalten sich diese redewörter wie andere, nämlich beide das hauptredewort und der Infin. haben dann ein project, z. b. peĸangâraluardlune tunineĸarpoĸ zwar viel habend, wurde er (noch mit mehr) begabt; sinigdlune toĸutauvoĸ schlafend wurde er getödtet.] — 3) dass nicht nur das verhältniss des hauptredeworts, wie es durch den modus desselben ausgedrückt wird, sondern auch die bedeutung derjenigen anhängewörter, die den stand der handlung angeben (§. 19), sich zugleich über den Infin. erstreckt. Dies tritt besonders deutlich hervor, wenn dem Infin. die partikel lo (§. 63, 1) angehängt ist, welche construction ganz unserm verbinden der redewörter durch und entspricht, z. b. angerdlardlunilo aningmat weil er hinausging und (weil er) heimkehrte; takuvdlugulo tusarumârpat du wirst es hören und (wirst es) sehen; — endlich 4) dass bei einem verneinenden hauptredewort die verneinung sogar 93 vorzugsweise dem Infinitiv gilt, was dann weiter zur folge hat, dass, wenn auch der Infin. verneinend ist, beide verneinungen einander bis zu einem gewissen grade aufheben, z. b. uvdlûtitdlugo ajornángilaĸ es tag sein lassend (d. h. bei tage) ist es nicht schwer — (aber bei nacht); tikitdlugo takúngínagko well du es nicht dabei seiend (d. h. von nahem) gesehen hast — (aber vielleicht von weitem); ĸaerĸuneĸarnanga ornísángilara nicht gerufen seiend (d. h. ungerufen) werde ich nicht zu ihm gehen — (wol aber, wenn er mich ruft). Die partikel lo am Infin. wirkt hier trennend, indem dann die verneinung am hauptredewort sich nicht auf den Infin. erstreckt, z. b. tunúterdlugulo akíngilâ er gab ihm keine antwort und kehrte ihm den rücken; tupeĸaratigdlo umiaĸángitdlat sie haben kein boot und auch kein zelt; tikínagulo takúnginagko weil du nicht dabei warst und es (also) auch nicht gesehen hast.

92.1 v. tunivâ er giebt ihm (n. §. 60, 4).

92.2 stw. peĸangârpoĸ er hat sehr (d. h. viel).

92.3 stw. sinigpoĸ er schläft.

92.4 v. toĸúpâ er tödtet ihn (n. §. 60, 4).

92.5 túkerpâ er stösst es mit dem fuss.

92.6 es öffnet sich.

92.7 angerdlarpoĸ er geht nach hause.

92.8 anivoĸ er geht hinaus.

92.9 takuvâ er sieht es.

92.10 tusarpâ er hört es; 1.

93.1 uvdlûtípâ er lässt es tag sein.

93.2 es ist nicht schwierig.

93.3 tikípâ er hat es erreicht, ist dabei.

93.4 takuvâ er sieht es; n.

93.5 ĸaerĸuneĸarpoĸ er ist gerufen (§. 60, 4); n; — urst. ĸaivoĸ er kommt her.

93.6 ornigpâ er geht zu ihm; 1, n.

93.7 tunúterpâ er kehrt ihm den rücken zu (v. tuno §. 46).

93.8 er antwortet ihm nicht.

93.9 tupeĸarpoĸ er hat ein zelt (tupeĸ); n.

93.10 umiaĸarpoĸ er hat ein boot (umiaĸ); n.

93.11 s. 3; n.

§. 92

Übrigens ist der Infin. von eben so mannigfacher anwendung als die entsprechende form der nennwörter, der Modalis; nur wird diese mannigfaltigkeit hier nicht sowohl durch verschiedenartige auffassung des Infin. bewirkt (denn diese ist immer dieselbe: -end), als vielmehr durch gewisse anhängewörter, deren Infinitive wir dann durch Conjunctionen wie: während, indem, auf dass, damit, um zu, ohne, ehe, u. a. wiedergeben müssen, z. b. (1) mianerssoritse nákarĸúnase nehmt euch in acht, euch nicht herunterfallen heissend, d. h. dass ihr nicht herunterfallt; (2) peĸutine sarĸúmersípai, inungnut usorerĸuvdlune er brachte seine schätze zum vorschein, sich den leuten zum beneiden befehlend, d. h. damit die leute ihn beneiden sollten; (3) nunarput takujumavdlugo tamaungnarpoĸ unser land sehen wollend, d. h. um unser land zu sehen, ist er hergekommen; (4) tamânĩtitdlutit pisimavoĸ dich hier sein lassend, d. h. während oder seit du hier bist, 94 ist’s geschehen; (5) aputeĸartínago puvungnarta lasst uns hinaufgehen, es nicht schnee haben lassend, d. h. ehe schnee kommt; (6) oĸorane tiguvâ er nahm es nichts sagend, d. h. ohne was zu sagen; (7) aitsait ajaupiaĸarnanga pisugtalerpunga jetzt erst fange ich an, ohne stock zu gehen; s. u. a. auch die ersten beispiele §. 91, 2. u. 4. Einige Infinitive werden auch fast wie adverbien gebraucht, ähnlich dem Modalis der Nominalparticipien §. 86, 2; z. b. ernerdlune iserpoĸ gleich thuend ging er hinein, d. h. er ging gleich h.; tuaviordlutik uterput sie kehrten eilend (od. eilig) um; suvdlune ĸiava was vorhabend weint er? d. h. was fehlt ihm, dass er weint? Gewöhnlich ist von einem redewort entweder nur der Infin., od. nur der Modalis des Nominalpart. auf diese art im gebrauch, selten beide zugleich. Der Infinitiv des redeworts pivâ, in der bedeutung: es beachten, bedenken, berücksichtigen— entspricht unsrer präposition wegen, z. b. ingiulik pivdlugo unigpugut den seegang bedenkend od. berücksichtigend, d. h. wegen des seegangs blieben wir da; uvanga pivdlunga meinetwegen, um meinetwillen.

93.12 mianerssorpoĸ er ist vorsichtig, nimmt sich in acht.

93.13 stw. nákarpoĸ er fällt herunter; anh. s. §. 137.

93.14 peĸut habe.

93.15 sarĸumersípâ er macht es zum vorschein kommen.

93.16 inuk mensch.

93.17 stw. usorâ er beneidet ihn, hätte es auch gern so; anh. s. §. 137.

93.18 nuna land.

93.19 stw. takuvâ er sieht es; anh. 8. §. 130.

93.20 er kommt hieher.

93.21 stw. tamânĩpoĸ er ist hier; anh. s. §. 137.

93.22 v. pivoĸ; 2.

94.1 stw. aputeĸarpoĸ es hat schnee (aput); anh. s. §. 137; n.

94.2 puvungnarpoĸ er geht hinauf.

94.3 oĸarpoĸ er sagt; n.

94.4 er nimmt es.

94.5 §. 65, 5.

94.6 v. ajaupiaĸarpoĸ er hat einen stock (ajaupiaĸ); n.

94.7 pisugtalerpoĸ er fängt an zuweilen zu gehen.

94.8 ernerpoĸ er thut gleich.

94.9 er geht hinein.

94.10 tuaviorpoĸ er eilt.

94.11 uterpoĸ er kehrt um.

94.12 suvoĸ er macht was.

94.13 ĸiavoĸ er weint.

94.14 hohle see, seegang.

94.15 unigpoĸ er bleibt da.

Casus obliquus bei gegenstandswörtern.

§. 93

Wie §. 68. gesagt, und hier (§. 80 ff.) gezeigt wurde, ist der casus obliquus das verh. solcher wörter, die einem redewort untergeordnet sind; da aber nicht sowohl die äussere form des redeworts, als vielmehr seine innere natur es ist, welche diese art der unterordnung bedingt, indem nämlich wörter im cas. obliquus dazu dienen, die art der (haupt-)handlung näher zu bestimmen, so können auch nennwörter, wenn sie den begriff einer handlung in sich schliessen, einen cas. obliquus bei sich haben. Solcher art sind zuerst die Nominalparticipien und deren umbildungen, die activen und passiven participien (§. 111), denen partikeln, gegenstandswörter und redewörter ganz eben so untergeordnet sein können, wie den redewörtern, von denen sie herkommen (doch kommt bei den activen participien dergl. selten vor); — ferner gewisse wörter, die an bedeutung einem (Nominal- od. passiven) particip gleich sind, dergleichen durch die anhängewörter lik (welcher . . . 95 hat; §. 121), liaĸ (ein gemachter . . .; §. 120), siaĸ (ein erhaltener . . .; §. 120) und ähnliche gebildet werden, und welche sich in dieser hinsicht ganz wie participien verhalten, z. b. portussunik (Mod. n. §. 85, 4) ĸáĸalik welches hohe berge hat; igpagssaĸ kikialiara mein (d. h. ein von mir) gestern gemachter nagel; issigínago nápartaliaĸ ein ohne darauf zu sehen, d. h. blindlings gemachtes fass; niuvertumit savigsiâ sein vom kaufmann erhaltenes messer; — auch andere, von redewörtern abgeleitete nennwörter können zuweilen ein auf das stammwort sich beziehendes gegenstandswort im cas. obliq. bei sich haben (auf die art, wie bei dem Ablativ des anhängeworts neĸ ein zum stamm desselben gehöriger Objectiv stehen kann, s. §. 82, 3), z. b. ĸavunga ingerdlanerane auf seiner reise nach süden; angmagssanik ĸalût ein häringsschöpfer; ĸissungmut sanatit werkzeug zu holz (Term.; s. §. 84, 2); igpagssaĸ aitsait sikuardlâk erst gestern neu übergefrorenes wasser u. dgl. m.

95.1 portussoĸ hohes.

95.2 v. ĸáĸaĸ berg.

95.3 gestern.

95.4 v. kikiak nagel.

95.5 issigâ er sieht darauf; n.

95.6 v. nápartaĸ ein fass.

95.7 niuvertoĸ kaufmann.

95.8 v. savik messer.

95.9 §. 20.

95.10 v. ingerdlavoĸ er reist.

95.11 angmagssaĸ ein (in Grld. sogenannter) häring.

95.12 v. ĸalôrpoĸ er schöpft.

95.13 ĸissuk holz.

95.14 v. sanavoĸ er arbeitet.

95.15 gestern.

95.16 §. 65, 5.

95.17 v. sikuarpoĸ es belegt sich mit eis (das wasser).

IV. Beiordnung.

§. 94

1. Project und redewort müssen so mit einander übereinstimmen, dass die person und zahl des projects auch in der endung des redeworts als project erscheint, gemäss der bedeutung der person­zeichen und suffixe; — wie die bisher angeführten beispiele beiläufig zeigen. Es versteht sich, dass, wo die suffixe der redewörter keine verschiedene form für die verschiedene zahl des projects haben, nur durch wirkliche benennung des projects die zahl desselben angegeben werden kann, z. b. ĸingmip kîvânga ein hund hat mich gebissen; ĸingmit kîvânga hunde haben mich gebissen; und hat dann auch das project ein für einheit und mehrheit gleiches suffix, so muss der zusammenbang allein es zeigen, ob eine einh. od. mehrh. gemeint ist, z. b. ĸingmivit kîvânga dein hund hat mich gebissen, oder: deine hunde haben mich gebiss. — Die wörter, welche mehrheitsform mit (scheinbarer) einheitsbedeutung haben (§. 14, anm.), werden immer als mehrheiten behandelt, also z. b. umiat tikíput das boot (mit leuten darin) sie sind angekommen, 96 — wo wir sagen würden: das boot ist angek.; naiarssuit persorput der mövenberg stöbert, — eig.: die naiarssuit stöbern. Dagegen verhalten sich die person­wörter, sowohl die eigentlichen als die uneigentlichen, hier wie blosse person­bezeichnungen, nicht wie nennwörter (3ter p.) mit suffixen, was sie doch eigentlich sind; z. b. kisima tikípunga ich allein, ich bin gekommen; tamavta takuvarput wir alle, wir haben es gesehen.

Die eigentlichen person­wörter (§. 48) werden, da sie nur dasselbe anzeigen, was ohnehin schon durch die endung des redeworts angezeigt ist, zur bezeichnung des projects (und sonst überhaupt) nur gebraucht, wenn grade die person besonders hervorgehoben werden soll, z. b. uvanga unísavunga ich (meinestheils), ich werde hier bleiben; ilivse písángilase? ihr, werdet ihr nicht . . .?

95.18 ĸingmeĸ hund.

95.19 kîvâ er beisst ihn.

95.20 umiaĸ boot.

95.21 tikípoĸ er ist angekommen.

96.1 eigenname mehrerer hoher berge mit steilen wänden, an denen die möven nisten; einh. naiarssuaĸ, von naia möve.

96.2 es (das land od. die luft) stöbert.

96.3 v. tikípoĸ er ist angekommen.

96.4 takuvâ er sieht es.

96.5 unigpoĸ er bleibt da; 1.

96.6 pivoĸ; l, n.

§. 95

2. Wörtern, die einander als substantiv und adjectiv beigeordnet sind, gehört gleiche zahlform, und gleiche apposition, wenn eine solche erforderlich ist; dagegen sind sie in betreff der am einen oder andern anzuhängenden suffixe von einander unabhängig. Z. b. nuna panertoĸ trockenes land; ujarĸat aĸitsut weiche steine; una kisiat diesen allein; oĸautsit tusagkatit die worte, deine gehörten, d. h. welche du gehört hast; ernera angajugdleĸ sein ältster sohn; ivdlit nâlagara du, mein herr; inungnut tamánut zu allen menschen; savingminik ipigtumik mit seinem scharfen messer; inungnit ivkunánga takussarnit von jenen deinen gesehenen leuten, d. h. von jenen leuten, welche du gesehen hast; — und mit einem cas. obliq. beim adjectiv (n. §. 93), was ziemlich häufig vorkommt: tuluvaĸ igpagssaĸ autdlaissaĸ ein gestern geschossener rabe; umiarssuit pavánga pissut schiffe von osten (sch., die v. o. kommen); putdlat isumaminik miligarsimassoĸ eine von selbst (eig.: nach eigenem belieben) zugegangene falle; igdlut kûp sinâne-ítut die häuser am bach (eig.: die an des baches rand sind).

97

Übrigens findet im grönl. nicht der unterschied statt, wie in unsern sprachen, dass nämlich gewisse wörter ausschliesslich substantive und andere adjective waren, sondern es kann fast jedes gegenstandswort dem andern beigeordnet werden, und tritt dadurch zu jenem in das verhältniss eines adjectivs; aber gewisse wörter sind hierzu mehr als andere geeignet, und kommen daher vorzugsweise häufig als adjective vor. Solche sind: 1) die Nominal- und passiven participien; 2) wörter, die an bedeutung einem particip gleich sind (§. 93); 3) die person­wörter und persönlichen deutewörter, und 4) die zahlwörter.

96.7 land.

96.8 welches trocken ist (Nominalpart.).

96.9 ujarak stein.

96.10 aĸitsoĸ was weich ist (Nmlpart.).

96.11 §. 23 f.

96.12 §. 49, 1.

96.13 oĸauseĸ wort.

96.14 tusagaĸ gehörtes (pass. part.).

96.15 erneĸ sohn.

96.16 der älteste unter seinen geschwistern.

96.17 nâlagaĸ herr; eig.: dem gehorcht wird (pass. part.).

96.18 inuk mensch.

96.19 savik messer.

96.20 ipigtoĸ was scharf ist (Nmlpart.).

96.21 takussaĸ gesehenes (pass. part.).

96.22 rabe.

96.23 gestern.

96.24 geschossenes (pass. part.).

96.25 umiarssuaĸ schiff.

96.26 §. 20.

96.27 pissoĸ, Nmlpart. v. pivoĸ.

96.28 falle.

96.29 isuma meinung, belieben.

96.30 Nmlpart.; stw. milik, verlängert miligaĸ fallthüre.

96.31 igdlo haus.

96.32 kûk bach.

96.33 v. siné rand (s. §. 37, 1).

96.34 v. itoĸ welches ist (Nominalpart.).

§. 96

3. Frage und antwort. Wenn in einem fragesatz nicht sowohl der Interrog., als vielmehr ein bei- oder untergeordneter satztheil die eigentliche frage enthalt, d. h. wenn nicht die (haupt-)handlung an sich, sondern ein anderes, irgend wie mit dieser in verbindung stehendes etwas das zweifelhafte ist, so ist die antwort, bestehend in bestimmter bezeichnung oder beschreibung dessen, was im fragesatz zweifelhaft dargestellt war, jenem die frage enthaltenden satztheil in so fern beigeordnet, als sie an dessen stelle zu treten bestimmt ist, und muss daher in der form mit demselben übereinstimmen; oder mit andern worten: mit einem wort derselben art (gegenstands- od. redewort) und in demselben casus od. modus, wie gefragt wurde, muss in diesem fall auch geantwortet werden, z. b. sumut písavit wohin willst du? kitdlernut zu den westleuten; ĸanoĸ-ítúnik kameĸásava was für stiefeln soll sie haben? augpalugtunik rothe; kia takuvauk wer hat es gesehen? ûma der; ĸanoĸ-ilingmat toĸuva als es wie wurde, starb er? únungmat als es abend wurde; sumĩkavit weil du wo warst? (§. 89, 2) aulisarama weil ich fischte; una pôĸátaĸ ĸanoĸ-ilivdlugo matuĩsava wie soll man dieser dose thun, dass sie aufgeht? (s. §. 91, 2) — tukínganit eĸitdlugo sie in der richtung der länge (von den enden her) zusammen­drücken. Auch der Interr. selbst wird öfters auf diese weise beantwortet, z. b. tusâvinga hast du mich verstanden? tusâvavkit ich habe dich verstanden; ĸângerpat sind sie vorbei? ĸângerĸôrput vermuthlich sind sie schon vorbei.

97.1 §. 25.

97.2 pivoĸ, 1.

97.3 kitdleĸ.

97.4 wie?

97.5 itoĸ welches ist.

97.6 kameĸarpoĸ er hat stiefeln; 1.

97.7 augpalugtoĸ.

97.8 takuvâ er hat es gesehen.

97.9 §. 23 f.

97.10 ilivoĸ thut, wird, behabt sich; auch transitiv: thut ihm.

97.11 v. toĸuvoĸ er stirbt.

97.12 únugpoĸ.

97.13 sume wo? (§. 25) und ipoĸ er ist.

97.14 aulisarpoĸ er fischt.

97.15 dose, schachtel.

97.16 matuêrpoĸ es öffnet sich; hier passiv: es wird geöffnet; 1.

97.17 §. 47, 6.

97.18 eĸipâ er umfasst es; rafft od. drückt es zusammen.

97.19 v. tusâvâ er hat verstanden was er (der andere) sagte, verstand ihn.

97.20 ĸângerpoĸ er ist vorbeigegangen, ist vorüber.

97.21 d. vorige mit d. anhang ĸôrp . . vermuthlich.

98

Zweiter abschnitt.
Zusammenhang des satzes.

I. Wortstellung.

§. 97

Wo, wie in den meisten der bisher angeführten beispiele, nur ein wort mit dem redewort verbunden ist, und also der satz nur aus zwei wörtern besteht, ist es ziemlich gleichgültig, welches von beiden zuerst oder zuletzt steht; die form des unselbstständigen theils zeigt das gegenseitige verhältniss an, und mehr ist zum verständniss eines solchen satzes nicht nothwendig. Dagegen, wenn mehrere wörter zu einem satz verbunden werden, ist auch die richtige stellung derselben eine wesentliche bedingung der klarheit des satzes, und zwar um so mehr, je zusammen­gesetzter derselbe ist. In einem einfachen, d. h. nur ein redewort enthaltenden satz hat auf die stellung der wörter verschiedenes einen einfluss: 1) In folge ihres natürlichen ranges stehen die selbstständigen satztheile an den enden des satzes, näml. das project zuerst, und das redewort zuletzt; jedes derselben hat dann die ihm untergeordneten wörter zunächst bei sich, also folgt auf das project zuerst das etwanige thatziel (wenn der satz transitiv ist), dann die im cas. obliq. stehenden wörter, und auf diese das redewort*; ferner steht das substantiv vor seinem adjectiv, und der besitzer immer unmittelbar vor seinem besitz. 2) Wenn irgend ein wort des satzes mit besonderem nachdruck hervorgehoben werden soll, so ändert sich die obige natürliche wortstellung dadurch, dass ein solches benachdrucktes wort entweder den satztheil, zu welchem es zunächst gehört, überspringt, und also auf die andere seite desselben zu stehen kommt, — so steht namentlich oft das thatziel vor dem thäter, oder nach dem redewort (da es sowohl zum einen als zum andern gerechnet werden kann), — oder ganz zu anfang des satzes gestellt wird: dies ist das gewöhnliche, bei gegenstandswörtern im cas. obliquus, auf die ein besonderer nachdruck gelegt wird. Von adjectiven stehen die persönlichen deutewörter zuweilen vor ihrem substantiv, aber nie kann der besitz vor seinem besitzer stehen. — 3) Wenn der (nach 1) vor das redewort zu setzenden wörter so viele sind, dass dieses, was doch dem satz erst den zusammenhalt geben muss, zu lange ausbleiben würde, so wird es aus diesem grunde vorwärts gesetzt, entweder vor die ihm etwa untergeordneten gegenstandswörter (im cas. obliq.), oder, wenn die beschreibung des thatziels sehr lang ist, auch vor dieses, da 99 es dann, wenn das project 1te od. 2te pers. ist, den satz anfängt, s. das letzte beispiel §. 100. — 4) Oft steht auch ein wort nur darum nicht an seinem natürlichen ort, well man es erst vergessen oder für unnöthig gehalten hatte, und dann nach dem redewort noch nachholt; dergleichen nachgeholte wörter erkennt man als solche an der pause zwischen ihnen und dem redewort, z. b. orgssoĸ tingípâ, tuluvkap er flog mit dem speck fort, der rabe; tûkamik tunivânga, pitsaussumik er gab mir eine harpune, eine schöne. Dass in einem transitiven satz beide, thäter und thatziel, nach dem redewort stehen, kann ausnahmsweise statt finden; gewöhnlich ist es nicht.

99.1 speck.

99.2 er führt es mit sich durch die luft, macht es fliegen, fliegt damit.

99.3 tuluvaĸ rabe.

99.4 tûkaĸ harpune.

99.5 tunivâ er giebt ihm.

99.6 pitsaussoĸ was schön (pitsak) ist; Nominalpart. v. pitsauvoĸ.

* eben so, wenn durch participbildung aus dem redewort ein adjectiv wird, wie in den 4 letzten beispielen §. 95, wo substantiv und adjectiv sich als project und redewort zu einander verhalten.

§. 98

In einem zusammen­gesetzten satz, d. h. einem solchen, der mehr als ein redewort enthält, macht sich die natürliche wortstellung §. 97, 1 durchaus geltend, da in einem solchen satz alles, was von gegenstandswörtern nach dem einen redewort steht, als zum folgenden gehörig angesehen wird, wie folgende beispiele zeigen:

1. nukâ tikingmat toĸuvoĸ als sein jüngerer bruder ankam, starb er (der ältere bruder).

    tikingmat nukâ toĸuvoĸ als er (d. ält. br.) ankam, starb sein jüngerer bruder.

2. mátumínga tunigungma, ánorâgssamik akilísavavkit wenn du mir dieses giebst, werde ich dich mit was zu einem kleid bezahlen.

    ánorâgssamik tunigungma, mátumínga akilísavavkit wenn du mir was zu einem kleid giebst, werde ich dich hiermit bezahlen.

3. a) ĸavanĩtut aussaĸ tusarpáka von denen, die in süden sind, habe ich den sommer gehört.

    b) aussaĸ ĸavanĩtut tusarpáka von denen, die den sommer in süden waren, habe ich gehört.

    c) aussaĸ tusarpáka ĸavanĩtut ich habe den sommer (v. ihnen) gehört, dass sie in süden sind.

100

    d) tusarpáka aussaĸ ĸavanĩtut ich habe (v. ihnen) gehört, dass sie den sommer in süden waren.

Es versteht sich, dass das letzte redewort zu ihm gehörige wörter auch nach sich haben kann, denn da ihm kein anderes folgt, so können solche auch zu keinem andern gerechnet werden. — Aus dem letzten der obigen beispiele sieht man zugleich die verschiedene auffassung des Nominalparticips als nennwort und als redeform, je nachdem es vor od. nach seinem hauptredewort steht. Zwar kann es, auch wenn es voran steht, redewortbedeutung haben — (und also die stellung a dasselbe besagen als c, b dasselbe als d), — gewöhnlicher aber wird es dann als nennwort aufgefasst, wol darum, weil oft das project durch ein Nominalparticip bezeichnet wird; soll es daher unzweifelhaft redewortbedeutung haben, so muss man es nachsetzen. Auch Verbalparticipien stehen am liebsten nach; doch lässt sich sowohl das eine als das andere nur dann ausführen, wenn das redewort, dem das Particip zugehört, entweder selbstständig ist, oder, im fall es untergeordnet ist, nach dem hauptredewort des satzes steht, s. d. folgende.

99.7 nukaĸ der jüngere bruder (einer mannsperson; jüngere schwester einer frauensperson).

99.8 tikípoĸ er ist angekommen, oder kam an.

99.9 er stirbt, od. ist gestorben.

99.10 §. 23 f.

99.11 ánorâgssaĸ was zu einem kleid (ánorâĸ) bestimmtes; kleidstoff.

99.12 akilerpâ er bezahlt ihn (auch: es); 1.

99.13 kavanĩpoĸ er ist in süden.

99.14 sommer.

99.15 tusarpâ er hört es, oder ihn, oder von ihm.

§. 99

1) In mehrgliedrigen, d. h. mehr als zwei redewörter enthaltenden sätzen müssen aus demselben grunde die redewörter so aufeinander folgen, wie sie einander untergeordnet sind, z. b.:

suêrúkame autdlásavoĸ weil er (a) nichts mehr hat, wird er (a) abreisen.

autdlásassoĸ tusarpâ ihn (a), welcher (= dass er) abreisen wird, hat er (b) gehört.

tusaramiuk tuníngilâ als er (b) ihn gehört hatte, gab er ihm nichts.

tuníngingmago iluaríngilât weil er (b) ihm nichts gab, billigten sie (c) ihn nicht.

Hier sind vier zweigliedrige sätze, wo immer das selbstständige glied — (der Indic.) des einen unselbstständiges glied des folgenden ist; streicht man nun von den selbstständigen gliedern die so als untergeordnet wiederholten — (die ersten 3), so dass nur das letzte, nicht weiter untergeordnete als hauptredewort des satzes stehen bleibt, so wird daraus: suêrúkame autdlásassoĸ tusaramiuk tuníngingmago, iluaríngilât (von hinten nach vorn:) sie billigten ihn (es) nicht, weil (dass) er ihm nichts gab, als er gehört hatte, dass er abreisen würde, weil er nichts mehr hatte. Die erforderlichen gegenstandswörter und partikeln stehen dann 101 immer zunächst vor dem redewort, dem sie angehören; auch Infinitive können auf dieselbe art adverbienartig angebracht werden. Also: ivna autdlartoĸ suêrúkame autdlásassoĸ ningauata tusaramiuk, unigtíkumavdlugo ajorssautainik tuníngingmago, nunaĸataisa iluaríngilât — (wir müssen die worte anders stellen und verbinden:) — dass der schwager jenes abgereisten ihm nicht, um ihn zum bleiben zu bewegen, gab, woran es ihm mangelte, da er gehört hatte, dass er abreisen würde, weil er nichts mehr hatte, billigten dessen landsleute nicht.* Dies ist der zusammenhang aller derartigen sätze, und jede etwa auffallend scheinende form des einen oder andern worts muss durch solche zerlegung des satzes in zweigliedrige theile vollkommen deutlich werden, wenn sie nicht gradezu falsch ist. 2) Wenn in einem solchen satz das hauptredewort zuerst steht, was besonders aus dem grunde §. 97, 3 zuweilen geschieht, so ist die ordnung der redewörter umgekehrt, aber der platz der gegenstandswörter und partikeln bleibt derselbe: vor dem redewort, zu dem sie gehören, z. b. erĸardline oĸautigai ukialigame kípásassut mána kângnarpat­dlâĸingmángôĸ er sagte von seinen verwandten, dass sie auf den herbst westwärts ziehen würden, weil dieses (land, wo sie jetzt sind) zu sehr zum hungern wäre, hätten sie gesagt.

100.1 suêrupoĸ er ist ohne was (suk).

100.2 autdlarpoĸ er geht weg, reist ab; 1.

100.3 Nominalparticip des vorigen.

100.4 tusarpâ er hört es, od. ihn, od. von ihm.

100.5 tunívâ er giebt ihm (was); n.

100.6 iluarâ er billigt ihn; n.

101.1 §. 23.

101.2 Nominalpart. v. autdlarpoĸ er reist ab.

101.3 ningauk schwager; auch: schwiegersohn.

101.4 unigtikumavâ er will ihn dableiben machen; stw. unigpoĸ er bleibt da.

101.5 ajorssaut das woran man mangel leidet.

101.6 nunaĸat landsmann; der auf demselben lande wohnt.

101.7 erĸardleĸ verwandter.

101.8 oĸautigâ er besagt ihn, spricht von ihm.

101.9 nach §. 64, nt. gebildet von ukiaĸ herbst.

101.10 kipásassoĸ, Nominalpart. v. kíparpoĸ er geht weiter westwärts; 1; (urstamm kit, §. 46).

101.11 kângnarpatdlâkaoĸ es ist zu sehr zum hungern (stw. kâgpoĸ er hungert), und gôĸ §. 63, 8.

* Es muss jedoch bemerkt werden, dass ein so vielfach zusammen­gesetzter satz, als dieser ist, im gemeinen leben kaum je vorkommen wird.

II. Verbindung gleichgestellter satztheile.

§. 100

1. Gleichstellung zweier übrigens von einander unabhängiger satzabtheilungen findet zuerst in der art statt, dass zwei benennungen oder beschreibungen eines gegenstandes als satzhälften mit einander verbunden werden. Dies wird in unsern sprachen bewerkstelligt durch ein sogenanntes verbum substantivum: es ist . . .; — im grönländischen, wo es ein solches als selbstständiges wort nicht giebt, entweder durch ein gleichbedeutendes anhängewort: uvoĸ es ist ein . . ., ípoĸ es ist (bei, in, od. wie), od. er hat es zum . . ., d. h. es ist sein . . .; oder durch blosse nebeneinander­setzung beider benennungen oder beschreibungen, 102 wodurch der satz äusserlich einem ausrufssatz (§. 70) völlig gleich wird: dieses geschieht zuweilen im fall bedingter gleichstellung, z. b. nunarput ĸáĸaligssuaĸ unser land (ist) voller berge; ĸissugssaĸ mána orpik brennholz (ist) dieser strauch; siggua sôrdlo tingmissap siggua seine schnauze (ist) wie eines vogels schnabel; — oder endlich durch eine copula (verbindungsglied), als welche die beiden deutewörter tássa und tamássa (in der bedeutung: das ist . . ., das hier ist . . .) dienen: dies geschieht im fall unbedingter gleichstellung, wenn das sonst hier anzuwendende anhängewort () entweder nicht passt (da es den gegenstand als besitz eines andern bezeichnet), oder man es überhaupt nicht anwenden will, denn die copula giebt einen lebendigeren und schärferen ausdruck, und ist deshalb oft vorzuziehen; z. b. nagtoralik, tássa tingmíssat nunavtinĩtut angnerssât der adler, das ist der vögel, die in unserm lande sind (ihr) grösster, d. h. der a. ist der grösste vogel in unserm land. [Hier kann man, da die eine beschreibung den gegenstand als besitz eines andern bezeichnet — (ihr grösster), auch () anwenden, also; nagtoralik tingmissat nunavtinĩtut angnerssarât den adler haben die vögel in unserm lande zum grössten; dagegen, wo dies nicht der fall, und doch die gleichstellung unbedingt ist, muss durchaus die copula angewendet werden, so u. a. Matth. 13, 38 f.: nautsîvfik tássa silarssuaĸ der acker, das ist die welt, etc.] Öfters ist hier die eine beschreibung durch ein redewort eingeleitet, z. b. takussarpátit nanortalingme, naiarssuit ĸârpiãne, ivnap kigdlíngane, inugsuit tatdlimat, tássa arferniat itsaĸ inugsuliait du hast sie öfters gesehen, bei Nanortalik, auf der spitze des mövenberges, am rande des steilen abhanges, fünf warten: das sind der wallfischfänger vor alters gebaute warten (d. h. die haben die wallf. vor alters gebaut).

102.1 nuna.

102.2 eig.: was recht mit bergen versehen ist.

102.3 sigguk.

102.4 tingmiaĸ.

102.5 nuna, u. ĩpoĸ (Nominalpart.).

102.6 angnerssaĸ.

102.7 takussarpâ er hat es öfters gesehen.

102.8 s. seite 96, 1.

102.9 ĸârpiaĸ die spitze.

102.10 ivnaĸ berg- od. felswand.

102.11 kigdlik gränze.

102.12 inugsuk warte.

102.13 arferniaĸ wallfischfänger.

102.14 inugsuliaĸ; s. o. 12

§. 101

Durch eine solche copula kann ferner 1) ein redewort einem nennwort (od. mehreren) an bedeutung gleichgesetzt, und mit ihm als 1ste od. 2te satzhälfte verbunden werden; ein solches redewort steht dann entweder im Infin., z. b. Nâlagaĸ mianerálugo, tássa ilisimanermut autdlarniutigssaĸ den Herrn fürchten, das ist der anfang zum 103 weise sein (d. i.: die furcht des Herrn ist der weisheit anfang); — oder, wenn es ein bestimmtes project haben soll, im Indic., z. b. perĸussara tássa: avigsãsángilase mein wille, da ist er: ihr sollt euch nicht von einander trennen (= das ist mein wille, dass ihr euch nicht von einander trennen sollt); — so auch, wenn auf eine längere oder kürzere rede ein ausdruck folgt, wie: tássa oĸausigssáka das war mein zu sagendes, d. h. das war’s, was ich zu sagen hatte; oder: uvanga tássa isumaga das ist meine meinung; so (wie ich jetzt gesagt habe) denke ich für meinen theil von der sache. Und 2) wenn zwei ganze sätze, d. h. die beschreibungen zweier verschiedener begebenheiten als gleichbedeutend dargestellt werden sollen (was freilich im gemeinen leben nicht leicht vorkommen wird), so kann dies nicht besser, als durch dieselbige copula geschehen, welche dann die beiden sätze als satzhälften mit einander verbindet; z. b. Dan. 4, 20.21.22: (v. 20; 1ste satzhälfte:) kungip takungmago pigârtoĸ iluartoĸ etc. weil (= dass; Cjnct. nach §. 89, 4) der könig gesehen hat einen heiligen wachter etc. . . . (v. 21; verbindung:) tamássa sukuiautigssâ, kungi-â! ĸutsingneruvssârtup perĸússutâ tássa, piumârtugssaĸ nâlagkavnut kungimut — da hier ist seine deutung, o könig! des höchsten beschluss ist das, welcher zu kommen bestimmt ist über meinen herrn den könig: (v. 22; 2te satzhälfte:) inungnit ajagtorumârpâtit etc. sie werden dich von den menschen verstossen etc. etc. Wenn auch hier statt v. 21 nur das einzige wort tássa stünde, so wäre die verbindung dennoch vollkommen genügend. Sonst ist in ähnlichen fällen, nämlich wenn gesagtes noch weiter oder deutlicher auseinander gesetzt werden soll, ein gewöhnliches verbindungsglied: tássa imáipoĸ, eig.: das ist, so ist es; d. h. das ist so zu verstehen (wie jetzt gesagt werden soll).

Es mag hierbei gleich mit bemerkt werden, dass die von obigen deutewörtern durch uvoĸ gebildeten redewörter — tássauvoĸ, tamássauvoĸ — stark zurückdeutende kraft haben, und daher als blosses verbindungsglied nicht gebraucht werden können. Wollte man z. b. in dem letzten beispiel §. 100 tássáuput für tássa setzen, so würde es heissen: das sind die warten (von denen wir früher sprachen), welche die wallf. gebaut haben. Und in dem zuletzt angeführten beispiel käme dadurch gradezu unsinn heraus, denn tássauvoĸ (od. tamássauvoĸ) 104 sukuiautigssâ würde heissen: das (eben gesagte, also v. 20) war seine — wessen? — deutung. Dagegen sind sie am rechten orte, wo eben ein solches zurückdeuten beabsichtigt wird, z. b. tássáuvoĸ tusartagarse das ist der, von dem ihr oft gehört habt; tássáunginerpa toĸuniagât ist das nicht der, den sie zu tödten suchten?

102.15 nâlagaĸ herr.

102.16 mianerâ er fürchtet ihn.

102.17 ilisimaneĸ das weise sein.

102.18 stw. autdlarniut das womit man etwas anfängt.

103.1 perĸussaĸ gewolltes.

103.2 avigsârpâ er trennt sich von ihm; 1, n.

103.3 oĸausigssaĸ.

103.4 isuma.

103.5 kunge könig.

103.6 takuvâ er sieht ihn.

103.7 Nomlp. v. pigârpoĸ er wacht.

103.8 v. iluarpoĸ er ist recht.

103.9 eig.: was seine erklärung (sukuiaut) sein soll.

103.10 s. §. 28.

103.11 perĸússut geheiss, (ausgesprochener) beschluss.

103.12 v. piumârpoĸ er wird kommen, od. geschehen; stw. pivoĸ.

103.13 nâlagaĸ herr.

103.14 inuk mensch.

103.15 ajagtorpâ er stösst od. schiebt ihn von sich; bildlich: er verstösst ihn; 1 — (sie werden dich = man wird dich).

104.1 tusartagaĸ, pass. part. v. tusartarpâ er hat es öfters gehört.

104.2 toĸuniagaĸ, pass. part. v. toĸuniarpâ er sucht ihn zu tödten.

§. 102

2. Wenn ein gegenstand näher bezeichnet wird nicht durch nennung einer eigenschaft desselben, sondern durch erwähnung einer an ihm haftenden od. ihm widerfahrenen handlung als solcher, d. h. wenn ein redewort (mit den etwa sonst noch dazu gehörigen wörtern, also ein satz) seinem eigenen project od. object als adjectiv beigeordnet wird, so entsteht bei uns, was wir einen relativsatz nennen — (. . ., welcher, od. welchen . . .). Im grönl. verwandelt sich hier gewöhnlich das redewort durch participbildung in ein adjectiv, und tritt so in gleiches verhältniss mit einem project (nun substantiv), z. b. aus: oĸautsit máko tusarpatit — diese worte hast du gehört — wird: oĸautsit máko tusagkatit diese deine gehörten worte, d. h. diese worte, welche du geh. hast; od. subjectiv: oĸautsit mákua tusagkavit (dasselbe); od. Modalis: oĸautsínik mákunínga tusagkangnik mit diesen deinen gehörten worten, d. h. mit diesen w. welche du geh. hast; u. dergl.; s. auch u. a. die beispiele §. 95 u. §. 101, 2 u. anm. Statt dessen aber kann man auch nur das project eines solchen satzes in dem erforderlichen verhältniss dem hauptsatz einverleiben, und das redewort mit den dazu gehörigen wörtern als Indicativsatz stehen lassen: die verbindung geschieht dann auf eine der vorigen ähnliche weise, nämlich entweder durch ein persönliches (zurück-)deutewort, besonders tauna od. tamána (dieser, dieses), welches als stellvertreter des projects dem redewort zugefügt wird, z. b. erĸâsísavâtit ivkunínga oĸautsiminik, tauko tusarpatit er wird dich an jene seine worte erinnern, die hast du gehört, d. i. welche du gehört hast; avane niuvertoĸ, taussuma ernera sujorna mânĩpoĸ, toĸussoĸ oĸautigât der in norden kaufmann (ist), dessen sohn war vorigs jahr hier, den besagten sie als gestorben, d. h. sie sagten, dass der kaufmann in norden, dessen sohn vorigs jahr hier war, gestorben sei; — oder, wenn der so dem hauptsatz einverleibte gegenstand ein blos örtlich bezogener ist, durch tássa im cas. obliquus, z. b. 105 ikerasãnguamut ilagãka, tássane ivsaĸ nâpípavkit ich war mit ihnen bis in den kleinen sund, dort habe ich dich letzthin getroffen, d. h. wo ich dich l. getr. habe. Dies verfahren ist im gemeinen leben zwar nicht grade häufig, kann aber unbedenklich überall angewendet werden, wo durch die participbildung (s. o.) der satz an einfachheit zu viel verlieren würde.

104.3 oĸauseĸ wort.

104.4 §. 23 f.

104.5 tusarpâ er hört es.

104.6 pass. part.: tusagaĸ.

104.7 erĸâsípâ er erinnert ihn an etwas, 1.

104.8 §. 23 f.

104.9 §. 20.

104.10 kaufmann.

104.11 erneĸ (3te cl. 2te abth.) sohn.

104.12 §. 65, 10.

104.13 er ist od. war hier.

104.14 Nominalpart. v. toĸuvoĸ er ist gestorben.

104.15 oĸautigâ er besagt ihn od. es, sagt von ihm.

105.1 ikerasãnguaĸ ein kleiner sund (ikerasâĸ).

105.2 ilagâ er ist mit ihm, hat ihn mit sich.

105.3 §. 64.

105.4 nâpípâ er trifft ihn an.

III. Durchkreuzung der sätze.

§. 103

In den a- und e-suffixen der 3ten person, und den damit gebildeten doppelten formen des Cjnct., Sbjnct. u. Particips besitzt die grönl. sprache die mittel, auch längere (zusammen­gesetzte) sätze mit mehreren, als untergeordnet wiederkehrenden projecten in gehöriger klarheit zu halten (s. d. 1ste beisp. §. 99), doch ist dazu auch eine gewisse einfachheit und regelmässigkeit des gedankenganges erforderlich; fehlt dieser, so sind die suffixe allein nicht im stande, genügende klarheit zu geben, namentlich dann nicht, wenn in folge des vorhandenseins mehrerer projecte gleichsam der eine satz den anderen durchkreuzt, wo die gewöhnlich anzuwendenden e-suffixe leicht zweideutigkeit bewirken können, wenn nicht durch die anordnung des satzes dem vorgebeugt ist. Denn 1) wörter, die mit einem suffix 3ter pers. in solchen zusammen­gesetzten sätzen als object oder im cas. obliquus zu einem untergeordneten redewort gehören, haben ein e-suffix nicht nur, wenn das project eben dieses redeworts, sondern auch, wenn das hauptproject des satzes der besitzer ist; z. b. sowohl: er (a) sagte von ihm (b), dass er (b) seinen (b’s) vater verlassen hätte — (wo die regel §. 33, anm. beim letzten redewort zutrifft: ich hätte meinen v. verl.), — als auch: er (a) sagte von ihm (b), dass er (b) seinen (a’s) vater verlassen hätte — (wo sie nur bei zusammen­fassung beider redewörter zutrifft: ich sagte, dass er meinen v. verl. h.), — muss beides heissen: oĸautigâ, angune ĸimákâ. Eben so: oĸautigâ, nunaminut autdlartoĸ er (a) sagte von ihm (b), dass er (b) in seine (a’s oder b’s) heimath gereist wäre. Und 2) kommen auch die zusammen­gesetzten e-suffixe an redewörtern in anwendung nicht nur, wenn das project des nächst zugehörigen, sondern auch, wenn das hauptproject des ganzen satzes object des untergeordneten redeworts ist; so z. b. Apg. 7, 25, welche stelle hier in dreifacher version (der 2ten 106 hälfte) das gesagte erläutern mag: isumaĸarpoĸ, ĸatángutaisa malugísagâne er (Mos., a) dachte, dass seine (Mosis, oder dessen, den er vom Egypter errettete, — ist hier eins) — brüder (b) ihn (a) merken würden (1) ánautigiumâritik, Gûtip ánáukumangmatik dass sie (b) ihn (a) zum errettungsmittel haben würden, da Gott sie erretten wollte; —oder: (2) Gûtip taukunúnga ánautigerĸugâne (umgekehrtes Particip, §. 79) dass Gott ihn (a, das hauptproject, daher e-suffix) für diese zum errettungsmittel gehabt werden hiesse; — oder: (3) Gûtip ánaorĸungmatik agssaminut dass Gott (c) sie (b) errettet werden hiesse durch seine (a’s od. b’s od. c’s) hand. Von diesen drei versionen ist nur die erste beides deutlich und regelrecht; die zweite kann zwar auch nicht missverstanden werden, ist aber etwas ungelenkig, denn statt taukunúnga — was hier nur darum auf das project des vorigen redeworts (ĸatángutaisa) bezogen wird, weil von keinem andern gegenstand, auf den es bezogen werden könnte, die rede ist, — sollte eigentlich ingmingnut stehen, aber dagegen (nämlich gegen das darin enthaltene e-suffix mik) sträubt sich das am zugehörigen redewort befindliche, auf ein anderes project — (Moses) — gehende e-suffix âne; und die 3te version ist mehr als zweideutig, denn agssaminut kann hier heissen: 1) durch Gottes hand (s. §. 33); 2) durch Mosis hand (s. hier ob.); 3) durch ihre — näml. jeden von ihnen durch seine eigene — hand (s. §. 75, anm.), oder dass jeder sich selbst erretten sollte, und zwar ist diese letztere auffassung hier die nächstliegende, s. §. 137, anm. 2.

105.5 er sagt v. ihm.

105.6 angut mann, m. suff.: vater.

105.7 ĸimagpâ er verlässt ihn.

105.8 nuna land, m. suff.: heimath.

105.9 Nominalpart. v. autdlarpoĸ er geht fort, reist ab.

106.1 eig.: er hat gedanken (isuma).

106.2 ĸátangut geschwister, bruder od. schwester.

106.3 malugâ er merkt ihn od. es, wird gewahr, dass er . . ., 1.

106.4 ánautigâ er hat ihn zum errettungsmittel (anaut), 1.

106.5 ánáukumavâ er will ihn erretten — (Wegen des e-suffix s. §. 90, anm. 2).

106.6 §. 23 f.

106.7 ánautigerĸuvâ er heisst ihn zum errettungsmittel gehabt werden — (doppelttransitiv).

106.8 ánaorĸuvâ er heisst ihn errettet werden — (doppelttransitiv).

106.9 agssaĸ finger, mehrh.: die hand.

106.10 §. 49, 3.

Druckfehler

p. 72 §. 75
Z. b. (mit e-suff.:) ĸitornaminut tuniúpâ er gab es seinem (eig.) kinde; s. v. a.: ĸitorne13 tunivâ er begabte sein (eigenes) kind (damit); — (mit a-suff.:) ĸitornânut tuniúpâ er gab es seinem (eines andern) kinde; s. v. a.: ĸitornâ tunivâ15 er begabte sein (eines andern) kind.
ĸitornaminut ... kitorne ... kitornânut ... ĸitornâ (d.h. zweimal »k« statt »ĸ«)

p. 72 §. 75
Eine scheinbare ausnahme von der regel machen die passiven redewörter §. 60, 4;
§. 64, 4

p. 74 §. 76
merktest du jenen, welcher . . . = merktest du, dass jener seinem gefährten nicht antworten wollte?
welcher . .

p. 75 §. 77
er besagte sich, der er . . . = er sagte, dass er ihnen geben wollte
der er . .

p. 77 §. 79
oder auch nur so, dass das object des einen vom andern object ähnlich berührt wird
objectähnlich

p. 79 §. 80
(wie z. b. die obigen: es ist nahe von . . . (Abl.), ich verliess ihn dorthin (Term.))
(Term.),

p. 93 §. 92
93-14 peĸut habe.
pekut

p. 95 §. 93
95-11 angmagssaĸ ein (in Grld. sogenannter) häring
. fehlt

The original of this text is in the public domain—at least in the U.S.
My notes are copyright, as are all under-the-hood elements.
If in doubt, ask.